Glyphosat und die EU – die faktenbefreite Schlammschlacht

„Die Zeit zurück“, by „Olli Henze“, flickr.com
CC BY-ND 4.0

Heute wäre es mal wieder soweit gewesen. Die EU sollte in einer Abstimmung über das Schicksal des Pflanzenschutzmittels Glyphosat entscheiden, dessen Zulassung im Dezember ausläuft. Diese Abstimmung kam allerdings gar nicht zustande, da sich bereits im Vorfeld abzeichnete, dass für einen Beschluss die erforderliche Mehrheit ohnehin nicht Zustandekommen würde. Nötig für einen Beschluss für oder gegen Glyphosat sind mindestens 16 Staaten, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen.

Insbesondere Deutschland könnte bei dieser Abstimmung das Zünglein an der Waage werden. Bisher haben wir uns allerdings enthalten, da sich unsere Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt nicht darauf einigen können, ob Glyphosat nun gefährlich ist, oder nicht. Dabei liegt die Antwort aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich klar auf der Hand. Eigentlich. Denn die Diskussion rund um Glyphosat hat sich schon vor Jahren von einer sachlichen Ebene verabschiedet.

Denn seit grüne NGOs wie z.B. Greenpeace offene Kampagnen gegen Glyphosat fahren, weiß die halbe Welt, wie gefährlich dieses Mittel doch angeblich sei. Dass die Studienlage seit über 40 Jahren klar zeigt, dass Glyphosat so ziemlich das harmloseste Mittel auf dem Markt ist, wird dabei geflissentlich ignoriert. Lieber schürt man irrationale Ängste in der Bevölkerung, indem man Studien veröffentlicht, die Glyphosat quasi überall Nachweisen. Im Urin, in Muttermilch oder in unserem heiligen Bier. Dass die gemessenen Werte im Urin nur so knapp oberhalb der Nachweisgrenze liegen, und eine Gefährdung durch solche Mengen ausgeschlossen ist, verschweigt man lieber. Stattdessen erzählt man irgendwas über die gemessene Konzentration im Urin und erwähnt gleichzeitig, dass sie um ein Vielfaches über dem Grenzwert für Trinkwasser liegt. Wo der Zusammenhang sein soll, spielt keine Rolle. Die Angst ist geschürt. Bestärkt wird diese Angst durch Aussagen wie „Glyphosat in Muttermilch nachgewiesen“. Selbst wenn man unmittelbar (also 8 Monate später) zurückrudert und erklärt, dass die Testmethode für Muttermilch gar nicht geeignet ist, weil sie ein falsches Ergebnis liefert, ist die Legende in der Welt und die Leute sind von der Gefahr überzeugt. Und wenn Glyphosat im Bier ist, spielt es auch keine Rolle mehr, dass die WHO, genauer, ihre Agentur für Krebsforschung (IARC), den Wirkstoff Glyphosat nur als „vermutlich krebsverursachend“ gekennzeichnet hat, während der wichtigste Bestandteil von Bier, nämlich Alkohol, vom IARC als „definitiv Krebserregend“ eingestuft wurde.

Von Plagiaten und Krebs

Ach ja, das IARC und Krebs. Das ist auch so eine Geschichte. Angeblich sollen ja das IARC und unser deutsches Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei der Risikobewertung von Glyphosat zu zwei völlig unterschiedlichen Einschätzungen gekommen sein. Während das BfR zu dem Schluss gekommen ist, dass Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung keine Gefahr darstellt, hat das IARC Glyphosat in die Kategorie 2A gepackt, also als „vermutlich Krebserregend“ gekennzeichnet. In dieser Kategorie finden sich neben Glyphosat z.B. noch der HP-Virus, Malaria, der Friseurberuf, der Konsum von rotem Fleisch und Schichtarbeit.
Ist jetzt eine zwanzigjährige Karriere als Friseur gefährlicher als der regelmäßige Konsum eines guten Steaks? Und wie gefährlich ist es, wenn ich als Schichtarbeiter Gemüse esse, das mit Glyphosat in Kontakt kam? Die Einschätzung des IARC sagt lediglich etwas darüber aus, ob ein Stoff potenziell Krebs verursachen könnte, oder nicht. Ob er das in der Dosis tut, in der wir täglich mit ihm konfrontiert werden, darüber gibt das IARC keine Einschätzung ab. Diese Aufgabe fällt in Deutschland z.B. dem BfR zu. Und dieses kam – wie bereits erwähnt – zu der Einschätzung, dass die Mengen mit denen wir im Alltag konfrontiert werden, zu gering sind, um eine Gefahr darzustellen.

Aber dem BfR kann man ja nicht trauen, nicht wahr? Immerhin hat man für den abschließenden Bericht über Glyphosat direkt von Monsanto abgeschrieben. Aber auch hier vergisst man in der allgemeinen Aufregung, dass der Skandal höchstens ein Skandälchen ist. Denn dass Hersteller eigene Studien zur Gefährlichkeit ihrer Produkte vorlegen ist EU-Recht und soll verhindern, dass ein Konzern dutzende Wirkstoffe auf den Markt schmeißt, und die Regierung nun bewerten muss, welche Mittel den EU-Richtlinien entsprechen. Wenn das BfR also Studien von Monsanto zitiert, ist das lediglich die Anwendung von geltendem Recht. Der „Skandal“ ist hier eigentlich nur, dass das BfR die Zitate nicht entsprechend gekennzeichnet hat. Das ist wissenschaftlich unredlich und zerstört Vertrauen, aber dem BfR hieraus irgendwelche Vorwürfe der Käuflichkeit abzuleiten, ist plumper Populismus.

Der eigentliche Skandal ist nicht der Rede wert

Zumal sämtliche Kritiker gerade den großen Skandal ignorieren, der sich beim IARC anbahnt. Denn wie ein Investigativbericht von Reuters herausgefunden hat, hat das IARC bei der Gefahreneinschätzung von Glyphosat Studien absichtlich umgedichtet, um Glyphosat gefährlicher erscheinen zu lassen, als es eigentlich ist. Dabei wurden Studien die keinen bzw. nur einen sehr geringen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und Krebs sehen, im endgültigen Bericht als Studien ausgelegt, die dort einen sehr starken Zusammenhang sehen, oder bei denen keine eindeutige Aussage getroffen wurde. Dieser Umstand geht aber in der allgemeinen Berichterstattung genauso unter, wie die Geschichte von Christopher Portier, der nicht nur ein bekannter Glyphosatgegner ist, sondern auch Mitglied in der Arbeitsgruppe des IARC war, das die Einstufung von Glyphosat beschlossen hat. Was Herr Portier leider in diesem Prozess nicht erwähnt hat, war sein Beraterposten bei zwei Anwaltskanzleien, die zu dem Zeitpunkt einen Prozess gegen Monsanto führten, bei dem es um Schadenersatz für angebliche Krankheiten geht, die durch Glyphosat ausgelöst werden sollten.
Aber Portier ist damit keinesfalls alleine. Ein weiteres Mitglied ebendieser Expertengruppe, Charles W. Jameson, hat für diesen Prozess ein bezahltes Gutachten veröffentlicht, das für die Klägerseite gesprochen hat.
Aber davon hört man auf Seiten der Glyphosatgegner – die sonst wirklich jedem unredliches Verhalten und Bestechlichkeit vorwerfen – natürlich nichts. Das ist verständlich, da man die eigenen Kampagnen natürlich nicht gefährden will. Denn der Einfluss verschiedener grüner Nichtregierungsorganisationen (NGOs) hat in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen und gipfelte 2014 in einem offenen Brief an Jean-Claude Juncker, indem unter anderem von Greenpeace die Absetzung von Anne Glover gefordert wurde. Anne Glover hielt bis dato den Posten der wissenschaftlichen Chefberaterin der EU-Kommission. Zum Verhängnis wurde ihr wohl ihr Einsatz für Gentechnik, der den Aktivisten von Grennpeace und Co. ein Dorn im Auge war. Selbst 40 Organisationen und 773 Einzelpersonen, die einen Aufruf unterzeichneten, den Posten beizubehalten, konnten gegen den Willen der NGOs nichts ausrichten. Und nun hat es das ausdauernde Engagement dieser Aktivisten zumindest vollbracht, genug Zweifel an Glyphosat zu säen, um die endgültige Abstimmung über dessen Zukunft schon zum zweiten Mal zu verschieben.

Man stelle sich mal vor welcher Aufschrei durch die Medien ginge, würde die Autolobby so ungeniert lobbyieren. Aber die EU? Die trägt das ganze natürlich gerne mit und lässt sich regelmäßig von grünen Lobbyisten vorführen, wie eine Bande kleiner Schulkinder.

Eine Diskussion über Landwirtschaft – aber bitte ohne Landwirte!

Und in der ganzen Debatte wird eine Seite gar nicht angehört: Die Landwirte, die Glyphosat einsetzen. Aber auch das lässt sich sehr einfach erklären. Landwirte haben in Deutschland keine Lobby. Schon seit Jahren sind sie die Prügelknaben der Medien, sobald ein „Lebensmittelskandal“ durch das Land fegt.
Das aktuellste Beispiel ist die Hysterie vom Insektensterben. In den Medien waren die Verantwortlichen schnell ausgemacht: Der Klimawandel und natürlich unsere Landwirtschaft. Blöd ist halt nur, dass die besagte Studie klar macht, dass man weder einen Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem Klimawandel gefunden hat, ganz zu schweigen von den Auswirkungen moderner Landwirtschaft.

We show that this decline is apparent regardless of habitat type, while changes in weather, land use, and habitat characteristics cannot explain this overall decline. 

Es gibt zahlreiche Gründe für einen Rückgang von Insektenpopulationen. Einer davon sind sogenannte Neonicotinoide, also eine Gruppe von Insektiziden, die nicht nur Fressfeinde der Pflanzen töten, sondern sich insbesondere schädlich auf Bienen auswirken. Kleiner Funfact am Rande: Glyphosat ist eines der wenigen Pflanzenschutzmittel, das sich quasi nicht auf Bienen auswirkt.

„Pesticides“, by „Andy Powell“, flickr.com
CC BY 4.0

Wie sehen die Alternativen aus?

Nehmen wir mal an, dass Glyphosat bald wirklich verboten wird (was relativ wahrscheinlich ist, sobald im Zuge der Jamaika-Koalition die Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft fest in Grüner Hand sind). Welche Alternativen bleiben denn, um Pflanzen zu schützen und unsere Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten?

Wir können uns wohl darauf einigen, dass es nicht ohne Pestizide geht. Sie sind zwar auch unter Bauern nicht das Mittel der ersten Wahl, aber es gibt Krankheiten und Schädlinge, bei denen alternative Methoden nicht mehr helfen. Aber was hätten wir denn dann zur Verfügung, um Pflanzen zu schützen?

Pflügen wäre so eine Alternative um Unkraut vorzubeugen. Leider zerstört der Pflug die oberste Bodenschicht, in der sich sämtliche Mikroorganismen und Würmer herumtreiben, die für einen gut funktionierenden Acker mindestens genauso wichtig sind, wie flugfähige Insekten. Zudem verbrennt so ein Traktor Sprit, was ebenfalls die Feinstaubbelastung auf dem Acker erhöht.

Aber wir haben ja eben schon festgestellt, ohne Pestizide geht es nicht. Also, was ist noch so auf dem Markt verfügbar?

Mein absoluter Liebling ist Glufosinat, das im Handel als Basta bekannt ist. Die täglich erlaubte Höchstdosis liegt bei 0,021mg/kg. Eine Zulassung hat das Mittel in Europa ebenfalls. Dummerweise ist es fruchtschädigend. Und leider ist das Zeug so stabil wie Jopie Heesters. Auf Gemüse wird es noch bis zu 120 Tage nach der Ausbringung nachgewiesen, bei Tiefkühlware bis zu zwei Jahre. Und das betreffende Gemüse in heißem Wasser zu kochen, um Basta loszuwerden kann man auch knicken, das Zeug überlebt selbst das.
Update: Wie ein Kommentator erwähnte, lief die Zulassung von Basta innerhalb der EU zum Oktober 2017 aus. In Deutschland mussten Restbestände des Stoffes bis Juli 2017 aufgebraucht werden. Das sind mal gute Neuigkeiten und es funktionierte ganz ohne breit angelegte Kampagnen.

Eine andere Alternative wäre Paraquat. Ach nein, wäre es nicht, das ist in der EU ja gar nicht zugelassen. Warum nur? Vielleicht weil die Halbwertszeit im Boden bei rund 1000 Tagen liegt? Oder weil die tödliche Dosis für den Menschen bei 35mg/kg liegt? Oder vielleicht weil der Stoff so oft für Suizidversuche verwendet wurde, dass man ihm sogar ein Brechmittel beigesetzt hat, um das zu verhindern? Nagut, dann halt nicht Paraquat. Es gibt ja zum Glück noch Diquat! Das ist in der EU auch tatsächlich zugelassen, aber nur für den Einsatz bei Kartoffeln und Hopfen. Außerdem ist es in Nationalparks und Naturschutzgebieten verboten. Es ist hochgiftig (die meisten Leute starben nach der Einnahme von rund 12 Gramm, aber schon bei niedrigeren Konzentrationen wurden Organschädigungen sichtbar) und scheißgefährlich für Bienen und Wasserorganismen.

Vielleicht können wir unseren Blick ja auf die Pestizide richten, die im Biolandbau verwendet werden dürfen? Kupfersulfat wäre da so eins. 3kg pro Hektar sind in Deutschland erlaubt, in der EU gilt auch die doppelte Menge noch als zulässig. Und auch Kupfersulfat ist untersucht worden. Zum Beispiel in Mäusen. Dort hat sich herausgestellt, dass schon Mengen von rund 8 mg/kg zu mutagenen und gentoxischen Effekten in Knochenmark und Blut führen, bei 10mg/kg hat man eine Erbgutschädigung festgestellt, die sich in der Bildung von sogenannten Micronuklei manifestierte.
Kupfersulfat reichert sich im Boden an, wird quasi nicht abgebaut, Bauern, die regelmäßig mit dem Mittel in Kontakt kommen, leiden häufiger an Leberschäden, im Boden tötet es alle möglichen Tiere (z.B. Würmer, die ja noch in der Erdschicht leben, in die das Kupfersulfat eindringt) und andere Organismen und im Wasser wirkt es ebenfalls toxisch auf alle Tiere, die dort so rumschwimmen.

Im Vergleich zu den Alternativen schneidet Glyphosat allerdings um einiges besser ab. Bei Ratten betrug die letale Dosis von Glyphosat rund 5000mg/kg, bei Mäusen lag die Dosis bei rund 10.000 mg/kg und bei Ziegen rund 3500mg/kg. In Gewässern betrug die letale Dosis für Fische (je nach Präparat) zwischen 1,3mg/L bis zu über 1000mg/L. Man muss an dieser Stelle erwähnen, dass bei diesen Dosen ausschließlich von Glyphosat die Rede ist. Wann immer man Roundup betrachtet hat, sank die letale Dosis teilweise erheblich. Zum Beispiel auf nur rund 1000mg/kg bei Ratten, oder zwischen 0.65 mg/L bzw. 13 mg/L bei Fischen. Schuld daran sind die in Roundup enthaltenen Zusatzstoffe, sogenannte Tenside, die giftiger sind, als Glyphosat selbst.

Fazit

Die Scheindebatte rund um Glyphosat hält uns vollkommen von der eigentlichen Diskussion über den Einsatz von wirklich gefährlichen Pestiziden ab. Fällt Glyphosat als Pflanzenschutzmittel weg, so wird die entstehende Lücke mit Sicherheit durch Pestizide gefüllt, die noch lange nicht so intensiv und ausführlich untersucht sind, wie Glyphosat. In der nächsten Studie zum Thema Insektensterben wird dann auch definitiv ein Zusammenhang mit Pestiziden zu finden sein, da man sich eine ähnlich harmlose Alternative nicht einfach in einigen Jahren aus dem Ärmel schütteln kann.

Wenn wir wirklich eine bessere, nachhaltigere Landwirtschaft wollen, müssen wir eine Debatte beginnen, bei der wir die Bauern ins Boot holen, uns von romantischen Vorstellungen einer analogen Landwirtschaft, die ohne Einsatz von Pestiziden auskommt, verabschieden und jede mögliche landwirtschaftliche Praktik auf den Prüfstand stellen, um eine Agrarwirtschaft zu bekommen, die zum einen in der Lage ist, die immer weiter wachsende Bevölkerung zu ernähren, aber auch möglichst wenig Auswirkungen auf die Natur hat.

Ein Verbot von Glyphosat wäre ein enormer Rückschritt, sowohl im Hinblick auf den Verbraucherschutz als auch für den Umweltschutz.

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Robert
Robert
7 Jahre zuvor

Eine Alternative zur chemischen Keule in jeder Form wären Roboter, die die Unkraut- und vielleicht auch bald Schädlingsbekämpfung mechanisch und lokalisiert durchführen. Ein Beispiel wäre dieser hier: https://spectrum.ieee.org/automaton/robotics/industrial-robots/bosch-deepfield-robotics-weed-control
Das wäre sicher nicht nur aus Umweltschutzgründen wünschenswert, da die Bauern sich so auch wieder auf die Nutzung von proprietärem und teurem herbizidresistenten Saatgut verzichten könnten. Und wer weiss, vielleicht wird ja der Einsatz eher kleiner und schwärmender Roboter auch Mischkulturfelder ermöglichen, da es einer ausreichend intelligenten Maschen egal sein dürfte, ob sie in einem Moment Kartoffeln und im nächsten Karotten erntet.
Mit Glyphosat ist es wie mit dem Diesel. Bewährte Technologie, deren Zeit aus vielen Gründen abgelaufen ist. Besser man schaut nach vorne und ergreift neue Möglichkeiten, als das Ende unnötig hinauszuzögern. Das würde schon industriepolitisch Sinn machen.

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

Es wäre hilfreich zu wissen, durch was sich der Autor qualifiert, um seine wissenschaftlich abweichende Meinung für den Leser plausibel und risikofrei glaubhaft zu machen.

Die vergleichende und vor allem irgendwie beliebig erdcheinende Aneinanderreihung von Untersuchungen,- offenbar mangels selbst durchgeführter Studien- . deren Güte und Validität durch den Autor überhaupt nicht nachgewiesen wird,reicht nicht aus, um zu überzeugen.
Ist der Autor bisher durch eigene Forschungsleistungen zu diesem Thema auffällig geworden, ist er ein in der Wissenschaft anerkannter Experte?

Eine Beantwortung dieser Fragen durch den Autor selbst oder die Redaktion würde der Einordnung der Beurteilungsqualität der Aussagen des Autors hilfreich sein – insbesondere deshalb, weil der Artikel ideologiegeprägt und nicht wissenschaftsorientiert erscheint.

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

@Sebastian Schmalz- Sie weichen meiner Frage aus und verweisen auf einen Blog, den Sie selbst -nachdem man trotz mühsamer Suche außer im Impressum nichts Konkretes über die weiteren Autoren erfährt- betreiben.
Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht geneigt bin, hunderte wissenschaftlicher Studien zu lesen und zu überprüfen-schon gar nicht dann, wenn dies nicht meinen Fachgebieten entspricht, sondern ich mich auf die Expertise ausgewiesener und unabhängiger Fachleute verlassen muss.

Insofern spielt die Frage Ihrer Expertise und Unabhängigkeit für mich naturgemäß schon eine Rolle. Dies könnte mich dann ggf. motivieren, mich intensiver mit dem Thema zu befassen.
Wenn ich aber erst weitere hundert Studien lesen muss – wie Sie mir auf meine Nachfrage nahelegen- verlasse ich mich doch lieber auf offizielle Verlautbarungen als auf eines Autoren, dessen Fachlichkeit weder durch ihn selbst noch durch die Herausgeber dieses Blogs dargelegt wird.

trevor phillips
trevor phillips
7 Jahre zuvor

Wow, der Autor gibt also zu dass er keine Ahnung hat und nur nachanachappert was er so im Internet findet und behauptet es würde den aktuellen stand der Wissenschaft wiedergeben. Aber stimmt das auch? Und das zu einem Thema wie Glyphosat.
Zusammengefasst steht hier im Text und auch in dem eben verlinkten Text aus dem kommentar, dass es überall nachgewiesen ist, ja auch in allen untersuchten Muttermilchproben und im Bier, was für manchen den gleichen Stellenwert hat. Aber das wir uns keine Gedanken machen sollten weil, aus Gründen.
Wir feiern in diesem Jahr den 60sten Geburtstag von Contergan und sollen uns freuen über Pflanzenschutzmittel in der Muttermilch. Danke für die erhellende Aufklärung Herr Schmalz

Toll, sollte hier nicht Anzeige über dem "Artikel" stehen?

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Eine "wissenschaftlich abweichende Meinung" zu einem Thema, zu dem es etliche widersprüchliche Studien gibt, empfände ich als Sensation. Ja oder Nein ibt es doch bereits.

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

Ich muss zugeben – das ist ja offensichtlich- von diesem Thema nur minimalste bis gar keine Kenntnisse habe. Da ich vollkommen fachfremd bin,kann ich auch die Qualität der entsprechenden Studien nicht überprüfen, geschweige denn, sie verstehen.
Daher bin ich zur Meinungsbildung auf die Einschätzung unabhängiger Experten angewiesen.

Insofern spielt es für mich natürlich eine Rolle, ob Sie sozusagen "vom Fach" und daher auch in der Lage sind. die von Ihnen angeführten wissenschaftlichen Ergebnisse, die Sie aus verschiedenen Studien rezipieren, auch einer entsprechenden Überprüfung zu unterziehen.

Gerade in dieser Debatte existieren lt. unterschiedlicher Medienberichte, so mehrfach auch Zeit online, . sogar tausende Studien der unterschiedlichsten Orgsnisationen, die zum Teil zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Gerade aber bei ideologisch und wirtschaftlich dominierten Debatten über Wirksamkeit und/oder Schädlichkeit von Produkten, mit denen zig Milliarden verdient oder nicht werden, ist für einen Laien durchaus Skepsis angebracht und die Frage nach Unabhängigkeit und Fachlichkeit eines Verfassers geradezu aufdrängend ( vgl. Debatten über E-Zigarretten).

Ich möchte Ihnen daher persönlich nicht zu nahe treten , bitte aber um Verständnis für die Skepsis und meine hierin begründeten Nachfragen.

Volker Rohlfs
Volker Rohlfs
7 Jahre zuvor

Als jemand "vom Fach", der zudem noch unabhängig ist, kann ich die vom Autor hier getroffenen Aussagen weitgehend bestätigen. Ich habe einen Fehler gefunden, betreffend des als Alternative genannten Glufosinats (Basta), welches aus mindestens zwei Gründen keine Alternative darstellt: zum einen ist Basta ein reiner 'Abbrenner', diverse Unkrautarten können danach aus der Wurzel neu austreiben, viel wichtiger ist jedoch: dieses Mittel ist schon seit längerem nicht mehr zugelassen.
Insbesondere die Tatsache, dass ein Verbot von Glyphosat einen Rückschritt in Sachen umweltfreundliche Produktion darstellen würde kann ich ganz klar bestätigen, eine mechanische Unkrautregiüulierung hat die beschriebenen "Nebenwirkungen" – insbesondere der Energieeinsatz für diese Massnahmen ist um ein vielfaches höher, als eine chemische Bekämpfung. Dies trifft im übrigen auch auf die in den Kommentaren genannten Feldroboter zu, wenn diese denn schon praxisreif einsetzbar wären.
Zu meiner Fachkompetenz: ich habe ein Studium in diesem Bereich abgeschlossen und bin diplomierter Agraringenieur, habe eine amtlichen Sachkundenachweis und bilde mich regelmässig auf dem Gebiet fort.

Daniel
Daniel
7 Jahre zuvor

Der glyphosat-Wahn der ökofaschisten ist wirklich kaum erträglich. Argumente und evidenz helfen da leider nicht. Was "die Industrie" entwickelt, muss schlecht sein. Mit einem so unterkomplexen Ansatz lebt es sich schön einfach und mit dem guten Gefühl, ein besserer Mensch zu sein. Kennt man hier in Deutschland schon länger.

Gerd
Gerd
7 Jahre zuvor

Das Zeug wird seit über vierzig Jahren rund um die Welt eingesetzt. Wenn es so gefährlich wäre wie von den sogenannten Umweltschützern behauptet, wo sind dann die ganzen Krebstoten? Die müßte es dann überall in der Welt geben. Insbesondere unter den Landwirten.

Zumindest in Deutschland ist davon nix zu sehen. Woraus man schließen kann, dass Glyphosat bei richtiger Anwendung unbedenklich ist.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Kann man großflächige Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel wirtschaftlich betreiben?
Wenn "Nein", ist großflächige Landwirtschaft überhaupt notwendig? Wenn "Ja", weil sonst einige Milliarden Menschen verhungern müßten, stellt sich die Frage: gibt es zu Glyphosat Alternativen?
Alle Pflanzenschutzmittel sind giftig. Das geht gar nicht anders, weil sie ja töten sollen.
Was töten soll, wird auch immer auf andere Lebewesen mehr oder weniger giftig sein. Deshalb sind auch alle denkbaren Alternativen zu Glyphosat giftig.
Jetzt kann es aber sein, daß Glyphosat im besonderen Maße giftig ist, Alternativmittel aber nur im geringeren Maße.
Ich bin Laie, aber die Glyphosatgegner müßten die Alternativen benennen. Tun sie das? Ich vermute nicht. Und wenn ein anderes Mittel eingesetzt würde, gäbe es darüber dann keine Klagen? Vermutlich hätten wir die gleiche Diskussion wegen des Alternativmittels.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Scheinbar geht es hier wirklich nur darum, verbal auf die ach-so-verhassten "Ökofaschisten" einzuprügeln, ohne sich ernsthaft mit der Materie auseinandersetzen zu wollen.

Wenn wir uns allein den "Funfact" des Autors bez. Toxizität von Pflanzengiften bei direkter Anwendung auf Bienen und seine "Freude" bez. des Ergebnisses von Glyphosat anschauen, hilft ihm vielleicht der "serious fact" auf die Sprünge, dass die größte Gefahr beim fortschreitenden Bienensterben nicht von direkter Sprüh-Anwendung von Unkrautvernichtern und daraus resultierendem Tod der Bienen ausgeht, sondern insbesondere durch Neonikotinoiden zur Insektenbekämpfung, z.B. Thiacloprid von Bayer, mittels Störung des Orientierungssinns, Schwächung des Immunsystems und daraus folgendem Kollabieren ganzer Bienenvölker verursacht wird.

Und nochmals der Hinweis: "Wie Monsanto das Krebsrisiko verharmlost" http://www.spiegel.de/spiegel/glyphosat-monsanto-verschwieg-die-risiken-des-unkrautvertilgungsmittels-a-1174501.html#ref=rss

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#16 Helmut Junge: Es gibt immer die Alternative der mechanischen Unkrautbekämpfung (https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Wenn-Glyphosat-verboten-waere-Was-sind-die-Alternativen-2835359.html), die sich allerdings aufs Preisgefüge auswirken würde. Es geht also im Endeffekt und rein wirtschaftliche Betrachtungsweisen, was die Zukunft der konventionellen Landwirtschaft angeht.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#19: Vielleicht wären die 40 Cent für den Spiegel-Artikel doch ganz gut angelegt. Der "Unsinn" beschäftigt sich halt nicht nur mit der Kanzerogenität von Glyphosat, sondern mit der von Roundup und den darin enthaltenen Zusatzstoffen, die Du ja selbst erwähnst. Und es geht natürlich auch um die Art und Weise, mit der Monsanto wie üblich versucht, Kritiker – die die gleichen Untersuchungsmethoden wie Monsanto, EU und BfR anwenden – mundtot zu machen. Die von Monsanto im Zuge des Schadensersatz-Prozesses in den USA gezwungenermaßen veröffentlichten EMails und Dokumente belegen dies eindrucksvoll, aber derartiges Geschäftsgebahren zum Zwecke der Profitsicherung bei gesundheitsgefährdenden Produkten ist in der gesamten chemischen und biotechnologischen Industrie natürlich die Riiiesenausnahme, gell?

Manfred
Manfred
7 Jahre zuvor

Als Einstieg in die Wissenschaft zum Thema – auch zur Beurteilung/Einschätzung der Studien – empfehle ich einen meiner Lieblingsblogger:

https://scilogs.spektrum.de/fischblog/glyphosat-und-krebs-welche-studie-stimmt-denn-nun/

P. S. Ich bin vom Fach: Seit 40 Jahren zwingen mich Monsanto & Co. mit Glyphosat versetztes Bier zu trinken. Mann hat es nicht leicht als Jünger Enkidus.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann, ich hab den Link gelesen. Nur sagt der Artikel genau das, was ich bereits vermutet hatte, nämlich daß andere Pestizide noch giftiger sind. Als Alternative bliebe die mechanische Unkrautbekämpfung.
Und da sage ich als Realist, daß das nicht so ohne weiteres durchsetzbar sein wird, abgesehen davon, daß es mindestens die Konsequenzen haben würde, wie Sebastian Schmalz es oben beschrieben hat:
"Pflügen wäre so eine Alternative um Unkraut vorzubeugen. Leider zerstört der Pflug die oberste Bodenschicht, in der sich sämtliche Mikroorganismen und Würmer herumtreiben, die für einen gut funktionierenden Acker mindestens genauso wichtig sind, wie flugfähige Insekten. Zudem verbrennt so ein Traktor Sprit, was ebenfalls die Feinstaubbelastung auf dem Acker erhöht."
Und in dem Link, den Sie mir gegeben haben steht doch zusätzlich noch, daß bei Hanglagen mit Bodenerosionen zu rechnen wäre.
Was also bliebe dann?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#23 Helmut Junge: Pflügen ist längst keine Allheil-Alternative in der konventionellen Landwirtschaft mehr. Es gibt eine ganze Palette von anderen Möglichkeiten, angefangen beim Grubben und längst nicht zu Ende mit der Mulchsaat und erhöhtem Fruchtwechsel. Außerdem wäre Bodenerosion durch Pflügen nur in geologisch bestimmten Gegenden (hügelige Lagen) zu befürchten, bei manchen Bewuchsarten wie z.B. Mais ist Pflügen wg. der wichtigen Inhaltsstoffe der übrigbleibenden Maisstoppeln sogar sinnvoller als pfluglose Bodenbearbeitung. Es ist eine Sache der gründlichen Analyse des Standortes und der Fruchtart bzw. des Ertragsziels (so sollte der Einsatz von Pflanzen-/Insektengiften ja auch ablaufen), und da wären wir wieder bei der wirtschaftlichen Betrachtungsweise.

Ganz hundertpro sicher ist nur eins: ein möglichst schonender, giftfreier Landbau ist zukünftig nicht billiger zu bekommen, aber mit Gehirnschmalz auch nicht sehr viel teurer.

Tobias
Tobias
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann
"Ganz hundertpro sicher ist nur eins: ein möglichst schonender, giftfreier Landbau ist zukünftig nicht billiger zu bekommen, aber mit Gehirnschmalz auch nicht sehr viel teurer."

Und die Umlage für erneuerbare Energien sollte nur eine Kugel Eis im Monat betragen. Wir wissen wo das geendet hat.
Da vertraue ich lieber der Wissenschaft und setze weiter auf Glyphosat. Ich bin übrigens Chemiker, weiß also auch was mit den Inhaltsstoffen anzufangen, vor allem auch mit Risikobewertungen.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

"Schlammschlacht"…..?
Wenn sich in der EU -bisher- nicht die erforderliche Mehrheit der Mitgliedstaaten für eine Verlängerung der Glyphosan –Zulassung über den 31. 12. 2o17- gebildet hat, dann läßt das zumindest vermuten, daß die betr. EU-Staaten dabei nicht allesamt von "faktenwidrigen" Aspekten geleitet werden und "faktenwidrig" in den Fachausschüssen der EU argumentieren.

Insofern , so scheint mir, dürfte mit der gegen die Glyphosat-Kritiker geschwungenen rhetorischen Keule "faktenbefreite Schlammschlacht" eben eine solche zusätzlich befeuert werden und nicht eine von Sachargumenten bestimmte Auseinandersetzung. Das gilt im übrigen auch für die weltweit sehr, sehr kritische Auseinandersetzung mit Monsanto im allgemeinen. Monsanto -bzw. "demnächst" der Bayer-Konzern-wird m.E. seinen unternehmerischen Interessen langfristig ehe schaden als nutzen, wenn Gegnern eine "faktenbefreite Schlammschlacht" vorgehalten wird, denn solche " rhetorischen Keulen" führen regelmäßig bei denen, die sich von ihnen bedroht sehen, zu noch mehr widerständigem Kampfgeist.

Zur Sache äußere ich meine Meinung jetzt und hier nicht, da ich vermeiden möchte, als Akteur einer Schlammschlacht gelten zu können und das gilt für meine Meinung zu dem Herbizid Glyphosat im speziellen und zu meiner Meinung bezogen auf die damit verbundene generelle Frage nach der "Zukunft der Landwirtschaft" in Deutschland unter ökonomischen und ökologischen Aspekten . Dazu gibt es vielfältige, umfangreiche , gegensätzliche Literatur – oft interessengelenkt u.zielorientiert ,selten interessenunabhängig und zieloffen-, mit der mich nur ansatz- und auszugsweise befaßt habe.

Also losgelöst von meiner Meinung in der Sache:

Ich gehe zunächst 'mal davon aus, daß in demokratischen Prozessen und nicht mittels Diktat in Deutschland, in der EU über die weitere Zulassung von Glyphosat beraten und entschieden werden wird und möglicherweise -demnächst?- Gerichte in Strafverfahren, in Zivilprozessen in Deutschland und /oder auf EU-Ebene sich mit Glyphosat zu befassen haben -aus welchen konkreten Anlässen auch immer, denn da sind viele denkbar.

Sind das "Schauplätze faktenbefreiter Schlammschlachten"?
Nee, nee.
Demokratische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse bzw. rechtstaatliche Entscheidungsfindungen in gerichtlichen Auseinandersetzungen -gut so und Ende offen-.

PS
Ich nehme an, daß als Bestandteil des von mir angesprochen demokratischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesses auch in den laufenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene -aber auch in Niedersachsen- über die unterschiedlichen Vorstellungen der beteiligen Parteien zur "zukünftigen Landwirtschaft in Deutschland" unter ökonomischen und ökologischen Aspekten gestritten werden wird und dabei kann m.E. das Thema "Glyphosat" in der Landwirtschaft nicht ausgespart werden; auch insofern Ende offen!

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Aber wenn es so ist, bedeutet es doch erst einmal erhebliche Veränderungen im Maschinenpark und beim Personalaufwand. Wenn ein Bauer sich darauf einläßt, begrüße ich es sicher. Nur wer will Bauern dazu zwingen, solch eine Umstellung vorzunehmen? Und wird es wirklich immer funktionieren, also ohne Ernteverluste? Ich schätze, daß wir noch lange mit all den bösen Zusätzen leben müssen.
Es gibt für solche Pläne überhaupt keine Infrastruktur. Wer baut denn die erforderlichen Maschinen, wo käme das erforderliche KnoHow beim Zusatzpersonal her? Das sind Phantasien, wie die Millionen Elektroautos die allesamt Nachts aufgeladen werden wollen, auch wenn dann gerade kein Wind wehen will. Von der Photovoltaik ganz zu schweigen. Wo käme da plötzlich der ganze Strom her? Solange es nur Einzelaktivisten machen, klappt das wunderbar.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#27 Helmut Junge: Zum einen gibt es schon längst landwirtschaftliche Initiativen, Vereinigungen und Forschungsinstitute, die die "Phantasien" konkret umsetzen, zum anderen wird der Landwirtschaft nach der jetzigen (Nicht-)Entscheidung über die Glyphosat-Zulassung in der EU bzw. mit den Bestrebungen der EU-Kommission für ein Verbot spätestens ab 2024 (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-10/eu-parlament-glyphosat-pflanzenschutzmittel-monsanto-zulassung-verbot) auch nichts anderes als Volldampf-Forschung und -Entwicklung übrig bleiben, wenn man umweltgerechte Alternativen in 5 oder 7 Jahren parat haben will.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@#28Klaus Lohmann, "wenn man umweltgerechte Alternativen in 5 oder 7 Jahren parat haben will."
will man denn?
Und wenn man will, kann man denn? Da wird wohl manch ein Bauer in vielerlei Hinsicht schlichtweg überfordert sein. Die werden aufgeben müssen, haben aber Unterstützung in der Politik. Gehen wir also von 40 Jahren aus, die das dauert.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#29 Helmut Junge: Wasserglas halb voll oder halb leer? Ich hab familiäre Kontakte in die Soester Börde und nach Ostwestfalen, die sind da lange nicht mehr so rückständig und reaktionär, wie Manche über Landwirte immer noch urteilen;-)

K. Naumann
K. Naumann
7 Jahre zuvor

Hallo …..Mal eine Bitte:Leider kann man den Artikel schlecht teilen, da er oft als Spam identifoziert wird (ich denke wg. des Wortes Schlammschacht im Titel). Wäre es mgl. Das abzuändern? Danke K. Naumann

trackback

[…] Diskussion um dieses Thema folgte ich den angebotenen Links, um die aufgestellte These der „faktenfernen Schlammschlacht“ und den „neuen Informationen“ zu […]

Elmar Heither
Elmar Heither
7 Jahre zuvor

Der Erhalt von Glyphosat bewirkt in erster Linie das Alternativen im Pflanzenanbau ausbleiben. Die immer Technikgläubigen werden nur feststellen das nichts kommt. Also ein weiterso nur ohne zu denken. Industrielobbyismus dient in erster Linie nie dem Bürger. Lösungen entstehen mit Zwang zur Veränderung oder auch durch Anreizmodelle. Die Erneuerbare Energie ist daszu ein gutes Beispiel. Ein Kilowattstunde Windenergie wird aktuell mit 4,7 cent vergütet. Von solchen Erzeugerpreisen träumen die alten Erzeugerquellen. Hohe Prämien für neue Ideen wie man mit wesenlich weniger Pflanzenschutz auskommt sind ein Weg der Lösungen bringt. Das wollen aber alle Besitzständler tunlichst vermeiden und lassen solch ein halbwissen wie auch dieser Artikel hier verbreiten.

Sascha Seifert
Sascha Seifert
7 Jahre zuvor

Viel Ahnung von Landwirtschaft scheint der Autor nicht zu haben. Vor allem nicht von Landwirtschafts-Alternativen welche ohne die vorherrschenden Ideen der Agro-Chemie-Konzerne auskommen könnten. Und viel Ahnung von ökologischen Zusammenhängen hat er wohl auch nicht. Vom Bauernstand zudem nicht. Zumindest nicht in der Praxis. Wer mit Bauern redet würde anders schreiben. Wer einmal ne ordentliche Monokultur gesehen, gerochen und erlebt hat schreibt in der Regel differenzierter über die Zusammenhänge. Stattdessen schreibt hier halt leider wieder einer, der schon von vornherein davon ausgeht das sich Landwirtschaft ohne Chemie gar nicht machen lässt. Und Grenzwerte sind dazu da in der Welt zu sein. Solange ein Stoff unter dem Wert bleibt der mal festgelegt wurde ist alles gut. Ob es da noch eine Welt geben könnten in der es keine Grenzwerte gibt weil es keine Stoff gibt die Grenzwerte brauchen – geschenkt. Als Rechtfertigung wird dafür dann der Welthunger bemüht. Fleißig an der Illusion arbeitend das Menschen in Krisengebieten oder in Armut nachhaltig ein mehr zu essen haben wenn wir damit weiter machen unsere Ökosystemen mit Chemie zu vergiften. Kann man alles schon so isoliert betrachten. Bringt auch viele Clicks. – Ist aber eben halt auch genau das was drüber steht. Eine faktenbefreite Schlammschlacht. Nächster Teil. Nur eben aus der Pro-Chemie-Denkecke. Doof nur das der Autor für sich in Anspruch nimmt moralisch über der Schlammschlacht zu stehen.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Sascha Seifert, einem Autor Unfähigkeit und Unwissen zu unterstellen ist immer leicht, kommt aber bei mir nur gut rüber, wenn dann auch gesagt wird, wie es richtig oder mindestens besser ginge. Also Sascha, klär uns auf.
Denn die jetzige Genehmigung für Glyphosat gilt nur für 5 Jahre, und diese 5 Jahre müssen dann auch genutzt werden, um alternative Methoden im großen Maßstab vorzubereiten.
Jetzt ist die Zeit das zu machen. Aber wahrscheinlich werden wir in 5 Jahren wieder kurz vor Ablauf der Genehmigung anfangen zu diskutieren, und eine Woche vor Laufzeitende springen noch einige Trittbrettfahrer auf den Zug, um auch zu den "Guten" zu gehören.
Und dann läuft das Spielchen wieder so, daß sich die selbsternannten "Guten" als erbitterte Gegner der Erlaubnisverlängerung aufspielen, und allen Anderen nur noch der Part der "Bösen" bleibt. So läuft das nämlich immer. Die konstruktiven Vorschläge in Zwischenzeit fehlen fast immer.
Also Sascha sach wat und arbeite langfristig daran, das auch parlamentarisch mehrheitsfähig zu machen. Leider ist Letzteres unumgänglich.

Sascha Seifert
Sascha Seifert
7 Jahre zuvor

@Helmut Junge – Keine Sorge, ich trage mit meiner Arbeit und meinen Kaufverhalten schon genug dazu bei den Worten Taten folgen zu lassen. Tu ich seit Jahrzehnten. Werde ich auch weiter tun. (Einer der Nachteile von Online-Diskussionen ist das man den Gegenüber meist nicht persönlich kennt, insofern eben auch nicht weiß was der so macht den lieben langen Tag … )

Das ich das Lied nicht singe "Wir können nur mit Industrie-Agrarwirtschaft überleben" habe ich oben auch bereits erwähnt.

Besser für den Planeten gehen könnte Agrarwirtschaft durch:

Publik machen und Hinterfragen der bestehenden globalen Industriemonopole – insbesondere beim Saatgut.
Faire, ebenbürtige Bedingungen für bäuerliche Landwirtschaft – momentan bevorzugt die Politik weltweit Konzernstrukturen massivst.
Einpreisen aller Umweltkosten in die Erzeugung von Lebensmitteln. Wir sollten das überhaupt bei allen Gütern tun – aber bei Nahrungsmitteln hätte es besonders schöne Effekte weil damit auch Qualität bevorzugt würde und nicht nur Masse.

Bessere Kontrolle des Verbrauchs, der Verteilung. Noch immer wird viel zu viel Lebensmittel weggeworfen. Weltweit.

Und, mein Hauptvorwurf an den Artikel oben ist ja, das er schon mal grundsätzlich davon auszugehen scheint das es nur eine Form von Landwirtschaft gibt die "taugt": Eine offene, freie und weit greifende Diskussion darüber wie wir Lebensmittel produzieren wollen in der Zukunft. Und das es überhaupt Alternativen gibt.

Ich sehe letzteres gegenwärtig in keiner relevanten Volkswirtschaft gegeben.

Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Sascha Seifert ich habe in den nächsten 10 Tagen nicht viel Zeit zum Kommentieren, darum kann ich nicht auf jeden Ihrer Punkte so eingehen, wie es diesen Punkten zukäme.
Aber ich kann sagen, daß jede politische Forderung, die zur Produktion eines Produktes führen soll. falls sie umgesetzt werden soll, einen zeitlichen Rahmen für die Vorbereitung, für die Schaffung der notwendigen Infrastruktur benötigt. Manchmal klappt das nicht innerhalb eines Zeitrahmen wie wir beim BER beobachten können. Manche Forderungen sind technisch vielleicht nicht einmal möglich.
Man kann z.B. nicht einfach 20 Millionen Steckdosen an die Häuser anbringen und schon können nachts 20 Millionen e-Autos aufgeladen werden.
Im jetzigen Glyphosat-Beispiel war die Laufzeit abgelaufen und wenn es keine Verlängerung geben würde, wäre das Verbot alternativlos. Nur was wäre dann? Nichts ist vorbereitet. Warum nicht? Falls sich jemand mit dem Problem beschäftigt haben sollte, ist er nicht beachtet worden. Und darum geht es auch. Zuerst muß der politische wille da sein. Dann kommt die erforderliche Umsetzung, die die Schaffung von Infrastruktur zu evtl. Alternativen erforderlich sind. Nur Fordern unterstütze ich nicht. Ich will immer genau wissen, wie es weiter geht. Bisher ist mir nicht einmal klar, ob das Zeug überhaupt so giftig ist, wie einige Gutachten sagen. Andere Gutachten sagen ja das Gegenteil.
Aber ich glaube ja selber, daß das Zeug nicht nur Unkraut killt. So gezielt geht gar nichts in der Natur. Und eine Umstellung auf mechanische Methoden sind nicht über Nacht flächendeckend umsetzbar. Alles was wir beschließen dauert bis zur Umsetzung. Und wenn jemand wie Sie fordert_
"Einpreisen aller Umweltkosten in die Erzeugung von Lebensmitteln. Wir sollten das überhaupt bei allen Gütern tun –" . hat ermich auf seiner Seite. Aber ich wäre schon froh, wenn das bei jedem Produkt überhaupt anedacht würde. Wird ja nicht. Nicht einmal das. Und wenn, wer soll das tun? Wie groß wäre der Personalaufwand an qualifiziertem Ingenieuren? Studieren bei uns überhaupt so viele Menschen solche Fächer, die ihnen solche Analysen ermöglichen? Ich glaube nicht, würdees mir aber wünschen. Und dabei, bei der Ausbildung müssen wir meiner Meinung nach beginnen.
Denn der rund, warum viele Diskussionen über technologische Fragen so bekloppt geführt werden (aus meiner Sicht ist bekloppt das richtige Wort) liegt darin, daß an solchen Diskussionen diejenigen, die es wissen nicht gehört werden, weil sie nicht auf der ideologischen Linie der Parteien liegen, die die Diskussionen in der Öffentlichkeit anführen.

Andreas
7 Jahre zuvor

@ Helmut Junge #37

hätten Sie den selben Kommentar nicht auch zu "Asbest" schreiben können?

(vor 1990, als Asbest in Deutschland verboten wurde)

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