Dunkle Wolken über Wokeland

Dunkle Wolken Foto: Eazydp Lizenz: Gemeinfrei

Während sich auf Twitter die Bedeutungssimulatoren über Elke Heidenreich und den Zapfenstreich aufregen und ganz wuschig sind, weil Cannabis bald legalisiert werden könnte, ziehen dunkle Wolken über Wokeland auf.

Elke Heidenreichs Aufritt bei Markus Lanz, der Zapfenstreich für die aus Afghanistan zurückgekehrten Soldaten und die wohl anstehende Legalisierung von Cannabis waren in den vergangenen Tagen die großen Themen auf Twitter, dem Lieblingsmedium der Wokeies und vieler ihnen nahestehenden Bedeutungssimulanten.

Dort fordern sie mehr oder weniger direkt, dass die Bücher von Elke Heidenreich aus den Buchhandlungen entfernt werden oder stellen die Bundeswehr in die Nähe der Wehrmacht. Und klar, über die Cannabislegalisierung freut man sich ganz dolle.

Was die Bewohner von Wokeistan nahezu komplett ignorieren, sind die dunklen Wolken über ihnen, die man eigentlich kaum übersehen kann:

– VW-Chef Diess denkt über den Abbau von 30.000 Stellen im Wolfsburger Werk nach und hat dafür gute Gründe.

– Die Entwicklungsabteilung von Opel in Rüsselsheim soll teilweise nach Marokko ausgelagert werden, weil die Gehälter der Ingenieure in Deutschland zu hoch sind.

– Weil China kein Magnesium mehr liefert, droht in weiten Teilen der Industrie noch in diesem Jahr Stillstand.

– Die Energiepreise explodieren. Vor allem Gas wird teuer.

– Neben der Energie ist ein weiteres Problem der Industrie – und der Wirtschaft allgemein – das Fehlen von Fachkräften.

– Die Inflation ist zurück

– Bauern können keine Düngemittel mehr kaufen. Teurer geworden sind sie ohnehin.

Auch wenn man nicht mit prophetischen Gaben gesegnet ist, kommt man angesichts dieser Liste, die sich nahezu beliebig verlängern lässt, zu dem Schluss, dass dieses Land am Beginn einer schweren Wirtschaftskrise steht. Für alle die zum Beispiel nicht gerade Journalisten bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten sind und aus Zwangsgeldern finanziert werden, sind das keine guten Nachrichten.

Die Realität in diesem Land wird sich für viele Menschen ändern und das nicht zum Guten. Wer nicht von einem Erbe zehren kann oder fest beim Staat beschäftigt ist, für den könnte es eng werden. Klar, Facharbeiter, Ärzte, Ingenieure, Naturwissenschaftler, Ingenieure und Handwerker müssen sich zum größten Teil erst einmal keine Sorgen machen. Aber für viele Flüchtlinge, die gerade teilweise wenigstens in Hilfsarbeiterjobs unterkommen sind, könnte es schlimm werden. Und unangenehm wird es auch für den Teil der Wokies werden, die es nicht in die dauerhafte staatliche Alimentation geschafft haben.

Viele haben davon profitiert, dass der Staat in den vergangenen zehn Jahren sehr hohe Steuereinnahmen hatte. Von 2010 bis 2019 stiegen die Steuereinahmen von 530,5 Milliarden Euro auf sagenhafte 739,7 Milliarden Euro: Die Steuereinnahmen stiegen um satte 50,6 Prozent.

Dem Staat kam also das Geld aus den Ohren raus und anstatt es vorrangig zum Beispiel in Digitalisierung und Forschung zu investieren, gab er viel davon für Schnickschnack aus. Alle, die von diesem Geld abhängig sind, werden ein Problem bekommen. Schon 2020 sind die Steuereinnahmen durch die Pandemie gesunken. Wenn die Wirtschaft einbricht, wird sich das fortsetzen.

80 Prozent der Wissenschaftler an deutschen Hochschulen sind befristet beschäftigt – wird das Geld knapp und muss der Staat sparen, könnte sich die Zahl dieser Stellen schnell verringern. Und natürlich werden die Kürzungen eher Fächer wie Kulturwissenschaften oder Gender Studies treffen, denn Ärzte werden nun einmal gebraucht. Eine Gesellschaft ohne Genderexperten hingegen ist problemlos denkbar. Die Alternative in die freie Wirtschaft zu wechseln besteht für die Betroff*innen auch kaum. Die Absolventen dieser Fächer gelten bei Personalabteilungen als „Ärgermacher“. Viele Unternehmen sind sich zudem recht sicher auf Mitarbeiter verzichten zu können, die es vermögen, Texte von Judith Butler vielleicht sogar in eurythmischen Tänzen in der Kantine aufzuführen. Da haben es Handwerker, Ingenieure und Ärzte einfacher – zur Not können sie auswandern. Ihre Fähigkeiten sind international gefragt.

Auch für diejenigen die im NGO-Geschäft sind wird es unangenehm. Es gibt Ausgaben, zu denen der Staat verpflichtet ist: Er muss zum Beispiel die Gehälter seiner Beamten und Angestellten bezahlen, aufgenommene Kredite bedienen, die Renten subventionieren und die Zahlung von Sozialleistungen wie HartzIV übernehmen. Er muss aber nicht Geld an die Deutsche Umwelthilfe, die Neuen Deutschen Medienmacher oder die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland geben. Und wenn es eng wird und gespart werden muss, werden Bund, Länder und Städte vor allem bei den freiwilligen Ausgaben sparen.

Zu den freiwilligen Ausgaben gehört in der Regel auch die Gelder für Kultur. Geht es darum, Geld einzusparen, ist ein Blick auf die Unterschriftenliste die Initiative GG 5.3 Weltoffenheit sicher inspirierend. Aber natürlich wird es nicht nur Freunde des BDS treffen. Viele Projekte, in denen man die Wokies Künstler ohne Publikum spielen ließ, werden die Knappheit am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Und klar, auch die Stadttheater und Opernhäuser, die sich darin gefallen zunehmend woke zu sein werden sparen müssen. Das wird vor allem die Kreativen treffen und nicht die Techniker der Häuser, denn die haben in der Regel vernünftige Tarifverträge.

„Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben,“ sagte der Science-Fiction Autor Philip K. Dick einmal. Und auch wenn man nicht an Kapitalismus und Wachstum glaubt ist man von beidem abhängig, denn all das lustige Dekonstruieren wird ebenso von der Arbeit und dem Erfolg anderer finanziert wie Berufsbetroffenheit und die Forderung nach Postwachstumsökonomie. Eine reiche Gesellschaft kann sich Hofnarren leisten und findet es unterhaltsam sie dabei zu beobachten, wie sie glauben, der Gesellschaft, die sich durchfüttert, den Spiegel vorzuhalten. Eine ärmer werdende Gesellschaft wird daran schnell das Interesse verlieren. Sie hat andere Probleme. Die „Woke-Revolution“, die Identitätspolitik, ja, das gesamte Theorienbouquet der Postmoderne sind Ausdruck einer Gesellschaft, die keine materiellen Probleme kennt und um ihre Befindlichkeiten kreist. Das muss man sich leisten können. Und bald wird das nicht mehr der Fall sein.

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Thomas
Thomas
2 Jahre zuvor

Vielleicht hätte die Bundeswehr eine Parade nach Vorbild der Roten Armee und NVA machen sollen Dann wäre die Linken bestimmt still gewesen.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

Ach Herr Laurin, lesen Sie weniger Spengler! Das Abendland wird schon nicht untergehen, jedenfalls nicht wegen der kommenden Regierung.

Das Gejammer haben Sie hier schon öfters angestimmt. Wenn Ihre Prognose richtig gewesen wäre hätte es den Erfolg von Biontech nie geben dürfen. Wozu ungezügelter Kapitalismus führt, zeigen doch die Auswüchse bei Facebook oder Amazon. Der Wettbewerbsvorteil Deutschlands und der EU ist gerade die Mischung aus Innovationskraft und Rückkontrolle durch die Gesellschaft.

Dass VW 30.000 Stellen streichen will, mag auch daran liegen, dass Deutschland in den letzten 40 Jahren keine Industrie (ausser vielleicht die Kohle- Stahl- und Atomindustrie) so subventioniert bzw. protegiert hat, wie die Autoindustrie. Und dass führt dann eben zu Fehlentwicklungen. Wenn man wirklich eine Klimawende für notwendig erachtet, geht das am besten über rationale Ressourcenverwendung. Ich würde mal annehmen, dass mindestens 70 Prozent der Energie, die ein durchschnittlicher BMW-Fahrer für den Weg von A nach B verbraucht, auf sein sog. Affektionsinteresse zurückzuführen ist. Wenn er ein funktional ordentlich und sicher ausgestattetes Kleinauto fahren würde, ohne den heute üblichen Schnickschnack, wie Sitzheizung Klimaanlage etc. käme er auch ans Ziel. Aber der BMW-Fahrer liebt es BMW-Fahrer zu sein und das bringt uns auf lange Sicht um.

Es wird wahrscheinlich schon so sein, dass letztlich wieder die gesellschaftlich schwächer gestellten die Zeche zahlen solllen, das liegt aber nicht an den Grünen oder der SPD sondern an FDP und der Union, die sich mit Händen und Füßen gegen eine Gegenfinanzierung durch Steuern wehren.

Und wenn ich die von Ihnen so oft zitierten Wirtschaftsinstitute richtig verstanden habe, brauchen sich auch die Flüchtlinge keine Sorgen machen, da die BRD pro Jahr einen Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften von 260.0000 (Bertelsmann) bis 400.000 (BA) haben soll.

Bei einer zu erwartenden Produktivitätssteigerung wird der durchschnittliche Bio-Deutsche, wenn er seine Denkungsart beibehält und seine Reinigungs- oder Pflegekraft weiterhin schwarz bezahlt, im Zweifel immer reicher.

Ich weiss nicht, wie es Sie trifft, aber als freier Jounalist könnten Sie eher zu den Verlierern gehören, wenn Sie z. B. nicht durch den Erwerb von Wohneigentum vorgesorgt haben oder auf die falschen Versprechungen der Lebensverdicherungs-Mafia vertraut haben oder den Heilsversprechen der Aktien-Propheten auf den Leim gegangen sind und bei einem der Crashs Ihr Erspartes verloren haben. Da ist es natürlich schwer mit anzusehen, dass andere im öffentlichen Rundfunk teilweise besser abgesichert sind.

Die nächsten Jahre werden spannend, aber ich glaube nicht so düster, wie Sie menetekeln.

rwetroja
rwetroja
2 Jahre zuvor

Soweit schön und gut, aber wo bitte subventioniert der Staat die Renten?

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

Ich hatte mich in den letzten Tagen sehr gewundert, dass Magnesium aus China kein großes Thema auf twitter war.

Dabei ist ein Lieferungsengpass ein höchst wichtiges Thema.
https://www.foundry-planet.com/de/d/internationaler-lieferengpass-bei-magnesium-aus-china-europaweiter-produktionsstopp-droht/

Es ist surreal, was sich z.Z. auf Twitter abspielt.
Die Diskussion um Frau Heidenreichs Outfit, und das Für und Wider von Fackeln bindet anscheinend alle Energie …

rwetroja
rwetroja
2 Jahre zuvor

Hallo Herr Laurin,

Den Herrn Axel Börsch-Supan als Quelle oder Experten zu zitieren ist schon seltsam.

Das ist doch der hier: https://www.rentenkommission.de/kolumne/++co++091a586c-06df-11ea-850c-52540088cada .

Die Realität sieht eher so aus: https://www.rentenreform-alternative.de/versichfremd.htm

Ihr Experte ist ein Lobbyist und möchte die Gesetzliche Rente diskreditieren und abreißen

Viele Grüße

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

Ferda A. hat das Zwinkersmiley vergessen, raunte sie inzwischen der Twitteria zu …

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

Herr Laurin,

ein Rentenproblem bekommen wir nur dann, wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung extrem verschlechtern würde. Bei einer weiter steigenden Produktivität und einem steigenden BIP geht es letztlich nur um die Frage der gerechten Verteilung des erwirtschafteten Mehrwertes. Denn das "Volkseinkommen" muss ja immer noch in etwa die gleiche Anzahl Menschen ernähren.

Die meisten – zumeist von der Versicherungswirtschaft gepushten – "Renten-Angstmacher" behaupten aber nicht, dass sich das wirtschaftliche Wachstum vermindert. Erst wenn das der Fall wäre, gäbe es ein Problem, da dann das Weniger an "Volkseinkommen" irgendwie aufgefangen werden muss. Dass kann man entweder dadurch regeln, dass die Rentner weniger bekommen, oder eben, dass das Minus bei allen gleichmäßig abgezogen wird. Mit einer aktienbasierten oder auf privaten Versicherungen oder Zinseinkommen gestützten Rente kann man da aber auch auf die Nase fallen, wie das Chaos bei den Lebensversicherungen, die Börsencrashs oder der Riester-und-Rürup-Murks gezeigt hat.

Nach den derzeitigen Prognosen werden wir auf absehbare Zeit weiterhin eine recht stabile Wirtschaftsleistung haben bei einer abnehmenden Zahl an Arbeitskräften und einer größeren Gruppe von Rentenleistungsempfängern. Wenn, wie in den letzen 10 Jahren, die "Biodeutsche" Bevölkerung um ca. 400.000 schrumpft und dafür ca. 400.000 "Menschen mit Migrationshintergrund" bereit sind, unserer Wirtschaft am laufen zu halten, muss eigentlich keiner, auch kein Rentner große Abstriche machen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75231/umfrage/bevoelkerung-mit-und-ohne-migrationshintergrund-in-deutschland/

Ein einheitliches staatliches Rentensystem, wie es z. B. in Österreich praktiziert wird, wäre da aus meiner Sicht eine gute Lösung:

https://www.merkur.de/leben/geld/rente-deutschland-oesterreich-vergleich-rentner-800-euro-ruhestand-geld-zr-90041683.html

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

Das Fachkräfteproblem gibt es nicht, sonst wären nach kalter Marktlogik die Löhne höher.
Allerdings könnten durch den Abschaffung von Fehlanreizen wie dem Ehegattensplitting und der beitragsfreien Mitversicherung von Frauen und Kindern in der gesetzlichen Krankenversicherung vermehrt Frauen dazu gebracht werden ihre Existenz als Heimchen am Herd zugunsten eine sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Vollzeit aufzugeben.
Dies würde nicht nur die Sozialkassen und den Bundeshaushalt von versicherungsfremden Leistungen befreien sondern auch die Steuereinnahmen erhöhen.

Manfred Michel
Manfred Michel
2 Jahre zuvor

Ein sehr guter Artikel. Ich glaube nicht, dass Hr. Scholz zu beneiden ist. Und das schlimme ist, dass wieder Sündenböcke gesucht werden. Ich halte die Situation schon jetzt für sehr brisant. Mir kommt es manchmal vor, als ob wir auf einem Pulverfass sitzen. Ich hoffe, dass die neue Regierung in der Lage ist, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen. Bei Fr. Barley scheint das nicht der Fall zu sein. Die Linkspartei, die den Unmut über die Agenda 2010 noch auffangen konnte, hat sich selber zerrieben. Und die Juste Milieu Social Justice Warrior werden auch nicht helfen. Sie könnten wenigstens die Klappe halten. Dazu müssten sie aber den ernst der Lage erkennen. Was bezweifelt werden kann. Ich habe mir mal "Das Narrenschiff" von Reinhard May angehört. Der Song ist 23 Jahre alt. Trotzdem passt er fast genau auf die heutige Zeit.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ 9, Werntreu Golmeran. " Wenn, wie in den letzen 10 Jahren, die "Biodeutsche" Bevölkerung um ca. 400.000 schrumpft und dafür ca. 400.000 "Menschen mit Migrationshintergrund" bereit sind, unserer Wirtschaft am laufen zu halten…
Genau, das Zauberwort in diesem Satz lautet:" Wenn." Nun hatten wir ja kein Problem damit, seit 2015 die ein mehrfaches von 400T Menschen nach D hineinzulassen. Leider sind das halt meist nicht die Krankenschwestern, Altenpfleger, Fachkräfte, Lehrer oder Ingenieure. Die wollen nach England, Schweden oder in die USA. In der Realität lebt der überwiegende Teil der in den vergangenen Jahren von D aufgenommenen von Transferleistungen, nicht zuletzt weil diejenigen, die Arbei in der Gastronomie oder Helfertätigkeiten gefunden hatten, diese wg. Corona wieder verloren haben. Es mag sein, daß sich da in den kommenden Jahren Verschiebungen ergeben. Allerdings werden selbst "einfache Tätigkeiten" zum einen immer weniger. Zum anderen werden diese oft auch durch Digitalisierung und Automatisierung überflüssig, z.B. Lagertätigkeiten. Oder, wie ich jetzt in unserer Straße beobachtete, selbst die Kanalreinigung wird nahezu vollautomatisiert erledigt. Der Fahrer muß allerdings die Steuereinheit bedienen können.
Früher saßen die zu zweit auf einem LKW ,heute sitzt einer in einer kleinen Maschine.

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

Langsam denke ich, dass die Politik/ÖRR Medien etwas betreiben, was wirtschaftlich als Insolvenzverschleppung strafbar wäre 🙁

Dieses Land hat sich in den letzten 16 Jahren großteilig bereits abgeschafft, aber diejenigen, die darauf hinweisen werden geächtet und in die Ecke bzw. an den medialen Pranger gestellt.

Die bigotte moralinsaure Dummheit konnte man kürzlich lesen, als eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des AM Maas eine Spende für die Flutopfer von Heckler&Koch Mitarbeitern aus "ethischen" Grünen ablehnte und derselbe AM das KSK in Kabul einsetzte, das mit Waffen von Heckler&Koch ausgerüstet ist.

Zudem haben wir eine veritable Immobilienblase … deren Auflösung bestimmt nicht in planwirtschaftlicher Verstaatlichung besteht.

Woko Haram ist anscheinend puritanische Autoaggression?

Thomas Schweighäuser
Thomas Schweighäuser
2 Jahre zuvor

Der Kapitalismus nimmt sich, wer weiß, eine seiner zahlreichen Krisen. Kennt man alles. Aufgabe der kommenden Regierung wird es demnach sein, die Kosten der Krise auf die abzuwälzen, die Steuern zahlen müssen, anstatt diejenigen zu belasten, die zu belasten sie sich selten traut.
Warum nun aber diejenigen, die hier als "woke" gebrandet werden, fortan die Klappe halten sollen, erschließt sich nicht ganz. Denn die Gesellschaft der BRD war schon vor Corona keine "Gesellschaft, die keine materiellen Probleme kennt", es sei denn, man ignoriert einen nicht geringen Prozentsatz der Bevölkerung.

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

#15:
"Warum nun aber diejenigen, die hier als "woke" gebrandet werden, fortan die Klappe halten sollen, erschließt sich nicht ganz"

Das sehe ich auch so, daß sich das nicht erschließt. Das liegt daran, daß das niemand verlangt hat.

Thomas Schweighäuser
Thomas Schweighäuser
2 Jahre zuvor

# 16, @ Tolduso: "Eine reiche Gesellschaft kann sich Hofnarren leisten und findet es unterhaltsam sie dabei zu beobachten, wie sie glauben, der Gesellschaft, die sich durchfüttert, den Spiegel vorzuhalten. Eine ärmer werdende Gesellschaft wird daran schnell das Interesse verlieren. Sie hat andere Probleme."
Impliziert: Klappe halten. Ärmel aufkrempeln. Zupacken. Aufbauen.

Stefan Held
Stefan Held
2 Jahre zuvor

@ Thomas Schweighäuser

"Klappe halten. Ärmel aufkrempeln. Zupacken. Aufbauen."

So wie Stefan Laurin, der mit seinem Artikel:

– 30.000 Stellen im Wolfsburger Werk erhalten hat

– Die Entwicklungsabteilung von Opel von Rüsselsheim ins Ruhrgebiet verlagert hat

– 50.000 Tonnen Magnesium aus dem von ihm erschlossenen Bergwerk gefördert hat

– Die Energiepreise gesenkt hat

– 100.000 Fachkräfte ausgebildet hat

– Die Inflation auf Null zurückgefahren hat

– persönlich Düngemittel auf deutschen Feldern ausgebracht hat, in einer durch die INSM geförderten Charity-Aktion

Stefan Laurin ist mein neuer Held!

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

#17:

Das impliziert, daß der Thomas Schweighäuser sich manipulativer Rhetorik bedient.
Die von dir behauptete Forderung, daß da Leute "die Klappe halten sollen" ist ausschließlich auf deinem Mist gewachsen und geht aus dem zitierten Text keinesfalls hervor.
Dein Diskreditierungsversuch ist reichlich schwach auf der Brust.

Stefan Held
Stefan Held
2 Jahre zuvor

@ Tolduso

Sprechen Sie mich an, oder den Kommentator "Thomas Schweighäuser"? Was Sie mit "manipulativer Rhetorik" meinen, müssten Sie in jedem Fall noch einmal ausführen, Ihr Kommentar ist unverständlich. Zu guter Letzt: "auf deinem Mist gewachsen": schreiben Sie immer so?

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

#19:

Die Kommentar-Nummer war falsch, ja- der Bezug ist #16.

Mit manipulativer Rhetorik beziehe ich mich auf die von mir vermutete Intention des Kommentators, basierend auf der wohlwollenden Annahme der Urheber verfügt über mindestens minimale kognitive Kompetenz- ich hätte nicht vermutet, daß das einer Erklärung bedarf. Nun gut.

"Zu guter Letzt: "auf deinem Mist gewachsen": schreiben Sie immer so?"
Was du damit meinst, mußt du in jedem Fall noch einmal ausführen, dein Kommentar ist unverständlich.

Stefan Held
Stefan Held
2 Jahre zuvor

@ Tolduso

"basierend auf der wohlwollenden Annahme der Urheber verfügt über mindestens minimale kognitive Kompetenz": Sie sind unverschämt.

Was soll an Thomas Schweighäusers Auslegung von Stefan Laurins Artikel falsch sein? Thomas Schweighäusers "Klappe halten. Ärmel aufkrempeln. Zupacken. Aufbauen." trifft es. Hat Ihnen Thomas Schweighäuser sogar noch einmal erklärt, in seinem Kommentar mit der Nummer #16

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

"Was soll an Thomas Schweighäusers Auslegung von Stefan Laurins Artikel falsch sein?"
Die Auslegung.

"Thomas Schweighäusers "Klappe halten. Ärmel aufkrempeln. Zupacken. Aufbauen." trifft es."
Nein, überhaupt nicht.

"Hat Ihnen Thomas Schweighäuser sogar noch einmal erklärt, in seinem Kommentar mit der Nummer #16"
Nein, hat er nicht. Er hat lediglich seine "Deutung" wiederholt. Die jeglicher Grundlage entbehrt.

Thomas Schweighäuser
Thomas Schweighäuser
2 Jahre zuvor

#20 Die letzten Sätze ("Identitätspolitik, ja, das gesamte Theorienbouquet der Postmoderne sind Ausdruck einer Gesellschaft, die keine materiellen Probleme kennt und um ihre Befindlichkeiten kreist. Das muss man sich leisten können. Und bald wird das nicht mehr der Fall sein.") interpretiere ich so (und ich denke, da sind wir uns einig), als könne sich "die Gesellschaft", kaum ist eine ökonomische Krise da, jegliche Theorie, jedes Denken, das über den Tag hinausweist, nicht mehr leisten. Dieses Theorieverbot habe ich, in der Hoffnung, verstanden zu werden, in einfache Sprache ("Klappe halten") übersetzt. Im übrigen müsste die Welt auf Werke wie "Die Angestellten" verzichten, hätte sich Siegfried Kracauer 1929/30 an dieses Verdikt gehalten.

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

#21

"Sie sind unverschämt"
Ansichtssache. Ich nehme dich ebenfalls als unverschämt war, das gleicht sich also aus.

Wieso wiederholst du Fragen die du bereits gestellt hattest und beantwortet bekommen hast?

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Ach Herr Golmeran,

Der pessimsimsu kommt ja gerade daher, das die Wolekn düster stehen, für den Erhalt der zu verteilenden Menge.
Und ja, es wird schon seit langem düster prophezeit und es ist erstaunlich, das wir die Folgen vieler Fehlsteuerungen noch nicht spüren mussten.
Das aber liegt daran, dass sie weggedrückt wurden, über die Gelschöpfung an den Kapitalmärkten und dem billigen Geld.
Auch auf andere Weise wurden die Folgen versteckend kompensiert in Substanzverlusten.
Einkommen waren bisher nur am unteren Ende der Gehaltskala betroffen.
Aber keinen einziges Problem des Reformstaus der 80ziger wurde bis heute gelöst und mit dem billigen Geld der Demographie, unqualifizierter Zuwanderung, steigende Staatsanteile, sind wir immer weiter ans Ende des Astes gerückt.
Es muss nicht zu schlagartigen Entladung kommen, es wäre auch eine permanentes Siechtum möglich.
Selbst Biontech hat mehr Produktionskapazitäten im Ausland als bei uns.
Es ist nicht so sehr entscheidend wie hoch die Forschung ist, sondern wieviel davon im eigenen Land auch in Wirtschaftsleistung mündet.
Das alles ist nichts, was mit dem Regierungswechsel zu tun hat, es ist auch durchaus möglich, dass mit der neuen Regierung die Weichen besser gestellt werden.
Was aber wenig daran ändert, das sie möglicherweise mehr damit beschäftigt sein könnte, die Massen still zu halten, als tatsächlich noch Zukunft gestalten zu können.
Selbst wenn man davon ausgeht, das die Regierung zu einem echten Aufbruch willens ist, könnte es bereits zu spät sein, um das Ruder ohne hohe Verluste noch rumzureißen.
Wir haben über Jahrzehnte Substanz verbraucht, Politische wie Ökonomische, im In- wie Ausland.
Die EU wird nur noch durch deutsches Geld am Leben erhalten.
Und selbst mit dem Geld ist ihr Rückhalt in der Bevölkerung schon ziemlich schwachbrüstig.
Letzteres ist dem Scheitern von Nizza geschuldet und der groben Fahrlässigkeit es dabei zu belassen.

Stefan Held
Stefan Held
2 Jahre zuvor

@ Tolduso

Dauernd mit Gegenfragen zu antworten, ist mindestens ganz schlechter Stil, mit Ihren großen Worten: "manipulativ". Gehen Sie woanders spielen.

Stefan Held
Stefan Held
2 Jahre zuvor

@ Thomas Schweighäuser

Ich habe Sie sofort verstanden. "Tolduso" kann oder will Sie nicht verstehen, muss man das unterscheiden?

Ich finde Ihre Ausführungen überzeugend, in der Langfassung, aber besonders "in einfacher Sprache": "Klappe halten. Ärmel aufkrempeln. Zupacken. Aufbauen."

Muss man mehr zu Stefan Laurins Artikel sagen? Ich finde, das ist eigentlich schon zu viel, für das Nichts, das Stefan Laurin hier anbietet.

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

#26:

Deine Ansichten zu Stilfragen sind, insbesondere angesichts deiner albernen Provokationsversuche, irrelevant. Geh woanders spielen.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

Lieber Herr Grabe,

Sie haben insoweit Recht, dass in den letzten 16 Jahren der Unwille, notwendige und seit langem bekannte Probleme anzugehen, zu einer kritischen Situation geführt hat. Hier sehe ich insbesondere die Subventionierung der Autoindustrie, die Vernachlässigung des öffentlichen Verkehrs, die Vernachlässigung der Infrastruktur, der öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Jugendeinrichrungen oder z. B. von Schwimmbäder als größte Fehler, was zu einer gewissen Stagnation der Inlandsnachfrage, einem gefährlichen Exportüberschuss, stagnierende Löhne und vor allem einem Gefühl der Lähmung geführt hat. Denn Helmut Schmidt hat nie einen dämlicheren Satz gesagt als den mit den"Visionen'. Wer als Politiker keine Visionen, bzw. keine Ideen hat, wie man grundlegende gesellschaftliche, ökonomische oder ökologische Probleme, die sich in der Zukunft andeuten oder akut anzugehen sind, der kann als führender Politiker für ein Land gefährlich werden. Ein weiteres HeruMmerkeln würde unser Land weiter verLascheln. Wenn die einzige Vision der eigene Machterhalt ist und die Richtung der Politik wie bei Merkel und Laschet vor allem durch Meinungsumfragen, externe Gutachten oder Lobbybeeinflussung bestimmt wird, die womöglich noch, wie bei Kurz manipuliert sind, ist es nicht verwunderlich, dass der Kahn ins schlingern gerät.

Nehmen Sie aktuell Macron, der als Gegner der Atomkraft gewählt wurde, jetzt aber u. a. wegen der Meinungsumfragen, 59 % der Franzosen sollen angeblich dafür sein, und wahscheinlich getrieben oder bezahlt von der französischen Atomlobby, neue Atomkraftwerke in ganz Europa bauen will.

Wenn ich an Willy Brandt zurükdenke, würde der Satz von Helmut Schmidt vielleicht so richtig:

"Wer in unserer Gesellschaft Visionen hat, muss irgendwann zum Arzt gehen."

Denn Brandt hatte Visionen, wollte den Nord-Süd-Konflikt zusammen mit Olof Palme angehen, die europäische Einigung auch über den eisernen Vorhang hinaus vorantreiben, hatte Sympathien für die Grünen und wollte eine gerechtere und friedlichere Welt vorantreiben. Dass er dabei nicht nur von Aussen extrem bekämpt und diffamiert wurde sondern auch die eigenen "Genossen" wie Wehner und Schmidt ihm das Leben schwer machten, mag mit dazu beigetragen gaben, dass er unter Depressionen litt.

Manfred Michel
Manfred Michel
2 Jahre zuvor

Es kann sein, dass einige noch die Erfahrung machen werden, dass man mit Rethorik nicht die Wohnung heizen kann! Diese ganzen sprachlichen Beruhigungspillen wirken nicht mehr. Und an die heiligen Johannas der Schlachthöfe: Erst kommt das Fressen. Dann die Moral.

Trebon
Trebon
2 Jahre zuvor

China macht das sehr geschickt. Erzeugt dort Mängel wo es am meisten weh tut. Argumente des Westens in Sachen Energie sparen dafür zu Nuten ist fast schon Fernost Philosophie. Die Strategie wird aufgehen. Wer Corona als Werkzeug Chinas sieht liegt wohl ziemlich richtig. Damit ist nicht das Virus gemeint sondern die Medienbeeinflussung.

Diese unendliche Dummheit das nicht sehen zu wollen oder absichtlich weiter laufen zu lassen wäre früher als Hochverrat bestraft worden. Man hat auch noch den einzigen verlässlichen Energielieferanten vergrault. Zieht euch warm an

Juri Nello
Juri Nello
2 Jahre zuvor

Die "Wirtschaftskrise" ist größtenteils inszeniert. Man will die hohen Preise. Man kann auch auf Baisse spekulieren und dabei gewinnen, gerne auch gegen das eigene Unternehmen. Über diese Methodik kann man Staaten dazu zwingen, hoheitliche Aufgaben ab- bzw. aufzugeben und diese als Konzern dann anstelle wahrzunehmen. Fertig ist die Dystopie Incorporated. https://de.wikipedia.org/wiki/Incorporated_(Fernsehserie)
Deutschland ist schließlich nicht das einzige Land, das davon betroffen ist. Pakistan hat derzeit eine Inflation von 14 %.
Was haben die Leute hier über die "blöden Briten" vor einem halben Jahr gelacht.
Jetzt haben sie alle vor der Tür mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

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