Premiere in Oberhausen: Amok nach Emmanuel Carrère

Clemens Dönicke, Dietmar Nieder in AMOK (Foto: Isabel Machado Rios)

Es ist der Abend von Clemens Dönicke und Dietmar Nieder. Die unbedingte Spiellust der beiden Schauspieler dominiert die zweite Premiere am Theater Oberhausen in der Intendanz von Florian Fiedler. Dabei ist „Amok“ nach dem Roman von Emmanuel Carrère keine echte Premiere, sondern eine Übernahme vom Theater Osnabrück. Es ist nicht ungewöhnlich beim Start einer neuen Intendanz, bestehende Produktionen zu zeigen, um erstmal Spielplanpositionen zu besetzen. Mit „Amok“ wurde auch der neue Saal 2 – der ehemalige Malersaal – eingeweiht.

Carrère erzählt in seinem Roman die Geschichte von Jean-Claude Romand, der sich ein Leben samt Doktortitel und Anstellung bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf zusammengelogen hat. Jahrelang

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Der Islamist, der Dieter Nuhr angezeigt hat, mahnt die Ruhrbarone ab, weil wir ihn Islamist genannt haben

Hamas-Spendensammler Toka mag nicht Islamist genannt werden.
Hamas-Symphatisant Erhat Toka mag nicht Islamist genannt werden.

Der Osnabrücker Islamist Erhat Toka hat dieses Blog abgemahnt, weil wir ihn in einem Artikel Islamist genannt haben.  Nachdem wir die Aufforderung,  eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, freundlich abgelehnt  haben, hat Tokas Anwalt  angekündigt, vor Gericht zu ziehen. Nun denn.

Erhat Toka hatte seine 15 Minuten Ruhm  im Oktober dieses Jahres. Damals zeigte er den Kabarettisten Dieter Nuhr wegen „Beschimpfung von Religionsgemeinschaften“ an. Toka war der Ansicht, Nuhr betreibe eine „blöde, dumme Hetze“ gegen eine gesellschaftliche Minderheit. Nahezu alle anderen glaubten, Nuhr würde Witze erzählen. Das Verfahren wurde eingestellt.

Tokas Anzeige löste jedoch eine umfangreiche Berichterstattung aus. Der Grafiker Klaus Staeck, der  Präsident der Berliner Akademie der Künste, sprang Nuhr bei und forderte ihn auf, sich „nicht von religiösen Fanatikern einschüchtern zu lassen.

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Was darf Comedy? Islamist erstattet Anzeige gegen Dieter Nuhr.

Nuhr
Quelle: Youtube

Erhat Toka von der Muslimisch Demokratischen Union hat Anzeige gegen den Komiker Dieter Nuhr erstattet und verlangt den Boykott seines Auftritts in Osnabrück. Der Vorwurf lautet »Beschimpfung von Religionsgemeinschaften«. Für diese Straftat sieht der Gesetzgeber eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

An der deutschen Comedy-Landschaft nimmt für gewöhnlich niemand ernsthaft Anstoß. Das Milieu der RTL-affinen Witzarbeiter übt sich zwar zumeist in trivialem Verbal-Slapstick unter der kulturellen Gürtellinie. Comedy gibt sich jedoch ansonsten betont unverfänglich. Das geschieht nicht unbedingt nur aus kommerziellem Interesse. Mit Ausnahme der Satiriker von Titanic und Heute Show ist der hiesige Comedian oft nur ein zotiger Duckmäuser. Hape Kerkeling bestätigte dies mit achtbarer Offenheit: »Ich würde und werde mich öffentlich mit dem Islam nicht beschäftigen. Aus Angst.«

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