Kurden gehen gegen IS auf die Straße

kurden_hbf_dortmund

In ganz Deutschland finden zur Zeit Demonstrationen kurdischer Organisationen gegen den Terror des Islamischen Staates statt.  Ziel ist es das “ Schweigen gegenüber dem Massaker in ‎Kobanê‬ zu brechen“. Auf das Territorium der Stadt in Nordyrien nahe der türkischen Grenze  sind Truppen des Islamischen Staates eingedrungen. Den kurdischen Verteidigern fehlt es an modernen Waffen um sich zu wehren und an Luftunterstützung durch die Alliierten. Im Ruhrgebiet wird in Dortmund (Unser Bericht) demonstriert. Auch in Essen, Wesel und Duisburg soll es  Proteste geben.

Im Netz wurde eine aktuelle Erklärung des des „Governements von Kobanê“ veröffentlicht:

„Die Innenstadt von Kobanê ist brutalen Angriffen von ISIS-Verbrechern ausgesetzt. Tausende von ISIS-Mitgliedern aus der ganzen Welt attackieren die Innenstadt mit schweren Waffen.
Der historische Widerstand der Volksverteidigungskräfte (YPG) in den letzten 22 Tagen wird fortgesetzt. Die Geschichte hat noch keinen solch beispiellosen Widerstand erlebt. Der Widerstand von Kobanê hat gezeigt, dass die Öffentlichkeit und ihre Kämpfer die Stadt nicht verlassen werden.
Trotz der Appelle unserer Regierung nach Unterstützung durch die Weltöffentlichkeit und die internationalen Mächte, hat bislang keine der Mächte auf unsere Appelle geantwortet.
Aufgrund der Gefahr eines Massakers durch die Angriffe auf Kobanê fordern wir (erneut) die internationalen Mächte, kurdische Kräfte und die kurdische Öffentlichkeit auf, dass die ISIS-Verbrecher gestoppt und Tausende von Zivilisten vor einem Massaker geschützt werden müssen.
Auch die internationalen Mächte und ie Öffentlichkeit werden für ein zu erwartendes Massaker verantwortlich sein.“

Trotz der Appelle unserer Regierung nach Unterstützung durch die Weltöffentlichkeit und die internationalen Mächte, hat bislang keine der Mächte auf unsere Appelle geantwortet.
Aufgrund der Gefahr eines Massakers durch die Angriffe auf Kobanê fordern wir (erneut) die internationalen Mächte, kurdische Kräfte und die kurdische Öffentlichkeit auf, dass die ISIS-Verbrecher gestoppt und Tausende von Zivilisten vor einem Massaker geschützt werden müssen.
Auch die internationalen Mächte und die Öffentlichkeit werden für ein zu erwartendes Massaker verantwortlich sein.“

Eine ständig aktualisierte Liste aller Protestaktionen findet sich auf Facebook unter Perspektive Kurdistan.  

Nachrichtenticker über die aktuelle Lage in  Kobanê:

Die Welt
civaka-azad.org

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
trackback

[…] Für viele Kurden, auch in Deutschland, der blanke Horror. Deswegen versammelten sich am Abend in dutzenden Städten Kurden zu Demonstrationen, aus Solidarität mit den Bewohnern von Kobane, so auch in Dortmund. […]

Hubi
Hubi
10 Jahre zuvor

„Ziel ist es das “ Schweigen gegenüber dem Massaker in ‪‎Kobanê‬ zu brechen”.“

Wo wird denn geschwiegen? Die Medien bringen doch jede Menge Berichte darüber…

Sören
Sören
10 Jahre zuvor

Das stimmt es wird viel geredet aber nichts oder das falsche getan. Es ist ein ekelhaftes geopolitisches Spiel in dem strategische Machterwägungen zu unglaublichen Konsequnzen führen.
Zwar sehen alle was für eine widerwärtige Gefahr der IS ist und dennoch wird er immer noch von der Türkei unterstützt. Dabei ist nciht das hauptproblem das die Türkei den IS nciht direkt angreift sondern die Türkei ist auch über den ganzenbürgerkrieg das sichere Transitland der Dschihadisten zur Einreise und Versorgung gewesen. Noch während der Kämpfe in Kobane werden verletzte IS Kämpfer in türkischen Krankenhäusern wieder frisch für die Front gemacht. Erst gestern konnten sich wieder 6 Fahrzeuge des IS auf türkisches Terretorium in Sicherheit bringen. Kurdischen Flüchtlinge wurden zwar aufgenommen doch die Versorgung für das abgeschnittene Kobane wird blockiert.

Demgegenüber sehen spätestens seit der Befreiung der Jesiden durch die YPG und PKK auch die meißten ein das die Kurd*innen eine progressive Kraft in der Region sind. Demokratisch, emanzipatorisch und entschlossen den IS zurückzuschlagen. Und sie haben nicht nur sich selbst verteidigt sondern in Solidarität auch andere Bevölkerungsgruppen. Die Krud*innen kämpfen nicht mehr für eine völkische Nationale Befreiung. Diese Entwicklung der letzten Jahre haben viele übersehen. Öcalan hat eine liberale Wende vollzogen was mit seinem letzten Buch „Jenseits von Staat Macht und Gewalt“ auch zur neuen linie der Kurd*innen wurde.
Es geht ihnen nicht um die erschaffung des Kurden Staats sondern um eine stärkere regionale demokratisierung mit mehr selbstverwaltungsrechten für teilautonomer Kantone bei Achtung der verschiedenen ansässigen Ethnien durch quotierte Ämterbesetzung.

Die kurdische Autonomie Region im Irak hat sich dieser Linie übrigens nicht angeschlossen und ist innerhalb der Kurd*innen ein rechts-Ableger.
Obwohl es noch immer häufig behauptet wird waren es nicht sie sondern die YPG die die Jesiden befreite. Die irakischen Peschmerga haben sogar ein Embargo gegen die linken Kurd*innen in Syrien verhängt und lieferten den jesidischen Flüchtlingen Weder Medikamente noch Nahrung. Dennoch sind sie es die von der Bundeswehr und den USA unterstütz werden.
Geoplitik. Sie sind geeignet um sich später in einem inner kurdischen Konflikt mit den emanzipatorischen Kurd*innen wieder aufzureiben.

Die traurige Heldenrolle spielt die YPG der mittlerweile alle große Medien bescheinigen besonders mutig und völlig unterbewaffnet der IS unter gewaltigen verlusten die Stirn zu bieten und selbstlos viele hunderttausend Zivilisten gerettet zuhaben. Aber durch den Willen der Türkei werden sie unter den Augen der Weltöffentlichkeit in die Ecke gedrängt und allein gelassen. Ein kampf den sie nicht mehr allein gewinnen können gegen bestien die angekündigt haben jeden in Kobane zu enthaupten und ihre köpfe auf langen pfahl reihen vor der Stadt aufzustellen.

* Es direkte braucht Unterstützung der kurdischen Solidaritätsaktionen an denen wir uns alle Beteiligen sollten
* Es braucht Geldspenden für die YPG und die vielen Flüchtlinge
* Es muß Druck auf die die deutsche Bundesregierung und anderen Nato Staaten ausgeübt werden das verhalten der Türkei nicht länger zu akzeptieren. Die Türkei muß gezwungen werden den IS aktiv zu bekämpfen und den Kurd*innen die freie Bewegung über die Grenzen zu gestatten.
* Türkische und Syrische Kurd*innen brauchen dringend Hilfsgüter und Waffenlieferung und könnten durch UN-Truppen weiter unterstützt werden.

Der aktuellste kurdische Newsticker zu Kobane:
http://civaka-azad.org/dringt-stadtzentrum-von-kobane-ein-newsticker/

Werbung