Wayne Hussey, Sonntag, 25. Juli, 20.00 Uhr, Grend, Essen
Der Ruhrpilot
Loveparade: Fakten und Wissenswertes rund um die Loveparade…Der Westen
NRW: Ab Wintersemester 2011 keine Uni-Maut mehr…Der Westen
Bochum: Die kleinste Disco der Welt…Kochplattenteller
Bochum II: Ermittlungen gegen Bochumer EGR-Chef…Der Westen
Essen: Stiftung Zollverein: Es gab keine Abmahnungen, sondern nur Zahlungsaufforderungen…Pottblog
E-Post & DE-Mail: Und täglich grüßt das Wochenende…Netzpolitik
Umland: Hysterie um Aygül Özkan…Frontbumpersticker
Umland II: Wie geht das eigentlich? – Tempo 30 …Zoom
Medien: Bin dann mal morgen früh im Radio…Pottblog
Noch kein Klink-Nachfolger in Sicht
Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist gibt es noch keinen heißen Kandidaten für die Nachfolge von Heinz-Dieter Klink als Chef des Regionalverbandes Ruhr. Noch kann man sich also mit der Frage beschäftigen, was zukünftiger RVR-Chef eigentlich mitbringen sollte.
Chef des Regionalverbandes Ruhr und seiner Vorgänger, dass war einmal ein Job für Menschen die etwas gestalten wollten. Der erste Revier-Chef, Robert Schmidt, sorgte dafür dass es im Ruhrgebiet Straßen gab, die die Revierstädte miteinander verbanden. Unter Gerd Willamowski bewarb sich das Ruhrgebiet um den TitelKulturhauptstadt, wollte die Olympiade ausrichten und stemmte sich gegen Clements Plan den damaligen KVR in eine schnöde Agentur umzuwandeln. Der jetzige Amtsinhaber hat weniger vorzuweisen: Die Kulturhauptstadt bekam er geschenkt, die Regionalplanung wurde dem RVR gegen seinen Willen übertragen.
Einen wie Klink, der von der Leistung seiner Vorgänger zehrt, kann das Ruhrgebiet nicht noch einmal ertragen. Da ist nichts mehr, von dem man zehren kann. Was würde das Ruhrgebiet gebrauchen? Jemanden, der Ideen hat, Mut, sich mit den Oberbürgermeistern anzulegen, wenn es darum geht, die Interessen der Region gegen die Kirchturmpolitik zu vertreten. Und wenn es noch ohne zu stottern in ein Mikrofon reden kann, wäre das auch nicht schlecht.
SPD und Grüne haben gesagt, dass sie eine solche Person nominieren wollen. Eine Peinlichkeit wie Klink soll sich nicht wiederholen. In wenigen Wochen wissen wir, ob sie Wort halten. Oder ob sie überhaupt Wort halten können. Denn es kann schon sein, dass der Posten des RVR-Regionaldirektors so unattraktiv ist, dass sich kein vernünftiger Bewerber findet. Hoffen wir mal, dass es so schlimm nicht kommt.
Tigerjunge
Tigerjunge, Samstag, 24. Juli, 20.00 Uhr, Reinraum, Düsseldorf
Der Ruhrpilot
Loveparade: Westbams „Gerhard-Schröder-mäßige“ Entscheidung…Welt
Bahn: Milliardenvertrag mit VRR wackelt…Der Westen
Ruhrgebiet: Termine…Pottblog
Koalitionen: Rot-grün ist zurück…Querblog
Bochum: Die Ära des Elmar Goerden…Der Westen
Dortmund: Dortmunder staunen in der Baustelle Phoenixsee…Der Westen
Digital: Elke Wittich, Kontrollverlust im Blogger-Dorf…Zoom
Blogger wegen Tortencomic verurteilt – „Aufforderung zur gefährlichen Körperletzung“
Gestern verurteilte das Amtsgericht Bochum den Betreiber den Betreiber des Blogs Bo-Alternativ, Martin Budich, zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro. Der Grund: Er hatte einen Artikel gegen eine Nazi-Demo mit einem Tortencomic verziert.
Als im Herbst 2008 die NPD berichtete Martin Budich auf seinem Blog Bo-Alternativ über die Proteste gegen die Nazi-Demo. Einen dieser Texte illustrierte er mit einem Comic aus dem Computerspiel Super-Bomberman.
Das hatte Folgen: Die Staatsanwaltschaft Bochum zog gegen ihn vor Gericht: Begründung: Der Comic sei ein Aufruf zur gefährlichen Körperverletzung und zum Verstoss gegen das Versammlungsrecht. Gestern fiel das Urteil vor dem Amtsgericht Bochum: Martin Budich wurde zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt. Der Grund: Die Comictorte sei eine Bombe. Budich erklärte gegenüber den Ruhrbaronen, dass er in Berufung gegen wird. Eine Strafe für eine Comictorte zu zahlen sieht er nicht ein. Für die Staatsanwaltschaft Bochum wird es also bald wieder eine Gelegenheit geben, sich lächerlich zu machen. Mehr zum Tortenprozess auf Bo-Alternativ…Klack
Arnsberg will wieder für das Revier planen
Die Bezirksregierung Arnsberg gehört zu den überflüssigsten Institutionen in Nordrhein Westfalen. Ihr Aus würden wahrscheinlich nicht einmal die eigenen Mitarbeiter bemerken. Nun soll sie wieder mehr zu sagen bekommen.
Seit kurzem ist der Regionalverband Ruhr wieder für die Planung im Ruhrgebiet zuständig. CDU und FDP geendeten den Irrsinn, das die Planung des Ruhrgebiets auf drei Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg aufgeteilt war. Der schöne Plan von schwarz-gelb aus den fünf Regierungsbezirken drei zu machen, davon einer für das Revier wurde nichts. Die Land-Lobby war zu mächtig, das Ruhrgebiet zu blöd, die Reform einzufordern.
Nun wollen einige Politiker aus dem Regionalrat Arnsberg die Planungshoheit über das zum Regierungsbezirk-Arnsberg gehörende östliche Ruhrgebiet zurück. In einer großen Koalition haben die Fraktionen von SPD und CDU ein 10-Punkte-Papier, das den Ruhrbaronen vorliegt, für den Regierungsbezirk Arnsberg erstellt. Darin sorgen sie sich auch um den demographischen Wandel, wünschen sich Anschluss an das Breitband-Netz und wollen natürlich ihre Pöstchen behalten: Die Beibehaltung des Regierungsbezirks Arnsberg ist ihnen besonders wichtig.
Menschen wie Hermann-Josef Droege (CDU) aus Burbach (ca. 14.000 Seelen) und Hans-Walter Schneider (SPD) aus Winterberg (ca. 13.000) fühlen sich anscheinend berufen, für ein Ballungsgebiet mit 5 Millionen Einwohnern zu planen. Das zeugt entweder von einem großen Selbstbewusstsein oder einem schweren Alkoholproblem. In der Ruhrgebiets-SPD hat das Papier für Irritationen gesorgt. Die Pläne aus dem Regionalrat werden als nicht realistisch bezeichnet. Die Planungshoheit scheint man sich im Ruhrgebiet nicht wieder wegnehmen lassen zu wollen.
Ödland
Ödland, Freitag, 23. Juli, 20.00 Uhr, Café Steinbruch, Duisburg
Der Ruhrpilot
Recht: Jetzt doch Verurteilung für Redakteur von bo-alternativ.de…Pottblog
Recht II: Tumult um Bochumer Tortenprozess…Der Westen
NRW: Versuchslabor für Linke und SPD…Welt
NRW II: „Es mußte halt in 140 Zeichen passen“…Mediaclinique
VRR: Bahn fürchtet um lukrativen Regionalverkehr…FTD
Ruhr2010: Wird aus dem Still-Leben Picknick an der Emscher…Pottblog
Ruhrgebiet: Schnellerer Kohle-Ausstieg gefährdet 20.000 Jobs…Welt
Bochum: Fiege Kino Open Air…Pottblog
Essen: Anziehungskraft für Kreative…Der Westen
Essen II: Unprojekte-Festival rund um den Kopstadtplatz…Der Westen
Umland: Initiative zur Aufnahme eines Kontingents iranischer Flüchtlinge…Zoom
„Zollverein soll nicht profanisiert werden“
Journalisten, die Zollverein fotografieren möchten, brauchen eine Fotogenehmigung. Und wer Werbebilder machen will, hat es ganz schwer.
Das Weltkulturerbe Zollverein kam dem Steuerzahler bislang teuer zu stehen: Über 160 Millionen Euro wurden in den Pütt und die alte Kokerei gesteckt. Heute sind Zollverein und der Oktopus Paul die meistfotografierten Motiv des Ruhrgebiets. Der Doppelbock mit den vier Förderrädern wurde zum Symbol des Reviers. Kaum ein Bericht im Kulturhauptstadtjahr ohne den Zechenturm.
Nun gibt es Ärger um die Bergwerks-Bilder. Der Deutsche Journalistenverband wirft der Stiftung Zollverein vor, Fotografen abgemahnt zu haben:
Der Deutsche Journalisten‑Verband hat als nicht hinnehmbar kritisiert, dass die Stiftung Zollverein Fotografen abmahnt, die Bilder der Zeche Zollverein auf ihren Internetseiten veröffentlichen. Den Hinweis auf eine angebliche Kostenpflichtigkeit einer Veröffentlichung von Bildern der Zeche, einem der bedeutendsten Industriedenkmäler der Welt, hält der DJV für geradezu grotesk. Es sei paradox, dass man einerseits das Bild einer weltoffenen europäischen Kulturhauptstadt-Region abgeben wolle, andererseits die Panoramafreiheit missachte.
Gegen die Vorwürfe wehrt sich Zollverein-Sprecher Rolf Kuhlmann: „Wir haben bislang niemanden abgemahnt“ sagt er auf Anfrage der Ruhrbarone. Überprüfen lies sich das nicht mehr. Beim DJV war vorhin niemand mehr zu erreichen. Privatfotos, sagt Kuhlmann, seien kein Problem, aktuelle Berichterstattung auch nicht. Ansonsten gilt: „Wer ausserhalb der aktuellen Berichterstattung fotografiert, braucht eine Genehmigung.“ Und die kann dauern. Zollverein empfiehlt eine Bearbeitungszeit von fünf Tagen einzukalkulieren. Das künftig Verstösse gegen die Hausordnung geahndet werden, wollte Kuhlmann nicht ausschließen.
Die Fotogenehmigung erhält man allerdings nicht, wenn man die zentrale Sichtachse für Werbeaufnahmen nutzen will. Was eigentlich eine gute Einnahmequelle für die teure Kulturzeche sein könnte, lehnt Kuhlmann ab: „Zollverein soll nicht profanisiert werden. Das sind wir den Bürgern schuldig, die den Erhalt Zollvereins mit vielen Millionen finanziert haben.“
Werbeaufnahmen können allerdings auch Fotos sein, mit denen Fotografen für sich werben – zum Beispiel mit schönen Zollverein-Bildern. Die sind genehmigungspflichtig und können Geld kosten – wenn sie denn erlaubt werden.
Die Betreiber der Website Comcologne können die Position von Zollverein nicht nachvollziehen:
Wenn Journalisten etwa das Weltkulturerbe Kölner Dom fotografieren und mit den Fotos dann ihre Arbeit „bewerben“, wäre das immer auch Werbung für Köln und die Kirche. Die sollte man auch auf Zollverein im Dorf lassen.
Die Restriktionen gelten allerdings nur für Fotos, die auf dem Zollverein-Gelände gemacht werden. Ausserhalb gilt die Panoramafreiheit. Die Stiftung-Zollverein erweist dem Ruhrgebiet mit ihrer Haltung einen Bärendienst. Jedes Foto macht den Pütt bekannter, ist kostenlose PR.
Ein wenig erinnert mich Kuhlmanns Haltung an seine Zeit als Chef von Radio-Emscher-Lippe. Damals war er stolz darauf, dass der Gelsenkirchener Lokalsender kein Schalke-Sender war. Leider war er auch so erfolglos, dass seine Aussenstudios in Bottrop und Gladbeck geschlossen werden mussten.
