Dortmunder Musikszene im Fokus: 1978–1998

Im Schatten der Clubs und Musiker – eine Reise in den Dortmunder Underground | Grafik: Florian M. Grass

Von Punk über Heavy Metal bis zu Momentaufnahmen aus legendären Dortmunder Clubs wie dem Checoolala, dem Memphis oder dem alten FZW – die Ausstellung „DortmUnderground 1978–1998“ präsentiert mit einem umfangreichen Katalog bedeutende Zeugnisse und Chroniken einer besonderen Ära.

Mit viel Insider-Wissen wird hier die Dortmunder Musikszene abseits des Mainstreams beleuchtet, die in der „Do It Yourself Kultur des Punks in verstaubten Kellerräumen gewachsen ist. Seit sich ab 1978 Bands wie The Neat, Clox und The Idiots gegründet haben, ist in den darauffolgenden Jahren eine lebendige Szene entstanden, die ihre eigenen Konzerte organsiert hat, selber Fanzines gründete und schnell die musikalischen Grenzen zu Metal, Psychedelic, Alternativ Rock, Reggae und HipHop geöffnet hat. Aus selbst kopierten Fanzines wuchsen bundesweite Magazine und etliche Protagonisten haben hinter den Kulissen Karriere als Labelmacher, Konzertveranstalter, Journalisten und Manager gemacht. Es geht um die Leidenschaft und den Zusammenhalt ohne kommerzielle Erwartungen. Es geht um geplatzte Träume und auch um jede Menge Spaß. Kuratiert wird die Ausstellung von Jens Prüter, Ben Richter und Peter Hesse.

Die begleitende Ausstellung versammelt historische Fotos, Schallplatten, Fanzines, Konzertplakate und weitere Artefakte – im 144 Seiten starken Katalog reich bebildert und durch Interviews, sowie persönliche Erinnerungen von Zeitzeugen lebendig erläutert werden. Inzwischen haben die Ausstellungsmacher schon eine Facebook-Seite zur Ausstellung installiert.

„Für mich war Dortmund immer ein hartes Pflaster“, sagt der vom Niederrhein stammende Musiker Ede Wolf von der Band Schließmuskel – und ergänzt: „Die Leute haben hinter den Kulissen gesoffen und Speed genommen, bis sprichwörtlich der Arzt kam. Und der Pogo vor der Bühne war auch immer ziemlich brutal – gefühlt härter, als in Städten wie Essen oder Duisburg. Wir waren niederrheinische Dorfpunks und eher arglos unterwegs – und der Lebensstil in der BVB-Stadt kam sehr heftig, rau und brachial rüber.“

Die Ausstellung startet am Freitag, den 17. Oktober um 17 Uhr:

Anneliese – Raum für Bücher und Bilder
Gneisenaustrasse 30 (nähe subrosa)
44147 Dortmund

 

 

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