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Rottstr5-Theater: „Der Würfel ist geworfen…“

"Wir haben keine Angst mehr vorm Scheitern." / Foto: Chantal Stauder

Arne Nobel, einer der Gründer des Rottstr5-Theaters, hat sich via Facebook zu seinem Ende bei dem Projekt geäussert. Er hat einer Veröffentlichung des Textes auf diesem Blog zugestimmt. 

„Zunächst wollte ich mich gar nicht äußern, aber nach diesen Massen von besorgten, solidarischen Emails, sms´ und Anrufen, sehe ich mich genötigt zu der Trennung von der ROTTSTR5 und mir, einige erklärende worte loszuwerden.

Fakt ist, dass ich seit einem halben Jahr gesundheitliche Probleme habe, die wohl streßbedingten ursprungs sind. Die Arbeit als Schauspieler, Regisseur und Leiter etc, sowie mein Lebenswandel forderten ihren Tribut. Der permanente Kampf um Unterstützung von der Stadt für das Theater und die ungewisse Zukunft taten ein übriges, natürlich findet man nur Trost und keine Lösung im Intershop und irgendwann verliert Mann den Überblick und hat nachts „tausend ameisen im koppe!“. Ich habe dann noch weitergemacht und weiter, und bestimmt einigen Kollegen vor den Kopf gestoßen, was ich sehr bedaure, bis es irgendwann einfach nicht mehr ging. Eigentlich sollte es im September nur eine Pause geben, aber die wurde länger und länger und daher verstehe ich, dass der Verein handeln musste, um handlungsfähig zu bleiben. Das ist das Credo der ROTTSTR5 auch immer gewesen, nicht labern, sondern handeln. Das Thema „unregelmäßigkeitren“ werden der Verein und ich sicherlich intern aufarbeiten.
Die Trennung ist wirklich einvernehmlich. Und die Jungs schmeissen den Laden eh´ prima ohne mich.

Ich wünsche dem Laden nur das Beste, vollen Erfolg und vor allem Förderung von Stadt und Land.
Vor zwei Jahren aus dem nichts geschaffen ging es steil bergauf, höchst professionelle Theaterkunst unter absolut unprofessionellsten Produktionsbedingungen. Das geht nicht mehr für mich, auch wenn ich gesundheitlich auf dem bestem Wege bin. Seit Mai wuchs da eine Unzufriedenheit und vor allem künstlerisch ist für mich der Punkt gekommen nach 18 Produktionen einen Schritt weiter zu gehen. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass ich nicht mit allen Inszenierungen, die dort liefen glücklich war, und von dieser Unzufriedenheit muss man sich frei machen. 
Nach 6 Jahren Bochum ist es auch an der Zeit weiterzuziehen. Ich werde viele Menschen vermissen, den VfL, Lobo und den Shop, natürlich das Theater.
Ich habe in Bochum so tolle Arbeiten machen dürfen: von Billy the Kid und Johnny Cash über Naked Lunch, TROJA, Frl. Julie bis zu ZOO STORY. 
Ich werde weiter Theater machen, vielleicht auch irgendwann wieder in Bochum, gerne einen Shakespeare… vielleicht JULIUS CÄSAR, ha! Bis dahin Glück auf!  Arne Nobel“

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