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Erzählungen und Wirklichkeit

Ford Mustang Fastback Foto: Sicnag Lizenz: CC BY 2.0

Vielen glauben, dass Erzählungen, Narrative die Wirklichkeit nicht nur zum Teil prägen, sondern sie begründen sind. Doch auch man ganz oft wiederholt, was man sich wünscht, muss das nichts mit dem zu tun haben, was die Menschen wirklich wollen.

Umwelt und Jugendliche

Auch der Rennfahrer Christian Vettel ist vom grünen Geist beseelt. Der FAZ sagte der Formel I Pilot Ende vergangenen Jahres: „Die ältere Generation scheint sich teils schwer mit den Sprüchen der Jugend zu tun. Sie sollte Respekt aufbringen und zuhören. Die Jungen öffnen uns die Augen, hoffentlich tun sie das weiter, damit wir unser eigenes Handeln überdenken und bessere Lösungen finden. Greta Thunberg ist die Person, mit der die „Fridays for Future“-Bewegung so viel Profil gewonnen hat. Von außen betrachtet, lebt sie jeden Tag ihre Überzeugung vor. Das ist eine Inspiration.“ Nun ist es immer gut, Respekt aufzubringen und zuzuhören, doch wem die Umwelt am Herzen liegt, sollte eher auf die Älteren hören, denn die Sorgen sich mehr um deren Wohlergehen. Dem Satz „Ich achte im Alltag sehr darauf, Ressourcen zu schonen“, stimmten bei einer des Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie 43 Prozent 19 bis 29-Jährigen zu und 62 Prozent der 40- bis 49-Jährigen. Bei der Generation Ü60 waren es hingegen 70 Prozent. Gut, denen fällt der Verzicht auch leichter. Sie sind nicht schon als Teenager mit Fernreisen aufgewachsen und zur Abschlussfahrt wurde der Bus und nicht die Boeing genommen.

Hype und Kanzlerschaft

Natürlich sind die Grünen die Partei der Stunde. Ob CDU, SPD oder Linke – wer erfolgreich sein will, orientierte sich am hell leuchtenden Doppelgestirn Baerbock und Habeck. Sie weisen den anderen den Weg wie einst der Weihnachtsstern den heiligen drei Königinnen.

Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. So beliebt die beiden Grünen-Chefs sind, wenn es ernst wird, trauen die Wähler weder ihnen noch ihrer Partei viel zu.

Bei einer Forsa-Umfrage im November 2020 antworteten Welche auf die Frage, welche „Partei wird am besten mit den Problemen in Deutschland fertig?“ nur acht Prozent „Die Grünen“. 41 Prozent entscheiden sich für CDU und CSU. Ganz übel sieht es für die SPD aus. Den Sozialdemokraten trauten nur noch fünf Prozent zu, am besten mit den für das Land wichtigen Problemen fertig zu werden. Für eine Partei, die immerhin drei Kanzler stellte ein verheerendes Ergebnis.

Das Ende des Autos

Die Anzeichen, dass die Ära des Autos zu Ende geht, würden sich häufen, schrieb vor zwei Jahren Business Insider und stand mit dieser Analyse nicht alleine. Die, auch vom Bund finanzierte, Deutsche Umwelthilfe versucht seit Jahren, Autos aus den Städten zu klagen, demonstrierende Radfahrer fordern mehr Platz und militante Aktivisten beschädigen Autos. Ist das Vierrad der zum Aussterben verurteilte Dinosaurier unserer Tage?

Nicht ganz. Für eine vom Aussterben bedrohte Art hält sich das Auto sehr tapfer. Mehr noch: Seine Anzahl nimmt zu und nicht ab.

Von 2010 bis 2020 steig die Zahl der in Deutschland zugelassenen PK“ von 41.739.000 Millionen auf 47.719.000. Auch die Erfahrungen in der Pandemie werden viele Menschen, die noch kein Auto haben, dazu gebracht haben, sich mit dem Thema PKW-Kauf zu beschäftigen. Denn im eigenen Wagen ist es sicherer als in der voll besetzten Bahn.

Industrie verliert an Bedeutung

Seit Jahrzehnten steht fest: Deutschland ist auf dem Weg von der Industrie zur Wissensgesellschaft. Dabei stimmt schon der in dieser Aussage gemachte Gegensatz zwischen Industrie und Wissen nicht: Die industriell erzeugten Produkte sind das Ergebnis von Forschung und Entwicklung. Autos, Smartphones und Werkzeugmaschinen bestehen in erster Linie aus Wissen.

Klar, die Zeiten, in denen Deutschland wie in den 50er-Jahren fast jeder Zweite in der Industrie arbeitete, sind vorbei. Aber von 2000 bis 2019 stieg die Zahl der Jobs in der Industrie sogar von 6.2 Millionen auf fast 6.3 Millionen. Und es ist die Industrie, die dafür sorgt, dass Deutschland ein erfolgreiches Exportland ist: Die Industrie exportierte 2018 Waren im Wert von 1.295 Milliarden Euro. Die Dienstleistungsbranche schaffte es nur auf 290,7 Milliarden Euro.

Zahlen sind besser als Erzählungen, die nicht die Wirklichkeit beschreiben wie sie ist, sondern wie sie sich Autoren wünschen, zumal die Aktivismus dabei ist, in Teilen des Journalismus an Bedeutung zu gewinnen, was keine begrüßenswerte Entwicklung ist.

 

 

 

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Harry
Harry
3 Jahre zuvor

Aus der Feststellung
"Dem Satz „Ich achte im Alltag sehr darauf, Ressourcen zu schonen“, stimmten bei einer des Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie 43 Prozent 19 bis 29-Jährigen zu und 62 Prozent der 40- bis 49-Jährigen. Bei der Generation Ü60 waren es hingegen 70 Prozent."
kann man vielleicht schließen, dass die Menschen umso selbstkritischer sind, je jünger sie sind. Aus einer Aussage im Sinne von "Ich halte mich für umweltfreundlich" zu schließen, die Person, die dieses äußert, sei umweltfreundlich, erfordert eine spezielle Logik.

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