Visuelle Zeitreise nach Ägypten – Ein Besuch bei Phoenix des Lumières in Dortmund

Bei Phoenix des Lumières in Dortmund im Januar 2025. Foto(s): Robin Patzwaldt

Eines kann man den Betreibern von Phoenix des Lumières in Dortmund nicht vorwerfen, und das ist Untätigkeit. Seit der Eröffnung der Ausstellungshalle auf dem Gelände der ehemaligen Gebläsehalle des früheren Stahlwerks Phoenix-West in Dortmund-Hörde wurden unterschiedlichste Programme auf die Besucher losgelassen. Seit wenigen Tagen läuft dort ein Dreierpack an Filmen mit dem Schwerpunkt „Im Reich der Pharaonen“. Es ist das fünfte Programm in zwei Jahren.

Damit rücken die Betreiber von Culturespaces erneut ein Stück weit ab von den ursprünglichen Schwerpunkten, die sich in erster Linie mit prominenten Malern und deren Gemälden beschäftigten. Nun verschiebt sich der Fokus nach der erst im Oktober neu eröffneten Ausstellung „Wunderwelt Ozean“ weiter in Richtung Naturwissenschaften. Diesmal versucht man, Geschichtsinteressierte nach Dortmund zu locken. Kombiniert wird dieses Angebot mit zwei kleineren Filmausstellungen unter den Titeln „Die Französischen Orientalisten“ und „Foreign Nature“, sodass am Ende eine gut einstündige Vorstellung entsteht, das ich mir für euch in dieser Woche einmal angeschaut habe.

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Mit voller Kraft Richtung Nebelbank

Frachter „Winnie Lattmann“ Foto: Jon Wheeler Lizenz: CC BY-SA 3.0 de

Mit den Stimmen der Union, der FDP und der AfD erhielt gestern eine von der CDU/CSU-Fraktion eingebrachten Entschließungsantrag zu einer Asylwende, in dem unter anderem Grenzkontrollen und ein Einreiseverbot für Personen, die keine gültigen Einreisedokumente besitzen und nicht unter die europäische Freizügigkeit fallen gefordert wurde.

Die Union suchte gestern im Bundestag nicht die Zustimmung der AfD. Sie stimmte einem Antrag zu in dessen Begründung stand: „Wer die illegale Migration bekämpft, entzieht auch Populisten ihre politische Arbeitsgrundlage. Die AfD

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Ihr seid doch Deutsche – solange ihr Männchen macht.

Ein AfD-Plakat aus 2018; passt jetzt – aber anders.

Mit den Stimmen der AfD brachte die CDU gestern einen Antrag zum Thema Zuwanderung durch den Bundestag. Es wird noch viel darüber zu sprechen und zu schreiben sein.

Was mich gerade beschäftigt: Wie viele Freunde und Bekannte mich diese Woche kontaktiert haben, weil sie Angst haben. Teils eine aufgebrachte, teils aber auch eine sehr kühle abwägende Angst, die keiner von uns bisher so kannte. Unsere Angst aber nimmt die Politik nicht Ernst.

Es sind Menschen, die entweder als Kinder von Ausländern geboren wurden oder mit einem Ausländer zusammen sind. Und auch aus meinem weiteren Umfeld höre ich ähnliche Berichte. Sie machen sich Sorgen, sie haben Angst, sie arbeiten an einem Plan B.

Es geht um Schweden, Amerikaner, Israelis, Perser – und mit Blick auf mich um einen Polen.

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Nichts ist neu an der Tat von Aschaffenburg

Aschaffenburg, Park Schöntal, Kränze nach Doppelmord Foto: KaiBorgeest Lizenz: CC BY-SA 4.0


Merz, Söder und andere CDU/CSU-Größen behaupten seit Tagen unentwegt, der Doppelmord von Aschaffenburg sei eine neue Dimension der Gewalt durch Migranten, die nach neuen politischen Antworten verlange. Das ist vollkommender Unsinn. Von unserem Gastautor Michael Miersch.

Weder die Zahl der Opfer noch die Tatsache, dass ein Kleinkind darunter ist, noch die Brutalität der Tat ist neu. Tatsache ist, dass seit Jahrzehnten ähnliche Einzel- und Massenmorde in Europa und auf der ganzen Welt geschehen. Die

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Reportage aus Sednaya, dem Menschenschlachthaus des Assad-Regimes

Zellentrakt (Quelle: Thomas von der Osten-Sacken)

Unser Gastautor Thomas von der Osten-Sacken besuchte das berüchtigtste Gefängnis des Assad-Regimes, in dem Zehntausende Menschen gefoltert und ermordet wurden.

Sednaya ist laut Reiseführern neben Ma’alula einer der Orte, in denen bis heute noch aramäisch gesprochen wird; jene Sprache, die auch Jesus verwendete und einst im ganzen Nahen Osten Lingua franca war. Die Stadt liegt inmitten der Hügel des Anti-Libanon ca. dreißig Kilometer von der Hauptstadt Damaskus entfernt und gilt als beliebte Sommerfrische.

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Gegenwartsklimbim im Kino: Lars Henrik Gass bescheinigt Filmbranche kollektiven Narzissmus

Festivalleiter Lars Henrik Gass. Foto: Kurzfilmtage / Daniel Gasenzer

Zeitgenössischer Kinofilm ist leer, sinnentleert. Das ist Annahme, Analyse und Fazit von Lars Henrik Gass, Gründungs­direktor des Hauses für Film und Medien in Stuttgart. Soziale Medien und Streamingdienste verändern Wahrnehmungsgewohnheiten.

Die soziale Praxis Kino wird verdrängt und steuert auf ihr Ende zu. Ein kulturpessimistischer Standpunkt, den man in einem gebundenen Essay als Jünger Adornos über eine ideologiegetriebene Wahrnehmungsökonomie aufstellen und vertreten kann. Zwischen kapitalismuskritischem Aufklärungsanspruch und Aufklärungspathos braucht es plausible Ein- und Ausblendungen durch die eigene Linse.

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Vater schlägt Mutter mit Hammer – sollte er die Kinder sehen?

Der Hammer fiel. (Symbolbild: Sebastian Bartoschek/ Midjourney)

Unter dem Titel „Wenn der Hammer fällt: Umgangsrecht trotz Gewalt?“ ist eine neue Folge des Podcasts „Salziger Pudding“ erschienen: Ein Vater schlägt mehrfach mit einem Hammer auf die am Boden liegende Mutter ein. Danach ist er in der JVA und will Umgang zu seinen Kindern. Sollte er den bekommen?

Auch diesen Fall besprechen Ruhrbaron und Psychologe Sebastian Bartoschek und die Familienrechtsanwältin und Verfahrensbeiständin Aline Strutz.

Den Podcast gibt es überall, wo es Podcasts gibt und unter Salziger Pudding. Kommentare und Bewertung sind dem Podcast immer willkommen.