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Der Wahlkampf wird eher Halma als Wrestling

Wrestling: Vincent James McMahon, Verne Gagne und Bruno Sammartino 1975 Foto: Unbekannt Lizenz: Gemeinfrei

Langsam kommt der Wahlkampf in Gang und schon macht sich die Sorge breit, er könnte hart und schmutzig werden. Die lange von vielen Medien und sogar teilweise vom politischen Gegner getätschelten Grünen reagieren auf Kritik sensibel und flüchten sich in die Opferrolle. Dabei besteht kein Grund anzunehmen, dass es in den kommenden Monaten rau zur Sache gehen wird. Journalisten werden, wenn es gut läuft, kritisch Berichten. Und die Parteien eher pfleglich miteinander umgehen. Sie werden eher miteinander Halma spielen und sich nicht in die Wrestlingarena begeben. Denn allzu groß sind die Unterschiede zwischen ihnen nicht mehr. Grüne, SPD und CDU sind nur drei froschfarbene Varianten. Von den demokratischen Parteien  setzt sich nur die FDP ein wenig ab.

Alle wollen eine Energiewende und machen sich keine realistischen Gedanken um Themen wie Preise und Versorgungssicherheit. Alle sind irgendwie woke. Niemand hat mehr im Hinterkopf, dass Geld, das ausgegeben werden soll auch erwirtschaftet werden muss.

Dass die kommenden Jahre schwierig werden, dass der Lebensstandard der meisten Menschen sinken könnte, dass dadurch Verteilungskämpfe und Konflikte zunehmen werden, darüber mag keiner in diesem Sommer reden.

Auch dass Europa technologisch immer weiter ins Hintertreffen gerät, das Biontech die Ausnahme von der tristen Regel ist, ist kein Thema. Die Parteien sind verliebt ins regulieren und verhindern. Möglichkeitsräume zu schaffen ist einer Politikergeneration, und das betrifft längst nicht nur Baerbock, fremd, die kein Leben ausserhalb der Politik kennt.

Man ist sich zu ähnlich, in den meisten Fragen auch zu einig, um sich hart anzugehen. Vielleicht gibt es dann und wann mal einen kleinen Schaukampf, aber die meiste Zeit werden die Parteien und ihre Kandidaten miteinander Halma spielen. In vier Jahren, wenn die Wirklichkeit die Politik überholt hat,  könnte das anders werden.  Aber nicht in diesem Jahr.

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Robin Patzwaldt
Editor
2 Jahre zuvor

Hmmmm. Ich überlege gerade, wer von den beiden Wrestlern jetzt Baerbock und wer Laschet ist. Typisch übrigens, dass Scholz offenbar gar nicht mehr mitkämpft 😉

Nein, mal im Ernst: Ich habe von Anfang an vermutet, dass es bei der Bundestagswahl keine große 'Abstrafung' der CDU geben wird. Und je länger die Sache läft, je stärker fühle ich mich mit der Einschätzung bestätigt. Wenn er keine gravierenden Fehler mehr macht, wird Laschet der neue Kanzler werden. Er muss nur abwarten, denn die Fehler machen offenbar die anderen. Und abzuwarten war zuletzt ja häufig die Stärke von Laschet, die ihm viele zum Vorwurf gemacht haben. Jetzt zahlt es sich offenbar für ihn aus. Politik ist schon ein komisches Geschäft….

ke
ke
2 Jahre zuvor

Herausforderer müssen angreifen. So ist das im Sport. Die CDU macht einen Wahlkampf zum Einschlafen, da fallen noch nicht einmal die absurden Äußerungen Laschets der letzten Tage auf.
Die Presse ist hier auch sehr gnädig.
Wer rettet uns vor Laschet? Corona, Klima, Demonstrationsrecht usw. Das geht gar nicht. Ein hat auch große Probleme, einfachste Zusammenhänge mit nachvollziehbaren logischen Schlüssen zu kommunizieren.

Frau B. will gerne glänzen und die Streberin spielen. Dabei hält ihr ganzes auf hochglanz gepimptes Kartenhaus keiner leichten Brise stand. Solche Fehler kennt man eigentlich nur von Merz.

Die Hauptkandidaten möchte ich nicht auf einer Ebene mit den StaatenlenkerInnen der Welt sehen. Da fehlt einfach zu viel.

Aus dem Sportbereich kann man dann ein altes Zitat umgestalten:
Wo ist Scholz?
Er hat offenbar keine Lust.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Wahlkampf?
ich warte darauf, daß "die Parteien" und "die Medien" sich endlich mit -konkreten- Antworten auf alle die -konkreten – Fragen befassen, die sich der Gesellschaft . die sich dem Staat stellen und das primär mit Blick auf die Zukunft von Gesellschaft und Staat und daß über die dann deutlich werden könnenden unterschiedlichen Antworten "heftig" gestritten wird.

Nichts davon nehme ich bisher wahr.

Solange politischer Aktionismus sich "erschöpft" in einer personalisierten Baerbock-Kampagne, ist das für mich kein Wahlkampf. sondern Wahlkrampf.

PS
Im übrigen erinnert mich die Anti–Baerbock Kampagne an die seinerzeitige CDU/CSU Kampagne gegen W.Brandt, mit dem Unterschied, daß die Anti-Brandtkampagne damals noch wesentlich schmutziger", wesentlich verlogener , wesentlich heuchlerischer war als das, was derzeit gegen Baerbock abläuft.
Ich frage mich zudem, warum Grüne, SPD und Linke es gar nicht zu versuchen scheinen, in einer ähnlichen Kampagne z.B. den Lachet – Skandal an der TH Aachen, die CDU/CSU "Maskenaffäre " , die damit einhergehenden finanziellen Vorteisannahmen "führende " CDU/CSU PoltikerInnen und Ähnliches mehr für sich in ihrem Wahlkampf zu nutzen. Zugegeben, wenn es darum geht, wer im Wahlkampf am besten fähig und willens ist, anstelle von Sachfragen die "persönliche Dtreckschleuder" einzusetzen, dann war und dann ist dieserhalb "das rechte Lager" munitioniert durch die Springer-Medien besser "ausgerüstet".

Dass der politische Gegner "von Rechts" jeden Anlass mutzt. . um gegen die Person Baerbock zu agieren, ist im Wahlkampf selbstverständlich. Nicht selbstverständlich sind für mich jedoch die Quantität und die Qualität der laufenden Anti-Baerbock-Kampagne, weil sie unverhältnsimaä0g und heuchleriisch sind gemessen am "Dreck vor der eigenen Haustür", aber vor allem deshalb , weil sie davon ablenken, ablenken sollen, sich einer politischen Auseinandersetzung über konkrete Antworten auf konkrete Sachfragen zu stellen.. Sachfragen von fundamentaler Bedeutung für die Zukunft von Gesellschaft und Staat gibt es reichlich.. Diese sind oftmals komplex und kompliziert ,und Antworten zu ihrer Lösung können nicht frei sein von Zumutungen ,Einschränkungen/Belastungen. Unter anderem wäre insofern im Wahlkampf zwischen den Parteien drüber zu streiten, wem "man" in der Gesellschaftg am ehesten, wem man "am meisten" mit solchen Zumutungen, Einischränkuen, Belastungen zu konfrontieren gedenkt.
Will "man" nicht" ? Will "man" das nicht nur in den Parteien nicht, sondern auch nicht im Großteill
der Medien nicht, vor allem auch nicht in den a- sozialen Netzwerken? Will "man" das niciht, , weil es für jedermann bequemer ist, sich stattdessen mit der Frage richtigen, vollständigen Zitierens oder , detailgenauer Lebenslaufschilderungen pp. von Frau Baerbock zu befassen?
Na, dann!, Allen einschlägig Aktiven dabei weiterhin "gutes Gelingen"" und tägliches Frohlocken -auch hier bei den Ruhrbaronen. ob des Beifalles für die "Bekundungen". Mit Wahllkampf unter Demokraten in einer Demokratie hat das allerdings -bestenfalls/ schlechtestenfalls- ganz am Rande zu tun ; jedenfalls aus meiner Sicht!
.

-sbestenchlechtestenfalls- ganz am

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