Wahl der Dortmunder Liste „FBI“ könnte Ruhrparlament retten

Bizarr: FBI-Homepage
Bizarres Vergnügen: FBI-Homepage

Die Wahl eines Vertreters der Dortmunder Liste „FBI“ – ja, sie ist so merkwürdig wie der Name vermuten lässt – könnte das drohende Chaos beim Ruhrparlament abwenden. Wenn morgen auf der Ratssitzung in Dortmund ein Vertreter von FBI ins Ruhrparlament gewählt wird, sinkt die Hürde für einen Sitz dort so stark ab, dass das Parlament  theoretisch über 1000 Mitglieder haben müsste. Weit mehr, als es Kandidaten aller Parteien gibt. Damit wäre das Gesetz zusammengebrochen – das Innenministerium-NRW könnte gezwungen sein einzugreifen, denn der Wählerwille wäre nicht mehr abbildbar. Der Plan  funktioniert allerdings nur, wenn Mitglieder anderer Fraktionen im Rat ihre Stimme FBI geben. Ob es Absprachen gibt, die bis morgen halten, ist nicht klar.

Nicht klar ist aber auch, was die Folgen einer solchen Absprache wären: Kann das Innenministerium die Wahlen überhaupt für ungültig erklären – rechtlich waren sie korrekt. Und wenn die Wahl gültig ist und es gibt ein Riesen-Ruhrparlament – ziehen  dann mehr Rechte dort ein? Müssen die Abstimmungen in den Kreistagen und Räten, über die die Mitglieder der Ruhrparlaments gewählt werden wiederholt werden?   Und was ist, wenn am Ende das selbe Ergebnis steht?

Es gibt mehr Fragen als Antworten und nur eine Lösung, die aber das aktuelle Problem nicht löst: Das Ruhrparlament muss künftig direkt gewählt werden. SPD und Grüne wollen das, haben sich aber mit der Umsetzung dieses Plans so viel Zeit gelassen, dass die Direktwahlen in diesem Jahr noch nicht stattfinden konnten. Das jetzige Theater ist der Preis für diese Trödelei.

Der Ruhrpilot

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Bochum: Haushaltssperre entleert Koalitionsvertrag von SPD und Grünen

Dirk Schmidt
Dirk Schmidt

Viele meiner politischen Emails drehen sich in den Tagen vor der konstituierenden Ratssitzung um die Bildung von Ausschüssen und der Organisation der Arbeitsweise im Stadtrat, der CDU-Fraktion und der Partei. Normal. Dazwischen trudelte einen Monat nach der Kommunalwahl eine Email ein, die mitteilt, dass der Kämmerer Dr. Busch (Grüne) eine Haushaltssperre verhängt habe. Ich dachte gleich an Dortmund. Vor fünf Jahren kam da die Haushaltssperre direkt in den Tagen nach der Kommunalwahl. Nun, sie werden auch im Rathaus Bochum gelernt haben, dachte ich so. Dann hab ich die Email mal gelesen. Ein Beitrag von Dirk Schmidt, Mitglied der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bochum.

Die Zeitung und der Bericht des Kämmerers im Rat verdeutlichten das Ausmaß des Problems. Bis zu 40 Millionen Euro fehlen in der Kasse. Und die fehlen so plötzlich, dass das vor einem Monat noch nicht absehbar war? Da gibt es Mindereinnahmen, weil zum Beispiel die Sparkasse nicht so viel Gewinn abführt, wie erhofft. Bei den Sozialtransfers und den Personalkosten kommt es zu Steigerungen. Das sind dann so die Zwangsläufigkeiten.

Sparmaßnahmen greifen nicht so wie erhofft

Da sind dann aber auch verwaltungsseitig hausgemachte Probleme. Der Personalabbau kommt nicht so recht voran. Standortdebatten haben Verschlankungen der Verwaltungsorganisation nicht vorankommen lassen. Es sind nicht nur die nicht erfolgreichen Maßnahmen des Haushaltskonsolidierungskonzepts (HSK), die jetzt schmerzen. Dieses Jahr müssten ja weitere folgen. Dr. Busch hat dazu eine Folie, die er im Ratssaal an die Wand projeziert. Die Einsparungen von 0,7 Mio. € bei den städtischen Seniorenheimen erwartet er auch nicht mehr – und so manch anderes auch. Ich sehe die Liste und denke mir: Da fehlen noch die Folgen des Sturms am Pfingstmontag.

Kämmerer Dr. Busch erklärt dem Rat eine Kurve. Das ist die Kurve, wie sich jedes Jahr das Defizit der Stadt Bochum verringern soll. Im Bundeshauhalt würde das dann Nettoneuverschuldung heißen. Die Kurve fällt dieses Jahr auf 85 Millionen Euro. Immer noch eine stolze Summe, aber leider wird die fallende Soll-Linie auf der Wand von einer roten Kurve geschnitten. Ihr Endpunkt liegt bei etwa 120 Millionen Euro. Das wird schwierig, auf mindestens 40 Millionen Euro weitere Einsparungen zu kommen. Einige Oberbürgermeister wollen beim Land vorsprechen, die Verluste an Bäumen und anderen Schäden nicht regulär mit allen Konsequenzen in ihren Haushalten verbuchen müssen, hörte ich.

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bodo im Juli: Ralf Richter im Porträt

bodo_Titel_0714Im Juli im Straßenmagazin bodo: Der Schauspieler Ralf Richter im Porträt, ein Fisch-Tomaten-Kreislauf, ein Bochumer Hardrock-Urgestein und ein Fernsehpolizist, Ghanas Weltmeistertitel, die freundliche Vertreibung Obdachloser, ein besonderer Chor und ganz normale Kinder.

Das neue bodo ist da. Und das erwartet die Leser:

Ralf Richter
Meist spielt er knurrige Milieu-Typen mit Ruhrgebiets-Idiom, dabei gehört er zu den beliebtesten deutschen Schauspielern. Mit bodo spricht er über Familie und sein Engagement für Obdachlose.

Wels unter Gemüsebeet
Aquaponik. Eine revolutionäre Idee für die Nahrungsmittelerzeugung in Großstädten. Fische versorgen Pflanzen mit Nährstoffen, diese produzieren Sauerstoff und reinigen das Wasser. Ein Besuch in der Versuchsanlage der Urbanisten in Dortmund.

„Bleiben Sie in Bewegung“
„Anti-Homeless Spikes“, Stahlstacheln vor einem Wohnhaus in London, führten zu einem Aufschrei der Netzgemeinde. „bodo“ zeigt, dass disziplinierende Architektur allgegenwärtig ist und die tatsächliche Vertreibung von Randgruppen geradezu freundlich daherkommt.

Ghana ist Weltmeister
Die WM 2014 ist entschieden. 31 Nationen traten gegeneinander an – Nigeria musste kurzfristig seine Teilnahme absagen. 90 Minuten Bangen, 90 Minuten, die Schiedsrichter und Teams ins Schwitzen brachten. „Waakye“ brachte letztendlich den klaren Sieg für Ghana. Eine Art Livebericht von der Koch-WM in der Dortmunder

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[Zeltfestival Ruhr – 17 Tage Urlaub am See]

Zfr2013_Steigerabends_©Lutz Leitmann

In 7½ Wochen fällt der Startschuss für ein weiteres tolles Festival-Highlight in diesem Sommer… und das ganz in unserer Nähe.

Mitten im Ruhrgebiet, genau genommen am Kemnader See, begibt sich bald zum 7. Mal die weiße Zeltstadt in ihre Startlöcher.

Im letzten Jahr hat das Zeltfestival Ruhr mit über 60.000 Konzertgängern neue Rekorde gebrochen, und auch in diesem Jahr ist die 45.000er Ticket Marke bereits 10 Wochen vor Beginn erreicht worden.

Diese stolze Zahl läßt erahnen, wie gut das diesjährige, besonders ausgewogene Programm bei Musikliebhabern, Kabarett- und Comedy-Fans ankommt, und es ist auch mein ganz persönlicher Favorit.

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Der Ruhrpilot

Dennis Giemsch, Landeschef Die Recht NRW
Dennis Giemsch, Landeschef Die Recht NRW

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Lässt Splitterpartei UBP Ruhrparlament explodieren?

Haus der Ruhrgebiets
Haus der Ruhrgebiets

Wegen der rechtspopulistischen UBP aus dem Kreis Recklinghausen droht das Ruhrparlament zu explodieren: Die Zahl der Sitze könnet sich von 71 auf 163 erhöhen.

Weil die rechte Splitterpartei UBP im Kreistag Recklinghausen genug Stimmen bekam, um einen Sitz im Ruhrparlament zu erhalten, könnte dieses nach Informationen dieses Blogs nun massiv vergrössert werden müssen. Durch den Einzug der UBP reichen nun 10.490 statt gut 17.000 Stimmen für einen Platz im Parlament. Um die Verhältnisse zu wahren, müssen nun die anderen Parteien Ausgleichsmandate erhalten. Ein 163-Sitze statt eines 71-Sitze Parlaments bedeutet beispielsweise bei der SPD nach neuen Berechnungen  67 statt bisher 29 Sitze, bei der  Union 51 statt 24, bei den die Grünen 17 statt 8 und bei der FDP 6 statt 3.  Ganz sicher ist das alles noch nicht – im Regionalverband Ruhr und im Innenministerium wird die neue Situation geprüft. Käme das Mega-Parlament, würde nicht nur der Platz im Haus des Ruhrgebiets eng werden. Die SPD ist gar nicht in der Lage, genug Abgeordnete zu stellen – die Liste ist nicht lang genug. Für eine rot-grüne Koalition gäbe es nicht mehr genug Stimmen. Eine große Koalition im Ruhrgebiet wäre wahrscheinlich.

Auf Anfrage dieses Blogs bestätigt der RVR die Vergrößerung des Ruhrparlaments, allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen: „Auf Basis der gesetzlichen Grundlagen wird sich nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Zahl der Sitze in der Verbandsversammlung des RVR deutlich erhöhen. Die endgültige Berechnung der Größe des Ruhrparlaments liegt aber erst vor, wenn alle Wahlverfahren in den 15 Mitgliedsstädten und –Kreisen des Regionalverbandes Ruhr abgeschlossen sind.“

Die ganze Geschichte zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist ist, das endlich das Ruhrparlament direkt gewählt wird – dann wären solche Entwicklungen nicht mehr möglich.