Update: Gelsenkirchen klagt gegen Einkaufszentrum

Im nördlichen Ruhrgebiet gibt es Streit um eine geplantes Einkaufszentrum.

Frank Baranowski

Aus der Ankündigung wird Ernst: Der Rat der Stadt Gelsenkirchen hat auf seiner gestrigen Sitzung  beschlossen, gegen den Bau des Einkaufszentrums Arcaden in Recklinghausen zu klagen. Gelsenkirchens OB Frank Baranowski hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gedroht, gegen die Pläne des Essener Projektentwicklers mfi vorzugehen. Unabhängig vom Ergebnis könnte diese Entscheidung eine Zeitverzögerung für das auch in Recklinghausen umstrittene Projekt bedeuten sowie Investoren verunsichern – auch wenn der Hauptinvestor, Henderson Global Investors, die Chancen Gelsenkirchens sich durchzusetzen eher gering einschätzt.

Die  Klage wurde vom Gelsenkirchener Rat mit den Stimmen aller Mitglieder beschlossen – nur der MLPD-Ableger AUF enthielt sich.  Bemerkenswert  am Rande: Der Referent von Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder (CDU) Marcus Hoppe (CDU) stimmte nicht gegen die Klage, sondern enthielt sich nach eigenen Angaben der Stimme. Die Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen hatte uns gegenüber angegeben, Hoppe hätte für die Klage gestimmt.  Hoppes Chef Pantförder ist einer der wichtigsten Befürworter des Arcaden-Projekts.  Die Klage der Stadt ist indes auch in Gelsenkirchen nicht unumstritten. Dennis vom Gelsenkirchen-Blog  plädiert für mehr Selbsbewußtsein und gegen einen Rechtsstreit.

 

 

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Wer kommt nach Klink?

2011 endet für das Ruhrgebiet eine peinliche Zeit: Dann wird das Ruhrparlament einen Nachfolger für Heinz Dieter Klink bestimmen.  

Jörg Stüdemann

Alles geht einmal zu Ende – ein Satz, der schon vielen Menschen Trost gespendet hat, vor allem wenn sie aus dem Ruhrgebiet stammen und Heinz Dieter Klink, den Regionaldirektor der RVR sehen: Ja, auch seine Zeit wird einmal vorbei sein. Das dauert zwar noch fast zwei Jahre, aber immerhin: Das Ende ist so ansehbar wie der erste Silberstreif am Horizont nach einer langen, dunklen und kalten Polarnacht. Eines ist schon heute gewiss: Egal wer auf ihn folgt, es kann nicht schlimmer werden. Sollten SPD, Linkspartei und Grüne auch nach der Kommunalwahl im Ruhrparlament die Mehrheit haben, werden sie bei der Personalwahl sicher mehr Verantwortung zeigen als beim letzten Mal. Klink gewählt zu haben ist nicht wenigen von ihnen bis heute peinlich.

Man kann es verstehen. Ein Name, der im Gespräch mt Sozialdemokraten immer wieder fällt, wenn es um die Klink-Nachfolge geht, ist Jörg Stüdemann. Stüdemann ist Kulturdezernent in Dortmund und unterlag Ulrich Sierau im SPD internen Wettstreit um den Posten des Dortmunder OB-Kandidaten, hätte den Job jedoch auch ausfüllen können. Nicht wenige Genossen im Ruhrgebiet schielten während des Auswahlprozesses etwas neidisch nach Dortmund:  Sierau und Stüdemann waren Beweise dafür, wie gut die Dortmunder SPD personell aufgestellt ist. In anderen Städten ist in dieser Frage eher Schmalhans Küchenmeister. Stüdemann hat Wurzeln im Ruhrgebiet: Vor seiner Zeit in Dortmund war er Mitarbeiter der Zeche Carl in Essen. Selbst aus der Union hört man Stimmen, die sich für ihn aussprechen. 

Denn In der CDU hat die Diskussion um einen möglichen Kandidaten für das Amt des Klink-Nachfolgers noch nicht begonnen. Theoretisch wäre im Ruhrparlament eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP möglich – inhaltlich liegt man nicht weit auseinander. Eine Schwierigkeit der Union: Ihre Personaldecke ist deutlich geringer als die der SPD. Einen eigenen Kandidaten wird die Union, wenn überhaupt, erst nach der Kommunalwahl bestimmen.   

 

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Ein paar Gedanken zum Gesundheitscampus

Bochum bekommt eine FH für nichtärztliche Medizinberufe und einen Gesundheitscampus, auf dem das Land mehrere zentrale Institutionen ansiedeln wird.

Sicher, die Freude von Bochum, den Zuschlag für den Gesundheitscampus erhalten zu haben ist groß – und die Enttäuschung in Castrop ebenfalls, nicht zum Zuge gekommen zu sein. 500 Arbeitsplätze und eine in Deutschland einzigartige Hochschule, zudem die Zusammenlegung von Forschungskapazitäten aus anderen Landesteilen – das ist schon etwas.

Es ist vor allem eine Änderung der Landespolitik. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (Fioto) wird das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA), Bielefeld, das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen, Krefeld, und das Krebsregister aus Münster ins Ruhrgebiet holen. Bislang haben alle Landesregierungen kaum zentrale Institutionen im Revier angesiedelt. Selbst das Landesarbeitsamt ist in Münster und nicht im Ruhrgebiet. Da hat sich etwas geändert und ich finde es gut. Wir haben im Ruhrgebiet ein großes Defizit an solchen Institutionen und das ist ein Teil der Schwäche dieser Region. Nun sollten wir selbstbewußt weitere Schritte in diese Richtung verlangen.    

 

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Bochum bekommt Gesundheitscampus

Es war ein Gerücht, aber nun hat auch die WAZ die Meldung: Bochum bekommt demnach den Zuschlag für den Gesundheitscampus. Neben der Ruhr Uni werden  eine neue FH und verschiedene Forschungseinrichtungen entstehen. Das Investitionsvolumen wird bei 75 Millionen Euro liegen. 500 neue Arbeitsplätze sollen nach Bochum kommen. Eine Expertenkommission hat sich gestern auf drei Standorte geeinigt – einer davon war der Favorit: Bochum.

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