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Bildung: NRW – das Mecklenburg-Vorpommern des Westens

Wieso ahnte ich das Ergebnis der Spiegel-Bildungsstudie schon, als ich am Samstag das Cover auf Spon sah? NRW schneidet miserabel ab – und in NRW ist das Ruhrgebiet die Deppenregion. Und wer ist Schuld? Wir, denn wir wählen seit Jahrzehnten Politiker, die sich für alles engagieren, nur nicht für Bildung.

Ich kenne keinen Politiker, der nicht stundenlang von der Bedeutung der Bildung schwärmen. Nur wenige, wie Gelsenkirchens OB Frank Baranowski kauf ich das auch ab. Deutschland sei eine „Blaupausenrepublik“ hieß es schon vor Jahrzehnten, Wissen die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs. Auch in NRW hört man diese Sprüche und im Ruhrgebiet, wo die meisten Politiker vor allem dadurch auffallen, dass sie Phrasen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben, brav wiederholen, sowieso.

In der Wirklichkeit kommt davon wenig an. NRW gibt viel zu wenig Geld für Bildung aus – hier hat man lieber über Jahrzehnte Milliarden in die Folkloreindustrie Steinkohle gesteckt als in den Ausbau der Schulen und Hochschulen.  Oder das Geld wurde bei der  West-LB verzockt. In den Städten sieht das nicht anders aus. Hier setzen die Kommunalpolitiker auf angeblich imageträchtige Prestigebauten: In Essens Zeche Zollverein flossen mehr als hundert Millionen Euro, der U-Turm in Dortmund kann es mit Glück schaffen, noch zweistelligen Millionenbereich zu bleiben. Und  Bochum braucht unbedingt ein Konzerthaus – während die Schulen vergammeln.

Die Stadtverwaltungen sind riesige Genossenversorgungsanstalten, die Chefs der kommunalen Unternehmen  spielen Konzernlenker und mit hunderten von Steuermillionen um Steag-Anteile – Geld ist im Ruhrgebiet immer da: Für  Wichtigtuer und Versorgungsfälle mit dem richtigen Parteibuch. Aber für Kinder, für Schulen, für Betreuungseinrichtungen bleibt  dann blöderweise kaum etwas übrig.

Jetzt wird das Gejammer wieder groß sein. Wie gemein die Studie ist, wie ungerecht und was jetzt  schon bald alles zum Besseren passieren wird. Nichts wird passieren, wenn wir weiter eitle Windbeutel wählen, die unser Geld lieber verzocken oder in Prestigebauten stecken, als in die Zukunft zu investieren.

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Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Dies ist ein Resultat antiautoritärer, leistungsfeindlicher Erziehungsideale sowie der Einwanderung Integrations- und Leistungsunwilliger.

Höddeldipöpp
Höddeldipöpp
12 Jahre zuvor

Ach watt – Bertelsmannstudie (keine Spiegel-Bildungsstude, was soll das denn sein.). Die hauen alle halbe Jahre so einen Blödsinn raus. Kann man getrost in die Papiertonne werfen, datt!

Und im übrigen, liebe Kinder, lasst Euch nicht einreden, viel Bildung sei wichtig. Das ist Quatsch. Schaut Euch die vielen überflüssigen Akademiker in Griechenland, Spanien und in den arabischen Ländern an. Dort haben sich bildungsehrgeizige Eltern – fleißige Tavernenwirte, Bauern und Staatsbeamte – das Studium für ihre Kinder vom Munde abgespart und was ist heute? 20 bis 40% des Nachwuchses sind je nach Land arbeitslos!

Lernt lieber ein solides Handwerk. Z.B. Installateur für goldene Wasserhähne oder Fliesenleger mit Spezialausbildung „Luxusfliesen“. Das hat Zukunft! Es gibt immer mehr Reiche. Wer da jetzt den richtigen Riecher bei der Berufswahl hat, der findet für seine spitzen Ellenbogen auch die zugehörige Magengrube.

kommentator erster kajüte
kommentator erster kajüte
12 Jahre zuvor

Teile die Ansichten des Herrn Laurin voll und ganz! Oder, um ein anderes Bild zu bemühen: Ein gutes Restaurant erkennen Du an den sanitären Anlagen. Ein gutes Land erkennst Du an den schulischen Anlagen. NRW ist eben ein schlechtes Land.

Robin Patzwaldt
Robin Patzwaldt
12 Jahre zuvor

Wobei die Gebäude inzwischen leider auch häufig von den Schülern selber ruiniert werden.
Ich wohne hier ganz in der Nähe einer Sonderschule. Was da abgeht, das kann man kaum noch in Worte fassen. Manchmal hat man den Eindruck da ist regelmässig ein Abbruchkommando tätig.
Die Schüler ruinieren nicht nur ihr eigenes Schulgebäude, sondern einige von ihnen werfen vor und nach dem Unterricht (auf dem Schulweg) sogar noch Steine auf benachbarte Wohnhäuser…
Natürlich ändert das nichts an dem grundsätzlichen Problem der mangelnden Förderung der Bildungseinrichtungen hier in NRW.
Ich wollte aber hierzu einmal anmerken, dass (teilweise) das Verhalten der Schüler selber aber auch zum schlechten Zustand der Schulen stark mit beiträgt.

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
12 Jahre zuvor

Die Auffassung von Herrn Laurin wird (leider) durch eine der unfrisierten Aphorismen von Stanisław Jerzy Lec gestützt: „Die Aufzucht von Genies sollte man nicht mit Cretins beginnen“
Und im Ruhrgebiet sprechen gerne ungelernte Versorgungsfälle von und über Bildung.

trackback

[…] Bildungsstudie: NRW – das Mecklenburg-Vorpommern des Westens … ruhrbarone […]

68er
68er
12 Jahre zuvor

Werter Herr Laurin,

als ich bei Ihnen vor 1 1/2 Jahren anfragte, ob die Ruhrbarone nicht etwas über geplante die Schließung von Grundschulen in Bochum berichten wollten, kam von Ihnen die Aussage, das würde keinen interessieren bzw. es gäbe ja auch immer weniger Kinder im Ruhrgebiet.

Dass wegen der flächendeckend eingeführten Nachmittagsbetreuung ein erhöhter Raumbedarf entstanden ist, der die Räume belegt, die durch die geringeren Schülerzahlen frei geworden sind, interessierte Sie nicht.

Dass wir im Bundesvergleich die größten Klassen in den Grundschulen haben, interessierte Sie nicht.

Dass vor allem Schulen geschlossen werden sollten, die von Migrantenkindern und sozial benachteiligten Kindern besucht werden, interessierte Sie nicht.

Die Eltern haben trotzdem Druck gemacht bei den Politikern, über Zeitung und Radio, durch eine Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern.

Damals wäre es eine große Hilfe gewesen, wenn die Ruhrbarone auch berichtet hätten.

Ihr Gejammer stößt daher besonders unangenehm auf.

Aber vielleicht ergreifen Sie ja jetzt mal die Chance und recherchieren über die Schüler-Lehrerrelation an Grundschulen in NRW. Ich könnte Ihnen gerne die Zahlen liefern.

Mit freundlichem Gruß

Ihr 68er

Galumpine
12 Jahre zuvor

Der Kommentar von Freidenker fasst ziemlich gut zusammen, was Bertelsmann uns mit dieser Studie sagen will: Mehr Leistungsprinzip, mehr Autorität, mehr Arbeitsmarktbezug, gesteuerte Einwanderung… Jeder Erstsemester kann dazu eine passende Statistik basteln, aber nur Bertelsmann kriegt sie überall unkritisch veröffentlicht.

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[…] bisschen bashen, ein bisschen jammern – und dann dazu den Kommentar #9 lesen. Nevertheless. Es ist was Wahres dran an der Misere. Bildung: NRW – das […]

68er
68er
12 Jahre zuvor

@ Laurin

Es ging nicht nur um eine Schule. Es ging damals um 25 Schulen allein in Bochum die geschlossen oder umstrukturiert werden sollten.

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/stadt-will-schulen-schliessen-id3322733.html

Am Beispiel unserer Schule hätte man die Misere exemplarisch aufzeigen können.

Man hätte aber auch darüber schreiben können, dass die Eltern im Ruhrgebiet um ihre Kindergärten und ihre Schulen kämpfen müssen, wogegen in anderen Gegenden Deutschlands diese Institutionen mit dazu beitragen, die Familien zu entlasten und dabei offenbar auch noch die Kinder besser fördern.

Aber ehrlich gesagt habe ich die Schnauze gestrichen voll und kann allen jungen Menschen mit Familienwunsch nur davor abraten, sich hier niederzulassen. Die Schulpolitik in NRW ist so miserabel wie die Medienlandschaft in diesem Bundesland.

68er
68er
12 Jahre zuvor

Wenn Sie allein mal bei derwesten.de suchen, finden Sie mehrere hundert Beiträge über Schulschließungen überall in NRW:

https://www.derwesten.de/suche/?q=schulschlie%C3%9Fung

68er
68er
12 Jahre zuvor

@Laurin

Die Niveaulosigkeit der WAZ-Berichterstattung wurde nur noch durch einen Fernsehbericht des Oma-Kuschelsenders WDR unterboten.

Wenn Sie sich daran orientieren, dann gute Nacht!

Ich dachte, die Ruhrbarone wollten relevant sein.

Sanguini
Sanguini
12 Jahre zuvor

Hier wird immer alles schlecht geredet ohne auf das zu gucken, was wir hier in den letzten 50 Jahren alles erreicht haben. So dumm, wie alle tun, sind wir hier gar nicht.

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[…] ist die Neigung, Roß und Reiter zu nennen, stärker ausgeprägt als in den traditionellen Medien. In den neuen Medien wird der Ton, der gegen die Ignoranz der Politik angeschlagen wird, in jüngster…. Ähnlich planlos und gestaltungsschwach wie die Sachpolitik wirkt auch die Personalpolitik in […]

teekay
teekay
12 Jahre zuvor

Der Bildungsatlas zeigt es doch ganz klar: Die Bundeslaender in denen es jahrzehntelangen CSU-CDU-Filz gibt/gab stehen deutlich besser dar als Nord- und Westdeutschland. Wir brauchen in NRW jetzt mindestens 40 Jahre satte Mehrheiten fuer die CDU (am besten zusammen mit der FDP) und dann geht das richtig ab mit der Bildung in jeder Ecke von NRW ;)))!

trackback
12 Jahre zuvor

Links anne Ruhr (22.11.2011)…

Dortmund: Virus legt komplette Grundschule in Dortmund lahm (DerWesten) – Duisburg/Mülheim an der Ruhr: Stadt Mülheim kritisiert Pläne für Autohof am Kreuz Kaiserberg (DerWesten) – Die Stadt fordert im Streit um den gepl…

gsohn
12 Jahre zuvor

Ich kenne auch keinen Politiker, der nicht stundenlang von der Bedeutung der Bildung schwärmt. 🙂

allemachtdendrähten
allemachtdendrähten
12 Jahre zuvor

Besonders in den kommunalen Bildungsausschüssen, da kann man beobachten wie Freizeitpolitiker, mit dem IQ einer tibetischen Bergziege, dem staunenden Volk Bildung beibringen wollen.

walter stach
walter stach
12 Jahre zuvor

Stefan, ich hatte , bevor dankenswerterweise Dein Beitrag zur Studie der Bertelsmann-Stiftung erschien, bereits vorab meine Meinung gesagt zu der von mir am Wochenende gründlich gelesen Studie mit Blick auf das Ruhrgebiet -sh. Dein Bericht zu ZIM – ZIR hier bei den Ruhrbaronen und mein dortiger Kommentar. Einige der o.a.Stellungnahmen zur Studie bzw.zu Deinem Beitrag bestätigen mich leider in meinen Vermutungen,Befürchtungen zum Inhalt der Auseinandersetzungen mit dieser Studie.Gibt es denn bei uns im Ruhrgebiet keine Chance, daß a.)die Studie von möglichst vielen Menschen zunächst einmal komplett(!!) gelesen und daß b) erst danach ruhrgebietsweit darüber diskutiert wird -z.B.in Organen des RVR, in den Organen der Kreise und Städte, in den Elternverbänden,in den Lehrerverbänden,in der Industrie, in den Gewerkschaften, in den Medien? Keine Chance? Ist das vielleicht eine Folge des im Vergleich mit andereren Regionen augenscheinlich problematischen Bildungsniveaus bei uns? Können wir das nicht, wollen wir das nicht? Was ist diesbezüglich hier los oder eben nicht los?

schmeel
schmeel
12 Jahre zuvor

herr laurin,
hat ihnen mein kommentar zu ihrem artikel nicht gefallen? war er zu offensiv? er war durchaus eine positive reaktion zu ihrer erkenntnis, die bildungspolitik, auf landes- und bundesebene, betreffend. zugegeben, dazu bedarf es nicht unbedingt einer studie der bertelsmannstiftung, veröffentlicht auf spon. es reicht aus wenn man aufmerksam durch die welt geht…aber immerhin.
sollte ich ihnen mit meinem anmerkenden zusatz zu nahe getreten sein, tut mir das leid. aber auch das war durchaus ernst gemeint. vielleicht ist ihnen ja auch die besagte diskussion, bei der ich lediglich leser war, und ihre reaktionen auf einige kommentare mittlerweile peinlich?

herzlichst
schmeel

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

Passt alles genau dazu:

https://www.ruhrbarone.de/doof-und-arm-anne-emscher/

Und dann gab es da mal eine Bildungstudie die die Projekt-Ruhr GmbH, jetzt Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr, gegen Ende des letzten Jahrzehnts in Auftrag gegeben, aber nie veröffentlicht hat. Wahrscheinlich waren die Ergebnisse ähnlich.

schmeel
schmeel
12 Jahre zuvor

ja, das konnte ich mir denken. =)
das was sie in ihrem artikel zu recht aber eben zu spät anprangern, ist im osten des landes seit 20 jahren bittere normalität. aber der gemeine ossi ist ja eh nur am jammern, kann sich den mund fusselig reden und wird aus minderheisgründen in diesem land nicht gehört. auch in den anderen bereichen die ich ihnen genannt habe sind es, ost wie west, die gleichen probleme, die der gesamten bevölkerung zu schaffen machen.

solidarische grüße
schmeel

Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Die Lösung ist – genau wie bei den meisten anderen Gesellschaftsproblemen (z.B. Geld- und Zinswesen, Energieversorgung, Renten, Gesundheit,…) – nicht mehr Politik, sondern weniger. Seit Jahrzehnten wird von den Sozialingenieuren im Bilungssystem herumgeklempnert (und damit als logische Konequenz natürliche Initiativen ver-/behindert) ohne wesentliche Verbesserungen erreicht zu haben. Von mir aus kann der Staat als Träger Bildung für sein Klientel anbieten; allerdings ist es Zeit, das Monopol abzuschaffen und einen freien Bildungsmarkt zuzulassen. Dann würden sich gute Angebote, die es ja unter den schwierigen Bedingungen vereinzelt schon heute geschafft haben, durchsetzen, die denen des Staates wahrscheinlich weit überlegen wären!

Dass man nach den jüngsten Erfahrungen immer noch nach der Politik ruft, statt den subjektivistischen Entdeckungsverfahren einer freien Gesellschaft zu vertauen, ist wohl dieser ständigen Gängelung und der Agitprop der politischen Eliten geschuldet.

walter stach
walter stach
12 Jahre zuvor

Freidenker:Wie jeder Ihrer Beiträge macht auch dieser nachdenklich, sehr sogar! Und wie zu jedem ihrer Beiträge, also auch zu diesem, kann ich feststellen, daß Inhalte und Ziele ihrer Beiträge so weit weg sind von den Fundamenten unserer Staats- und Gessellschaftsordnung sowie von der Auffassung der Eliten in Wissenschaft, Wirtschaft,Kultur, Politik, Kirchen und von der Meinung der großen Mehrheit in der Bevölkerung über wesentliche Grundlagen menschlichen Zusammenlebens in Deutschland und in Europa, daß ich ob Ihrer nachdenklich stimmenden Beiträge weder meinetwegen noch wegen nachfolgender Generationen in Sorge geraten müßte. In den USA dürften sie mit den Inhalten/Zielen ihres politischen Denkens unstrittig zur Zeit sehr viel Beifall finden; spricht das für Sie, für die USA?

Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Ist Ihnen bekannt, Herr Stach, dass die meisten Länder dieser Welt, Staaten wie die Schweiz, Australien, Dänemark, Schweden, Frankreich, England, Österreich, Kanada, Irland, Schottland Neuseeland, Spanien, Portugal, Italien, Belgien, Tschechische Republik, Ungarn, Finnland, Polen, Norwegen, die Slowakei und den USA keine Schulpflicht haben. In diesen Ländern steht die staatliche Schule im Wettbewerb mit privaten Bildungseinrichtungen, dort gibt es Hausunterricht oder Unschooling (selbstständiges Lernen). Es gibt zum Teil Bildungspflicht, aber keine Schulpflicht. Was ist daran so abwegig?
Ist man dort überall auch weit weg von den Fundamenten der jeweiligen Staats- und Gesellschaftsordnung und von der Auffassung ihrer Eliten in Wissenschaft, Wirtschaft,Kultur, Politik, Kirchen (wer das auch immer sein mag) und von der Meinung der großen Mehrheit der Bevölkerung über wesentliche Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens?

walter stach
walter stach
12 Jahre zuvor

Freidenker: Meine grundsätzliche Kritik an Ihrem Beitrag -und an in Inhalt und Zielsetzung vergleichbaren-hat gar nichts zu tun mit der bereits derzeit in Deutschland gegebenen Möglichkeiten, weiterhin Privatschulen zu gründen und zu betreiben,mittlerweile über 5.000.Ob und inwieweit diese Privatschulen der Bildung der Kinder ehe dienen als staatliche und ob und inwieweit sie gesamtgesellschaftlich wünschenswert und förderungswürdig sind, darüber können wir jederzeit streiten und das ohne jegliche pauschale Kritik an privaten Schulen durch mich;ganz im Gegenteil. Im übrigen liegen die Länder, Regionen, Kommunen in der Studie der Bertelsmann Stiftung weit vorne, auch im internationalen Vergleich,weil sie hervorragenden staatlichen Schulen haben!! Doch darum geht es mir bei meiner Kritik an Ihrem Beitrag nicht. Mich irritiert wieder einmal ihre Wortwahl: „Sozialingenieure u.herumkleppner“, “ natürliche Initivativen“ , „Staat für sein Klientel (!!!)“, „subjektivistischen Entdeckungsverfahren“, „Agitprop der pol.Eliten“.Aber, wie bereits angemerkt:Nachdenklichkeit und Irritation über Ihren Beitrag bei mir mit Blick auf die Fundamente unserer Staats- und Gesellschaftsordnung, aber ohne jede Besorgnis meinerseits, weil ich nicht im Ansatz erkennen kann, daß kurz- , mittel-, aber auch langfristig dieses in ihrer Worten deutlich werdenden „Freidenken“ politische Handlungsmaxime in Deutschland werden könnte.

Freie Schule
12 Jahre zuvor

@ Freidenker

schicken Sie Ihre Kinder doch auf eine Privatschule, z.B. diese:

“Freie Waldorfschule Kempten: Ein ehemaliger Schüler berichtet

(…) Diese Schule ist eine Sekte, die meiner Meinung nach komplett verboten werden sollte (…).

https://blog.esowatch.com/?p=5092

Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Ach so, ich verstehe. Es geht Ihnen um meine Wortwahl. Schrieben Sie nicht, es ginge Ihnen um Ziele und Inhalte. Egal, vertauen Sie weiter auf den Staat. In Kürze werden sie erleben, wohin es führt, wenn man dem Staat neben seinen originären Aufgaben (Innere und äußere Sicherheit sowie Schutz der Rechte und des Eigentums seiner Bürger) jede noch so banale gesellschaftliche Herausforderung zur Regulierung überlässt.

In einem gebe ich Ihnen Recht, gerade Deutschland ist vom Liberalismus so weit entfernt wie Mahmud Ahmadinedschad vom Judentum. Erst nach dem Zusammenbruch der jetzigen auf Pump finanzierten Systeme werden die Menschen sich über alternative Gesellschaftsformen Gedanken machen müssen.

Ob die Waldorfschule am freien Bildungsmarkt weiter bestehen könnte, ist fraglich. Und wenn … es gibt auch ein Recht auf Unvernunft!

walter stach
walter stach
12 Jahre zuvor

Freidenker: Aus den von Ihnen gewählten Worte lassen sich die grundsätzlichen Inhalte und Ziele Ihres politischen Denkens erkennen;gelegentlich zumindest erahnen.Aber,ich wiederhole mich gerne, ich registriere jedesmal mit Interesse und mit Nachdenklichkeit, manchmal auch irritiert, die Beiträge des „Freidenkers“ hier bei den Ruhrbaronen und das mit selbstverständlichem Respekt vor der Meinungsfreiheit;einem der höchsten liberalen Werte! Was die „alternativen Gesellschaftsformen“ angeht: Was meinte noch Schirrmacher vor einigen Wochen in der FAZ bezüglich der Alternative zum Kapitalismus -hat Marx nicht doch recht? Unbegrenzter Individualismus, uneingeschränkter Liberalismus -dem sie unverdrossen das Wort reden- sind die Voraussetzung und das Fundament des Kapitalismus; zu dem sie folglich weiterhin ohne Wenn und Aber stehen oder?
Zum Ausgangspunkt dieser Diskussion und zu meiner Anregung -sh.23-: Sollten wir, speziell im Ruhrgebiet, nicht erst dann über den „Bildungszustand“ bei uns -gestützt auf jüngste Untersuchungen/Erhebungen- weiter diskutieren, wenn die Bertelsmann Studie von jedem Diskutanten komplett gelesen worden ist? Alles andere dient nicht der Sache! Und dabei könnten wir dann u.a. darüber streiten, ob ein Mehr oder ein Weniger an Privatschulen im Ruhrgebiet der Bildung dienlich sein könnte.

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Freidenker

Die zentrale Frage ist doch nicht ob Schulen staatlich oder privat sind, sondern was in welcher Weise dort unterrichtet wird. Wer Zukunft gestalten will muss das Beste aus den Menschen herausholen, was in ihnen steckt. Und zwar aus allen, denn Intelligenz und Talente gibt es bei den Kindern jeder Schicht der Bevölkerung. Bildung ist deswegen auch keine banale sondern einen hochkomplexe und hochqualifizierte Aufgabe.

Dass dafür die Eltern alleine sorgen könnten, ist unmöglich, denn niemand Einzelner, so gebildet er auch sein mag, kann eine ganze Schule bzw. ein komplettes Bildungsystem ersetzen. Genauso wenig kann das eine einzelne Einrichtung. Es wird also immer ein staatliches Bildungssystem geben müssen, wenn ein Land erfolgreich sein will. Schon alleine um den Mindeststandard an Wissen in allen Schulen zu gewährleisten.

Da aber nur Konkurrenz und Wahlmöglichkeiten auf Dauer für Kenntnis- und Methodenfortschritte sorgen, sollte es immer auch private Bildungseinrichtungen geben, die natürlich nicht gänzlich außerhalb staatlicher Kontrolle stehen können. Private Bildung gegen öffentliche auszuspielen ist dagegen der größte Fehler, den man bei einer Bildungsdiskussion machen kann.

Mal_sehen
12 Jahre zuvor

Bildungserfolg sieht anders aus:

Eine Bayerische Erfolgsbilanz?

AKADEMISIERUNG (BM 2011: 14. PLATZ) UND MINT (BM 2011: 15. PLATZ):
22,7 Prozent eines Altersjahrgangs erwarben im Jahr 2009 ihre Studienberechtigung an allgemeinbildenden Schulen – an den beruflichen Schulen erreichten 15,1 Prozent das Abitur. Damit lag Bayern sowohl bei den allgemeinbildenden Schulen als auch bei den beruflichen Schulen unter dem Bundesdurchschnitt (29,9 bzw. 17,6 Prozent). Gemessen an der akademischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gab es im Jahr 2009 lediglich in Brandenburg und Schleswig-Holstein weniger Absolventen von Hochschulen (Akademikerersatzquote: BY 3,7; Schnitt: 4,2). Ein unterdurchschnittlicher MINT-Anteil führt dazu, dass vor allem der Ingenieurbedarf der bayerischen Wirtschaft in zu geringem Maß durch die Ausbildungsleistung bayerischer Hochschulen gedeckt werden kann. Auf 100 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure kamen in Bayern lediglich 4,4 Ingenieurabsolventen – der geringste Wert in Deutschland (Bundesdurchschnitt: 6,8).
FÖRDERINFRASTRUKTUR (BM 2011: LETZTER PLATZ):
Bayern hatte 2009 mit 4,9 Prozent die drittniedrigste Quote von Ganztagsschülern im Grundschulbereich (Bundesdurchschnitt: 21,5 Prozent). Auch in den Kindertagesstätten standen relativ wenige Ganztagsangebote zur Verfügung, insbesondere für die unter 3-jährigen Kinder. Auch der Anteil des hochqualifizierten Personals am Gesamtpersonal in KITAs war geringer als im Bundesdurchschnitt.

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