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We hold these truths to be self-evident

Die Nationalflagge auf dem Mond Foto: Edgar D. Mitchell / NASA Lizenz: Gemeinfrei

Zugebenen, der Twitter-Präsident, halt das war ja eigentlich der Titel von Obama, Donald Trump macht es einem nicht einfach ihn zu mögen. Aber wenn kein Artikel oder Bericht in den großen Medien, von der Theaterkritik bis zum Ernährungstipp, nicht mehr ohne mindestens einen kleinen Seitenhieb gegen Donald Trump auskommt, wird es schon absurd.

Ich habe in meinem Leben bisher 9 US-Präsidenten erlebt. Was heute über Donald Trump geschrieben wird, erinnert mich an die Erschütterung als Ronald Reagan gewählt wurde.

„Make America great again!“ war sein Wahlslogan den Donald Trump einfach abgekupfert hat. Das Amerika aber auch so irre sein konnten einen Schauspieler zu wählen der die Welt in Wildwestmanier zügig in den Atomtod führen würde.

Die Zeitläufte lehrten mich mehrere Erkenntnisse über Demokratie. In dieser Staatsform ist jeder Mächtige eine kurze Episode. Gemessen an dem was Despoten und Diktaturen so an Zeiten hinlegen. Die Demokratie ist nicht die Herrschaft der reinen Vernunft. Sie ist aber die einzige Regierungsform, die aus sich heraus in zivilisierter Form ihre eigenen Fehler korrigieren kann. Und das auch regelmässig tut und in der die Macht der Regierungsverantwortung geordnet und friedlich übergeben wird.

Diese Erkenntnisse lassen mich als politischer Mensch deutlich entspannter auf die Welt blicken. Donald Trump wird auch eine kurze Episode der Geschichte sein. Ich habe mir angewöhnt Entscheidungen von US-Präsidenten, da ich sie nicht als Wähler mit beeinflussen kann, entweder falsch oder richtig zu finden. Ich fand es richtig, dass der eine Bush Kuwait befreite und falsch das der andere Bush in den Irak einmarschierte. Ich fand richtig das Clinton nicht wegen einer Affäre zurücktrat und falsch das Obama einen Haufen Menschen mit Drohnen getötet hat. Und auch Trump bewerte ich so: Das er den Iran Deal ablehnt und die Botschaft nach Jerusalem verlegt finde ich richtig. Auch wenn ich ansonsten häufig den Kopf schüttele.

Wenn man den Blick noch mehr weitet, dann sieht man das Trump „America First“ Ausdruck einer politischen Strömung ist, über die schon die Gründerväter und die ersten Präsidenten George Washington, John Adams und Thomas Jefferson heftig stritten. Dass die USA aus sich aus europäischen Konflikten heraushalten sollten, war für George Washington und John Adams oberstes Gebot. Eine politische Leitlinie welche die amerikanische Politik viel länger geprägt hat als die Zeit als intervenierende Weltmacht.  Woodrow Wilson zögerte sehr lange und hat große Widerstände zu überwinden damit die USA in den ersten Weltkrieg eintraten. Und die Lindberg-Bewegung war eine starke Lobby die strikt gegen den Kampf gegen den Faschismus in Europa war. Das Thema der Einwanderung war ebenfalls schon immer hoch umstritten. John Adams erließ ein hartes Einwanderungsgesetz, welches sein Nachfolger Thomas Jefferson einfach auslaufen ließ.

Amerika ist die Wiege der Freiheit ist. Zum ersten Mal erklärten dort Menschen am 4. Juli 1776, dass sie das Recht und die Pflicht haben, verbunden im Geiste der Freiheit und der Aufklärung, dass Schicksal Ihrer Nation in die eigenen Hände zu nehmen.  Das jeder Mensch nicht gefangen bleiben muss in den Schranken seiner Geburt in eine Religion, Rasse oder Stand. Und jede Nation das Recht und die Pflicht hat, sich eine Regierung zu geben, die sich gründet auf dem Respekt dieser Rechte und der Einwilligung der Regierten.

Das mag uns heute banal erscheinen, uns, die wir heute in Freiheit leben. Damals brachte es die gekrönten Häupter des Gottesgnadentum in Aufruhr. Es geschah in Amerika. Später waren es amerikanische Soldaten, die Europa vom Faschismus befreiten. Europa konsumiert heute die Freiheit und Sicherheit die Amerika garantiert.

Dumpfer Anti-Amerikanismus ist feiger Gratis-Mut.

Die Idee der Freiheit hat es dieser Tage oft nicht leicht. Aber Geschichte ist Ebbe und Flut. Die Idee der Freiheit ist ein ewiges Ringen ihr Geltung zu verschaffen und ihrem Anspruch gerecht zu werden. Es gibt auch keinen Grund verzagt zu sein. Denn wie der große Weltbürger und Europäer Stefan Zweig 1936 schrieb: “ nur die Idee der geistigen Freiheit, die Idee aller Ideen und darum keiner erliegend, hat ewige Wiederkehr. „

Despotien, Ideologien, Diktaturen und Ihre zeitlichen Siege werden mit ihrer Zeit enden.

Sie werden zerschellen an den Worten von Thomas Jefferson und Benjamin Franklin:

„We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness. — That to secure these rights, Governments are instituted among Men, deriving their just powers from the consent of the governed.“

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thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Einerseits die o.g. Erklärung andererseits kommen in dieser Erklärung farbige Menschen nicht nur nicht vor, sie haben`s bis heute tw. immer noch schwer in den USA.
Natürlich wird Trump eine Episode bleiben, aber gilt das auch für seine Politik? Da bin ich mir nicht sicher. Reagan immerhin war lernfähig, aber Trump?

Thomas Siepelmeyer
5 Jahre zuvor

“What to the American Slave Is Your 4th of July?” Frederick Douglass’s Historic Speech

FREDERICK DOUGLASS: Fellow-citizens, pardon me, allow me to ask, why am I called upon to speak here to-day? What have I, or those I represent, to do with your national independence? Are the great principles of political freedom and of natural justice, embodied in that Declaration of Independence, extended to us? And am I, therefore, called upon to bring our humble offering to the national altar, and to confess the benefits and express devout gratitude for the blessings resulting from your independence to us?

I am not included within the pale of this glorious anniversary! Your high independence only reveals the immeasurable distance between us. The blessings in which you this day rejoice are not enjoyed in common. The rich inheritance of justice, liberty, prosperity, and independence bequeathed by your fathers is shared by you, not by me. The sunlight that brought life and healing to you has brought stripes and death to me. This Fourth of July is yours, not mine. You may rejoice, I must mourn. To drag a man in fetters into the grand illuminated temple of liberty, and call upon him to join you in joyous anthems, were inhuman mockery and sacrilegious irony. Do you mean, citizens, to mock me, by asking me to speak today?

What, to the American slave, is your Fourth of July? I answer: a day that reveals to him, more than all other days of the year, the gross injustice and cruelty to which he is a constant victim. To him, your celebration is a sham; your boasted liberty, an unholy license; your national greatness, swelling vanity; your sounds of rejoicing are empty and heartless; your denunciation of tyrants, brass fronted impudence; your shouts of liberty and equality, hollow mockery; your prayers and hymns, your sermons and thanksgivings, with all your religious parade and solemnity, are, to Him, mere bombast, fraud, deception, impiety, and hypocrisy—a thin veil to cover up crimes that would disgrace a nation of savages. There is not a nation of the earth guilty of practices more shocking and bloody than are the people of these United States at this very hour.

At a time like this, scorching irony, not convincing argument, is needed. O! had I the ability, and could reach the nation’s ear, I would, to-day, pour forth a stream, a fiery stream of biting ridicule, blasting reproach, withering sarcasm, and stern rebuke. For it is not light that is needed, but fire; it is not the gentle shower, but thunder. We need the storm, the whirlwind, the earthquake. The feeling of the nation must be quickened; the conscience of the nation must be roused; the propriety of the nation must be startled; the hypocrisy of the nation must be exposed; and the crimes against God and man must be proclaimed and denounced.

ke
ke
5 Jahre zuvor

Wir erleben Wellenbewegungen überall. Das Pendel schwingt in die eine Richtung, übertreibt es, wird zurückgestoßen.
In Unternehmen/Organisationen gibt es immer wieder die Folgen: Zentralisierung -> Dezentralisierung -> Zentralisierung ….

Wie schnell sich eine Stimmung ändert, kennt die deutsche Geschichte und auch Freiheitsrechte, die unsere Vorfahren erkämpft haben, werden aktuell durch Gruppen zurückgefahren.
Das wird sich auch wieder ändern, ich möchte aber meine Freiheit behalten und werde dafür auch kämpfen.

Es gibt aber aktuell einen Umstand, der massiv in die Geschichte eingreift. Dies ist, dass Informationen immer freier werden und irgendwelche "Heinis" nicht mehr "allmächtig" sind, nur weil sie über eigentlich banale Informationen/Berechtigungen verfügen. Dies ist auch die Chance für alle zurzeit wenig entwickelten Länder. Es ist ohne viel Kapital möglich, viel zu bewegen.

Bzgl. Trump ist die Schwierigkeit, dass man nicht das Gefühl hat, dass er irgendeine Agenda hat, abgesehen davon, im Mittelpunkt zu stehen. Auch sieht es so aus, dass er ähnlich wie die Bushs, Kennedys und Clintons versucht, seine Familie auch länger in Verantwortung zu halten.

Dann haben wir noch Deutschland mit der Kanzlerin. Aktuell bin ich auch sehr stark dafür, dass wir Amtszeiten begrenzen sollten, da die langen Kanzler-Perioden von Kohl und Merkel aus meiner Sicht nicht zur Entwicklung von Ideen, Dynamiken beitragen. Irgendwann lebt das System in seiner Blase und bekommt nichts mehr mit. Bin ich jetzt noch bei der Politik oder schon beim Fußball?

Mika
Mika
5 Jahre zuvor

@ #1: was hat das mit farbigen Menschen zu tun? Weiße kommen auch nicht vor. Schwule nicht. Transmenschen nicht. Cowboys nicht. Indianer auch nicht. Bauarbeiter nicht. Und das ist super! ALLE sind gemeint. Das ist das zentrale Element dieser Idee!

Ich halte übrigens die oft manische Fixierung auf alle möglichen Randgruppen für gefährlich für Pluralismus und Demokratie. Das betont das Trennende, nicht das Gemeinsame.

Es ist allerdings etwas lustig, dass die englische Sprache keinen Unterschied zwischen Mann und Mensch macht. Für alles, worüber man streiten möchte, braucht man Begriffe.

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

#4 Sie können doch in Kenntnis der US-Geschichte nicht ernsthaft behaupten, dass die Erklärung der Menschenrechte und die Verfassung damals für alle galten.Die Schwarzen waren Sklaven und Jefferson ein veritabler Sklavenhalter, und dass die Ureinwohner ebenfalls keine Rechte besaßen, sondern noch viele Jahrzehnte Freiwild waren, die in Reservate abgedrängt wurden, sollte doch bekannt sein. Und Waffen durften sie größtenteils auch nicht besitzen, ganz im Gegenteil. Der entsprechende und für viele US-Bürger wichtigste Verfassungszusatz galt für sie nicht, auch nicht für Sklaven. Sie sehen, die Verfassung der USA galt lange nicht für alle. Und auch heute darf locker bezweifelt werden, ob denn alle Bürger der USA nach den Grundsätzen der Verfassung behandelt werden.
Immerhin hat Jefferson, die von ihm mit Sklavinnen gezeugten Kinder testamentarisch in die Freiheit entlassen, die anderen wurden verkauft, damit seine Schulden beglichen werden konnten.

Thomas Siepelmeyer
5 Jahre zuvor

@4: peinlicher Kommentar. natürlich ist weder von roten, blauen oder grünen die rede in der unabhängigkeitserklärung, aber schwarze und indigene waren ausdrücklich ausgeschlossen, da sie eben nicht "men" waren oder zur "mankind" zugehörig gesehen wurden. Und Abraham Lincolns Landgesetz für die freigelassenen Sklaven nach dem Sieg im Bürgerkrieg wurde vom nächsten Präsidenten sofort zurückgenommen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

Despoten wie Trump lösen sich nicht nach 4 Jahren einfach selbst in Staub auf, deswegen ist Abwarten, Tee trinken und Gott einen guten Mann sein lassen, einfach nur die falsche Strategie, um Geschichte ihren Lauf nehmen zu lassen. Der politisch-demokratische Kampf gegen die nationalistisch-reaktionären, dummen und bigotten Trumpels dieser Welt ist das einzige Mittel, um sich durch Geschichte nicht einfach überrollen und vernichten zu lassen.

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Arnold Voss
Da sind wir Brüder im Geiste …

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Mika
Da bin ich ganz bei Ihnen.

Puck
Puck
5 Jahre zuvor

# 1,2,5 u. 6
Die Sklaverei war sicherlich eines der düstersten Kapitel der Geschichte, brauchen wir gar nicht drüber zu diskutieren.
Eines sollte man dabei aber nicht vergessen: Es waren Europäer, die am Sklavenhandel verdienten, entweder direkt indem sie Sklaven mithilfe der Araber aus Afrika entführten, oder indirekt indem sie vom "Dreieckshandel" profitierten.
Auch die Franzosen, die den Slogan von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit propagierten, haben da ganz empfindlich reagiert, wenn es um den eigenen Profit ging, weshalb der Staat Haiti nach seiner Unabhängigkeit (Sklavenaufstand) "Reparationen" in einer Höhe zahlen musste, dass die Tilgung des Kredites für diesen Zweck bis 1948 (!) dauerte.
Ganz zu schweigen davon, was die Belgier den Kongolesen angetan haben, was insofern zum Thema gehört, weil König Leopold das Land seinerzeit als seinen Privatbesitz in Anspruch genommen hat, um u. a. die Sklaverei dort abzuschaffen. Das System, das statt dessen installiert wurde, war aber mindestens genau so schlimm.
Überhaupt der Kolonialismus, wenn man das noch mit einbezieht, dann wird man ganz vorsichtig mit dem Zeigefinger…

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