Werbung

Philipp Bloms „Die Unterwerfung“: Judenhass für eine „letzte Generation“

Natur bezirzen: „Circe“ by Wright Barker (1889), Cartwright Hall Art Gallery, UK, public domain

„Eine philosophische Revolution“ verkünde er, „größer als die kopernikanische, ein Menschheitsereignis hier und jetzt“. Sagt Philipp Blom, erfolgreicher Sachbuch-Autor, über sein aktuelles Buch „Die Unterwerfung“ –  unter was? Eine „Wahnidee“, sagt er, eine „infektiöse Macht schon seit Jahrtausenden“, dahinter steckten  –  na?  –  die Juden. Es sei deren „Wahn“, der die Menschheit in den Untergang treibe. Blom schäumt Judenhass auf, wie man ihn lange nicht gelesen hat, sein Verlag stellt ihn als „SPIEGEL Bestseller-Autor“ vor. Weil Blom sich ranschmeißt an die „letzte Generation“?

Ganz großes Fass, das er umarmt, der 53jährige Philipp Blom, Historiker, Schriftsteller, Sachbuchautor. Eine „philosophische Revolution“, mit der er eine mehrtausendjährige „Unterwerfung“ beende. Dieses Mal keine unter den Islam wie noch bei Michel Houellebecqs „Unterwerfung“, ihm geht es um den jüdischen „Wahn“, der, so der Hanser Verlag, „den Planeten an den Rand des Abgrunds getrieben hat“ –  nämlich die Idee, dass es eine „menschliche Herrschaft über die Natur“ geben könne. Und geben sollte. Was eine jüdische Idee sei, doziert Blom, er habe „Anfang und Ende“ dieser „Wahnidee“ recherchiert, das Ende sei klar, sie zerstöre uns alle, ihr Anfang: die Thora, die jüdische Bibel.

Hebräisch heißt das erste Buch der Bibel nach seinem ersten Wort Bereschit, Im Anfang. Eben hier trete „ein rachsüchtiger und eifersüchtiger Gott“ auf den Plan –  um dies klarzustellen: Blom holt hier den dümmsten aller Klassiker des Judenhasses aus der Klamotte und tut dabei so, als handele es sich um eine seiner wissenschaftlichen Einsichten  –   trete ein „rachsüchtiger“ Gott auf, der die Menschen damit beauftragt, fruchtbar zu sein und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Dies also, 1. Mose 1, „der Anfang“, der uns am Ende in die „Katastrophe“ führe, dies sei „der Bruch“ gewesen mit einem völlig anderen, einem „komplexen Weltverständnis“, in dem seien Mensch und Natur in „reziproken Abhängigkeiten“ gedacht worden, so Blom. Bevor der Gott der Juden erschienen sei, habe es –  auch wenn sich dies nirgends belegen, aber eben auch nicht widerlegen lasse, bei Blom geht es methodisch ähnlich zu wie bei Däniken –  vorher habe es ein „sorgfältig abgestimmtes Geben und Nehmen“ gegeben zwischen Mensch und Natur, eine Art planetarischen Kommunitarismus, das sei in „polytheistischen Naturbildern“ so üblich. Blom:

„Mit dem Gebot an Adam und Eva, sich die Erde untertan zu machen, wurde diese Weltsicht zum Einsturz gebracht. Von nun an war die Beziehung des Menschen kein Geben und Nehmen mehr, sie war überhaupt nicht reziprok, sondern bestand darin, dass Menschen die Natur ‚eroberten‘ und ‚zähmten‘, Berge ‚bezwangen‘ und Kontinente ‚entdeckten‘   –   eine Ausdrucksweise mit deutlich sexuellen Anklängen“, wie Blom unvermittelt hinzufügt: „Von nun an“ sei die Erde „penetriert“ worden, jetzt stünden wir alle kurz vorm Untergang.

Penetrieren hat ja eigentlich den Effekt, Leben zu zeugen, nicht so bei Blom: “Der Mensch“, von einer jüdischen „Wahnidee“ infiziert, tritt bei ihm auf wie der „ewige Parasit“ bei Adolf Hitler, „der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab“, schrieb Hitler vor knapp einhundert Jahren, dies seien Anfang und Ende der jüdischen Herrschaft über die Natur.

Kein ganz schlechtes Erbe

Ein wenig scheint Blom zu ahnen, an was er anschließt mit seinem „Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur“: Er klebt dem „Wahn“, der in den Untergang treibe, den unverkennbar Gelben Stern auf, nennt ihn aber ungern jüdisch, lieber „westasiatisch“, es klingt wie Ostküste. Auch beeilt er sich mitzuteilen, dass die „Wahnidee“ in die Welt gesetzt worden sei von Juden, die „politisch völlig machtlos waren“, eigentlich hätte die ganze Idee  –  zusammen mit den Juden?  –  „langsam sterben können“. Habe aber Karriere gemacht, habe Kirchen und Imperien angesteckt, Philosophien und Aufklärungen und schließlich „das liberale Evangelium“ geschrieben. Bloms Gedankenschritte:

 _  Der 1 Vers in 1. Mose 1 –  die Erde untertan machen  –  sei der alles entscheidende „Bruch“. Blom argumentiert eingangs exakt wie ein Kreationist es tut: Gott sprach, ab dem Moment gab es die Welt, sagt der eine, ab dem Moment ging sie unter, sagt Blom. Anders die seriöse Wissenschaft, der Historiker Daniel Headrick etwa datiert den Moment, ab dem die Menschen ihre Umwelt tatsächlich beeinflusst haben, 10 000 Jahre zurück und zeigt detailliert, wie dieser Einfluss „schrittweise“ anwuchs; nirgends ein „Bruch“, wie Blom ihn konstruiert, wohl aber eine sprunghafte Beschleunigung im 18. Jahrhundert.

 _  Was sonst in der jüdischen Bibel über das Verhältnis von Mensch und Natur zu lesen ist, hat Blom aus seiner Ideengeschichte bereits eliminiert: dass die Menschen gleich im nächsten Vers eben jenes Textes, den er zum Angelpunkt seiner Universalgeschichte macht, zu Vegetarieren erklärt werden? Ebenso alle Tiere im übernächsten Vers? Dass nur zwei weitere Verse später der Schabbat geschaffen wird, der Tag göttlicher Ruhe gilt für alle, für Mensch und Natur? Dass es deshalb nur wenige Verse weiter heißt, der Mensch möge die Erde „bebauen und bewahren“? Und dass es dabei  –  auch dies  nur wenige Verse später  –  äußerst reziprok zugehen werde, wenn sich menschliches Leben im Schweiße seines Angesichts zu produzieren und unter Schmerzen zu reproduzieren suche  … usw. usf., alles ohne Belang. Blom, studierter Judaist, bastelt sich eine Pappe, er will auf sie schießen:

 _  Paulus, wieder ein Jude, habe die jüdische Idee von der „Herrschaft über die Natur“ anschlussfähig gemacht für alle Welt; den erstaunlichen Erfolg erklärt sich Blom damit, dass es halt eine „aufregend anarchistische Botschaft“ gewesen sei.

 _  Augustin, Nordafrikaner, habe diese Botschaft mit „Körperhass“ unterfüttert, was allerdings das Gegenteil von aufregend ist, was kümmert’s Blom,

 _  und habe zweitens mit seiner Theorie vom Gerechten Krieg „Jahrhunderten von Kreuzzügen, kolonialen Expeditionen und Glaubenskriegen“ die Rechtfertigung verliehen „im Sinne“  –  und hier ist er wieder, Bloms antisemitischer Marker  –  „im Sinne der jüdischen Landnahme“. Muss man erwähnen, dass die Lehre vom Gerechten Krieg das gerade Gegenteil von dem bedeutet, was Blom aus ihr macht? Augustin hat die Anwendung kriegerischer Gewalt abgelöst vom Recht des Stärkeren, dem Recht der Natur und sie stattdessen an Bedingungen gebunden, die eine Idee von Gerechtigkeit ermöglichen gegen eine scheinbar natürliche Macht.

 _  Die Aufklärung habe versucht, so Bloms nächster Gedanke, das Ruder herumzureißen und „den Menschen innerhalb der Natur zu denken“, habe aber bedauerlicherweise „viele Methoden des theologischen Denkens“ übernommen, so dass „viele Pfeiler des aufgeklärten Denkens“ auf jüdisch-christlichen Einsichten aufbauten: erstens auf der Idee, dass der Mensch zwar Natur sei, aber der Natur zugleich gegenüber stehe; zweitens auf der Inthronisierung der Vernunft, jenem Geist, der heilig ist; und drittens auf der Idee, dass es schön sein könnte, sich aus Zwängen zu befreien, also auf der Fortschritts-, der Exodusidee.

 _  Kein ganz schlechtes Erbe, sollte man meinen, Blom fordert, es wegzuwerfen: Entscheidend sei, wolle man sich dem jüdischen „Wahn“ nicht länger unterwerfen und untergehen, „die radikale Wiederentdeckung des Menschen als Teil der Natur“.

Bloms jüdischer Bazillus

Soweit Blom. Offenkundig, dass er alles, was er als jüdischen „Wahn“ denunziert und als theologische Verblendung, für sich selber nutzt, natürlich wohnt auch er nicht in Erdhöhlen, natürlich nutzt auch er seinen Geist, natürlich kassiert er selber die Tantiemen und nicht sein Mikrobiom. Und selbstverständlich hängt auch Blom der Fortschrittsidee an, er steigert sie ins Euphorische hinein: Seinen eigenen Auszug aus „dreitausend Jahren Kulturgeschichte“ verkauft er als „Reise in unbekannte Universen“, mithin als exakt das, was ihm eben noch als „jüdische Landnahme“ galt und als „Penetration“: Wenn er, Blom, Universen penetriert, handelt es sich um „Befreiung“.

Und wieder fragt man sich, wie jemand, der gerade erst den jüdischen „Wahn“ zum Dreh- und Angelpunkt einer mehrtausendjährigen Unterwerfungsgeschichte gemacht hat, nicht einen Moment inne hält und sich besinnt, bevor er die „Humanität der Natur“ besingt  –  die Formel stammt von Adolf Hitler, der auch gern tausendjährig dachte  –  und bevor auch er der Menschheit ihren Platz anweist wie jener es tat: Alle  –  bei Hitler alle „Völker und Rassen“, bei Blom „die Menschheit“ –  alle hätten wir uns jetzt „existenziell mitten in der Natur anzusiedeln und von dort neu zu konstruieren“.

Unterwerfung oder tragende Ideen – NRW-Brücke mit Kirche by Ruhrbarone 2020

Blom besinnt sich nicht auf das, an was er anschließt, er beginnt mit seiner Konstruktion, seinem Siedler-Kolonialismus mitten in der Natur: Als erstes räumt er den Liberalismus ab, das säkularisierte Erbe einer jüdisch begründeten Theologie: „Das liberale Evangelium“ und dessen Lehre von der „Heilsgeschichte des Marktes“ sei obsolet, verkündet Blom, es werde  –  an dieser Stelle sein Versuch, die Dialektik der Aufklärung für sich zu reklamieren, in der das Gegenteil steht von dem, was Blom verzählt –  das „liberale Evangelium“ werde von einer „Industrie der Rechtfertigung, der Unterhaltung und der Projektion“ verkündet, in der „das theologische Denken“ regiere  –  der jüdische „Wahn“, folgt man Blom, wird kulturindustriell verfertigt.

Derselbe „Wahn“ niste in der Idee von Demokratie, räumt Blom weiter auf, auch sie verdanke sich der „durchaus theologischen Traditionslinie der Aufklärung“, schließlich gehe eine liberale Demokratie davon aus, dass „ihre Staatsbürgerinnen freie, rationale Individuen“ seien. Diese Annahme sei hinfällig, erklärt Blom, eine Wissenschaft, die sich von ihren jüdischen Implikationen befreit, werde im demokratischen Bürger „ein ganz anderes Wesen“ erkennen. Welches? Eines, das beherrscht sei „von einem Bewusstsein, dessen Gestimmtheit ein Resultat mikrobieller Aktivitäten ist“. Bloms durchaus scheinheilige Frage:

„Wird die idealistische Vision der demokratischen Ordnung auf demselben Wege marginalisiert werden wie die theologische Erklärung der Welt vor ihr?“  

Und spätestens mit dieser Frage wirft er sich einer „Letzten Generation“ an den Hals, die sich mit ihm am Abgrund stehen sieht wie an der Abrisskante von Lützerath. Ihr erklärt Blom, er wisse, welcher „Wahn“ sie dorthin geführt und wer diesen „Wahn“ in die Welt gesetzt habe und dass heute, nach tausenden Jahren „Unterwerfung“, demokratische Staatsbürgerinnen gar keine „rationalen Individuen“ seien, sondern „kognitiven Analysen zufolge schwere intellektuelle Mängel“ aufwiesen. Ob man nicht, um die Welt zu retten, demokratischen Prozessen den Laufpass geben sollte? Blom fordert dies nicht, er legt den Gedanken nahe im Ton des Besorgten, er buddelt ihm einen ideologischen Unterbau. Und wenn es ein antisemitischer ist? Blom buddelt, seine Frage übersetzt:

Wird es der demokratischen „Vision“ ebenso ergehen wie dem jüdischen „Wahn“?

Es ist ein drittes Mal, dass Bloms „Unterwerfung“ mit dem antisemitischen Weltbild anbändelt  –  dass Liberalismus und Demokratie jüdische Erfindungen seien, zählt zum Repertoire des Antisemitismus  – , und wieder fragt man sich, warum wird Blom nicht blümerant bei solchen Reisen in allzu bekannte Universen, warum nicht eine Zeile lang? Blom sitzt im Beirat der Giordano Bruno Stiftung, die schon einmal damit aufgefallen ist, dass sie Religionskritik  –  früher ein Paradefach der Geisteswissenschaften  –  mit primitivem Judenhass und Unterwerfungsphantasien kurzschließt: 2012 veröffentlichte die Stiftung eine Karikatur, die zeigt, wie sich sämtliche Abgeordnete des Bundestages einem orthodoxen Rabbi unterwerfen und einem wie Khomeini gezeichneten Imam, beide recken sie  –  damals tobte die von der Stiftung mit angedrehte Beschneidungdebatte  –  einen bluttriefenden Dolch  triumphierend in die Höhe, eine „Stürmer“-Ästhetik wie auf der Documenta; die Dolche wurden später mit Scheren übermalt und das Blut weggewischt, die Stiftung erklärte, dies sei charmanter“, die Unterwerfungsphantasie blieb.

Jetzt Bloms „Unterwerfung“, er meint es ernst, er erklärt: „Nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung beherbergt ein menschlicher Körper knapp 40 Billionen Bakterien, Fungi und Viren“, alle 40 Billionen seien „Individuen“, schreibt er allen Ernstes, gemeinsam würden sie alle menschlichen Individuen „bis in ihr Bewusstsein und ihre Wahrnehmung hinein“ konstituieren. Billionen Viren, die Blom zu „Individuen“ adelt, nur dieses eine Virus nicht, die jüdische „Wahnidee“, die er unmittelbar mit dem Corona-Virus vergleicht:

„Wenn eine biologische Pandemie innerhalb von wenigen Monaten so tiefe Spuren in Denken und Verhalten von Millionen von Menschen hinterlassen kann, gleichgültig, ob sie körperlich infiziert wurden oder nicht, wie ist es mit einer Wahnidee, deren infektiöse Macht schon seit Jahrtausenden wieder und wieder Gesellschaften heimsucht?“

Bloms jüdischer Bazillus. Der sich seit Jahrtausenden tief eingenistet habe in Denken und Verhalten von allen, ob beschnitten oder nicht, und uns nun alle in den Untergang treibe … es klingt wie Sein Kampf. Die jüdische „Wahnidee“, diese „alte Sprache“ sei „wertlos“ geworden, schreibt er, und wieder fragt man sich, was denn mit denen werde, die diese Sprache sprechen und diese Idee denken. Blom behauptet, er könne „der Menschheit“ ein neues Denken einpflanzen, die neue Sprache der Natur, „die ersten Buchstaben und Wörter werden deutlich“, jubelt Blom über Bloms Buch. Nun denn, lassen auch wir „die Natur“ einmal zu Wort kommen, das Freiburger Öko-Institut hat die Klimabilanz von Büchern berechnet, mit 200 Seiten setzt jedes Buch –  je nachdem, ob recyceltes Papier bedruckt wurde oder nicht  –  zwischen 0,9 und 1,1 Kilo an Co2 frei. Hanser hat im FSC-Mix gedruckt, nehmen wir also die Mitte, Bloms Buch hat 368 Seiten, das 1 Kilo also x 1,85: Um eine Auflage von 1000 Bloms abzuarbeiten, muss eine Buche 148 Jahre wachsen. Über die tatsächliche Höhe der Auflage von „Die Unterwerfung“ wollte der Hanser Verlag den Ruhrbaronen nichts verraten.

 

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

Blom zeichnet eine historische Linie, die zeigen soll, wie sich aus Mesopotamien kommend mit dem Gilgameschepos, über Genesis, das Christentum und schließlich auch die Aufklärung die ideelle „Atombombe“ des Menschen als über der naturstehendes Wesen geradezu zwanghaft abschließend zur Klimakatastrophe führt. Als dem entgegen stehend werden schamanisch, pantheistische Konzepte, die den Menschen als eher unbedeutenden Teil der Natur deuten, aufgezeigt.

Das ist nun wirklich nicht gerade originell. Das kennen wir ähnlich als ebenso phantastische, wie kitschige, wie rassistische Germanensoße des ausgehenden 19. Jh. und genauso als rassistisches Bild vom edlen Wilden schon lange.

Für einen Autor im Jahre 2022 ist dieses Bild dazu schon peinlich eurozentrisch, blendet es doch komplett menschengemachte Naturkatastrophen jenseits des jüdisch/christlich/aufgeklärten Kulturraums vollkommen aus.

Des Weiteren ist das gezeichnete Bild inkonsistent. Einerseits ist der Mensch angeblich sowieso irrational, andererseits soll eine bestimmte Idee verantwortlich für sein Tun sein und und eben nicht sein irrationales, triebhaftes, vulgo natürliches Verhalten.

Das ist schon länger gängiger Ökokitsch des unreflektierten Wohlstandsbürgers, der lebt, wie er lebt und dabei versucht trotzdem auf einen irgendwie moralisch, intellektuell erhabenen Zweig zu kommen.

Nebenbei werden auch rassistische Opfer als Kolateralschaden billigend in Kauf genommen. Das ist durchaus typisch GBS. Gedanklich ebenso altbacken wie schlampig aufgestellt, hat man zwangsläufig eine ideell offene Flanke zu jedwedem Rassismus. Daß Richard Dawkins, DER spiritus rector der Sekte, ein Rassist ist, kann inzwischen nach seinen Einlassungen zur Causa Ahmed Mohamed, bei der er das Kind als Hochstapler verleumdete und dazu von einer muslimischen Verschwörung faselte, als gesichert gelten.

Daß die GBS im Allgemeinen auch ein rassistische Gen trägt, wird darüber hinaus schon allein dabei klar, wie generell über religiöse Menschen geredet und geschrieben wird, die nun mal ganz überwiegend außerhalb des Westens leben und nicht weiß sind. Sie hoppeln wie Hasen und sie mümmeln wie Hasen…

Unterm Strich sind es natürlich trotzdem nur Rassisten zweiter Ordnung. Da es den Mitgliedern der Sekte (inklusive verschiedener Level der „Erlösung“, die als unterschiedliche Level der „Aufklärung“ verstanden werden) um Selbstaufwertung mittels Fremdabwertung und um billige Selbstentlastung als nicht religiöser Mensch geht, aber ein klares rassistisches Profil fehlt und man nur zu faul ist sich mit den eigenen Restriktionen auseinander zu setzen und hier klare Grenzen zu ziehen.

Dazu kommt allerdings noch eine Phantasie der eigenen Auserwähltheit dank besonderer, weil areligiöser Aufgeklärtheit. Hier wird es dann echt haarig, ist aber eben weniger rassistisch als vielmehr sektiererisch.

In Summe bietet die GBS notorisch und Blom hier im Besonderen eine „Aufklärung“ für Arme.
Das ist anschlußfähig, das ist aber auch gefährlich.

Werbung