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In eigener Sache: PR-Rat mahnt FDP

Im vergangenen Sommer haben wir eine Geschichte über den mangelnden Arbeitseifer der damaligen Europawahl FDP-Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin veröffentlicht. Das begriff mindestens ein Mitarbeiter der FDP als Arbeitsaufforderung.

Und sie waren fleißig, kommentierten in den betreffenden Artikeln. Was natürlich absolut ok gewesen wäre, wenn sie es nicht anonym getan hätten. Dafür wurde die FDP nun vom Deutschen Rat für Public Relations abgemahnt. Hier die Presseerklärung der DRPG:

PR-Rat mahnt FDP
Berlin, 26.07.2010 Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat nach eingehender Prüfung eine öffentliche Mahnung gegen die Bundesgeschäftsstelle der FDP ausgesprochen. Diese hatte zugegeben, dass ein Mitarbeiter der Pressestelle mehrfach unter verschiedenen Pseudonymen Kommentare zu einem FDP-kritischen Blogbeitrag gepostet hat. Die verdeckte PR wurde von FDP Rechnern aus online gestellt.

Nachweislich sechs anonyme Kommentare im Blog www.ruhrbarone.de können einem Mitarbeiter der FDP zugeordnet werden. Zwar wurden die FDP-freundlichen Kommentare nicht von Vorgesetzten beauftragt, allerdings gab es auch keine internen Richtlinien oder Verweise auf Verhaltenskodizes der Kommunikationsbranche, die Mitarbeitern der FDP verdeckte PR untersagt hätten.

Wenn wie in diesem Fall Mitarbeiter einer Organisation in deren Sinne anonyme Kommentare in Blogs einstellen, verstoßen sie gegen verschiedene Kodizes der Branche. Insbesondere das Transparenzgebot des DRPR zur Kontaktpflege im politischen Raum wird verletzt. Daher spricht der Rat eine Mahnung gegen die FDP-Bundesgeschäftsstelle aus.

Positiv bewertet der DRPR, dass die Bundesgeschäftsstelle der FDP sich von verdeckten PR-Maßnahmen distanziert und ihre Mitarbeiter für die Problematik sensibilisiert hat. Die FDP hat zudem an der Aufklärung des Falls mitgewirkt. Allerdings sind bislang Richtlinien zur transparenten Kommunikation für Mitarbeiter der FDP-Bundesgeschäftsstelle nicht verpflichtend. Der Rat empfiehlt daher, umgehend klare Verhaltensregeln für die gesamte Kommunikation der Partei einzuführen, online und offline.

Die Mahnung des Rates erfolgte mehrheitlich.

Foto: FDP Baden-Württemberg

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Tom
Tom
13 Jahre zuvor

Liebe Ruhrbarone,

Euer damalige Berichterstattung ehrt Euch; daß mehrere anonyme Kommentare von FDP-Mitglied kamen, spricht für einen Treffer ins Herz der sog. Freidemokraten.

Aber warum Ihr dann in der Überschrift implizit von einer Abmahnung schreibt (mahnt … ab), kann ich nicht nachvollziehen.

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat nur gemahnt, nicht ab-gemahnt.

Maximilian
Maximilian
13 Jahre zuvor

WTF is „Deutsche Rat für Public Relations (DRPR)“???

Das scheint ja so eine Art Selbstdarstellungsorganisation für „Pressesprecher“ zu sein, die vom Deutschen Presserat und dem Deutschen Werberat nicht aufgenommen wurden…..

matthias andré richter
matthias andré richter
13 Jahre zuvor

Tja; Maximilian. Es fällt mir zwar schwer angesichts der Ereignisse in Duisburg hier klugzuscheissen, aber ich würde Ihnen dringend raten sich mal über die grundsätzlichen Unterschieden zwischen Public Relations und Werbung zu informieren.

Denn: Arbeiter greif zum Buch, es ist eine Waffe …

PS:
Sie können auch mal bei Karl Kraus blättern.

M.A. Richter

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