Ganz, ganz normal?

Hamja Ahsan BuchprÀsentation, PrintRoom, Rotterdam, 2019, Foto (Ausschnitt): Florian Cramer/PR Documenta Lizenz: Creative Commons AttributionShare Alike 4.0

Zur zeitgeisthörigen Sprache zĂ€hlt die Wiederholung kleiner Wörter. Das Adverb „sehr“ steht auf Platz 1 der Bestenliste, gefolgt vom Adjektiv „ganz“. In der Regel strömt aus dem Mund kulturbeflissener Damen und Herren die zweimalige Betonung, dass etwas „sehr, sehr wichtig“ oder „ganz, ganz wichtig“ sei. Zumeist irgendein verschrobenes „Narrativ“ oder „Momentum“ oder „die Luft nach oben am Ende des Tages“ in Verbindung mit „einer ganz, ganz wichtigen Position im öffentlichen Raum“. Von unserem Gastautor Olaf MĂŒller

Obacht, denk ich, Obacht! Jetzt auch schon zweimal. Vielleicht war es vorher nur „ganz wichtig“ oder nur „sehr wichtig“. Nun muss der Vorfall wichtiger geworden sein, denn nun ist er ja „ganz, ganz wichtig“.

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Cranger Kirmes endet mit großem Feuerwerk

Feuerwerk auf der Cranger Kirmes Foto: Stadtmarketing Herne/Isabel Diekmann Lizenz: Copyright

Angesichts der vergleichsweise trockenen ersten JahreshÀlfte hat der Veranstalter der Cranger Kirmes die Böden und den Zustand der Vegetation rund um die Abschussstelle der Feuerwerke beobachtet. Dazu befindet er sich in enger Abstimmung sowohl mit der Feuerwehr als auch mit den Feuerwerkern. Durch die NiederschlÀge in den Tagen vor und in der Nacht unmittelbar vor dem Tag der offiziellen Eröffnung der Cranger Kirmes (5. August) konnte das Eröffnungsfeuerwerk wie geplant und reibungslos steigen.

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Documenta: Lumbung-KĂŒnstler Hamja Ahsan beschimpft Bundeskanzler Olaf Scholz als Faschistenschwein

Facebookseite von Hamja Ahsan

Der britisch-bangladeschischer KĂŒnstler Hamja Ahsan ist bei der diesjĂ€hrigen Documenta ein sogenanntes Lumbung-Member. Auf der Internetseite der Documenta wird er als  „KĂŒnstler, Schriftsteller, Kurator und Aktivist, wobei die Grenzen zwischen seinen verschiedenen TĂ€tigkeitsfeldern stets fließend sind. Er befasst sich mit

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Salman Rushdie: „Man muss sich in einen KĂ€mpfer verwandeln“

Salman Rushdie auf dem Literaturfest MĂŒnchen (2017) Foto (Ausschnitt): Amrei-Marie Lizenz: CC BY-SA 4.0

Fast genau zwei Wochen vor dem Attentat auf Salman Rushdie traf stern-Korrespondent Raphael Geiger den Schriftsteller in New York. In dem zweistĂŒndigen GesprĂ€ch ging es auch um Angst – doch Rushdie machte sich keine Sorgen mehr um seine eigene Sicherheit: „So eine Fatwa ist eine ernste Sache. Aber das ist lange her.“ Ja, sagte Rushdie, wenn er heute in seinen TagebĂŒchern lese, die er in den Anfangsjahren nach der Fatwa des iranischen Regimes vor ĂŒber 30 Jahren gefĂŒhrt habe, „sehe ich auch, dass es mir oft schlecht ging“.

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Deutscher Kulturrat: „BDS ist Denkfehler“

London im Januar 2009 by Claudia Gabriela Marques Vieira cc-by-sa 2.0

Die JĂŒdische Allgemeine hat Olaf Zimmermann zum Interview gebeten, Zimmermann ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Deutschen Kulturrats, des Spitzenverbandes deutscher KulturverbĂ€nde. VerlĂ€sslich ausgepegelt, diese Spitzenwelt, Zimmermann sagt: „Eigentlich dĂŒrfte niemand im deutschen Kulturbetrieb BDS unterstĂŒtzen.“

HĂ€tte man sich vor fĂŒnf Jahren gewĂŒnscht, einen solchen Satz, als BDS drauf und dran war, die Ruhrtriennale zu kapern, schon damals rief deren damalige Intendantin, Stefanie Carp, die Kunstfreiheit an und „Zensur“ als grĂ¶ĂŸtböses Übel auf. Derselbe Sound kurz darauf von der „Initiative Weltoffenheit“, im Dezember 2020 trat das BĂŒndnis deutscher Kulturmittelverwalter im Deutschen Theater vors Weltpublikum und gab sich MĂŒhe zu erlĂ€utern, dass es  –  man selber sei ja nun gelĂ€utert  –  nun BDS sein möge, die antisemitische Hetzkapagne, die befreit gehöre und inszeniert und applaudiert. Just dieser Initiative seiner Kultur-Kollegen  –  Zimmermann ist deren Lobbyist, das macht die Sache interessant  –  bescheinigt der Kulturrats-Chef jetzt einen „Denkfehler“, mehr noch: einen „fundamentalen“.

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Museum Folkwang feiert 24 Stunden lang

Folkwang Museum in Essen

Zum 100. Geburtstag schenkt sich das Museum Folkwang einen Sommerfest-Marathon: Am Freitag, 19. August, lĂ€dt das Museum ab 18 Uhr zum großen 24-Stunden-Sommerfest. Auf dem Programm stehen Konzerte, Artist Talks, FilmauffĂŒhrungen, Performances, Yoga zum Sonnenaufgang – und natĂŒrlich zum Auftakt die zweite JubilĂ€umsausstellung „Expressionisten am Folkwang“. Und getanzt werden darf auch: Auf der Wiese vor dem Museum gibt es Live-Musik und im „Salon Folkwang“ legen DJs bis spĂ€t in die Nacht auf.