
Auch mit Hilfe von Berliner Antisemiten bekamen SDAJ und DKP in Bochum nicht mehr als 200 Demonstranten gegen Israel zusammen.
Am 30. Juli ging eine Mail an verschiedene Organisationen in Bochum: „Wir möchten euch herzlich anfragen, ob ihr Interesse habt, euch an einer Demonstration für Gaza am Freitag, den 9. August, um 16 Uhr in Bochum zu beteiligen. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr das Anliegen unterstützt – sei es durch Mobilisierung, Teilnahme oder inhaltliche Beiträge.
Gerne stehen wir für Rückfragen zur Verfügung und schlagen bei Interesse auch ein gemeinsames Bündnistreffen vor, um mögliche Formen der Zusammenarbeit abzusprechen.“ Gezeichnet hatte das Schreiben ein „Koordinationskreis Gaza-Demo Bochum“, doch versandt wurde es von „Stop Deportations Berlin“. Die Gruppe setzte sich zuletzt gegen die Abschiebung von palästinensischen Antisemiten ein. An einer Pressekonferenz in Berlin im April nahm auch der Bundestagsabgeordnete Ferat Koçak (Die Linke) teil. Sein Bezirksverband feierte gestern zusammen mit Hamas-Anhängern in Berlin. Die Frankfurter Ethnologin Susanne Schröter erkennt im Interview mit Cicero darin eine Strategie: „In Berlin, und besonders in Neukölln, zeigt sich das immer wieder. Da wird nicht mehr zwischen politischem Islam und Islamismus unterschieden, sondern aktiv nach Allianzen mit islamistischen Gruppierungen gesucht.“
Zwar war gestern eine Aktivistin aus dem Kreis von „Stop Deportations Berlin“ nach Bochum gereist, die auch zum Umfeld der 2019 aufgelösten maoistischen Schlägertruppe „Jugendwiderstand“ gehörte, aber auch mit Unterstützung aus der Hauptstadt gelang es nicht, mehr als die üblichen knapp 200 Teilnehmer zusammenzubekommen, die zum Teil aus Bonn angereist waren. Vollmundig angekündigt worden war eine „ruhrgebietsweite Großdemonstration“. Und so bot sich von solchen Veranstaltungen das gewohnte Bild: Fahnen der stalinistischen Splittergruppen DKP und SDAJ, viele Hijabs und palästinenische Terrorlappen und ein paar deutsche Altlinke, die es gut gelaunt genossen, ihren Antisemitismus bei bestem Sommerwetter ausleben zu können. Zu hören waren die üblichen Genozidvorwürfe gegen Israel und Forderung nach einem Stop der Waffenlieferungen, dem ja Bundeskanzler Friedrich Merz bereits im Vorfeld der Demonstration nachgekommen war. Vor Gericht stellen wollte ihn eine Rednerin trotzdem.
