In der Juniausgabe des Straßenmagazins spricht Dortmunds Stadtschreiber Alexander Estis über die Kraft kurzer Prosa, Sylvia Wagner über den Kampf deutscher Heimkinder für Gerechtigkeit, Guy Dermosessian über seinen Raum für Bochums außereuropäische und diasporische Community und Graffiti-Pionier Mason über seine Bilder auf S-Bahnen und in Galerien.
Der neue Dortmunder Stadtschreiber Alexander Estis wurde 1986 in eine jüdische Künstlerfamilie in Moskau geboren, kam mit zehn Jahren nach Hamburg, studierte später dort und lebt heute in der Schweiz. Er ist ein Meister der kurzen Form ‑ und damit praktisch ein Unikat im Literaturbetrieb.
Als früheres Heimkind erkämpft Sylvia Wagner sich ihren Platz in der Gesellschaft. Als Pharmazeutin weist sie systematische Medikamentenstudien in deutschen Kinderheimen bis in die 1970er Jahre nach. Mit dem faktenbasierten Roman „heimgesperrt“ verbindet sie ihre Arbeit mit den Emotionen der Betroffenen.