Urban Exploration – Verlassenes Stadtbad

Beeindruckender Film von Siegfried Unger über ein verlassenes Stadtbad irgendwo im Ruhrgebiet: "Das verlassene Schwimmbad ist zu finden im Ruhrgebiet und wurde dort zwischen 1929 und 1938 erbaut. Geplant war ein riesiger Komplex mit getrennten Flügeln für Männer und Frauen. Durch die schlechte finanzielle Lage in den 30ern wurde jedoch nur ein Bad mit Saunabeireich, ein Boxclub und eine Turnhalle gebaut.
Das Bad wurde im Jahr 1998 wegen Einsturzgefahr geschlossen und versiegelt. Es ist in einem recht guten Zustand, einzig der Schimmel macht den Aufenthalt etwas unangenehm. Für uns gilt: Nichts beschädigen, klauen oder beschmieren, da das leider nicht für alle gilt, wird der Standort nicht verraten." 

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Update: Silvana knapp an Simonis vorbei. Erlösung erst im dritten Wahlgang

Foto: Marcus Meier

Silvana Koch-Mehrin, die Spitzenkandidatin der FDP im Europawahlkampf, schaffte es knapp auf den Posten einer Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, als heute die 14 Stellvertreter des frisch gekürten Parlamentspräsidenten Jerzy Buzek gewählt wurden. Es gab 15 Bewerber. Silvana Koch-Mehrin bekam erst im dritten Durchgang ein paar Stimmen mehr als ein Rechtsausleger aus Polen und konnte so ihrem Debakel entgehen.

Im zweiten Durchgang hatte die FDP-Politikerin noch das mit Abstand schlechteste Ergebnis aller Bewerber erzielt. Auf die 38-Jährige entfielen 141 der 649 gültigen Stimmen. Im ersten Durchgang hatte sie 149 Stimmen auf sich vereinigt. Im dritten und letzten Wahlgang erhielt Koch-Mehrin 186 Stimmen und konnte so den letzten Vizepräsidenten-Posten ergattern. Der rechtslastige polnische Kandidat Michal Tomasz Kaminski schied mit 174 Stimmen aus.

Die Grünen hatten sich am Ende für Koch-Mehrin entschieden und sagten, sie sei im Vergleich zum polnischen Kandidaten „das geringere Übel“. Kaminski war in der vergangenen Legislaturperiode durch rassistische und schwulenfeindliche Äußerungen aufgefallen. Die frühere SPD-Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, musste ihre politische Karriere nach drei verlorenen Wahlgängen beenden. Diese Gefahr droht nun der "Milli Vanilli der Europapolitik" (Koch-Mehrin) nicht.

Silvana Koch-Mehrin hat es sich im Wahlkampf in den Augen der meisten anderen Parlamentarier unmöglich gemacht. Sie habe sich nicht an der Kernarbeit in den Ausschüsses beteiligt, sei stattdessen in den Landen rumgejuckelt und habe Unsinn erzählt – so die Kritik der konservativen Abgeordneten, auch hier im Blog. Koch-Mehrin vertrete keine eigene Politik, sondern stelle nur die Politik anderer dar. Sie sei damit nicht besser als die Popgruppe Milli Vanilli, die zu den Songs von Frank Farian die Sänger gemimt hätten.

Zur Erinnerung: Koch-Mehrin hatte in einer eidesstattlichen Versicherung behauptet, sie habe 75-Prozent der Plenarsitzungen des Parlamentes besucht. Das hohe Haus selbst gab offiziell 62 Prozent Anwesenheit an. Auf diese Diskrepanz angesprochen, schickte Koch-Mehrin Anwälte los, um eine Diskussion um die Sache zu unterdrücken. Das lief nicht. Die Fehlzeiten wurden kurz vor der Wahl zum Thema, wenn auch ohne erkennbares Ergebnis auf das Wahlergebnis. Bei der Staatsanwaltschaft Hamburg läuft noch kein Ermittlungsverfahren wegen der möglicherweise falschen Eidesstattlichen Versicherung.

 

3 FÜR 7 – Konzert-Special

Einzelkonzerte. Zwar wird immer die selbe Magie der nahezu selben Lieder bemüht, und das auch oft noch in der selben Reihenfolge, aber zumindest gibt es Ansagen, die es so in anderen Städten nicht gibt, einen speziellen Raumklang vielleicht, möglicherweise auch mal eine nicht zu hohe und abgeschottete Bühne. Hier und da werden auch mal drei statt zwei Zugaben gespielt, noch nicht veröffentlichte Lieder zu Gehör gebracht, neue Versionen vorgestellt, zeitweise auch neue Musiker/innen. Und recht exklusive Einzelkonzerte sind natürlich immer gut: NoMeansNo, Deerhoof, Distelmeyer.

Beim Betrachten alter Videos (nicht zwingend: Fotos) fällt da manchmal eine Nähe zu Big Black auf, die man damals gar nicht in der Art wahrgenommen hatte. Damals, als NoMeansNo das allseits akzeptierte Schlachtschiff gegen Crossover-Beliebigkeit war. Als Hardcore bedeutete, sich Dingen auszusetzen die man eigentlich nur bedingt versteht, um später irgendwie gewappnet für die Welt da draußen aus dem Konzert zu kommen. NoMeansNo zeigen in der Regel immer noch ungern ihre Visagen auf Pressefotos, verlieren sich im Alter ein wenig zwischen ihrem Hanson Brothers Alter Ego, Altersstarrsinn und Gefrickel, sind aber nach wie vor intensiv und verstörend – und nicht nur deshalb immer wieder eine Show für sich, speziell wenn sie auf das Ruhrgebiet treffen, dem sie schwer ans Herz gewachsen sind. Klassentreffen in Langendreer.

Deerhoof sind da schon wesentlich weniger "white boy music" von damals, sondern entsprechen eher dem aktuellen Pop-Klischee von kollegenhaft agierenden Männern und Frauen in einer international besetzten, spielfreudigen Band mit Einflüssen aus aller Welt. Klasse Riffs, wilder Schlagzeuger, außergewöhnliche Gesangslinien, schönes Zusammenspiel. Auch im Bahnhof.

Im Grend: Ein sichtlich veränderter Jochen Distelmeyer, der es mit der halben Welt aufgenommen hat und nun mit einem Album namens "Heavy" und neuer (Backing-)Band zurück kommt ins Geschehen. Und ja, da gelten die Regeln eines Comebacks. Frank Spilker von Die Sterne hatte eine Soloplatte gemacht, das ging als solche durch, von Distelmeyer erwartet man nun "klare Kante", wie eigentlich immer seit den ersten beiden Alben von Blumfeld. Also keine Band-Dekonstruktion mehr, keine reine Chanson-Liebhaberei, trotzdem etwas seinem Alter würdiges… Man erwartet mal wieder zuviel und hofft, dass Distelmeyer noch Reserven hat(te). Und vielleicht ist es auch gut, dass er (noch) keine Bücher schreibt.

NoMeansNo am Mittwoch, Deerhoof und Jochen Distelmeyer am Donnerstag jeweils mit offenen Türen um 20 Uhr.

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Was nettes zum Feierabend

Auch das kann man mit Puppen machen 🙂 – Teil 1 von 3

Ich liebe die Stelle mit dem Erdbeben. 🙂 – Teil 2 von 3

Auch das nicht schlecht 🙂 – Teil 3 von 3

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Daimler kommt in RWE-Aufsichtsrat

Daimler-Chef Dieter Zetsche soll in den Aufsichtsrat des Energiekonzerns RWE einziehen. Entsprechende Meldungen wurden am Montag in Kreisen des Versorgers bestätigt. Zetsche soll auf den verstorbenen Karel van Miert folgen, hieß es. RWE und Daimler wollten dies zunächst nicht offiziell kommentieren.

Der belgische Politiker und frühere EU-Wettbewerbskommissar van Miert war vor wenigen Wochen gestorben. Er bekleidete einen von nur sechs Plätzen der freien Kapitalbank im 20-köpfigen RWE-Aufsichtsrat. Die übrigen Plätze werden von kommunalen Aktionären und Arbeitnehmern besetzt.

Die Berufung von Zetsche gilt als Weg weisend. RWE und Daimler sind derzeit eng bei den Planungen für den Einsatz von Elektroautos in Deutschland verbunden. Die Konzerne sehen hier die Chance auf ein völlig neues Geschäftsfeld. RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann und Daimler-Chef Zetsche gelten zudem als Freunde.

WAZ will Bauer?

Schmieden die WAZ-Gruppe und das Medienhaus  Bauer im Norden des Ruhrgebiets eine neue Allianz?

Nach der Kommunalwahl soll die vor einigen Jahren mit großem Bohei gestartete Vest-Redaktion der WAZ im Kreis Recklinghausen auf höchstens 10 Redakteure herunter gefahren werden. Das Konzept, durch eine Zentralredaktion mehrere Lokalredaktionen zu ersetzen ist damit endgültig gescheitert. Die WAZ zahlte für ihren Sparkurs mit großen Leserverlusten.

Nun gibt es Gerüchte, dass die WAZ sich mit dem traditionellen Marktführer im Kreis Recklinghausen zusammen tun will: Das Medienhaus Bauer könnte seinen Mantelteil künftig von der WAZ beziehen und  sich so die Kosten für DPA und eine eigene Mantelredaktion sparen. Die WAZ würde als Agentur für Bauer arbeiten und so eine neue Einnahmequelle auftun. Eine klassische Win-Win-Situation für die beiden Verlage, bei der es, neben den eigenen Mitarbeitern, nur einen Verlierer gäbe: DPA. Trotz mehrfacher Versuche erhielten wir bislang von Bauer zu dem Thema keine Stellungnahme. Die WAZ erklärte mittlerweile, sie wolle sich zu dieser Frage nicht äussern.