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Update Künstlerhaus: Es lag an ECE

Mit dem Center-Riesen ECE gibt es kein Künstlerhaus in Bochum.

Die Meldung kam eben rein. Sie stammt von Martina Murgia, der Initiatorin des Projekts. Anscheinend gab es keine Einigung zwischen der Künstlern und der IHK auf der einen und ECE auf der anderen Seite. ECE will auf dem Gelände ein Einkaufszentrum bauen.

Später mehr…:

Das Projekt der Ansiedlung der Kreativwirtschaft im Bochumer Telekomblock kann nicht umgesetzt werden. Die Vertragsverhandlungen haben sich als äußerst schwierig erwiesen und sind nicht zum Abschluss gekommen. Auch die IHK als Initiator bedauert, dass es auch aufgrund der nunmehr geforderten Konditionen nicht zu einer für die Kreativen finanzierbaren Lösung kommen wird. Die Nachfrage der Kreativunternehmen, sich in einem Bochumer Kunst- & Kulturhaus niederzulassen, war enorm: Über 120 Interessenten hatten sich bei Martina Murgia als Managerin des Projektes vormerken lassen. Um dieses große Netzwerk, das in knapp einem Jahr Arbeit entstanden ist, nicht zu verlieren und „Arts“ als Projekt zur Ansiedlung der Kreativwirtschaft in Bochum weiterhin zu unterstützen, wird sich die IHK in den nächsten Monaten nach anderen Immobilien umschauen.

Update:

Nach unseren Informationen scheiterte der Plan des Künstlerhauses an den Preisvorstellungen der ECE. ECE forderte einen Mietpreis (inkl. Nebenkosten) von 7,80 Euro haben. Für ein Zwischennutzungobjekt ein stolzer Preis: Für das Geld bekommt man auch eine ganz normale Immobilie am Rand der Innenstadt. Von dem Gerede der ECE, sie wolle ein  solches Projekt unterstützen, ist also nicht viel übrig geblieben. Ich habe es ECE sowieso nicht geglaubt.

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Jan
Jan
13 Jahre zuvor

Warum soll bei ECE kein Platz sein?
Ist das Einkaufszentrum schon komplett vermietet?

Einfach mal Quadratmeterpreise anfragen – Innenstadtlagen kosten nun mal Geld …

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

Das Problem ist doch wahrscheinlich, dass ECE befürchtet, dass zum Abrisszeitpunkt dann der Eindruck einer Vertreibung entsteht … ein Zwischennutzer hat nämlich einen Fuß in der Tür und kann dann in der Berichterstattung auf mitleidige Satzbausteine („… können da nicht bleiben …“) in der Lokalpresse hoffen, die möglicherweise das Image einer späteren Nutzung trüben könnten.

Schon beim Essener DGB-Haus ist klar geworden, dass ein gewisses Klientel in der Tatsache, dass sie kein Nutzungsrecht besitzen (egal ob abgelaufen oder nie erteilt), noch keinen Grund sieht, ein Gebäude zu verlassen.
Auch in der Berliner Liebigstr. gab es eine Zeit lang Mietverträge – nach deren Ende verließen die Nutzer auch nicht problemlos das Gebäude.

Hieraus lernt man: wer die Türen verrammelt, spart sich die Räumungsklage!

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin
Also soll die Künstlercommunity verhindern, dass ein Grundstückseigentümer sein Grundstück im Rahmen erteilter Baugenehmigungen nutzt?
Einzelhandel (dafür soll der Neubau ja genutzt werden) war doch früher eigentlich mal etwas, was in Innenstädten (der Neubau soll ja innerhalb des Rings entstehen) nicht als anstößig galt.
Und die Händler können weiterhin entscheiden, wo sie mieten, und die Kunden weiterhin, wo sie einkaufen. Und wenn die Innenstadt modernere Bausubstanz und besseren Wetterschutz bietet als der entlegene Ruhrpark, wird ihr das nicht unbedingt schaden! Niemand hindert übrigens anderen Immobilieneigentümern daran, ihren Gebäuden auch mal eine Frischzellen zu verpassen – Konkurrenz belebt das Geschäft und kann dem Gesamtstandort Innenstadt nur helfen. Die Stadt hat nicht die Aufgabe, ein verschnarchtes Biotop des Mittelmaßes zu erhalten!
Ich interpretiere #4 mal als Forderung, hier Stadtplanung mit dem Recht des Stärkeren und durch eine Hausbesetzung mit vorhergehendem Mietvertrag zu erzwingen!
Es kann ebensowenig sein, dass für alle Menschen und Unternehmen marktübliche Quadratmeterpreise gelten und für eine ganz kleine hier hofierte Gruppe nicht …! Und natürlich werden die zu beglückenden Vermieter willkürlich rausgepickt, medial befeuert und , wenn sie dem Druck widerstehen sollten, übelst beschimpft.

Ben
Ben
13 Jahre zuvor

Und in 50 Jahren werden wir vor den angegammelten Toren einstiger Konsumpaläste stehen und uns denken „und für diese Scheiße haben wir unsere Stadt zerstört?“.

Ece macht – in gemeinsamer Arbeit mit den Stadtplanern – das, was den Tommies nicht gelungen ist: Die Innenstädte entgültig in Schutt und Asche legen. Und dass sich nach zig geplatzten Heilsversprechungen von blühenden Landschaften immer noch niemand gegen diesen kurzzeitdenkenden Architekturterrorismus wehrt ist eine wahre Schande.

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

@6/7
Also erstmal geht es hier nicht um Einkaufszentren. Es geht um Probleme, die Zwischennutzer verursachen können – und genau die jubelt Ihr einerseits herbei und wundert Euch andererseits, warum ECE sich diese Leute nicht ins Haus holt.

ECE hat übrigens niemand zum Verkauf des Gebäudes gezwungen! ECE und DGB wenden nicht das Recht des Stärkeren an – das Recht nennt sich anders: Eigentum. Sie haben sich auch nicht unter möglicherweise illegalen Umständen Zutritt verschafft, Hausfriedensbruch begangen oder die Räumung der Räumlichkeiten über Tage verweigert.

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[…] Gescheitertes Künstlerhaus: Es lag an ECE (Ruhrbarone) […]

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Jan, sie haben offensichtlich keine genaue Ahnung vom Ort und vom Objekt, wissen keinen Deut über den Gang der Verhandlungen und bilden sich schon ein (einseitiges) Urteil über Leute die sie gar nicht kennen. Sorry, aber das klingt eher nach Ideologie als nach Sachverstand.

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

Nun, es ist ja durchaus ein wiederkehrendes Muster. Auch die Essener Besetzer haben zuvor legale Anfragen gestellt und später dann ihr wahres Potential gezeigt. Eine gewisse Skepsis bei ECE wäre also nachvollziehbar.
Übrigens weiß ich auch als Essener, um welches Gebäude es sich handelt.

Den Plot „Hausbesetzer verhindern Einkaufszentrum“ hat Stefan Laurin erst in #4 gesponnen – ich hatte zuvor nur beschrieben, dass es für ECE zum Problem werden könnte, wenn der Zwischenmieter eine derartige Strahlkraft entwickelt, dass hieraus möglicherweise ein moralischer Zwang und öffentlicher Druck zu einem dauerhaften Mietverhältnis entstehen könnte.
An diesem Verhandlungstisch wurden eben auch die Schlagzeilen für 2014/2015 entschieden. Und „Abrissbirne trifft leerstehenden Telekombau“ lässt nun mal viele kalt, während „Abrissbirne trifft Künstlerhaus“ die Gemüter hochkochen ließe – und ein Stefan Laurin würde ganz oben auf der Wutwelle mitsurfen!
Das schadet dem Image von dem, was dort entsteht – und das hätten nach meinem #3 auch ein Bürohaus oder Eigentumswohnungen oder was auch immer sein können.
Den Laurin’schen Privatkrieg gegen „Innenstadtfresser“ habe ich nicht in diesen Kommentarbereich getragen.

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[…] in bester Lage zumindest zweitweilig einer anderen Nutzung zuzuführen. Erst vor wenigen Wochen scheiterten die Gespräche zwischen der IHK, einer Künstlergruppe und dem Einkaufszentrumskonzern ECE, das […]

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[…] mit dem Telekom-Gebäude hat ja nicht geklappt. Nach nur ein paar Wochen gibt es jetzt einen neuen Standort für das […]

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[…] errichten will, durchkreuzte aber die Pläne durch zu hohe Mietforderungen (hier und hier bei den Ruhrbaronen). Daraufhin kam schnell der neue Standort am Gersteinring ins Gespräch, an dem man sich […]

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