Der Ruhrpilot

Bochum: PCB-Opfer stirbt am Arbeitsplatz…Der Westen

Essen: Riesenandrang beim Ausverkauf von Ruhr.2010…Der Westen

NRW: Kraft nimmt Borjans in Schutz…RP Online

NRW II: Eigentümer streiten über WestLB…RP Online

NRW III: Umweltminister fordert Transparenz bei Gasbohrungen…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Envio-Hallen werden im Sommer abgerissen…Ruhr Nachrichten

Bochum: GM schickt Berater ins Opel-Werk…Ruhr Nachrichten

Duisburg: „I love Djäzz“ – 300 Demonstranten bei Auftaktveranstaltung am Averdunk…Xtranews

Duisburg II: Neuer Ärger um Stahlkubus für Museum Küppersmühle…Der Westen

Kultur: Ach Schimmi, du lohnst dich wirklich noch!…Welt

Kultur II: Steh auf, Zombie!…Spiegel

Ruhrgebiet: Die „dunkle Kammer“ an der Ruhr…Wiener Zeitung

Debatte: Lammert will Deutsch im Grundgesetz verankern…Welt

Karnevalskrieg im Ruhrgebiet?

Die Duisburger Jecken sind sauer auf den Geierabend. Der Grund: Sie kennen das Programm nicht. Oder verstehen es nicht.

Aufregung in Duisburg. Wegen dem Geierabend. Die Rheinische Post:

Joachim Loosen ist empört. „Da hört jeglicher Spaß auf“, sagt der Geschäftsführer der Duisburger Karnevalsgesellschaft (KDV). Er ist verärgert über die Macher der alternativen Dortmunder Karnevalssitzung „Geierabend“, die sich über den Umgang mit dem Loveparade-Unglück mit 21 Toten lustig machen. „Leider kann man das nicht verbieten, aber wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit davon.“

Was Loosen nicht weiß, weil er das Programm des Geierabends nicht kennt:  Auch für die Dortmunder Kabarettisten hört beim Thema Loveparade der Spaß auf. Die Passagen, in denen es um die Opfer der Loveparade geht haben mit Klamauk nichts zu tun. Es sind bitterböse Texte, die Martin Kaysh zu dem Thema vorträgt. Im  Saal kann man dann eine Stecknadel fallen hören.  Mit dem Besoffski-Karneval, wie ihn der Duisburger Faschingsfundamantalist kennt, hat das alles nicht viel zu tun. Eher mit gutem Kabarett. Für mich gehörten die Loveparade Nummern zu den Höhepunkten des Geierabends. Und der Skandal sind doch nicht die Texte von Martin Kaysh, sondern die Tatsache, das eine Charaktermaske wie Sauerland noch im Amt ist.

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Laute laue Abgeordnete im Landtag

NRW: Planlos in Düsseldorf…FAZ

Proteste: „Egypt Leaves the Internet“…Kaffee bei mir?

Blogs: Sascha Pallenberg über Schleichwerbung in Blogs…Netzpolitik

NRW II: Geheimtreffen von Schwarz-Grün…RP Online

Ruhrgebiet: Dicht im Schacht…ZeitRuhrgebiet II: Wissenschaftsstandort Ruhr hat Nachholbedarf…Halterner Zeitung

Ruhrgebiet: Die große Umweltzone soll kommen….Radio Mülheim

Dortmund: Theater Dortmund laufen die Zuschauer davon…Der Westen

Dortmund II: Stadt will U-Baumeister in Regress nehmen…Der Westen

Bochum: Neuer jüdischer Friedhof in Bochum geplant…Der Westen

Duisburg: Sorgen um den Ruf der Stadt…Der Westen

Essen: NS-Vergangenheit holt FDP in Essen ein…Der Westen

Umland: Rheinland-Pfalz auf dem Weg zum Überwachungsstaat…Netzpolitik

Umland II: Integrativer Fußball in Meschede…Zoom

Blogs: 10 Jahre Berlin…Frontmotor

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NRW: Mappus wirft Kraft Verschwendung vor…RP Online

NRW II: Walter-Borjans erklärt NRWs Milliardenfund…Der Westen

Ruhrgebiet: Duisburger ärgern sich über Loveparade-Satire…RP Online

Ruhrgebiet II: Dortmunder Tiefenbohrung…FAZ

Ruhrgebiet III: RAG prüft Bau von Unter-Tage-Wasserkraftwerken…Der Westen

Duisburg: Götz George enttäuscht von Duisburg…Ruhr Nachrichten

Duisburg II: Djäzz-Demo am Samstag…Coolibri

Medien: Neue Werkstatt-Publikation des netzwerks recherche…Zoom

Blogs: Web Videotage suchen Unterstützer…Webvideotage

Citykiller

Das Centro wird ausgebaut. 17.000 Quadratmeter kommen noch einmal dazu. Der Citykiller wächst. Der Tod der Innenstädte geht weiter.

Das Centro wächst. 17.000 Quadtratmeter kommen dazu. Für die im Koma liegende Oberhausener Innenstadt ist das der endgültige Todesstoß. Ihr Leiden könnte ein Ende finden. Aber auch für andere Innenstädte schlägt langsam aber sicher das Totenglöckchen. Der Limbecker Platz in Essen, das neue ECE-Zentrum auf dem Gelände der ehemaligen Thier-Brauerei in Dortmund, ein neues Zentrum in Recklinghausen, eines in Dorsten und in ein paar Jahren auch noch eines in Bochum – das Ruhrgebiet ist dabei, seine ohnehin nicht ansehnlichen Innenstädte komplett zu ruinieren. Was mich wundert ist, wie wenig Widerstand es dagegen gibt. Wie weitgehend tatenlos die Menschen  zuschauen, wie ihre Städte zerstört werden. Erinnert   sich noch einer daran was eine Stadt ist? Wie das riecht und sich anfühlt – Stadt. Das war über Jahrhunderte ein bunter Ort, ein Ort der Überraschungen wo die unterschiedlichsten Menschen zusammen kamen. Es war oft laut, manchmal gefährlich. Chaotisch. Es gab was zu entdecken. Es hatte Qualität. Und jetzt lassen wir zu, das Politiker, Unternehmer und Stadtplaner  einen Citykiller neben dem anderen bauen. Schaut Euch einmal die Stiftung des Citykiller-Marktführers ECE an. Sie heißt „Lebendige Stadt“. Da kann man was lernen:

Im Stiftungsrat, der vom ehemaligen Minister für Wirtschaft und Arbeit des Saarlands, Hanspeter Georgi, geleitet wird, sitzen noch NRWs ehemalige Bauminister Lutz Lienenkämper, Essens OB  Paß  (CDU)  und Jürgen Roters (SPD), der Oberbürgermeister der Stadt Köln.  Um nur einige zu nennen.

So geht Lobby.

Wer so gute Kontakte hat, muss sich doch keine Sorgen um die Bürger machen. Der hat die Politik in der Tasche und gute Freunde in den Parteien. Und kann zusammen mit den anderen Einkaufszentrumskonzernen wie der mfi aus Essen in aller Ruhe eine Innenstadt nach der anderen plattmachen.

Wer wissen will, wie Essen, Dortmund und Bochum ein ein paar Jahren aussehen, sollte mal in die Oberhausener Innenstadt fahren und sich fragen: Soll so meine Stadt aussehen?

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Dortmund: Nur 707 Besucher in drei Wochen – hat der U-Turm ein Akzeptanzproblem?…Der Westen

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NRW II: Röttgen fordert Rücktritt des NRW-Finanzministers…RP Online

Fussball: Jungstar Draxler schießt Schalke ins Halbfinale…Spiegel

Verkehr: Drittes Gleis für Betuwe-Linie kommt nun doch…Der Westen

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Die Musik spielt nicht im Ruhrgebiet

Seit fast zwei Jahren suche ich jeden Morgen ein Musikvideo für einen Konzerttipp heraus. In den letzten Wochen empfehle ich immer häufiger Konzerte in Düsseldorf oder Köln. Und dass es dazu keine Alternative gibt, sagt viel über das Ruhrgebiet.

Im vergangenen Jahr, es war Kulturhauptstadt, haben wir es ja fast täglich gehört. Wie groß das Kulturangebot ist, wie umfangreich, wie bunt. Mag sein dass das, was Theater oder klassische Konzerte betrifft, sogar stimmt. Subventionskultur läuft. Für den Pop-Bereich stimmt es nicht. Sicher, wirft man einen Blick in den Coolibri-Kalender, gibt es keinen Tag, an dem nicht mehrere Konzerte stattfinden. Aber mal im Ernst: Was für welche? Irgendwelche Jazz-Sessions in irgendwelchen Kneipen, Blueser und Coverbands machen Tag für Tag den größten Teil des Konzertangebots aus.

In Köln – Düsseldorf sieht nicht viel besser als das Ruhrgebiet aus – ist die Situation anders. Ich habe fast jeden Tag die Qual der Wahl, welche Band ich vorstelle. Fast alle erfüllen die technische Minimalanforderung für die Rubrik und verfügen über ein halbwegs vorzeigbares Youtube-Video.

Im Ruhrgebiet ist das anders. Ich würde zum Beispiel gerne mal Doris Klit ankündigen. Immerhin treten die regelmäßig in meiner Lieblingskneipe Intershop auf. Aber sie haben kein Video.

In vielen Läden, die einstmals ein gutes Programm hatten, präsentiert sich heute vor allem das schreiende Elend: Münchener Freiheit in der Zeche Bochum. Dafür hätte man früher zu Recht den ganzen Laden auseinander genommen.

Oder die Zeche Carl. Die fliegt auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Bahnhof Langendreer? Viel ist da auch nicht mehr. Hundertmeister in Duisburg? Vergiss es.Das  FZW – im vergangenen Jahr noch eine feste Bank? Ein Trauerspiel, verursacht von Dilletanten.

Es gibt natürlich Läden, die sich viel Mühe geben: Spatz & Wal in Unna, Bahia de Cochinos in  Castrop, das AZ in Mülheim oder das Parkhaus in Duisburg. Aber bei aller Liebe: Alles zusammengezählt kann diese angebliche Metropole mit ihren  fünf Millionen Einwohnern nicht mit Köln mithalten. Schon lange nicht mehr. Und ich will hier nicht irgendeinen Kram vorstellen, nur weil er im Ruhrgebiet stattfindet. Sicher: Über Tipps sind wir dankbar. Und noch mehr darüber, wenn einer eine Idee hat, worin der Grund für das ganze Elend liegt. Meine Theorie: Überalterung. Wegzüge. Es gibt hier schon lange keine Szene mehr, die eine Live-Kultur tragen kann. Das Publikum fehlt.