Warum Keynes ein Irrweg ist! Ein Plädoyer für eine Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft

John Maynard? Wer war John Maynard? John Maynard Keynes gilt heute als Wegbereiter der dauerhaften und wachsenden Staatsverschuldungen. Grafik: Dall-E


Kaum taucht eine Krise auf, schon wird John Maynard Keynes aus der Schublade geholt. Mehr Staat, mehr Schulden, mehr Eingriffe – so lautet die vermeintliche Patentlösung. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Der Keynesianismus ist keine Medizin, sondern eine Droge. Er verschafft kurzfristige Linderung, macht aber langfristig abhängig und schwächt das Immunsystem der Marktwirtschaft.

Ein Rezept aus der Vergangenheit

Keynes schrieb seine „General Theory“ in den 1930er Jahren, mitten in der Weltwirtschaftskrise also. Seine Idee war einfach: Wenn die private Nachfrage einbricht, soll der Staat einspringen und die Wirtschaft durch Ausgaben ankurbeln. Das klang damals plausibel, und tatsächlich trugen öffentliche Investitionen zum Aufschwung nach der Krise bei.

Doch Keynes sah seinen Ansatz als Notlösung in einer Extremsituation, nicht als Dauerprogramm. Politiker haben seine Theorie allerdings zur Allzweckwaffe erklärt – und damit den Staat zum größten Schuldner gemacht. Was einst Krisenhilfe sein sollte, ist heute der Normalzustand.

Die Praxis: Missbrauch statt Maß

Statt „antizyklisch“ zu handeln – also in guten Zeiten Schulden abzubauen – werden Defizite dauerhaft fortgeschrieben. Beispiele gefällig?

  • Finanzkrise 2008/09: Milliardenpakete, Abwrackprämie, Subventionen für Branchen, die längst überholt waren.

  • Eurokrise: Rettungsschirme und Milliardenhilfen für Staaten, die ihre Hausaufgaben verweigerten.

  • Corona-Krise: Hilfsprogramme im Gießkannenprinzip, die zahllose Zombieunternehmen künstlich am Leben hielten.

Das Ergebnis: Schuldenberge, Fehlanreize, steigende Inflation. Der Staat mischt sich immer stärker in wirtschaftliche Prozesse ein – und verdrängt damit die Kräfte des Wettbewerbs.

Gerade in Deutschland trifft diese Geisteshaltung auf einen fruchtbaren Boden: Die Deutschen haben traditionell ein schwieriges Verhältnis zu Freiheit und Eigenverantwortung. Viele sehnen sich nach Sicherheit, Regulierung und Bevormundung, selbst wenn das Fortschritt, Wohlstand und Dynamik kostet. Dieser Mentalität kommt der Keynesianismus gerade recht – er rechtfertigt ein „der Staat kümmert sich schon“, anstatt die Bürger in die Verantwortung zu nehmen. Schon bequem, stimmt’s?

Märkte sind nicht perfekt – aber besser als der Staat

Liberale Ökonomen wie Hayek oder die Vertreter des Ordoliberalismus haben es früh erkannt: Märkte korrigieren sich selbst. Sie bestrafen Ineffizienz, belohnen Innovation und ermöglichen Anpassung. Der Staat dagegen verteilt nach politischer Opportunität. Er finanziert Prestigeprojekte, bedient Lobbys und hinterlässt Bürokratie. Und: Er benötigt dafür Steuergelder. Je mehr Keynes, desto höher der Bedarf am Geld der Bürger.

Wer glaubt, der Staat könne durch planwirtschaftliche Eingriffe Wohlstand erzeugen, verkennt die Dynamik von Freiheit und Verantwortung. Unternehmerisches Risiko, nicht staatliche Subvention, schafft Fortschritt.

Die deutsche Angstgesellschaft

Man darf nicht vergessen: Deutschland ist ein Land der Vorsicht und Absicherung. Versicherungen, Vorschriften und Bedenkenträgerei bestimmen den Alltag. Viele Bürger empfinden Freiheit weniger als Chance, sondern eher als Risiko. Daraus erwächst der Wunsch nach einem allumfassenden Staat, der alles regelt und vermeintliche Sicherheit garantiert.

Doch genau das lähmt die Gesellschaft. Statt Eigeninitiative und Verantwortung werden Abhängigkeit und Anspruchsdenken kultiviert. Keynes liefert dafür die intellektuelle Rechtfertigung: Schulden als Fürsorge, Staatseingriffe als Schutz. Doch wer so denkt, zementiert Stillstand – und verpasst die Chancen der Zukunft. Schlimmer noch, es besteht die fast sichere Wahrscheinlichkeit, dass das System scheitert. Denn irgendwann ist die Steuerschraube derart fest gezurrt, dass nichts mehr herausfließen kann.

Die Alternative lautet Rahmen statt Eingriff

Was wir brauchen, ist kein immer größerer Staat, sondern ein verlässlicher Ordnungsrahmen. Und der bedeutet:

  • Schutz von Eigentum und Vertragsfreiheit.

  • Wettbewerbsgesetze, die Monopole verhindern.

  • Eine stabile, gedeckte Währung, die nicht durch Schuldenpolitik entwertet wird.

  • Disziplin bei den Staatsfinanzen – Schuldenbremse nicht als Bürde, sondern als Schutzschild begreifen

Soziale Marktwirtschaft heißt nicht, dass der Staat alles regelt, sondern dass er den Bürgern die Freiheit lässt, in einem klaren, nachvollziehbaren Regelwerk selbst zu handeln.

Schluss mit Keynes!

Keynes war ein großer Denker seiner Zeit. Doch seine Lehren taugen nicht für eine hochentwickelte, globalisierte Wirtschaft im 21. Jahrhundert. Heute ist der Keynesianismus vor allem ein Vorwand für Politiker, Schulden zu machen und Macht auszubauen. Denn egal, was behauptet wird: Es geht nicht um das Volkswohl, oder wie auch immer man es nennen will. Es geht um Machterhalt und Machtzuwachs.

Wer Freiheit, Wohlstand und Innovation will, muss auf Märkte vertrauen – und den Staat auf seine Kernaufgaben beschränken. Es ist Zeit, die alte Droge Keynes abzusetzen und die Marktwirtschaft wieder atmen zu lassen.

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Arnold Voss
Gast
2 Monate zuvor

Man soll das Kind nicht mit dem Bad ausschütten. Der Markt regelt nicht alles und kann es auch nicht. Da wo er es kann, bzw. könnte, bedarf es als unbedingte Voraussetzung, dass alle Marktteilnehmer die gleichen informationellen und materiellen Zugangs- und Wettbewerbsmöglichkeiten haben. Sonst kann er seine Distributions- und Allokationsfunktion nicht optimal erfüllen, bzw. führt er im Gegenteil zu gesamtwirtschaflichen Ungleichgewichten und Fehlallokationen.

paule t.
paule t.
2 Monate zuvor

Märkte bestrafen vielleicht auch Ineffizienz, aber vor allem bestrafen sie Armut. Ebenso belohnen sie vielleicht auch Innovation, aber vor allem belohnen sie Reichtum. „Der Teufel scheißt auf den größten Haufen“ und „Geld heckt Geld“ sind keine ganz schlechten Beschreibungen der Marktwirtschaft.
Man kann das sehr schön an der Soziologie des Reichtums erkennen: Die allermeisten Reichen sind eben nicht Leute mit großem Innovationsgeist, deren Vorfahren aus allen Bevölkerungsschichten stammen, sondern es sind meistens Nachkommen von Reichen.
Unter diesen Voraussetzungen die „Freiheit“ und „Verantwortung“ zu preisen, die angeblich alles richten soll, aber letztlich nur die Freiheit und Verantwortung der Reichen ist, ihren Reichtum zu behalten, ist einfach nur zynisches, ideologisches Gelaber.

Gleichzeitig kann man ökonomisch beobachten, dass zu große Vermögensunterschiede in der Bevölkerung die Wirtschaft lähmen: Sehr reiche Leute „sparen“ einen weitaus größeren Anteil ihres Einkommens als Leute mit geringerem oder mittlerem Einkommen, die ihr Einkommen zu einem größeren Teil verkonsumieren (müssen). Damit treiben die unteren und mittleren Einkommen die Wirtschaft, währed die Reichen vorwiegend die Finanzblasen treiben.
Was sich weitaus stärker erledigt hat als Keynes sind die neoliberalen Märchen von Hayek, Friedman et. al., nach denen eine deregulierte Wirtschaft, die den Reichen freie Bahn lässt, automatisch allen nützen würde. Da „trickelt“ einfach nichts „down“, sondern alles bleibt hübsch in den gleichen Taschen.

Eine Wirtschaftspolitik, die wirklich der Wirtschaft nützen soll (und nicht den Reichen, die in der Wirtschaft das Sagen haben – das wird gerne interessegelitet verwechselt) müsste deswegen das Geld vor allem da abholen (durch Erbschafts- und Vermögenssteuern), wo es nutzlos rumliegt, und dahin bringen, wo es gebraucht wird und wo es die Wirtschaft ankurbelt: zu den Armen und den öffentlichen Investitionen.

Wenn das passiert und der Staat außerdem die passenden Rahmenbedingungen für einen fairen Markt schafft (dass der Staat im SInne eines funktioneirenden Marktes zB Monopolbildung verhindern muss, sieht ja sogar der Autor), dann ist der Markt für viele Wirtschaftsbereiche ein sinnvoller Regelungsmechanismus. Nicht weniger, aber vor allem auch nicht mehr.

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