Heute kam das Aus für das Magazin Prinz. Die seit Jahren schwächelnde Stadtillustrierte wird es künftig nur noch online geben.
In der vergangenen Woche stelle das Magazin Meier aus Rheinland-Pfalz sein Erscheinen ein, in dieser Woche folgt der Prinz. Das in den 70er Jahren als „Guckloch“ im Ruhrgebiet gegründete Magazin wird vom Jahreszeiten Verlag künftig nur noch online betrieben. Das meldete soeben das Hamburger Abendblatt. Die Mitarbeiter erfuhren davon auf einer Verlagsbesprechung, seit gestern kursierte die Gerüchte über das Ende des Heftes.
In den vergangenen Jahren hatte es mehrere Versuche gegeben, Prinz neu zu positionieren – zuletzt im Mini-Format mit vielen Gutscheinen. Vergebens.
Die Gattung der Stadtmagazine ist seit den 90er Jahren unter Druck: Der demografische Wandel, das Werbeverbot für Zigaretten, die Abwanderung der Leser und Kleinanzeigen ins Internet und das Aufkommen von Gratis-Titeln sorgten für ein seit vielen Jahren anhaltendes Titel-Sterben bei einem Segment, das in den 70er und 80er Jahren den Journalismus in Deutschland veränderte: Subjektiverer Stil, die Beschreibung der Szenekulktur, die Berichterstattung über soziale Bewegungen nahmen einen großen Raum ein. Vieles, was heute in Tageszeitungen und Magazinen normal ist, wurde in den Szene- und Stadtmagazinen entwickelt. Aber mit all dem hatte Prinz am Ende nicht mehr viel zu tun.







