Die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ soll Weltkulturerbe werden; das Land NRW schlägt das zumindest der Kultusministerkonferenz so vor. Diese hat dann wiederum darüber zu entscheiden, wie die gesamtdeutsche Vorschlagsliste aussieht. Das letzte Wort, auch zu den deutschen Vorschlägen, hat schlussendlich die UNESCO selbst. Es ist also noch ein weiter Weg bis auf die Welterbe-Liste, aber die ersten Schritte dahin sind durch die Nominierung des Ruhrgebiets durch das Land NRW nun getan. Unser Gastautor Wolfgang Schmitz ist Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbandsgruppe, Duisburg.
Zunächst klingt es ja gut: Das Ruhrgebiet soll für seine großartige und einmalige Industriegeschichte ausgezeichnet werden. Die Denkmäler dafür sind zweifellos zahlreich vorhanden. Und im lokalpatriotischen Revier wird das manchen auch mit Stolz erfüllen. Man denkt an ehrliche Malocher, Bergbau und an einen tollen Zusammenhalt. Auf den ersten Blick alles wunderbar. Aber es ist wie so oft im Leben: Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut.
Nein, aus Sicht der Wirtschaft komme ich zu einem ganz anderen Schluss als die zuständige Jury des NRW-Bauministeriums: Für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet ist es ausgesprochen schlecht, wenn unsere “Industrielle Kulturlandschaft“ hier zu einem Weltkulturerbe wird.
Ganz Deutschland steckt im Sommerloch. Ab und an was neues von „Crazy Horst“ (FAZ), der Kanzlerin – das wars. Ganz Deutschland? Nein, denn in Dortmund hat der Wahlkampf begonnen.
Nachdem 2010 schon die OB-Wahl wegen der Haushaltslüge, der damalige SPD OB Gerhard Langemeyer entdeckte nur einen Tag nach der Kommunalwahl 2009 ein Haushaltsloch von 100 Millionen, wiederholt werden musste, ist nun am 26. August der Rat dran. Und das heißt für Dortmund: Wahlkampf in den Sommerferien.
Die ersten Plakate hängen schon. Im Internet überraschen die Grünen im einem Grün-O-Mat, mit dem die Wähler ihre Meinungen mit den Forderungen der Grünen abgleichen können: Nordstadt, Flughafen und Trinkraum – alles ist strikt auf die Kommunalpolitik ausgerichtet. Schöne Idee.
Die anderen Parteien beschränken sich bislang auf Plakate, die Linkspartei wendet sich mit einem Youtube-Video zum Thema Mietpreise an die Wähler. Und weil die Piraten 2009 noch nicht kandidiert haben und die Wahl im August eine Wiederholung der 2009er Wahl mit den gleichen Listen ist, sind sie nicht dabei.
Die Wahl kommt für die SPD zum idealen Zeitpunkt: In NRW sind die Sozialdemokraten so beliebt wie nie – die Genossen können mit einem ordentlichen Stimmenzuwachs rechnen. Doch die Dortmunder SPD ist nicht nur von der Stimmung im Land abhängig: Die Sozialdemokraten der Stadt vertreten klassische SPD-Positionen und machen den Grünen-Hype nicht mit. Auch das könnte sich beim Wähler auszahlen. Einige Beobachter halten sogar die Eroberung der absoluten Mehrheit im Rat für möglich – der SPD in Gelsenkirchen ist das 2009 auch gelungen. Einzig allein das Verhalten von OB Ullrich Sierau (SPD), der gegen zahlreiche Medien juristisch vorging und seinen Anwalt von der Stadt bezahlen lassen will, könnte Wasser in den roten Wein giessen. So etwas macht Journalisten Neugierig und Sierau ist allemal jemand, der auf Druck mit einem beherzten Sprung in den Fettnapf reagiert.
Von da an wird Dortmund auch in den kommenden Wochen für die eine oder andere Schlagzeile gut sein – und weil sonst nicht viel los ist, könnte die Stadt es immer wieder in die bundesweiten Schlagzeilen schaffen.
Nein, Bochum war zu dieser Zeit keine Kneipenstadt. Es fehlten die Bohémiens, die Müßiggänger und Studenten, die traditionell auch unter der Woche Cafébetreibern und Kneipenwirten ein gesichertes Auskommen bescheren. Blickt man allerdings weiter zurück, dann stellt man fest, dass es in Bochum schon einmal ein großes Gastronomieviertel gab: Das Moltkeplatz-Viertel. Um die Jahrhundertwende war zwischen dem heutigen Bermudadreieck und dem noch heute existierendem Rotlichtviertel am damaligen Moltkeplatz und heutigen Springerplatz, wohl auf Grund der unmittelbaren Nähe zum Bochumer Verein und seinen Tausenden von Beschäftigten, in jedem zweiten Haus eine Gaststätte zu finden.
Das Abend- und Nachtleben auf und um diesen Platz, über das es leider so gut wie keine Dokumente gibt, war wahrscheinlich proletarisch gefärbt. Auf Grund der beengten Wohnverhältnisse und dem Kostgängerwesen der damaligen Zeit kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Kneipen des Moltkeplatz-Viertels gerade für die jüngeren Arbeiter eine Art zweites Zuhause und der Alkoholkonsum enorm war.Aus Studien über Arbeiterkneipen zur Jahrhundertwende in Duisburg ist bekannt, dass Brandwein noch vor Bier das bevorzugte Getränk war und aus Fässern gezapft wurde. Große Gaststätten brachten es auf einen Durchsatz von mehreren 100 Litern am Tag.
Die damaligen Trinkgewohnheiten und die oft elende soziale Situation blieben nicht folgenlos. Die damals in Bochum erscheinende Zeitung „Märkischer Sprecher“ erwähnte im gesamten Bochumer Raum fast
Sie wollen Politik machen, aber nicht mehr auf Erbhöfen. Sie wollen demokratisch mitreden oder finden ihre Interessen in der Partei nicht mehr wieder. Darum wechseln Aktive aus anderen Parteien zu den Piraten. Von unserem Gastautor Fabian Spengler.
Ralf Grönke sitzt mitten in der Aula der Gesamtschule Gartenstadt in Dortmund. Auf der Bühne begrüßt Organisator Mirko Glotz den Dortmunder Kreisvorstand der Piratenpartei und die übrigen Anwesenden – die Veranstaltung ist öffentlich. Glotz bittet alle Besucher, die Orgel in der Aula heile zu lassen. Die Betriebskosten liegen jährlich bei 5.000 Euro. Auch am WLAN soll niemand rumspielen. Die Mehrheit der 65 Besucher sind Männer. Viele tragen Piraten-orange T-Shirts, einer hat sich die Haare im gleichen Ton gefärbt. Er bestaunt das „Case modding“ eines Parteikollegen. Der junge Mann hat seinen Computer in eine kleine Schatztruhe gebaut. Die Parteimitglieder wählen heute die Kandidaten für die Stadtratsneuwahl.
Ralf Grönke darf nicht mit abstimmen, denn noch ist er SPD-Mitglied. Im letzten NRW-Wahlkampf hat der 51-Jährige dem Dortmunder Landtagsabgeordneten Armin Jahl geholfen, seinem politischen Vorbild. Grönke schätzt ihn auch persönlich. Trotzdem will er die SPD verlassen und zu den Piraten wechseln. Die „eingefahrenen Seilschaften“ bei den Sozialdemokraten hemmen Grönkes demokratischen Eifer.
Die Piratenpartei ist Anlaufpunkt für viele Politikneulinge, aber auch Heilsbringer für Enttäuschte aus anderen Parteien. Der Dortmunder Kreisvorsitzende der Piraten, Christian Gebel, hört immer wieder, dass Enttäuschte in
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.