Verkehrskollaps statt Verkehrswende – Wieso wir auf ein selbst verursachtes Desaster zusteuern

Bahnhof Wattenscheid mit Telefonhäuschen und Briefkasten (Foto: Roland W. Waniek)


Keine Frage, der CO2 Ausstoß im Verkehr ist eines des größten Klimawandel Verursacher weltweit und das ganz besonders in den hoch motorisierten Ländern. Eine Verkehrswende ist deswegen in diesen Nationen, zu den auch Deutschland gehört, schon seit über 30 Jahren dringend notwendig. Nur, dass sie bis heute nicht stattgefunden hat und auch in absehbarer Zukunft nicht stattfinden wird. Egal was die Politiker zur Zeit versprechen und ankündigen.

Die Elektrifizierung ändert nicht das Verkehrsverhalten.

Es fehlen einfach alle Voraussetzungen dafür und es ist nicht absehbar, dass sich das bald ändert. Im Gegenteil. Die Anzahl der motorisierten Fahrzeuge auf unseren Straßen steigt kontinuierlich weiter. Die Corona Pandemie hat diese Entwicklung keineswegs gestoppt, sondern noch verstärkt, in dem der ÖPNV zum Infektionsherd erklärt wurde. Auch das Fernreiseverhalten hat wieder so zugenommen, dass selbst im Luftraum mehr Flugzeuge denn je prognostiziert werden.

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Empörung statt Solidarität – Die Zerstörung des postmodernen Denkens durch Krisen und Krieg

Ukrainer mit einem erbeuteten russischen Schützenpanzer Foto: Alexander Lipatnikov Lizenz: CC BY-SA 4.0


Es wurde in den letzten postmodernen Jahrzehnten viel über die neue Unübersichtlichkeit und die zunehmende Fragilität und Krisenanfälligkeit sowohl der materiellen als auch der sozialen Verhältnisse lamentiert.  Ernst genommen wurde sie von den Protagonisten jedoch nicht. Die von ihnen entworfenen Untergangs- und Gefahrenszenarien waren nie mit dem eigenen Niedergang verbunden, weil sie selbst in der Mehrzahl aus einer Schicht stammen, der es finanziell und/oder materiell nie so gut ging, wie in eben diesen letzten Jahrzehnten.

Auch ihre weniger betuchten Epigonen und Nachplapperer waren selten selbst betroffen, waren ihnen doch zwar in der Regel geringer bezahlte, dafür aber lebenslang abgesicherte Positionen und Stellen in staatlichen und staatlich alimentierten Bereichen zugefallen. Im Lehr- und Bildungsbereich sowie in den öffentliche rechtliche Medien haben sich dabei, mehrheitlich ebenfalls lebenslang versorgt, besonders viele Vertreter des postmodernen Schwafelns angesammelt, während andererseits der harte Kern des Staatsapparates im Bereich, von Ordnung Sicherheit und schneller Rechtsprechung mit den zunehmen gesellschaftlichen Problemen nicht mitwuchs.

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Die Ukraine und die imperiale Neuordnung der Welt

Vladimir Putin Foto: Kreml Lizenz: CC-BY 4.0

Leute, die Neuaufteilung der Welt ist in vollem Gange. Es sind jetzt allerdings, im Gegensatz zum 20 Jahrhundert, nicht zwei sondern drei Imperien im Spiel: Den USA ist die Rolle der Weltpolizei finanziell und politisch zwar zu teuer geworden, aber sie sind nach wie vor ein Super Power Player. Russland hat zwar nach dem Zusammenbruch der Sowjet Union etwas geschwächelt, ist aber dank Putin wieder voll dabei. China allerdings ist dank der genialen erstmaligen Zusammenführung von Kapitalismus und kommunistischer Partei Diktatur der Shooting Star es imperialen Triumvirats, mit Chance auf den ersten Platz auf der Olympia Treppe der Weltherrschaft.

Und es gibt noch einen wesentlichen Unterschied zum vergangenen Jahrhundert. Diese drei Imperien haben selber noch eine viel größere und so gut wie unaufhaltbare Macht gegen sich:

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10 Empfehlungen zum Umgang (nicht nur) mit Impfverweigerern

Internationaler Impfpass mit einer vollständigen Corona-Impfung Lizenz: Superikonoskop Lizenz: CC BY-SA 4.0


Unser Autor ist geimpft und geboostert.

  1. Steckt nicht alle in einen Topf, denn nicht alle Verweigerer waren immer solche und werden dies immer sein.
  2. Haltet sie nicht für dumm, denn sie sind es nicht. Irrationalität ist kein Zeichen von Dummheit sondern eine anthropogenen Grundkonstante die uns alle zeitweise betreffen kann.
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Die Lockdown-Falle: Wenn die Krisenbewältigung selbst zur Krise wird

Schild im Lockdown Foto: Stefan Laurin


Dies ist mein dritter Ruhrbarone Essay zu Corona. Es geht bei ihm weder um Schuldzuweisungen noch um nachträgliche Besserwisserei, sondern um eine möglichst nüchterne Betrachtung und Reflektion der bisher gefahrenen  Krisenstrategie, die im Wesentlichen auf dem Lockdown beruht. Er handelt von seiner inneren Logik und  Dynamik und zeigt die strategischen Fallen auf, die sich daraus fast unvermeidlich ergeben. 

Wer  Infektionen durch ein lebensgefährliches Virus verhindern will, muss die Menschen – so es irgendwie möglich ist – auf körperlichen Abstand halten, lautet die erste eiserne Regel der Epidemiologen. Wie gefährlich das Virus selbst ist, zeigt sich dabei erst nach der Infektion, was bedeutet, dass das Abstandhalten sicherheitshalber vorsorglich geschehen muss. Es sei denn,

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Wer hat die richtige Strategie? – Krisenbewältigung in Zeiten von Corona

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Im Angesicht der zunehmend heftiger werdenden öffentlichen Debatte um die „richtige“ Corona Strategie werde ich mich im Folgenden am Beispiel von Covid 19 mit den besonderen Eigenschaften von Krisen und den verschiedenen Art und Weisen ihrer  Bewältigung auseinandersetzen. Mein Ziel ist es dabei nicht eine bestimmte Strategie zu propagieren, sondern von falschen, missverständlichen und vor allem verleumderischen Vorwürfen zu mehr Rationalität und Sachlichkeit zu kommen.

Krisen definiere ich von der Sache her als Ausnahmezustände, in denen bestehende Routinen und vorhandenes Wissen nicht mehr ausreichen oder sogar gänzlich fehlen, während gleichzeitig auf Grund der Gefahrenlage unter Zeitdruck gehandelt werden muss. Auch die Gefahrenlage selbst ist dabei, da Informationen fehlen oder nicht genau überprüfbar sind, in Dimension und Größe  nicht sicher einzuschätzen. Oft gilt das schon für  die genaue

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Die Krisen hinter der Krise: Wie Corona nicht nur die Menschen, sondern auch die Gesellschaft infiziert

„Stay home, stay safe.“ Foto: Brinacor Lizenz: CC BY-SA 4.0

Keine Frage, die Maßnahmen, die die deutsche Regierung gegen die weitere Ausbreitung des Corona Virus in Gang gesetzt hat, sind der medizinischen Lage angemessen. Wie es damit weiter geht, wird die wissenschaftliche und politische Debatte ergeben, die hinter den beiden strategischen Grundrichtungen der Pandemiebekämpfung, nicht erst seit Covid 19, besteht: konsequente Eindämmung oder regulierte Ausbreitung.

Wahrscheinlich wird es bis zur Zulassung geeigneter Gegenmittel eine der jeweiligen überprüfbaren Zahlenlage entsprechend abgestufte und schubweise Mischung aus beidem geben, denn beide Positionen sind nicht nur fachlich seriös begründbar, sondern sowohl wissenschaftlich als auch politisch in der öffentlichen Diskussion vertreten. Das ist gut so, denn auch in der Krise muss es in einem demokratisch verfassten Staat einen ergebnisoffenen Streit über alternative Vorgehensweisen geben.

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Ökologie als Dilemma: Was auf die Grünen und ihre Wählerschaft zukommt

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld Foto: Avda Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nein, ich habe nichts dagegen, wenn die Grünen bei der nächsten Koalition nicht mehr Kellner, sondern Koch sind. Sie haben jetzt die Chance, die 30% zu knacken, auf jeden Fall aber die beiden alten und offensichtlich auch veralteten Volksparteien bei den kommenden Wahlen hinter sich zu lassen. Und die werden schneller kommen, als die meisten denken. Ich werde sie wohlmöglich sogar wählen, weil ich ihnen auch ganz persönlich die Handlungsmacht gönne, die sie brauchen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen, denn die vielbeschworene Ökodiktatur steht uns auf keinen Fall bevor.

Gesellschaften lernen nur langsam und in der Regel zu spät. Einzelne Individuen können zwar schneller, bzw. der Zeit voraus sein, aber die Masse bleibt trotzdem träge. Selbst Diktatoren müssen darauf Rücksicht nehmen, es sei denn sie wollen das, was die große Mehrheit selbst

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Wohnungsnot: Wer enteignet zu Zeit eigentlich wen?

Vonovia Hauptverwaltung in Bochum Foto: Laurardnk Lizenz: CC BY-SA 4.0


Enteignung ist das Unwort der letzten Wochen. Allein schon seine Nennung ruft bei bestimmten Politikern und Medienleuten Beißreflexe der dumpfsten Sorte hervor. Von aufgebrachten und zugleich erstaunlich unterkomplexen Expertenmeinungen ganz zu schweigen. Die interessengebundene ideologische Überfrachtung der Debatte um dieses „Teufelswerkzeug aus der sozialistischen Mottenkiste“ ist offensichtlich und zeigt, wie sehr und wie schnell große Teile der deutschen Medienlandschaft im Ernstfall auf pure Propaganda umschaltet.

Dabei ist die Enteignung gegen Entschädigung, was im Wortsinne eben gar keine Enteignung mehr ist, ein fester Bestandteil fast aller demokratischen Staatsverfassungen. In der Stadt New York City, die nun keineswegs als sozialistische bekannt ist,  können z.B. Häuser samt Grundstücke nach 3 Jahren Grundsteuersäumigkeit sogar auf einseitigen Beschluss der Stadtverwaltung ohne jede Entschädigung in öffentlichen Besitz genommen werden.

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Demokratischer Feudalismus : Wie die Welt von heute funktioniert

Darstellung der mittelalterlichen drei Ständeordnung Lizenz: Gemeinfrei


Die Macht von Gottes Gnaden ist in den heutigen westlichen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften begrenzt. Die Macht durch ererbte Vermögen hat dagegen ungeahnte Ausmaße erreicht. Einzelne Familien und ihre in der Regel männlichen Oberhäupter verfügen über mehr Macht und Geld als die früheren Königshäuser, obwohl wir in einer Demokratie leben. Einzelne Menschen können per Medieneinfluss und -besitz die Meinung von Millionen in ihrem Sinne beeinflussen, ohne die Demokratie selbst abschaffen zu müssen.

Diese Kombination aus ungehinderter Machtausübung und Demokratie nenne ich des Weiteren Demokratischen Feudalismus. Im Kern hat dabei der Feudalismus, jenseits dessen, dass er in großen Teilen der Welt nie abgeschafft wurde, auch im Westen nie gänzlich aufgehört. Schon allein durch die Weitergabe feudaler Vermögen, die im aufkommenden Kapitalismus ein großer Startvorteil waren.

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