Die Judenfeinde siegen

Hamburgs scheidender Antisemitismusbeauftragter Stefan Hensel. Foto: Senatskanzlei Hamburg • CC BY-SA 4.0

Der Hamburger Beauftragte gegen Antisemitismus, Sefan Hensel, selbst Jude, gibt wegen der Flut antisemitischer Angriffe seit dem 7. Oktober auch auf ihn sein Amt auf. Eine bedauerliche Entscheidung, weil sie Judenhassern Genugtuung verschafft.

Wie verlassen müssen sich Juden in Deutschland fühlen, wenn selbst ein aufrechter Mann wie Stefan Hensel den Anfeindungen nicht mehr stand hält? Seit vier Jahren ist der 45Jährige der erste Beauftragte des Hamburger Senats für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus. Einer der besten überhaupt. Er hat u.a. dafür gesorgt, dass Antisemitismusbekämpfung als Staatsziel in der Landesverfassung steht. Im Frühsommer jedoch attackiert ihn und seine kleine Tochter ein Islamist, nur weil er ihr im Auto hebräische Schlager vorspielte. Und auch sonst war er wie viele Juden ständige Angriffen ausgesetzt.

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„Scheiß-Israeli“, „Kindermörder“

Stefan Hensel Foto: Senatskanzlei Hamburg Lizenz: CC BY-SA 4.0


Ein Muslim greift Hamburgs Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel an, nur weil er seiner Tochter im Auto ein hebräisches Lied vorspielt. Gewalt gegen Juden ist seit dem 7. Oktober Alltag. Selten wird jedoch klar benannt, dass es vor allem importierter Judenhass ist.

Ich kenne Stefan Hensel seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel 2021 und habe mit ihm eins der ersten Interviews geführt, als der Hamburger Senat ihn kurz darauf zum Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus machte – schon da ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Um so mehr hat es mich schockiert, als ich ihn nun auf einer Veranstaltung in einer Hamburger Synagoge traf und erfuhr, dass ein Muslim ihm aus nichtigem Anlass nach dem Leben trachtete.

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