Der Ruhrpilot

NRW: FDP gegen Opel-Bürgschaft…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet: Fünf Städte sind bei Innovation City (IC) dabei…Pottblog

Ruhrgebiet II: Gelsenkirchen im IC-Finale…Hometown Glory

NRW II: Lafontaine findet Kraft immer unglaubwürdiger…Der Westen

Kultur: Metal im Pott…Metal Hammer

Ruhr2010: Gesänge der Synagoge & Lieder aus den Ghettos…Hometown Glory

Ruhr2010 II: Das Ruhrgebiet feiert sein Sommerfest…Xtranews

Bochum: Living Games Festival…Patje

Bochum II: Neue Töne zum Konzerthaus…Bo Alternativ

Dortmund: Envio-Technik soll nur zum Schein laufen…Der Westen

Duisburg: Städtische „Spürhunde“ auf Geldsuche…Der Westen

Medien: Aust-Projekt für Hombach ein Bumerang?…Meedia

Medien II: Lotta 39 erschienen…Trueten

Medien III: Madsack auf dem absteigenden Ast…Frontbumpersticker

Medien IV: Bodo Hombach –  between a rock and a hard place….Zoom

WM: Nehmt dem Neger endlich die Tröte weg!…Spiegelfechter

WM II: Der Vuvuzela Rache-Button…Nerdination

WM III: Du bist Deutschland…Jungle World

Präsi: CDU-Politikerin Lengsfeld wirbt für Gauck…Zeit

Präsi II: Der kleine Demonstrationzug mitten in der Stadt…Wirres

Internet: Berliner Rede zum Urheberrecht…Netzpolitik

Internet II: Fonic Micro-SIM für das Apple iPad 3G:…Pottblog

Der Ruhrpilot

NRW: Ampel in NRW fällt aus…Spiegel

NRW II: Gespräche über „Ampel“-Koalition geplatzt…Welt

NRW III: Gespräche über Ampel-Koalition sind gescheitert…FAZ

NRW IV: Ampel gescheitert…Pottblog

NRW V: Neuwahlen wahrscheinlich…Pottblog

NRW VI: Rüttgers wittert neue Chance…Focus

Opel: Die Lex Opel…Zeit

WM: Ein WM-Song aus Münster?…Denkfabrik

Ruhr2010: Kunstwerke entlang der A 40…RP Online

Ruhrgebiet: Neues Film-Portal…RP Online

Ruhrgebiet II: Internationales Videofestival beginnt…Bo Alternativ

Bochum: Stadt will Schulen schließen…Der  Westen

Dortmund: DSW strecken Hand nach RWE-Tochter aus…Der Westen

Recht: FAU Berlin gewinnt Prozess um Gewerkschaftsfreiheit…Isis

Krise: Bankenrettung in der Retrospektive…Verlorene Generation

Umland: Von Daake verlässt Mescheder Stadtrat…Zoom

Emmely:…hat vor dem Bundesarbeitsgericht Recht bekommen…Querblog

Emmely II: Vernunft kehrt ein…Weissgarnix

Internet: Ein Jahr Twitter-Revolution im Iran – oder so…Netzpolitik

Wanne-Eickel muss schön sein…

Ein Freund meiner Eltern aus Argentinien war zu Besuch im Ruhrgebiet. Sein wichtigstes Ziel: Wanne-Eickel.

Kulturhauptstadt 2010. Die ganze Welt starrt gebannt auf das Ruhrgebiet. Carlos nicht. Der hat alles schon gesehen, schipperte auf Schiffen den Yang-Tse hoch und runter, arbeitete in Deutschland und Schweden, tourte durch Südamerika, plantschte schon im Mittelmeer und war nun für ein paar Tage im Ruhrgebiet.

Der Grund für den Besuch war ein Name, den er auf einem Bahnhofsschild gelesen hatte: Wanne-Eickel. Und weil er sowieso gerade für ein paar Wochen in Deutschland ist, wollte er sich nun die Stadt mit dem lustigen Namen anschauen. Und das was so in der Nähe von Wanne-Eickel liegt: Dortmund, Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Duisburg. Das Ruhrgebiet.

Zwei Tage war er zusammen mit meiner Mutter auf eigene Faust unterwegs, einen halben Tag durfte ich den Fremdenführer spielen. Ich zeigte ihm Wanne-Eickel, Bochum, Gelsenkirchen und Duisburg. Die für Eingeborene wenig überraschende Erkenntnis: Bochum sieht aus wie Wanne Eickel. Wanne Eickel wie Gelsenkirchen. Marxloh und Bruckhausen sehen etwas schlimmer aus. Aber nicht wesentlich schlimmer. Der Innenhafen war ok. Die Dortmunder Innenstadt fand Carlos besser als die City Frankfurts.
Warum diese gleichförmige Masse die sich Ruhrgebiet nennt aus 53 Städten besteht, konnte ich ihm nicht erklären. Aus Carlos Sicht ist das Revier mit seinen fünf Millionen Menschen noch nicht einmal allzu groß. Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens, hat mehr als doppelt so viele Einwohner.

Was Carlos noch auffiel: Das Ruhrgebiet war grüner als erwartet und überraschenderweise flach. Er hatte es gebirgiger erwartet. Und dann fand er, dass wir alle angeben: Mit der Größe der Unis, des Bermuda-Dreiecks, den Kosten den Museum Folkwangs und so weiter. Carlos fand das ein wenig provinziell. Unis, Museen und Kneipenviertel hat jede Stadt. Was ist daran schon besonders?

Spannend fand er es, sich mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch das Ruhrgebiet zu bewegen. Dass jede Stadt andere Fahrscheinautomaten hat, dass man mal in der Bahn, mal vor der U-Bahn die Karten abstempeln muss und es auch Karten gibt, die nicht abgestempelt werden müssen, trug zur Unterhaltung bei. Die Menschen fand er freundlich, aber ein wenig zu redselig. An der Supermarktkasse wollte er nicht unbedingt über die Krankengeschichte der Kassiererin informiert werden.

Ich denke, es hat ihm hier ganz gut gefallen. Aber auch nicht so gut, dass er wiederkommen wird. Denn jetzt kennt er ja Wanne-Eickel. Und was da so alles in der Nähe liegt.

Der Ruhrpilot

NRW: Kraft lässt alles offen…RP Online

NRW II: SPD und Grüne in NRW wollen jetzt bei der FDP sondieren…Hamburger Abendblatt

NRW III: Kraft und Rüttgers zum Ende der Sondierungsgespräche…Pottblog

Karstadt: Metro macht erneuten Vorstoß…Ruhr Nachrichten

Medien: Wird die Westfalenpost teurer?…Zoom

Ruhr2010: Ausländer im Ruhrbergbau…Hometown Glory

Dortmund: Drabig rückt auf ins Präsidium der Landes-SPD…Der Westen

Bochum: Einkaufszentrum für die Innenstadt…Der Westen

Duisburg: Das digitale Erstaunen der ARGE…Prospero

Essen: DFB erkennt RWE-Bürgschaft nicht an…Der Westen

Essen II: Gott schütze Rot Weiss Essen…Der Westen

Gaza: Aufrufe zum Mord an Juden…Hometown Glory

Gaza II: Propagandaschlacht auf hoher See…Jungle World

Gaza III: Herr Erdogan und sein Kampf um den Gazastreifen…Xtranews

BP: Zensursula for President…Frontbumpersticker

BP II: not my president … aber…Zeitrafferin

BP III: Außenstelle Merkel…Weissgarnix

BP IV: Aus Respekt vor dem Amt…F!XMBR

BP V: Vieles spricht für Joschka… Law Blog

Internet: EDRi-Broschüre klärt über Censilia-Pläne auf…Netzpolitik

Internet II: Nochmal zu Flattr…Blogbar

Apple: iPad und die Vodafone-Tarife…Pottblog

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Der Ruhrpilot

Ullrich Sierau

Dortmund: OB will Grand Prix in die Westfalenhalle holen…Ruhr Nachrichten

NRW: SPD und CDU trennen sich ergebnislos…Welt

NRW II: Rüttgers optimistisch…FAZ

NRW III: Ampel oder Jamaika…RP Online

NRW IV: Rüttgers und Kraft haben noch keine Lösung…Der Westen

NRW V: Beratung in Bochum…Pottblog

Essen: Rot-Weiss Essen hat Angst vor dem Untergang…Der Westen

Bochum: Zittern um Opel…Der Westen

Dortmund: SPD lässt Pferdesteuer prüfen…Ruhr Nachrichten

Horst: Bitte nicht Ursula von der Leyen…F!XMBR

Umland: 10 Jahre Expo…Frontbumpersticker

Recht: Was ist eine Gewerkschaft?…Isis

Der Werkbund NW und die Wirklichkeit

Der Werkbund NW hat mit einer Stellungnahme auf den Ruhrplan von Albert Speer Junior reagiert. Das Papier zeugt von einem bedenklichen Realitätsverlust.

Über den Pottblog wurde ich auf die „Stellungnahme zum Speer-Plan für die Metropole Ruhr“  des Deutschen Werkbund NRW aufmerksam. Über den Ruhrplan habe ich hier auf den Ruhrbaronen vor ein paar Wochen geschrieben. Das der Werkbund  NRW auf den Ruhrplan reagiert finde ich gut: Es wird viel zu wenig über das Ruhrgebiet und seine Strukturen gestritten.

Der Ruhrplan bietet eine gute Gelegenheit zum Streit: Das Büro Albert Speer und Partner (AS&P) fordert in dem Papier, die Emscher-Zone zum Teil aufzugeben. Siedlungen sollen abgerissen und alte Industriegelände zu Grünflächen umgewandelt werden. AS&P fordert, die öffentlichen Mittel in den wirtschaftlich stärkeren Städten entlang der A40 zu konzentrieren, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

AS&P hat aber auch den Mut, die politischen Strukturen im Revier zu kritisieren: Im Ruhrplan fordert das Büro eine Stärkung zentraler Entscheidungsinstanzen und beschreibt  die Kooperation der Städte als das, was sie ist:  Ineffiziente Kirchturmpolitik, die nicht in der Lage ist, den Schrumpfungsprozess des Ruhrgebiets zu begleiten.

Das alles sieht das Papier des Werkbund NW ganz anders. Nach einem, durchaus interessanten, Exkurs durch die regionale Planungsgeschichte, würdigt der Werkbund erst einmal die IBA als  wichtigen Schritt zur Erneuerung der Emscher-Zone:

Diese Internationale Bauausstellung setzte ihre 120 Projekte nicht in den reichen Süden, auch nicht in die Mitte, sondern in diesen „Hinterhof“. Absichtsvoll.

Der Grundgedanke: Endlich auch für diesen Bereich den Anspruch desGrundgesetzes und der Demokratie zu realisieren. Denn die Bevölkerung hat auch hier ein Menschenrecht auf Gleichheit. Und es ist Aufgabe der

Autoritäten, die Gleichheit der Lebenschancen zumindest tendenziell nach vorn zu treiben. Damit hat die IBA viel Ausgezeichnetes geleistet. Diese Internationale Bauausstellung setzte ihre 120 Projekte nicht in denreichen Süden, auch nicht in die Mitte, sondern in diesen „Hinterhof“.Absichtsvoll.Der Grundgedanke: Endlich auch für diesen Bereich den Anspruch desGrundgesetzes und der Demokratie zu realisieren. Denn die Bevölkerung hatauch hier ein Menschenrecht auf Gleichheit. Und es ist Aufgabe derAutoritäten, die Gleichheit der Lebenschancen zumindest tendenziell nachvorn zu treiben.Damit hat die IBA viel Ausgezeichnetes geleistet.

Was die Autoren verschweigen: Den wirtschaftlichen Abstand der Emscher-Zone zum Süden des Ruhrgebiets konnte die IBA nicht verringern.

Auch das Lob der Dezentralität des Reviers fällt mir ein wenig überschwenglich aus:

Die Dezentralisierung ist eine außerordentlich wichtige Struktur: Sie verhindert, dass Ruhr eine Megastadt wird – mit deren menschenfeindlichen Tendenzen zu hoher Ballung, Dimensionslosigkeit, Monostruktur und vielem mehr.

So hat das Ruhrgebiet neben viel Banalität, die es überall gibt, eine große Farbigkeit an unterschiedlichen Städten. Die Entfernungen sind gering. Man kann jede leicht erreichen.

Die meisten Städte im Ruhrgebiet sind, das ist nun einmal die Wirklichkeit, vom Bevölkerungsschwund gekennzeichnete öde Käffer. Die vom Werkbund geforderten Investionen, um deren Profil zu verstärken, sind reine Verschwendung: Welches Potential sollen  denn Herne, Bottrop oder der Essener Norden haben, das man pushen kann? Nutzt dieses Pushen den Menschen die da leben wirklich oder geht es nicht nur um den Erhalt überkommener Strukturen? Nur ein Mehr an Zentralität ist in der Lage die Situation im Revier zu verbessern und gleichzeitig Verwaltungskosten zu senken.

Manchmal ist das Werkbund Paper aber auch einfach nur peinlich:

Die Städte im Norden der Region sind vernünftig aufgestellt und ordentlich verwaltet. Es fehlt ihnen nichts, um dort gut zu leben. Die meisten Länder der Welt können sie um ihre Lebens-Qualitäten und um diesen Infrastruktur-Standard beneiden.

Erst einmal: Es geht um die Region zwischen A2 und A40 – das räumliche Zentrum des Ruhrgebiets und nicht um den integrierten Speckgürtel im Norden. Haltern, Kirchhellen – da ist die Welt noch  Ordnung. Das scheinen die Werkbündler übersehen zu haben. Auch übersehen haben sie die Massenarbeitslosigkeit, die hohe Umweltbelastung, den Sanierungsstau in den Siedlungen, die Leerstandsquoten, die Abwanderung…So toll kann es in der Emscher-Zone nicht sein.

Reflexartig stellt sich der Werkbund gegen die Ideen des Ruhrplans und verteidigt eine Planungspolitik, die gescheitert ist.  Das wundert nicht: Es ist die Politik die seine Mitglieder zum Teil begleitet und entwickelt haben. Eine Entschuldigung für ein so dürftiges Papier ist das allerdings nicht.

Der Ruhrpilot

Energie: Eon will Dattelner 180-Meter-Kühlturm opfern…Der Westen

Ruhr2010: Der U-Turm ist eröffnet…Ruhr Nachrichten

iPad: Chaos bei Gravis…Pottblog

Opel: Sorgen in Bochum…Ruhr Nachrichten

NRW: Jeder deutsche Schüler soll Auschwitz besuchen…Welt

NRW II: Düsseldorfer Verhältnisse…Freitag

Karstadt: 25.000 Mitarbeiter müssen weiter bangen…FAZ

Tauss: 15 Monate auf Bewährung, Verteidigung will Revision einlegen…Netzpolitik

Tauss II: Tauss geht in Revision…Schrozberg

Ruhr2010 II: Entlang der Kunstachse bis zur Halde Hoheward…Hometown Glory

Ruhr2010 III: Schachtzeichen…Gelsenkirchen Blog

Duisburg: Warnung an Duisburg vorm Möbel-Riesen…Der Westen

Kamp-Lintfort: Jugendlicher soll Obdachlosen aus Langeweile getötet haben…Spiegel

Kamp-Lintfort II: Ein Brief an Klaus B….Xtranews

Witten: In Witten ist ein Ufo gelandet…Der Westen

Umland: Schule unter Druck…Zoom

Umland II: Offener Brief an Ole von Beust…F!XMBR

Grand Prix: Max und Moritz beim Grand Prix…Frontbumpersticker

Recht: Unverantwortliche Tipps von der Polizei…Law Blog

Gaza: Mit Islamisten auf hoher See…Achgut

Lammert: „Das Ruhrgebiet hat gelernt, gemeinsam zu klagen.“

Unschulds-Lammert

Ruhrgebiet? Ruhrbezirk? Darüber wird nicht mehr geredet. Das Thema scheint sich erledigt zu haben. Wir sprachen mit Bundestagspräsident Norbert Lammert, der als Chef der CDU-Ruhr einst das Thema geprägt hat.

Ruhrbarone: Die noch amtierende Landesregierung hat sich vor der Wahl von der Verwaltungsreform verabschiedet. Von einem eigenen Bezirk für das Ruhrgebiet war keine Rede mehr. War das Abrücken der Union vom Ruhrgebiet ein Grund für die Wahlniederlage?

Norbert Lammert: Für das Wahlverhalten gibt es immer mehrere Gründe. Ein Thema allein ist nie ausschlaggebend, und das war auch bei der vergangenen Landtagswahl so. Aber der zögerliche Umgang mit dem Thema Verwaltungsreform war ein Fehler. CDU und FDP haben in der vergangenen Legislaturperiode als erste nach Jahrzehnten dem Ruhrgebiet wieder mehr Selbstbestimmung gegeben. Die Planungshoheit liegt wieder beim Regionalverband Ruhr. Aber ich habe immer gesagt, dass es falsch war, eine grundlegende Verwaltungsreform in der Koalitionsvereinbarung anzukündigen und zugleich weit in die Zukunft zu legen. Das hat die Widerstände gegen die Reform erhöht. Auf diese Widerstände hat dann die Koalition Rücksicht genommen, was ihr erkennbar nichts genutzt hat, aber dem Ruhrgebiet schadete.

Hat sich das Zeitfenster, das seit 1999 für eine Verwaltungsstrukturreform bestand, geschlossen?

Damals, 1999, gab es für eine Verwaltungsstrukturreform keine Mehrheit im Landtag – und als es sie gab, wurde von ihr nicht kraftvoll genug Gebrauch gemacht.

Von einem eigenen Bezirk für das Ruhrgebiet, eine große Verwaltungsstrukturreform, fand man in keinem Parteiprogramm mehr etwas. Alle sind unverbindlich für mehr Zusammenarbeit. Konkret wurden nur die Grünen, die eine Direktwahl des Ruhrparlaments forderten.

Die Direktwahl des Ruhrparlaments ist nur sinnvoll, wenn es mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet ist. Ein Parlament direkt zu wählen, das kaum etwas zu sagen hat, ist eine Mogelpackung. Aber für jede Koalition in NRW, schon gar eine mögliche Große Koalition, wird eine Verwaltungsstrukturreform zu den offenen Fragen gehören, denen sich die künftige Landesregierung stellen muss. Die SPD hat sich in der Ruhrgebietsfrage bewegt: Früher war sie gegen jede Veränderung, heute ist sie deutlich offener. Ich bin da, was die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten für das Ruhrgebiet betrifft, nicht so pessimistisch. Dass sich etwas im Ruhrgebiet verändern muss, ist doch in der Region selbst nicht mehr strittig. Eine große Koalition könnte etwas bewegen. Ob sie das tun wird, weiß ich nicht.

War es ein Fehler, dass Sie nicht mehr als CDU-Ruhr-Vorsitzender zur Verfügung standen? Mit ihrem Weggang hat das Thema innerhalb der Union an Bedeutung verloren. Ihr Nachfolger Oliver Wittke konnte Sie offensichtlich nicht adäquat ersetzen.

Niemand ist unersetzlich, ich selbstverständlich auch nicht. Ich war außergewöhnlich lange Vorsitzender der CDU-Ruhr. Als Bundestagspräsident konnte ich in der Region nicht mehr so präsent sein, wie es als Bezirksvorsitzender nötig ist. Und ich hatte kein Landtagsmandat.

Das hat Oliver Wittke auch nicht mehr.

Das stimmt leider, war zum Zeitpunkt seiner Wahl zum Bezirksvorsitzenden allerdings anders.

Während es aus Westfalen massiven Widerstand gegen eine Verwaltungsreform gab, kam aus dem Ruhrgebiet, das ja am meisten profitiert hätte, kaum Unterstützung.

Die Region hat das gemeinsame Klagen gelernt und ist immer schnell dabei, gemeinsam finanzielle Zuwendungen von Land und Bund zu fordern. Das gemeinsame Handeln ist indes noch immer unterentwickelt. Im Zweifel ist der Lokalpatriotismus immer noch größer als der Wille zum gemeinsamen Erfolg. Das sieht man auch bei der Kulturhauptstadt, die nachhaltige Wirkung über das Jahr 2010 hinaus nur haben wird, wenn es auch ein dauerhaftes gemeinsames Engagement gibt. Die 15 Städte und Kreise können sich bislang nicht einmal darauf einigen, jährlich zusammen 1,3 Millionen Euro pro Jahr für eine gemeinsame Kulturarbeit aufzubringen. Mit welcher Legitimation will das Ruhrgebiet etwas von anderen einfordern, wenn es sich nicht einmal auf gemeinsame Projekte einigen kann?

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Der Ruhrpilot

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Bochum II: Jusos fordern  Entschuldigung SPD-Landtagsabgeordneten  Yüksel…Pottblog

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