Sitz des Konzerns in Essen Foto: Wiki05 Lizenz: CC0
Der Aufsichtsratschef von Deutschlands größtem Energiekonzern Eon, Karl-Ludwig Kley, rechnet mit anhaltend hohen Strom- und Gaspreisen. „Ich denke, wir werden auf absehbare Zeit mit höheren Energiepreisen leben müssen“, sagte Kley der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). „Die Energiepreise in Deutschland waren im weltweiten und auch im europäischen Vergleich schon vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs
Am 1. Juni vergangenen Jahres gab Patrick Graichen, der wichtigste Staatssekretär in Robert Habecks (Grüne) Wirtschaftsministerium, in einem ausführlichen Video-Interview in der Reihe „Cleaning up – Leadership in an Age of Climate change“ Einblicke in sein Denken. Lange bevor die Debatte um die Wärmewende, Wasserstoff als Gasersatz zum Heizen und als Basis von E-Fuels an Fahrt gewann, machte er klar, dass Wasserstoff und auch erneuerbare Energien in Deutschland für immer teuer bleiben werden. Ihr Import wird in dem Gespräch als illusorisch dargestellt und geht es nach Graichen, wäre der Verlust von 500.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Grundstoffindustrie eine hinnehmbare Folge der Umstellung auf eine C02-freie Energieversorgung.
Das Gespräch wirkt, als ob sich zwei alte Freunde treffen, um etwas über die Energiewende zu plaudern. Michael und Patrick, sie sprechen beide nicht zum ersten Mal über dieses Thema. Es bewegt sie seit Jahren, sie machten es zur Grundlage ihres beruflichen Aufstiegs.
Bronzeskulpturen des afrikanischen Sklavenhalterstaates Benin Foto: Sailko Lizenz: CC BY 3.0
Sie sind schwer, hufeisenförmig und waren die Währung des Sklavenhandels – sogenannte Manillen sind das Geheimnis hinter der Herstellung der Benin-Bronzen. Das hat nun ein Forscherteam rund um Dr. Tobias Skowronek, Geochemiker und Postdoc an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), entschlüsselt. Ihre Ergebnisse haben sie nun in der renommierten Online-Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.
Die Benin-Bronzen sind weltberühmte Skulpturen und Reliefs aus Messing, die im Königreich Benin, im heutigen Nigeria, angefertigt wurden – und während des Zeitalters der Kolonisation Afrikas als Beutekunst nach Europa und in die USA verkauft wurden. Die Herstellung der Bronzen war lange Zeit ein Rätsel. Es wurde vermutet, dass Manillen, armreifenförmige Reife aus Messing – auch „Sklavengeld“ genannt – für die Herstellung verwendet wurden. Bewiesen werden konnte dies aber bisher nicht.
Arbeiter am Hochofen Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F079044-0020 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Die IG Metall will in der Stahlindustrie eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Das werde eine zentrale Forderung der Gewerkschaft in der kommenden Tarifrunde sein, sagte Knut Giesler, IG-Metall-Chef in NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochs-Ausgabe).
Giesler ist Verhandlungsführer in der nordwestdeutschen Stahlindustrie (NRW, Niedersachsen, Hessen und Bremen), die in aller Regel den Pilotabschluss für die gesamte Branche erzielt. Die Verhandlungen beginnen erst im November, Giesler will aber nach einer breitestmöglichen Beteiligung und Befragung der Beschäftigten noch vor den Sommerferien das Thema Vier-Tage-Woche innerhalb seiner Gewerkschaft festzurren. Davon unabhängig werde es auch eine Lohnforderung geben, die erst kurz vor Verhandlungsbeginn aufgestellt werde.
Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbietet die Bundesregierung ab dem 1. Januar 2024 den Einbau von Öl- und Gasheizungen in Bestandsgebäuden. Die Nutzung von Heizungen mit 65% erneuerbarer Energie wird hingegen Pflicht und in den kommenden Jahren Millionen privater Eigentümer finanziell hart treffen. Die angekündigte Technologieoffenheit bleibt nur Theorie. Technische Barrieren und gesetzliche Einschränkungen lassen in der Regel nur eine Lösung zu: die Wärmepumpe. Für ältere Gebäude sei überdies nur eine sehr teure
Robert Habeck Foto: ra****@********il.com Lizenz: CC BY-SA 4.0
Städte- und Gemeindebund-Chef Landsberg: Ausnahmen für ab 80-Jährige verfassungsrechtlich fragwürdig – Verunsicherung der Menschen könnte Klima-Engagement abwürgen.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat den Ampel-Gesetzentwurf zum schrittweisen Aus für Gas- und Ölheizungen als „unrealistisch“ kritisiert. Die Wärmewende sei zur Erreichung der Klimaschutzziele notwendig und die Zielrichtung stimme, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Auch die Ankündigung, den Einbau von Wärmepumpen und klimafreundlichen Alternativen zu fördern, sei richtig. „Aber leider ist das nicht mit realistischen Zahlen unterlegt“, so
Das ehemalige Kartstadt-Haus in Recklinghausen im März 2023. Foto(s): Robin Patzwaldt
Eine echte Ruhrgebietsmetropole war Recklinghausen nie. Die Kreisstadt im Norden des Reviers glänzte stets mit ihrem individuellen Charme und mit ihrer vergleichsweise gepflegten Altstadt, zog damit tausende Besucher aus der gesamten Region an. In meiner Jugend, in den 1980er- und 1990-er-Jahren war ich regelmäßig und gerne zu Gast dort. Mindestens einmal pro Woche machte ich mich von Waltrop aus nach Recklinghausen auf, um dort zu shoppen oder auch um am dortigen Kulturleben teilzuhaben.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen bietet die Stadt nur noch ein trauriges Bild. Vor etlichen Jahren schon setzte eine Verödung der dortigen Innenstadt ein, wie sie selbst im auf breiter Front kriselnden Ruhrgebiet wohl ihres gleichen sucht.
Als am Montag die offizielle Nachricht von der angedachten Schließung des großen Dortmunder Karstadt-Hauses am Westenhellweg, was seit ein paar Jahren unter dem sperrigen Namen ‚Galeria Karstadt Kaufhof‘ firmiert, verkündet wurde, war ich trotzdem noch irgendwie geschockt.
War das Konzept von Galeria-Kaufhof und den anderen, längst verblichenen Kaufhausketten schlecht? Die Verkäufer unfreundlich? Die Präsentation der Waren nicht zeitgemäß? Ich glaube, dass das alles Nebensächlichkeiten sind. Seit Jahren kaufe ich immer seltener in Kaufhäusern aller Art ein, zu denen ich auch Saturn und Thalia zähle. Und das hat nichts mit den Verkäufern, die ich in der Regel aus freundlich und kompetent erlebe, zu tun, sondern mit der Auswahl:
Agentur für Arbeit in Dortmund Foto: Mathias Bigge Lizenz: CC BY-SA 3.0
260.313 Menschen waren im Februar im Ruhrgebiet arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl stieg damit im Vergleich zum Januar leicht um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war es eine Zunahme von 6,1 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist maßgeblich auf die Betreuung von Flüchtlingen durch den Ukraine-Krieg zurückzuführen. Hinzu kam das Ende der zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen.
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