Protest in Kitteln: TERF is the new PUNK

TERF bedeutet Trans Exklusive Radikal Feministin und dient als Beleidigung um kritische Stimmen vom Diskurs fern zu halten Foto: Antje Jelinek


Gestern fand in Berlin ein Symposium zur leitliniengerechten Behandlung bei Geschlechtsinkongruenz statt. Das klingt nach einer harmlosen Fachtagung. Trotzdem hatten ca. 35 Frauen diese zum Anlass genommen, um sich vor dem Veranstaltungsort zu einer Protest- und Aufklärungsveranstaltung zu versammeln. Sie trugen alle weiße Kittel, um auf die medizinische Tragweite der Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Was ist so schlimm an einer Tagung für Mediziner und Psychologen, die nach Leitlinien behandeln wollen? Die S2K-Leitlinie zum Umgang mit Geschlechtsinkongruenz im Kindes- und Jugendalter ist aus einer Ideologie heraus entstanden und basiert im Gegensatz zu anderen medizinischen Leitlinien nicht oder nur teilweise auf den Daten der medizinischen Forschung. Diese Behauptung hatte ich bereits ausführlich begründet. An der Entstehung dieser Leitlinien waren Referenten des Symposiums maßgeblich beteiligt. Das Hauptproblem ist der affirmative Ansatz. Dabei soll der Wunsch des Patienten, in einem anderen Geschlecht als seinem biologischen zu leben, wenn er einmal geäußert wurde, so akzeptiert und nicht infrage gestellt werden.

Das Motto der Veranstaltung „Transmedizin macht krank, ein Leben lang“ weist auf die Folgen dieses affirmativen Ansatzes hin. Dass die ca. 35 Frauen von zwei Mannschaftswagen der Polizei beschützt werden mussten, ist bezeichnend, auch wenn nur knapp zehn „Gegendemonstranten“ vor Ort waren.

Protest in Berlin Foto: privat

Die Referentinnen sprachen über Homosexuelle, die, statt ihre natürliche Sexualität auszuleben, zu „Trans überredet“ werden. Dies stelle im Prinzip eine Form der Konversionstherapie dar. Besonders Lesben, die sich in der Pubertät verwirrt sehen, seien davon betroffen. Passende Schilder mit „Don’t Trans the Gay away“ und „Transition von lesbischen und schwulen Kindern ist reaktionär“ waren auf der Protestveranstaltung zu sehen.

Gunda Schuhmann führte aus, wie Ärzte und Pharmaindustrie von einer Hormontherapie zur Geschlechtsangleichung finanziell profitieren. Gesetzliche Regelungen wie das Selbstbestimmungsgesetz bewirken, dass bei Geschlechtsinkongruenz keine Differenzialdiagnose mehr durchgeführt werden kann. Die Erwägung einer anderen Ursache für das Unbehagen mit dem eigenen biologischen Geschlecht darf unter Strafandrohung nicht mehr erfolgen. Sie erklärte, dass die Entpathologisierung der Geschlechtsinkongruenz die Medikalisierung vereinfacht. Wenn einmal Pubertätsblocker verordnet werden, könne keine Versöhnung mit dem eigenen Körper mehr stattfinden. Die Geschlechtsdysphorie wird so eingefroren und manifestiert. Die in dem Symposium begeistert propagierte Leitlinie für Kinder und Jugendliche steht nicht auf solider Datenbasis und empfiehlt keine evidenzbasierte Medizin. Sie wurde von einem Team, das von Transaktivisten durchsetzt war, erstellt. Psychotherapie ist darin nicht vorgesehen. Der Maßstab zur Einleitung einer Hormontherapie ist die Selbstbestimmung der Kinder ab 16, in Einzelfällen auch ab 13 Jahren. Dabei gäbe es kritische Stimmen zuhauf und zwar nicht nur von der AfD, so Schuhmann. In Australien, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Frankreich, Norwegen, Finnland, Neuseeland, in etlichen US-Bundesstaaten ist die Geschlechtsangleichung bei Kindern und Jugendlichen untersagt oder streng reglementiert. Während man sich in Deutschland ausschließlich an der zweifelhaften WPATH-Leitlinie orientiert. Schuhmann hofft, dass die Bundesregierung das Selbstbestimmungsgesetz und Regelungen zur Einschränkung von Pubertätsblockern im Sinne der Patienten endlich angeht.
Astrid Warburg-Manthey sprach darüber, dass die Behauptung, es gäbe mehr als zwei Geschlechter, einen Angriff auf die Wahrheit und die Wissenschaft darstellt. Die Trans-Ideologie habe mittlerweile in unser Leben und in den Schulunterricht Einzug gehalten. Sie warnte vor den irreversiblen Folgen der Geschlechtsangleichung. Eltern verlören durch das Selbstbestimmungsgesetz ihre Rechte zum Schutz ihrer Kinder. Sie unterstrich die Bedeutung einer psychologischen Begleitung, die den Betroffenen Halt geben soll, anstelle einer affirmativen Psychotherapie, die zu Hormonbehandlung und Amputationen führt. Ihre Forderungen – keine Pubertätsblocker für Kinder, keine Operationen an Minderjährigen, keine Einschränkung der Elternrechte, Schluss mit der Lüge vom Geschlechterspektrum – wurden laut beklatscht.

Andere Rednerinnen sprachen die Causa Liebich an. Diese rechtsextreme Person führte allen vor Augen, dass das Selbstbestimmungsgesetz ein großer Fehler war, denn es wurde von ihr nicht miss-, sondern gebraucht.  Betroffene Eltern, die ihre Kinder an die Trans-Ideologie verloren haben, sprachen ergreifend über ihre Erfahrungen.

Auch ich wollte eigentlich eine kleine Rede halten, musste aber aus gesundheitlichen Gründen leider absagen. Meine Rede wurde jedoch verlesen. Die Frau, die sie vortrug, hatte extra ihren Kittel abgelegt, damit man ihren Pullover mit dem Aufdruck „Terf is the new Punk“ gut sehen konnte.

Hier meine Rede im Wortlaut:
„Liebe Freunde, Interessierte und Mitstreiter. Wir dürfen nicht müde werden, zu protestieren und die Wahrheit zu sagen, auch wenn es nach wie vor Anfeindungen aus der aktivistischen Ecke gibt.
Mein Anliegen ist, vor allem darauf hinzuweisen, wie gefährlich der affirmative Ansatz bei Geschlechtsdysphorie ist. Und dabei sehe ich die Problematik dieser von Transaktivisten propagierten Herangehensweise aus der Perspektive der beiden Berufe, die ich ausübe.
Zum einen sehe ich als Apothekerin die Risiken und Nebenwirkungen der gegengeschlechtlichen Hormontherapie. Da gibt es nachgewiesenermaßen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberschäden und Depressionen.

Gegengeschlechtliche Hormone machen unfruchtbar. Männer, die zu Frauen transitionieren, müssen durch die Verabreichung von Östrogen vermehrt mit Thrombosen und ihren oft tödlichen Folgen, den Embolien, sowie Schlaganfällen rechnen. Hinzu kommen vermeintlich harmlose Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte. Frauen, die zu Transmännern werden wollen, sind durch das Testosteron aggressiver, leiden häufig unter Akne, gefährlichen Blutbildveränderungen, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Dazu kommen Langzeitfolgen wie Osteoporose und hormonabhängige Tumore.
Auch Pubertätsblocker sind mit möglichen Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit, verringerter Knochendichte, Hitzewallungen und höherem Risiko für Herzinfarkt oder Thrombose nicht ungefährlich.
Die Hormontherapie bei Geschlechtsangleichung ist in jedem Fall ein sogenannter Off-Label-Use. Das bedeutet, es gibt nicht ein einziges Arzneimittel auf dem deutschen oder europäischen Markt, das für diese Anwendung zugelassen ist. So gibt es weder klinische Studien in annähernd ausreichender Zahl, noch andere Daten, auf die zurückgegriffen werden kann, um verlässliche und genaue Aussagen zum Risiko dieser Hormontherapie zu treffen. Vereinfacht gesagt: Wir fischen eigentlich im Trüben, wenn es um die hormonelle Geschlechtsangleichung geht.
Das wird von Transaktivisten, die wir leider auch unter Medizinern und Psychologen finden, heruntergespielt und teilweise sogar verneint. Irreversible Folgen wie Unfruchtbarkeit und bleibende äußerliche Veränderungen werden kleingeredet und für unwichtig erklärt.
Jede Hormontherapie ist ein massiver Eingriff in den Körper, der eine umfassende Aufklärung und Überwachung zu individuellen Risiken erfordert.
Der affirmative Ansatz, bei dem eine Differenzialdiagnose und ein Prüfen anderer möglicher Ursachen für die Unzufriedenheit mit dem eigenen Geschlecht nicht möglich ist, um es korrekt auszudrücken, gar nicht erfolgen darf, steht völlig konträr zur normalen Praxis einer vernünftigen Arzneimitteltherapie. Diese erfordert nämlich eine strenge Indikationsstellung. Niemand verordnet normalerweise rezeptpflichtige Arzneimittel ohne eine sorgsame Risiko-Nutzen-Analyse.
In meinem zweiten Beruf bin ich Biologie-Chemie-Lehrerin. Ich habe einige Jahre Kinder und Jugendliche unterrichtet und hatte immer mal wieder Schüler, die sich nicht wohlfühlten in ihrem Geschlecht. Das ist auch gar nicht ungewöhnlich. Für die meisten ist dies eine vorübergehende Phase. Nur 12–27 % dieser Kinder und Jugendlichen leiden dauerhaft unter Geschlechtsdysphorie. Die allermeisten freunden sich schließlich mit ihrem biologischen Geschlecht an und akzeptieren es für sich. Wie schädlich ist es, wenn man alle diese verunsicherten Kinder in eine Schiene drängt, die mit dauerhafter Hormontherapie und Amputationen verbunden ist?
Trans ist ein Trend, weil Aktivisten, die die Queer-Theorie propagieren und verbreiten, uns und vor allem unsicheren Kindern und Jugendlichen einreden wollen, dass es ganz normal ist, sich sein Geschlecht auszusuchen und gegebenenfalls mit Medikamenten nachzuhelfen.

Diese Konferenz hier dient als Veranstaltung vor allem dazu, diesen schädlichen Trend noch fester in der Medizin und Psychologie zu etablieren. Aktivistische Erfolge, die sich in der „Leitlinie zum Umgang mit Geschlechtsinkongruenz im Kindes- und Jugendalter“ zeigen, sollen hier gefeiert werden. Wie ich darauf komme? Nicht ein kritischer Beitrag bezüglich des affirmativen Ansatzes findet sich im Programm. Ich kann das nur aufs Schärfste verurteilen und jeden Mediziner daran erinnern, dass er einen Eid geschworen hat, zum Wohle seiner Patienten zu agieren. Dieser Wahnsinn muss aufhören!“

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