Der Ruhrpilot

Um den Titel Innovation City bewarben sich 2010 16 Städte

Ruhrgebiet: „Innovation City“ flopt…RP Online

Umland: SPD-Triumph mit Schönheitsfehler…Spiegel 

Umland II: Claus Cremers Frontberichte…NRWREX

NRW: Kraft studiert Kanadas Bildungs- und Sozialpolitik…Borkener Zeitung

Ruhrtriennale: Macbeth in der Maschinenhalle…RP Online

Bochum: Kunstwerke-Werfen…Bo Alternativ

Dortmund: Beim Friedensfest in Dortmund-Dorstfeld zur Nazi-Demo rücken Blockaden in Fokus…Der Westen

Dortmund II: Proteste von Polizeiwillkür überschattet…Alerta

Dortmund III: Was du nicht willst, das man dir tut…Kaffee bei mir

Dortmund IV: 20.000 feiern beim „Micro! Festival“…Ruhr Nachrichten

Essen: Politik als Performance bei „Pact“ Zollverein…Der Westen

Umland II: „Wir konkurrieren mit New York“…RP Online

Medien: Christian Nienhaus (WAZ) hat das mit dem WDR, der Druck auf MdLs in NRW ausübt, gar nicht so gemeint…Pottlog

Fußball: Der erste Punkt in der Roten Erde!…Gib mich die Kirsche

 

Dortmund: Bündnis von SPD, DGB und Grünen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei

Dortmund-Nazifrei, das Bündnis von SPD, Grünen und DGB gegen den gestrigen Naziaufmarsch in Dortmund, erhebt in seiner Abschlusserklärung schwere Vorwürfe gegen dei Dortmunder Polizei. Sie konnte ein Fest im Stadtteil Dorstfeld nicht vor Nazis schützen. 

Die Nazidemo war vorbei als es gestern Abend bei einem Stadtteilfest in Dorstfeld zu einem Zwischenfall kam: 40-50 Nazis störten das dortige Friedensfest der Stadt, grölten Parolen – und stießen nur auf gut ein Dutzend Polizeibeamte. Das Bündnis Dortmund Nazifrei empört sich über das erneute Versagen der Dortmunder Polizei gegenüber den Rechtsradikalen:

Die Ereignisse auf dem Wilhelmsplatz beim Friedensfest der Stadt Dortmund lösen bei uns Unverständnis und Empörung aus. Während der Nazi-Aufmarsch von 5000 bundesweit angeforderten Polizistinnen und Polizisten beschützt wurde, waren für den Schutz dieses zivilgesellschaftlichen Festes lediglich 10-15 Polizistinnen und Polizisten abgestellt. Etwa 40-50 Nazis konnten daher von der Polizei ungehindert und den Wilhelmsplatz drängen, sodass die Bürgerinnen und Bürger ihnen schutzlos ausgeliefert waren.

Dieses Versagen mit einer „kleinen Kommunikationspanne“ zu erklären, halten wir der Situation nicht für angemessen, da sie auch zu massiven Übergriffen und Körperverletzungen auf die anwesenden Bürgerinnen hätte führen können. Hier stand der Eindruck, als schütze die Polizei die Nazis, nicht aber die Demokraten.

 

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„Warum machen die das?!“

Werner Jurga mit Tochter (Foto: Rodenbücher / xtranews)

Als meine Tochter mein Arbeitszimmer durchquerte, hatte ich gerade dieses NPD-Plakat auf dem Bildschirm meines Laptops. „Gas geben!“ Das Plakat hängt in ganz Berlin, besonders gehäuft jedoch vor Orten wie dem Jüdischen Museum, dem Holocaust-Mahnmal, dem Haus der Wannsee-Konferenz, … – Es ist Wahlkampf in Berlin. Es ist nicht davon auszugehen, dass die NPD die Besucher dieser Gedenkstätten als wesentliche Zielgruppe ihrer Wahlwerbung ausgemacht hat. Das Plakat zeigt den NPD-Vorsitzenden Udo Voigt in Lederkluft auf einem Motorrad, in kleinen Lettern sein Name, in großen Lettern: „Gas geben!“

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Meine erste Nazi-Demo

Ich gehe selten auf Demos, und noch seltener ohne konkreten Auftrag einer Redaktion. Aber das Wetter war gut, und ich wollte immer schon mal wissen, wie linker Gegenprotest wirklich aussieht. Also auf nach Dortmund, morgens um 9 Uhr. Wir erwischen eine „Zwischenbahn“. Weder Nazis noch Linke mit an Bord. Um kurz vor 10 Uhr kommen wir in Dortmund an. Mein Begleiter wird von den Polizisten am Hauptbahnhof eindringlich gemustert. Groß, tätowiert und gepierct sein ist heute gleichbedeutend mit hohem linksradikalen Gefährdungspotential. Von unserer Gastautorin Sarah Rückert.

Wir beschließen, in Richtung Nordstadt zu laufen, um den Rest der Kundgebung an der Steinwache noch mitzubekommen. Aber die Polizei im Bahnhof lässt uns nicht. Dafür schicken uns die Beamten nach draußen in Richtung Brinkhoffstraße, wo die nächste grün und blau uniformierte Durchgangskontrolle den Weg versperrt. Man schickt wieder in die andere Richtung, zum Burgtor. Dort das gleiche Spiel. Die Beamten wollen uns dahin komplimentieren, wo wir bereits vorher um Durchgang baten. Zwei blonde junge Frauen dürfen durch. Ich bin doch auch eine blonde junge Frau, denke ich verärgert. Piercings und Tattoos habe ich auch keine. Ich trage eine blaue Hose und ein schwarzes Tanktop und sehe stinknormal aus. Deswegen ziehe ich jetzt doch mal meinen Presseausweis und suche mir einen blonden jungen Beamten aus. Lächle ihn an, zeige auch noch meinen auf Wunsch, und weise freundlich darauf hin, dass

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Dortmund: Blockaden zwangen Nazis zur Routenänderung

Mehrere tausend Menschen protestierten gestern in Dortmund gegen einen Aufmarsch von Nazis aus ganz Europa. Blockaden hielten den braunen Demonstrationszug auf und zwangen die Rechten zur Änderung ihrer Route.

Nein, es war kein Gewaltexzess, was  gestern in Dortmund stattfand. Ja, es gab vereinzelt Randale, es gab Verletzte auf beiden Seiten und Verhaftungen, aber das waren Randerscheinungen. Mehrere Demonstrantengruppen waren bei dem Versuch, in  die von der Polizei gesperrte „Rote Zone“ in die Nordstadt zu kommen, mit der Polizei aneinandergeraten. Die setzte Pfefferspray ein, beschlagnahmte ein Transparent und kesselte immer wieder Demonstrantengruppen zum Teil stundenlang ein. Das die Dortmunder Polizei in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer den Eindruck vermittelte, bei der Aufklärung der zahlreichen Überfälle und Anschläge der Nazi besonders engagiert zu sein, dürfte auch zu der schlechten Stimmung beigetragen habe. 

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In the Mix: Francesco Tristano und co.

Dass hier ein begabter klassischer Pianist seine hohe Kunst allzu sehr in beliebige Techno-Sauce kleiden würde, war in so mancher Kritik über den ersten von zwei Auftritten des Luxemburger Francesco Tristanos bei der Ruhrtriennale zu lesen. 

Doch wie sehr dieses Verdikt zu kurz greift, zeigte umso mehr das zweite Gastspiel des vor durchgestylter Coolness strotzenden Pianisten in der Bochumer Jahrhunderthalle. Zeigte es doch, wie die Vereinigung scheinbar konträrer Welten zum geschmeidigen Mix vonstatten geht. Tristanos idealisiertes Format in Sachen Musikvermittlung ist das  DJ-Set, in das alles hineinfließt, was passend gemacht wird – und das bewerkstelligt er so plausibel mit einer ganzen Skala aus Spurenelementen von rhythmisiertem Bachschen Tonsatz, impressionistischen Klangteppichen, Anleihen aus Jazz und Rock bis hin zu dem weiten Ozean an Möglichkeiten, mit denen seit John Cage und co. eine klug dosierte Monotonie zum Hypnotisieren und -im Falle vieler Dancefloor Genres- auch zum Euphorisieren gebracht wird. Kompositorische Traditionen sowie Tristanos überaus hellhörige eigene musikalische Studien –  all sowas zieht er mal eben hervor wie ein DJ das gerade im richtigen Moment passende Vinyl aus der Plattenkiste. Und durchbrach damit in der Jahrhunderthalle auf Anhieb die Ausschließlichkeit eines von Konventionen domestizierten stillsitzenden Konzertpublikums.

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