Der Autokanzler

Sigmar Gabriel Foto PR

Sollte Sigmar Gabriel Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) werden, wird das für die SPD zum Problem. Gabriel wird den Schulterschluss mit der IG Metall suchen und tun, was früher zum Alltag sozialdemokratischer Politiker gehörte: Er wird sich für die knapp zwei Millionen Jobs in der Automobilindustrie und ihren  Zuliefern einsetzen. Etwas, was Gabriel gut und wortstark gelingen wird. Damit könnte Gabriel auch Erinnerungen an eine SPD wecken. die sich als Sachwalterin von Industriearbeitern, Industriestandorten und Pendlern sah – Gruppen, für die sich die 14 Prozent SPD nicht mehr interessiert und deren Sorgen auch beim Kandidatenzirkus der Partei keine große Rolle mehr spielten. Man wird ihn mehr .wahrnehmen als die Nachfolger seiner Nachfolgerin seines Nachfolgers.

Gabriel wird das Role-Model für eine erfolgreiche  sozialdemokratische Politik sein, die immer auch eine kluge Wirtschaftspolitik sein muss. Er wird als „Autokanzler“ zeigen, was seinen vier möglichen Nachfolgern fehlt.

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Arnold Voss
4 Jahre zuvor

Was Leute wie Schröder und Gabriel offensichtlich nicht auf dem Schirm haben, ist die symbolische Wirkung vom Wechsel in hochbezahlte Lobbyisten Jobs. Merkels hohe Sympathiewerte lagen und liegen zu einem großen Teil auch darin begründet, dass ihre Fans sich ganz sicher sind, dass sie das nicht tun wird und auch nicht für richtig hält. Das gleich galt, was die SPD selbst betrifft, geradezu vorbildlich für einen so hoch angesehene Politiker wie Willy Brandt, der das auch praktisch gezeigt hat.

Menschen, die als Politiker steuerfinanzierte XXL Versorgungen beziehen, während viele Menschen trotz lebenslanger Arbeit auf die Altersarmut zusteuern, haben gerade als Sozialdemokraten besondere Verpflichtungen außerhalb ihres ehemaligen Amtes. Gabriel und Schröder können sich ihre neuen Jobs noch so schönreden oder sich von anderen schönreden lassen. Sie machen am Ende als Lobbyisten einen eher peinlichen Eindruck. Dabei gebe es genug Aufgaben für ehemalige SPD-Spitzenpolitiker, die nicht an spezielle Unternehmen und ihre Kapitaleigner, respektive Profiteure gebunden sind.

Thommy
Thommy
4 Jahre zuvor

@Voss

Da haben Sie recht.

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