Man darf den Rest-Optimismus nicht verlieren


Bürgerkinder kleben sich auf Straßen fest, bald soll man sein Geschlecht durch einen Sprechakt ändern können und weil irgendjemand irgendwie betroffen ist, entfernt die Uni Kiel eine Statue. Die Bundesregierung will die Hermesbürgschaften für Unternehmen einschränken, deren Exporte nicht in den Wunschkatalog der deutschen Klimapolitik passen. Vieles, worüber die in diesem Sommer diskutiert wird, sind die Themen einer übersättigten Gesellschaft, die keine echten Probleme hat und sich in einem ewigen Bullerbü wähnt.

Doch die Wirklichkeit hat den Raum längst betreten: Russland hält sich in der Ukraine erschreckend gut, seine Truppen morden und brandschatzen Tag für Tag. Nun fängt das Land gemeinsam mit Belarus an, auch Polen zu bedrohen. Es rächt sich nun, dass der Westen bei der Frage der Unterstützung der Ukraine nicht die militärischen Notwendigkeiten an die erste Stelle setzte, sondern seine eigenen Befindlichkeiten. Die Deutschen haben das Vertrauen in die Parteien verloren und glauben, dass weder die Mitglieder der Ampel-Koalition noch die einzigen demokratischen Oppositionsparteien CDU und CSU die Probleme des Landes lösen können. Die Inflation ist hoch, die Exporte brechen zusammen, die Energie können sich längst nicht mehr alle Bürger und Unternehmen leisten.

Die Krise ist dabei, den Arbeitsmarkt zu erreichen. Die Zukunftsaussichten sind schlecht: Eine überalterte Bevölkerung, eine zusehends unqualifizierte Jugend und technologischer Rückstand in immer mehr Bereichen werden dafür sorgen, dass sich die Lage nicht bald verbessern wird. Bürokratische Exzesse und eine bröckelnde, weitgehend analoge Infrastruktur verstärken den Niedergang. Für die Folgen der unregulierten Zuwanderung hat niemand eine Lösung. Zeitgleich hat mit der AfD eine rechtsradikale Partei ihren Siegeszug angetreten, von der auch keiner glaubt, sie kenne den Weg aus den mannigfaltigen Schwierigkeiten, die aber weit über ihre radikale Kernklientel an Unterstützung gewinnt.

Die Kulturkämpfe der vergangenen Jahre werden natürlich weitergehen. In ihnen geht es nicht nur darum, in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickelt. Wird das Land in Zukunft woke und arm, nichts anderes bedeutet ja am Ende die Umsetzung einer wachstumskritischen Politik, oder folgt es weiter dem Pfad der Aufklärung und setzt zugleich auf Wirtschaftswachstum? Es geht immer auch um Macht und Geld, um Stellen an Hochschulen, staatliche Unterstützung für NGOs oder Posten in den öffentlich-rechtlichen Anstalten.

Es wird aber immer deutlicher, dass der grüne und woke Adel auf keines der Probleme die nun immer stärker in den Vordergrund treten eine Antwort hat. Aus diesem Kreis wird kaum jemand die Technologien entwickeln, die den wirtschaftlichen Absturz des Landes verhindern können. All die Anti-Irgendwasbeauftragten der Bundesregierung werden nicht dazu beitragen, die Integration zu fördern und keine der vom Staat mit Millionen Euro unterstützen Öko-NGOs und selbsternannten Think-Tanks werden dafür sorgen, dass Energie preiswerter wird oder auch nur ein Schienenkilometer schneller gebaut werden kann. Ausser nur in ihrer eigenen Blase wirkenden Aufrufen und Beschwörungen haben sie kein Mittel gegen den Aufstieg des Rechtsradikalismus, den sie zum Teil durch ihr Arroganz und intellektuelle Beschränktheit selbst befeuert haben.

Der Einfluss dieser Kreise auf die Öffentlichkeit wird in den kommenden Monaten und Jahren geringer werden. Für ihre Themen werden sich die Menschen immer weniger interessieren. Die Politik wird wie ein Tanker noch eine Zeit lang der eingeschlagenen Richtung folgen und dann einen anderen Kurs nehmen: Weg von hysterischen, postmodernen Ideologien welche die Menschenrechtem, Aufklärung und den Westen verachten und einem technikfeindlichem Ökologismus, der Probleme wie den Klimawandel nicht lösen und die  Gesellschaft in die Armut führt. Dann werden nach und nach die Gelder für NGOs gekürzt, die Stellen der meisten Anti-Irgendwasbeauftragten nicht neu besetzt und natur- und ingenieurswissenschaftliche Studiengänge ausgebaut.

Es werden diejenigen die es wollen integriert. Von denen die das nicht wollen wird man sich trennen. Technologietabus in Bereichen wie  Gentechnik, KI und Kernkraft werden fallen und Gesetze dafür sorgen, dass nicht jeder Hausbesitzer mit Sorge um den Wertverlust seiner Immobilien unter dem Banner des Umweltschutzes den Bau von Straßen, Schienen und Stromleitungen blockieren kann. Das Land wird nicht untergehen, sondern sich wandeln und modernisieren. Es wird dabei demokratisch bleiben, die Rechtsradikalen klein halten und natürlich ein Teil des Westens und Europas bleiben. Man darf nur den Rest-Optimismus nicht verlieren

 

 

 

 

 

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