Schalkes Ende ist kein Ende

Ich hab immer mal wieder in der Vergangenheit über Schalker Finanzprobleme geschrieben. Auch die jetzige Krise ist nicht überraschend. Sie rührt daher, dass Schalke seit Jahren mehr ausgibt als einnimmt. Früher musste sogar mal der  Stadion Wachdienst die Trikots auslösen, weil kein Bares mehr da war.

Foto: flickr / cerberusofcologne2008

Deswegen will ich was zu der aktuellen Krise sagen. Sie bedeutet immer noch nicht, dass Schalke Pleite ist. Und es heißt nicht, dass Schalke aufhören muss zu kicken. In der Vergangenheit hat die kreative Finanzbuchhaltung immer wieder Schlupflöcher gefunden, die nur gangbar waren, weil alle die Augen zugedrückt haben. Ein Ermittlungsverfahren wegen Bilanzfälschung wurde gegen eine geringe Strafzahlung eingestellt. Damals wurde das Parkstadion umgebucht, von der linken in die rechte Tasche verkauft und plötzlich konnte ein Buchgewinn ausgewiesen werden. Einer der Leute, die damals für das halsbrecherische Geschäft verantwortlich waren, ist heute noch im Amt. Peter Peters. In jedem normalen Betrieb wäre Peters nach so einer Nummer gefeuert worden und die Geschäftsführung hätte die Notbremse gezogen, um nicht alles zu riskieren.

Nicht in Schalke.

Hier wurde quasi direkt im Anschluss das nächste Harakiri-Ding gedreht. Alle Rechte wurden in eine Schalke-Konzern-Interne Agentur verkauft. Wieder ein Geschäft von der linken in die rechte Tasche. Diesmal mit einem höheren Luftgewinn. Letztlich aber wieder kein reales Geschäft. Und somit ein weitere Schritt Richtung Konkurs.

So ist es auch jetzt. Allen war lange klar, dass Gazprom schon gezahlt hat und nicht weiter zahlen wird. Trotzdem wurde wie blind auf die Russland-Karte gesetzt. Vielleicht auch deshalb, weil mittlerweile Schalkes Präsident Tönnies Fleisch in die russische Föderation exportiert? Was weiß ich.

Ich denke trotzdem, dass noch nicht Schluss ist. Denn es wird weiter von den alten Strippenziehern an den alten Strippen gezogen.

Ich rechne damit, dass der nächste Bilanztrick kommt. Vielleicht wird eine Beteiligung an der Schalke AG verkauft, an eine Versicherung oder so. Das wird dann als Notrettung für den Verein ausgegeben. Die aufgefrischte Schalke AG, die seit langem im Handelsregister der Stadt Gelsenkirchen lagert, könnte dann kurzfristig das Profigeschäft übernehmen und die Gehaltszahlungen garantieren. Die Fans würden das hinnehmen.

Es geht schließlich um die letzte Rettung ihres Clubs.

Wie beim Parkstadion-Deal und dem Agentur-Geschäft.

Es wird weiter gewirtschaftet, bis Schalke irgendwann in ein paar Jahren richtig abgebrannt ist. Dann werden die alten Strippenzieher gehen und sagen:

Wir wollten doch nur Meister werden.

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