NRW: Linkspartei ist schon in der neuen Realität angekommen


Nachdem es der Partei bei den vier Landtagswahlen in diesem Jahr nicht gelang, auch nur einmal die 5-Prozent-Hürde zu nehmen und in ein Parlament einzuziehen, scheint die Bereitschaft der Linkspartei sich mit der neuen Realität anzufreunden zu steigen. Heute Nachmittag protestiert die Linke in Essen gegen die hohen Energiepreise. Sie tut es jedoch nicht gemeinsam mit Gewerkschaften, Jusos oder Jungen Grünen und auch die Sozialverbände beteiligen sich nicht an der Demonstration. Die Partner der Linken sind Splitterparteien wie DKP und MLPD und die ihnen nahestehenden Jugendverbände. Das bedeutet nicht, dass die Linke am Ende ist. Es kann sie noch Jahrzehnte lang geben. Aber eben nicht auf Augenhöhe mit demokratischen Parteien sondern mit notorisch erfolglosen Politsekten.

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der, der auszog
der, der auszog
1 Jahr zuvor

Ob die Linke nun in der Realität angekommen ist oder nicht, finde ich derzeit ehrlich gesagt zweitrangig.

Viel mehr Sorgen sollte man sich eigentlich über die FDP machen, die sich seit der Niedersachsenwahl gestern ebenfalls ernsthaft Gedanken machen muss, in welcher Realität sie eigentlich lebt. Denn offensichtlich entwickelt sich ihre Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung auf ein ähnliches Niveau wie das der Linken. Von Augenhöhe kann auch bei einer demokratischen Partei wie der FDP nicht mehr die Rede sein, wenn sie es nicht mehr in die Parlamente schafft.

Wird die FDP wirklich nur nicht richtig wahrgenommen, wie Lindner oder Djir-Sarai Weiß machen wollen und damit den Schwarzen Peter unterschwellig den Koalitionspartnern in die Schuhe schieben. Mit fehlt da als langjähriger FDP Wähler, der sich unter Umstämden bei den nächsten Wahlen anders entscheiden und abwandern wird, ganz gewaltig soetwas wie ehrliche Selbstreflexion.

Helmut Junge
1 Jahr zuvor

Mir ist vor etwa 14 Tagen in Oberhausen ein Demonstrationszug entgegen gekommen. Keine Parteifahnen. Nicht zu erkennen, wer das war.
Es ging um dieses oben genannte Thema und der Zug war beeindruckend lang. Wer dahinter steckt, sahnt die Stimmung ab. Kein Wunder, wenn das Nachahmer findet.
Aber kann diese derzeitige Linke so etwas überhaupt?

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

Was passiert eigentlich,wenn in Berlin die BTW wiederholt wird und die Linkpartei ein Direwktmandat verliert? Sind dann die schönen 4,9% Mandate perdü?

Jochen Müller
Jochen Müller
1 Jahr zuvor

Die Linke sollte sich mit der AfD zusammentunm nur die Querfront kann das Land noch retten.

nussknacker56
nussknacker56
1 Jahr zuvor

#5

Keine schlechte Idee, damit wäre auch den letzten Träumern klar, dass die stalinistische Linke und die extreme Rechte in wichtigen Punkten übereinstimmen: Putin, Israel, USA – da herrscht bei den Beteiligten völlige Harmonie. Mit Sarah Wagenknecht stünde auch schon eine ideale Gesamt-Führerin zu Verfügung.

Die historischen Vorläufer KPD und NSDAP hatten dies beim Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtages 1931 und dem Berliner BVG-Streik 1932 ja schon im gewissen Sinn erfolgreich praktiziert.

– – – –
@ Greta
Finden Sie nicht, dass Sie mir auf Ihre seltsame Anmache neulich noch eine Erklärung schuldig sind? Oder eine Entschuldigung?
https://www.ruhrbarone.de/natuerlich-hat-der-mord-an-mahsa-amini-mit-dem-islam-zu-tun/213367/#comment-1355712

Lehmbruck
Lehmbruck
1 Jahr zuvor

Die Linke koppelt sich zunehmend von der Lebensrealität ab. Das ist tragisch, denn eine linke Partei, die sich derer annimmt, die keine Lobby haben, würde durchaus gebraucht werden. Aber mit Hetze gegen Flüchtlinge, Impfgegnerschaft und Anbiederei an Putin hat die Gruppe Wagenknecht die Linke zur Querfrontsekte degradiert. Tragischerweise haben zu viele diese Frau zu lange für eine kluge Volkstribunin gehalten, die sie weiß Gott nicht ist. Die Parteiaustritte von Melanie Wery-Sims (Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz), Ulrich Schneider und Fabio De Masi, drei der fähigsten verbliebenen Köpfe, haben der Linkspartei ebenso den Rest gegeben wie seinerzeit die Austritte von Marina Weisband und Katharina Nocun aus der Linkspartei. Dabei hat die Entfremdung eine lange Vorgeschichte, es handelt sich keinesfalls um impulsive Austrittsentscheidungen, sondern um solche, die den Endpunkt jeglicher politischer Relevanz für die Linkspartei bilden.

Die FDP unter Lindner muss allerdings aufpassen, dass ihr nicht ein ähnliches Schicksal droht. Dass der Mann, der 2017 die falsche Alternative zwischen schlecht regieren und gar nicht regieren aufgestellt hatte, 5 Jahre später die ganze Hausmacht in seinen Händen konzentriert hält und die Karrieren der fähigsten Köpfe in seiner Partei ausbremst, während er sich in der Ampelkoalition wie ein trotziges Kind benimmt, verheißt ebenfalls nichts Gutes.

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

Völlig richtig. Das Land braucht eine linke Partei,die die Linkspartei leider nicht ist. Nach der Gründung dieser Partei glaubte ich,die Ex-WASG-Mitglieder könnten die Linkspartei zu genau dieser nötigen Partei machen,die das Land dringend braucht. Die neue Partei aber wurde nur eine Linkpartei,die keiner braucht.
@ Stefan Laurin #6 Also keine Art Bestandschutz bis zum Ende der Legislaturperiode. Gut so.

nussknacker56
nussknacker56
1 Jahr zuvor

@ Greta: Ok, Schwamm drüber.

Swiola
Swiola
1 Jahr zuvor

Herr Laurin, Sie schreiben:

„Die Partner der Linken sind Splitterparteien wie DKP und MLPD und die ihnen nahestehenden Jugendverbände.“

Und ich sage dazu: Die Linken können mit vielen Kräften etwas zusammen machen. Hier als Beispiel eine Diskussionsveranstaltung „,Solidarisch durch die Krise“ zusammen mit DGB, Stadtwerke Essen:, AWO-Schuldnerberatung, Paritätischer Verband, Mietergemeinschaft Essen, und andere:

https://www.dielinke-essen.de/solidarisch-durch-die-krise-diskussionsveranstaltung/

Das werden Sie vermutlich als Replik nicht freischalten wollen , weil es Ihrem antikommunistischen Vorteil über die LINKEN nicht entspricht. Aber so ist es.

Helmut Junge
1 Jahr zuvor

„Die Linke wird in den kommenden Jahren schlicht verschwinden“ .
@Laurin, du bist ein schlechter Prophet. Ich habe da ganz andere Prophezeiungen gehört. Viel differenziertere.. Du solltest den Spiegel fragen: „Spieglein, Spieglein an der Wand..“ usw.

nussknacker56
nussknacker56
1 Jahr zuvor

#10

Swiola, Sie plädieren dafür, dass die reaktionäre Linke aller Schattierungen sich „solidarisch durch die Krise“ windet und damit fortgesetzt darüber hinwegtäuscht, dass die heutige Situation durch den Angriffskrieg von Putin-Russland verursacht wurde und sonst von niemand. Wie schon bei den seligen K-Gruppen üblich, werden wieder einmal alle Sympathisanten und Ansprechpartner in diversen Verbänden und Behörden mobilisiert um den Anschein zu erwecken, es gäbe ein breites Bündnis mit den „Linken“. Pustekuchen – diese „Linke“ ist isoliert und das zurecht. Da hilft alles Pfeifen im Wald nicht.

Ansonsten gilt: Während Sie sich Sorgen um Ihren warmen Hintern machen und damit Politik machen wollen, werden in Cherson die nächsten Massengräber gefunden, angelegt von den russischen „antifaschistischen Befreiern“.

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

Nun,solche Veranstaltungen gab es schon in den 70ern,nur hieß die Linke damals DKP. Genutzt hat`s der DKP nix. Nicht einmal die Nachrüstungsdebatte mit den großen Demos hat ihr genutzt.
Das Problem ist,dass der Kommunismus eigentlich `ne feine Sache ist bzw. wäre,gäbe es die Kommunisten nicht. Kommunismus und Kommunisten ist wie Feuer und Wasser-es passt einfach nicht. Die wirkmächtigsten Antikommunisten waren die an der Macht befindlichen kommunistischen Führer.

Don Giovanni
Don Giovanni
1 Jahr zuvor

#14 th weigle: Ich glaube, Sie haben in Ihrem letzten Satz die Zeit nicht richtig benutzt, um die Realität zu beschreiben: “ Es müsste heißen:
„Die wirkmächtigsten Antikommunisten waren und sind die an der Macht befindlichen kommunistischen Führer.“ Siehe z. B. Nordkorea und gewisse mittelamerikanische Staaten – und – China.

der, der auszog
der, der auszog
1 Jahr zuvor

@Don Giovanni (#15)

Ich glaube schon, dass die Zeit richtig gesetzt wurde, da sonst die beiden vorherigen Sätze keinen Sinn ergeben würde: Dort heißt es:

„Das Problem ist,dass der Kommunismus eigentlich `ne feine Sache ist bzw. wäre,gäbe es die Kommunisten nicht.“

Das eigentliche Problem besteht darin, dass die (an den Kommunismus) Gläubigen auch heute noch davon überzeugt sind, dass es sich beim Kommunismus um etwas Gutes – quasi eine „feine Sache“ – handelt, eine heilbringende Idee, die in ihren unzähligen Verwirklichungsversuchen einfach nur schlampig umgesetzt wurde, aber für die es sich immer lohnt, einen erneuten Anlauf zu nehmen ( auch wenn solche Anläufe ebenfalls wieder vor der Wand enden werden).

Don Giovanni
Don Giovanni
1 Jahr zuvor

#16 der auszog: Ich glaube eher, dass der Herr Weigle mit Absicht den Gegenwartsbezug ausgelassen hat. villeicht, um sich noch einen Rest Zukunftsoptimismus zu bewahren.
Ansonsten stimmt es ja: Für die wahren echten Angehörigen des Kommunismus (wie bei jeden Religionsangeörigen), sind die Werte des Kommunismus nur durch die falschen Leute verraten worden – wie einst die urchristlichen Werte durch die Vatikanisierung.
Diese falschen Leute müssen nach dem wahren Glauben aus dem Dunkel gekommen sein – sozusagen aus dem Nichts, wie z. B. die Massenmörder Stalin, Mao, Pol Pot etc. und der noch amtierende Grande Nordkoreas sowie die Kleinstkönige Mittelamerikas. Sie haben in den Augen der Gläubigen „garnichts“ mit dem Marxismus oder in seiner dogmatischen Form, dem Marxismus-Leninismus zu tun. Für die „wahren Linken“, die sich ja auch gern als „aufrechte Demokraten“ verstehen, sind die Massenmorde nur ein nicht zu vermeidendes Übel, eine Art Kollateralschaden auf dem Weg zum Guten“, mitbestimmt von dem aufgenötigten Kampf gegen Konterrevolutionäre, CIA-Agenten, allgemein Lakaien des amerikanischen imperialistischen Kapitalismus und seiner Satelliten, die auch für die wirtschaftlichen Desaster der sozialistischen Experimentierfelder in Vergangenheit und Gegenwart (mit Ausnahme Chinas – vorläufig) verantwortlich sind.
Wer das nicht glaubt, ist Antikommunist und nahezu gleichbedeutend mit Nazi, wie ja auch der*diejenige, der*die gewisse Märchen anderer Religionen zu hinterfragen wagt, als Ketzer, Antichrist, islamophober Rassist etc. stigmatisiert wird .
Kommunismus ist wie jede Religion ein Versprechen (das der Rechtfertigung von Nomenklatura, Diktatur, Terror, Massenmord dient), dessen Wahrheitsgehalt undgefähr dem Spruch entspricht, den man zuweilen in Kneipen hängen sieht: Morgen Freibier.

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

@ Don G. Der peinliche FauxPas bleibt aber bitte unter uns,ja? Nicht,dass sie`s dem dda erzählen,weil der psychologisiert gerne in dr Küche,schmunzel.

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Arnold Voss, -19-.
Nachdem ich Deinem Hinweis folgend Deinen seinerzeitigen Kommentar und die Beiträge dazu gelesen habe, frage ich mich nach dem Ob und dem Wie eines Wandels in Qualität und Quantität der Beiträge und bezüglich der r Kommentaren dazu im Vergleich zu dem was derzeit ist.
Das ist nur eine spontane Reaktion meinerseits, die nicht auf eine Antwort wartet oder gar eine Diskussion in Gang setzen soll; jedenfalls „ohne mich“.

der, der auszog
der, der auszog
1 Jahr zuvor

@Don Giovanni (#17)

„Ich glaube eher, dass der Herr Weigle mit Absicht den Gegenwartsbezug ausgelassen hat. villeicht, um sich noch einen Rest Zukunftsoptimismus zu bewahren.“

Das sehe ich ähnlich. Der Mann hat sich bis in die Gegenwart für die Linke verdingt. Insofern erinnert er sehr stark an jene religiösen Irrlichter, die von Montags bis Samstag ihre Enttäuschung über die Kirche freien Lauf lassen, um dann Sonntags artig und brav in die Messe zu pilgern, den Herr Gott zu loben und zu preisen.

Amen

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

@ Walter Stach

Ich kann deine Befenken verstehen,aber Walter Stach als „Ohnemichel?“ Nöö, bitte nicht.

@ Arnold Voss Danke für den Link, ein schöner Artikel. Er hat nix an Relevanz verloren.

Arnold Voss
1 Jahr zuvor

@ Walter Stach # 20

Ja, es waren noch ruhigere und vor allem besonnenere Zeiten.

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