Wie wir aus der Energiewende aussteigen werden

Windpark Bowbeat, in Großbritannien Quelle: E.ON UK

Die Beliebtheit der Energiewende war schon einmal größer. Immer mehr Menschen wird klar, dass  es teuer werden wird. Die Politik braucht ein Ausstiegsszenario. Und umsetzen müssen werden es die Grünen.

Der gleichzeitige Ausstieg aus der Kernenergie und die Umstellung der Stromerzeugung auf Erneuerbare Energien ist ein gewaltiges Projekt. Eine gewachsene Struktur der Energieproduktion und  Energieverteilung muss komplett umgebaut werden. Die schwankenden Beiträge von Wind und Sonnenenergie zur Stromversorgung passen nicht in die gewachsenen Netzstruktur und in das Lastgrundschema. Bis jetzt ist war es so: Braunkohle, Steinkohle und Kernkraftwerke liefen an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr und produzierten die Energie, die fast immer benötigt wurde: Die Grundlast. Wenn Tagsüber der Verbrauch höher lag, weil in den Büros die Klimaanlagen hochgefahren wurden kamen die Mittellast Kraftwerke dazu: Gastkraftwerke und moderne Kohlekraftwerke, die bei Bedarf schnell hochgefahren werden konnte. Und wenn Energiespitzen kamen, wurde auf Spitzenlast zurückgegriffen: Pumpspeicherkraftwerke. In dieses System passen weder Wind noch Solarenergie: Wenn die Sonne scheint und der Wind weht haben Solaranlagen und Windparks schon heute einen sehr hohen Anteil an der Stromversorgung. Und weil der durch sie produzierte Strom das Energieeinspeisegesetz privilegiert ist, muss er immer abgenommen und ins Netz eingespeist werden. Dann fahren konventionelle Kraftwerke runter – ihre Betriebszeit sinkt, so dass es sich immer häufiger nicht mehr lohnt sie zu betreiben. Da sie aber für die Netzstabilität und der Sicherheit der Versorgung unverzichtbar sind, wird nach einem Weg gesucht werden müssen, die Betreiber dazu zu bringen, sie laufen zu lassen. Wobei wir dann wohl in Zukunft neben Wind- und Sonnenenergie auch Gas und Kohlekraftwerke subventionieren müssen – vor allem, damit sie nicht laufen.

Es muss also bezahlt werden: Die Subventionen für Wind und Solarenergie, der Umbau der Stromnetze, Gas- und Kohlekraftwerke als Reserve, neue Speicher. Und das alles wird teuer.

Justus Haucap, der Chef der Monopolkommission warnt vor einem „Kosten-Tsunami“,  200.000 Hartz IV Empfänger konnten schon 2011 ihre Stromrechnungen nicht bezahlen. Die Vorschläge, die Industrie stärker zu belasten, klingen nur auf den ersten Blick vernünftig: Sicher, wenn die Industrie dieselben Strompreise wie alle zahlt, werden die Kosten der Allgemeinheit sinken, allerdings werden Jobs verloren gehen. Wie man es dreht und wendet: Die Energiewende erweist sich als unfinanzierbar. Sie ist politisch gewollt, technisch und wirtschaftlich aber kaum umzusetzen. Sie birgt sozial- und industriepolitischen Sprengstoff. Und sie bringt auch wenig bei der Vermeidung von Klimagasen. Zum einen, weil Deutschland gegen den Trend versucht Klimagase zu abzubauen. Was hier geschieht ist aber eigentlich egal, wenn man den steigenden Verbräuche in Indien oder China sieht. Man kann nun einmal ein globales Problem nicht lokal lösen.

Wenn es teurer wird steigt die Wut. Und wenn die Leute wütend werden, muss und wird die Politik reagieren. Sie kann natürlich den Bedürftigen Zuschüsse zum Strom zahlen, sie kann versuchen die Industrie auf anderen Wegen zu entlasten um  Jobs zu sichern, aber das alles wird vor allem die Schulden steigern. Das sind die beiden Alternativen: Die „Kosten-Tsunami“ versuchen mit Subventionsdeichen zu stoppen oder aus der Energiewende aussteigen.

Natürlich nicht ganz. Christian Lindner (FDP) hat einen möglichen Weg gestern in der FAZ skizziert:

Dabei geht es nicht darum, die Energiewende in Frage zu stellen. Aber die durch das EEG garantierte Vergütung in Verbindung mit dem Einspeisevorrang von alternativer Energie, das ist nicht mehr zeitgemäß. Dadurch verliert konventionelle Energie an Marktfähigkeit, der Strom wird teuer und die Versorgung instabil. Sinnvoll wäre das von Rainer Brüderle vorgeschlagene Quotenmodell, um einen Effizienzwettbewerb zwischen Sonne, Wind und anderen Energieträgern zu schaffen.

Lindners Vorschlag ist vernünftig und realistisch und er könnte einen Ausweg aus der Kostenfalle darstellen. Ergänzen könnte man ihn durch Investitionen in CO2 reduzierende Technologien, die in Schwellenländern eingesetzt werden. So könnte man mit weniger Ausgaben eine höhere CO2-Reduzierung erreichen und über den Umweg der Entwicklungshilfe gleich auch noch hiesigen Betrieben Aufträge zuschanzen.  500 Millionen Euro wollen die Grünen nach der Bundestagswahl ganz zurecht in solche Projekte stecken. Ein Ansatz, der sich mit den Vorstellungen von RWI-Essen Präsident Christoph M- Schmidt deckt:

…wenn wir effektiv gegen den Klimawandel vorgehen wollen, müssen wir Länder wie China und Indien, aber auch die Dritte Welt dabei unterstützen, verantwortungsvoll mit Energie umzugehen. Das ist außerdem, was den Klimaschutz betrifft, am effektivsten.

Einen solchen Paradigmenwechsel wird allerdings nicht eine schwarz-gelbe Bundesregierung einläuten, Das kann nur eine Bundesregierung tun, an der die Grüne beteiligt sind.  Es ist nur auf den ersten Blick erstaunlich, dass Parteien sich häufig für Reformen einsetzen, die gegen die eigenen Ziele stehen und der eigenen Klientel schaden. Auf den zweiten Blick ist es allerdings nachvollziehbar: Eine CDU-FDP geführte Bundesregierung hätte die Agenda 2010 nicht gegen den Widerstand von SPD, Grünen und DGB durchsetzen können. SPD und Grüne hingegen konnten es. Hätte die SPD die Wehrpflicht abgeschafft, wäre die Union auf die Barrikaden gegangen. So blieb der Protesturm aus. Diese Komplementärreformen hat es immer wieder gegeben. Sie trugen zu Entzauberung der Regierungsparteien bei. Und so werden es die Grünen sein, die den Umbau oder Ausstieg aus dem jetzigen Erneuerbaren Energiengesetz beschliessen und ihrer Klientel vermitteln müssen. Lindner, und nicht nur er, wird sich dieses Schauspiel mit Genuss anschauen können. Wir werden es in wenigen Jahren erleben.

 

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Waldfee
Waldfee
12 Jahre zuvor

Hallo Herr Laurin, PV Strom hat jetzt schon die Grid-Parität erreicht, sie sitzen gerade ganz schon der PR Arbeit der großen Energieerzeuger auf und beteiligen sich an deren Lobbyarbeit und Lügenmärchen.
Sorry, bitte recherchieren Sie besser. Was wir benötigen ist nicht eine Verlängerung der Laufzeit, sondern ein EE-Konzept mit einem richtigen Marktrahmen.

Waldfee
Waldfee
12 Jahre zuvor

Das stimmt nicht wir haben einen Mark, der Bedarf einer Anpassung das hat mit PR der Solarenergie nicht zu tun.
Sie recherchieren sehr schlecht und leider oberflächlich, halten Sie Artikel zurück und lassen diese wachsen hier ein paar Hilfen:
https://www.broeckers.com/2012/02/24/der-sonne-geht-die-kohle-nicht-aus/
https://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Droht-im-Energiebereich-schon-wieder-ein-Ausstieg-aus-dem-Ausstieg/57994/1
https://www.tga-fachplaner.de/TGA-dossiers/L0NPTExfVklFVz9DT0xMRUNUSU9OSUQ9NDMwJk1JRD0xMDgwNDI.html

Linder muss sich neue Einnahmequellen erschleißen, die Hoteliers sind ja schon von der FDP geschröpft 🙂 .. und mit Fianzen hat die FDP keine guten Hand, die verschulden sich selber so sehr…dass die besser keine Landes oder Bundeshalthalt mehr anfassen sollten. Die müssen erst mal ihre ParteiHH wieder sanieren.

Mao aus Duisburg
Mao aus Duisburg
12 Jahre zuvor

@ Junge. Junge, Stefan, da hast Du aber wieder mal locker durch die Hose die Pressemitteilungen der FDP und anderer Markt-Liberalisten abgeschrieben – (und mal eben keinen gegenexperten gegengeschnitten), da weiss ich gar nicht, bei welchem Denkefehler ich anfangen soll….

1. Die derzeitige Stromerzeugung ist nicht nur Planwirtschaft pur, sondern vom Kartellamt auch als Oligopol festgestellz. Warum passiert nix? Siehe FDP.

2. Erneuerbare Energien senken den Strompreis an der Boerse. Jede andere Behauptung ist nachweisslich eine Luege.

3. Klimaschutz und China: Hier stimme ich zu. Aber warum willst Du der deutschen Wirtschaft nicht die Moeglichkeit geben, von technologischen errungenschaften zu profitieren. Wer weniger Klimaschutz will, sollte das aber auch bitte so sagen.Google ma FDP und Klimaschutz.

4. Vorragn Erneuerbaren Energien: Klar, dass die FDP das fordert. Kriegen ja auch die meisten Spenden aus diesem Lager ubd Herr Clement ist ja der neue Berater von Herrn Lindner.

Ich hoere hier jetzt mal auf und warte auf Replik. Wie gesagt: Sehr viel Schaum vor dem Mund, journalistische Standards verfehlt. SCHADE…

Mao aus Duisburg
Mao aus Duisburg
12 Jahre zuvor

In einem Punkt gibt es aber Zustimmung: Solarfoerderung! Die muessen wir kuerzen und das Geld umleiten in das Thema Speicher und Kapazitaetsmarkt. :-).

J. Fuhrmann
12 Jahre zuvor

Ach Gottchen der alte Mann Laurin nun wieder. Da kommt er hier mit so etwas wie der Tageslastkurve daher. Mensch Laurin, das ist doch völlig abgegessen. So funktionierte das früher einmal. Damals als für so technische Dinge noch die Ingenieure zuständig waren. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Heute können wir uns auf die Schwarmintelligenzler verlassen. Die wissen genau was man zum Machen von Strom so braucht. Es reichen die Sonne im Herzchen, der Wind um das Näschen und immer ein fröhliches Nachhaltigkeit auf den Lippen. Schon geht es los.

Um solche belanglosen Details wie das Verhältnis der Verfügbarkeit dieser Energieträger zum tatsächlichen Bedarf, die erheblichen Kosten für das Vorhalten von Kraftwerken zum Ausgleich dieser Schwankungen, die Eingriffe in die Natur beispielsweise durch Pumpspeicherwerke zur Speicherung der Energie und Fundamentgründungen auf dem Meeresboden für Offshore-Windparks, die Beeinträchtigung des Vogelzugs durch die vielen Windräder oder auch die Versiegelung landwirtschaftlicher Nutzflächen mit Solarpanellen müssen sich die Nachhaltigen nicht kümmern. Das können sie immer noch beklagen wenn die Wirkung ausreichend sicht- und spürbar ist.

Noch ein Wort zu diesen Hartz4-Leutchen. Das sind ja wohl die voll unnachhaltigsten Zeitgenossen die es gibt. Hey, diese Typen haben überhaupt keinen Sinn für unsere Umwelt. Die fahren doch tatsächlich noch so alte Stinkerautos statt sich einen neuen Hybrid anzuschaffen. Wo sich der Nachhaltige bereits um ein neues klimaneutrales Ökohaus bemüht, da bewohnen die noch immer ihre schlechtisolierten Miethütten mit den undichten Fenstern. Man fasst es nicht. Doch statt im Ökosupermarkt das voll ökologische Nachhaltigkeitsmüsli zu kaufen gehen die zum Discounter. Nur weil es dort billiger ist! Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln.

Besucher
Besucher
12 Jahre zuvor

Der Solarstrom ist nicht teurer als Atomstrom, wo unsere Enkel und Urenkel sich mit er Entsorgung des Atomsmüll noch rumärgern und uns verfluchen werden. Die Lösung heißt, a) dezentrale Energieversorgung von auch Privathaushalten. Dies geht mit solar und BHKW schon heute und die Speicher sind auch in der Entwicklung. Allerdings bekommen wir die ersten Batterien für Photovoltaikanlagen wohl eher aus China geliefert. Es gibt in Brandenburg auch ein Pilotprojekt von RWE. Eine Windkraftanlage speichert überschüssige Energie in dem sie Wasserstoff produziert. Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten und wenn die Deutschen es nicht tun, so kaufen wir halt unsere kleinen E-Autos und Batterien aus China. Schlaft weiter deutsche Industrie, die Verbraucher denken bereits global und der Mittelstand wird schon aufpassen, das er auf den Zug aufspringt. Auch sollte man eher die mafiösen Machenschaften der großen Stromerzeuger an der Leipziger Börse unterbinden, wo Strom mit absicht verknappt wird. Keine Angst die dezentrale Stromerzeugung wird kommen !

halil
halil
12 Jahre zuvor

Schon mal was von „Energiearmut“ gehört ihr Energiewendediskutanten? Diese von Soz/Grün initiierte Energiewende geht zu lasten derer die ohnehin schon kaum noch Geld zum Leben haben.
Mal abgesehen davon. Einer Partei zu vertrauen die höchsten in Sachen Wendehals und wie krieche ich den etablierten in den Aller wertesten Kompetenz besitzt zu vertrauen ist eine mehr als schräge Geschichte. Dabei kann nichts gutes rumkommen. Naja, außer den gefüllten Taschen unserer Abgeordneten. Die kriegen eh nie genug!

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Stefan, schon bemerkenswert und nachdenkenswert, wer alles den Ausstieg aus der Energiewende fordert und mit welchen Argumenten -Lindner/Rössler für die FDP, die FAZ, Du und ….-Brüderle(!!) darf dabei natürlich personen- , partei- und interessenbedingt nicht Außen vor bleiben.

Die vorgetragenen Argumente sind allesamt nicht neu, und sie sind mittlerweile allesamt hinreichend wissenschaftlich fundiert widerlegt -sh. u.a. der Hinweis unter -1-Waldfee-.

Wiedereinmal zeigt sich, zu welcher Kampagne die vier Energiemonopolisten in Deutschland mit riesigen finanziellen Aufwand fähig sind, wenn es um ihre Interessen geht.

Diesen 4 Energiemonopolisten geht es, und das ist eine Selbstverständlichkeit aufgrund ihrer unternehmerischen Pflicht gegenüber ihren Aktionären, nicht um den Klimaschutz, nicht um eine sichere und preisgünstige Energieversorung, sondern ausschließlich darum, bereits jetzt gegebenen und aufgrund der sog.Energiewende zu befürchtenden wachsenden Einbrüche ihrer Gewinne im Interesse ihrer Aktionäre „um jeden Preis“ zu verhindern.
(Das ist vergleichbar zur Zeit im kleinen zu beobachten, wenn Kommunen nach Ablauf der Konzessionsverträge z.B. mit RWE versuchen, Netzgesellschaften eigenständig oder in interkommunaler Zusammenarbeit zu gründen, sich also von der Herrschaft eines Monopolisten zu befreien versuchen.)

Nur dann, wenn in der Debatte um die Zukunft der Energieversorgung, um die Weiterentwicklung oder um den Aussstieg aus der Energiewende, wenn in der Debatte um die Zukunft des Klimaschutzes jedem Diskutanten stets dieses primäre Ziel der 4 Energiemonopolisten als deren unternehmerische Pflichtaufgabe gegenüber ihren Aktionären bewußt ist, also „um jeden Preis“ weitere Gewinneinbrüche ihrer Unternehmen verhindern, Maximierung der Gewinne anstreben, ist gewährleistet, daß Fakten orientiert diskutiert wird und nicht einseitig der Interessenslage der 4 Energiemonopolisten entsprechend und ihr gerecht werdend.

Im übrigen, Stefan, meinst Du allen Ernstes, daß es seit der Manifestation der Herrschaftsbereiche der 4 Energiemonopolisten im Bereich der Energiewirtschaft wirklich je einen „freien Markt“ mit gleichen Chancen für alle potentiellen Wettbewerber in Deutschland gegeben hat?

Und noch etwas zu den von Dir zitierten „absurd hohen Investitionen für die Solarenergie“:

Wie hoch sind denn beispielsweise die bisherigen staatlichen Subventionen im Bereich der Stromgewinnung aus Kernkraftwerken? Und wie hoch werden sie letztendlich insgesamt irgend wann zu beziffern sein, wenn die unvorstellbar hohen und vom Staat zu finanzierenden Ausgaben für die Zwischenlagerungen und die „Ewigkeitskosten“ für die Endlagerung -wann,wo,wie?-eingerechnet werden? Darüber nachzudenken hilft zumindest, die Aussage über die „absurd hohen Investitionen für die Solarenergie “ ( und für andere nicht fossile Energiegewinnungsmöglichkeiten) zu relativieren.

Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Der bestmögliche Energieleistungszuschnitt ist mangels Wettbewerb im Entdeckungsverfahren nicht bekannt. Es existiert kein Energie“markt“ (wie es auch keinen Arbeits“markt“ oder Finanz“markt“ gibt)! Stattdessen herrscht, wie von Stefan Laurin richtig erkannt, Planwirtschaft – also Energiesozialismus. Diese Energie“wende“ ist Orwellsches Neusprech für Energiereduzierung, Energiemangel, Energienotstand.

Andrew Murphy
12 Jahre zuvor

Stephan Laurin und Christian Lindner händchenhaltend bei EE Sonnenuntergang, unfassbar!

Lieber Stefan, auch wenn man den Unsinn wiederholt, er wird nicht besser und noch viel wichtiger, er wird nicht richtig:
– die Idee des Quotenmodells der FDP stammt aus den 90ern und funktioniert nicht. Beweis: Weltweiter realer Einsatz, bspw. Dänemark und GB. Wurde überall wo es eingesetzt wurde wieder abgeschafft!
– es ist ja schön, dass man sich um die 0,2m HartzVI Empfängern Sorgen macht, Rechnung: das sind ja dann wohl 0,24% der Bevölkerung, richtig? Die Quote der Nicht-Rechnungszahler lag in den 70er und 80ern höher. Damals haben aber auch alle anderen die Rechnungen bezahlen müssen. Die Liste der Betriebe, die von der EE Unlage befreit werden ist – durch Intervention der FDP – auf über 1000 gestiege, da finden sich so energieintensive Industrien wie Floristen und Hotelliers drin.
– klar Sonne und Wind sind nicht omnipräsent, aber sie produzieren Strom, wenn er gebraucht wird. Der meiste Steom wird während der Mittagszeit gebraucht, dann wird er geliefert. Und das plötzlich überall der Wind nicht mehr weht ist genauso unrealistisch, wie dass Kohle aus Deutschland billiger ist als aus Südafrika. Erneuerbare Energie passen hervorragend ins Netz, wenn man es will. Ich kann mich sehr gut an eine Diskussion mit dem Leider der Netze von RWE Ende der 90er erinnern:“ mehr als 5% EE halten die Netze nicht aus, dann fliegt uns hier alles um die Ohren.“ Laverpalaver, mittlerweile haben wir 22% EE und es klappt.
.- der Vostand von RWE Jürgen Großmann hat WÖRTLICH auf der letzten PK zum Jahresergebnis 2011 gesagt, dass das Ergebnis deswegen so schlecht, weil im Strombereich die Produktionskosten an der Strombörse durch den PV Strom so billig wird und sie ihren teuren Strom nicht verkaufen können!!!
– der Lindner hat vor drei Monaten vorgeschlagen, die Einspiesevergütung für PV abzuschaffen (sind nun bei 0,139€ pro Watt) und besser die OffshoreWindenergie zu fördern ( by the Way: EE Tariff liegt bei 0,15€), das kann doch nicht Dummheit sein, da geht es darum, den politischen Gegner zu treffen. Das hat System.
– RWI, ah, mein liebstes Kind, dieses von Spendengeldern von RWE unterhaltenes Lobbyinstitute schlägt vor, dass wir hier die EE nicht fördern, weil die Chinesen und Inder ja eh alles Verpesten, Hmm, so kann ichmeine Untätigkeit ja auch versuchen zu rechtfertigen. Ich schlage einmal vor, Du fährst einmal nach Peking und erklärst denen einmal was die zu tun haben, der Chinese ist da sehr offen für Kritik 🙂
Ich habe das in China zum Thema Menschnrechten einmal versucht. Die halten Dich für Irre. Was schließen wir daraus? Der RWI Mann will seinen Geldgeber einen retorischen Freibrief geben. Man sollte denen zuhören, die unabhängig sind und was sinnvoller erzählen.

– Aber, folgen wir doch einfach einmal der Industrielogik der erfolgreichsten deutschen Branche: Der Autoindustrie: wir bauen das Vorzeigeprodukt an dem die Welt genesen soll. Dafür bekomme ich hier massive Industrieförderung, ich kann sogar 1000km auf der Autobahn fahren. Und für die Deutschen darf es nur das beste Auto sein.
Am Tag als die CDU/FPD die Regierungarbeit aufgenommen hat, war die Erneuerbare Energien aus Deutschland Weltweit Spitze, vergleichbar mit der Autoindustrie. Und nun?

Besucher
Besucher
12 Jahre zuvor

Stefan Laurin: jeder 10. Arbeitsplatz hängt an der deutschen Autoindustrie. Dies ist auch ein Resultat der Planwirtschaft und eines Staatsbetriebes VW. Und das Resultat? Überproduktion, 7 % Rückgang der Neuzulassung gegenüber 2011, sehr gefährlich. Wenn jetzt die chinesische Partei noch aufgerufen hat, kauft chinesische Autos und unsere Industriellen wieder das E-Auto verschlafen und uns immer noch erzählen kauft Dieselautos, noch dazu da junge Leute (mein Sohn 22 fährt in der Stadt mit Nahverkehr hat auch noch kein Auto) das Auto nicht mehr als Nr. 1 der Investition ansehen, dann sehe ich für die Autoindustrie schwarz. Dann jammert die FDP vielleicht wieder und verlangt eine Abfrackprämie. Es gibt dabei nur ein Problem: Da es immer noch keine Mindestlöhne gibt und die Rentner , die künftig in Rente gehen weniger Rente bekommen wie heute, wird die Kauflust auch zurückgehen. Banken finanzieren keine Mini-jobber und Mini-rentner. und ein Fuhrpark muß nicht alle 5 Jahre neue Autos anschaffen, die sollten schon mindestens 10 Jahre halten, auch Unternehmer müssen rechnen und brauchen immer weniger Steuersparmodelle.

Aus Maus
Aus Maus
12 Jahre zuvor

hallo Herr Laurin,
„Ansonsten: Lass uns alle Subventionen kippen und schauen was passiert… 🙂 Das Geld kann man besser für Bildung ausgeben.“

Das ist doch genau das, was eben nicht funktioniert. Stichwort Entsorgungs- und Ewigkeitskosten. Das sind versteckte Kosten, die die Allgemeinheit trägt und damit Subventionen. genauso wie die Kosten, die der Gesellschaft durch CO2 und Klimawandel entstehen.

Aus einem Artikel der RAG ( https://www.rag-stiftung.de/fileadmin/user_upload/pdf/2011-04-05_Sonderdruck_FAZ_Pumpen_bis_zum_Sankt…_01.pdf ) :
„Mit rund 70 MW Anschlussleitung ist das Pumpen des
Grubenwassers überaus energieintensiv. Rund 100 Millionen Euro werden jedes Jahr
an der Ruhr für die Wasserhaltung ausgegeben. Und weil man die Pumpen ,,auf ewig“
betreiben muss, damit sich das salzhaltige und mit Nickelsulfat, Eisenoxiden und Mangan
kontaminierte Grubenwasser nicht mit dem Grundwasser des Deckgebirges vermischt (und
es unbrauchbar macht), werden diese Kosten bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag anfallen. Man
spricht daher von den Ewigkeitslasten des Steinkohlebergbaus.“

Wie wollen Sie das in Ihrer Subventionsstreichungstheorie einbringen? Gleiches gilt für die Endlagerung von Atommüll. Das Zeug ist für Jahrzehntausende sicher aufzubewahren.

Ich finde ihren freiheitlichen Ansatz wirklich toll, aber Freiheit ist eben auch wirklich immer die Freiheit der Anderen. Eigenverantwortliche Freiheit sollte auch immer bedeuten, sich die eigene Freiheit anderen gegenüber verantwortlich zu nehmen. Und das werden Sie wohl kaum einer kapitalorientierten AG zutrauen?

Andrea "V"
Andrea "V"
12 Jahre zuvor

Nun Stefan Laurin,
das ist dein Blog.
Für Gegenteilige Meinungen und Beweise sind sie nicht zugänglich, also schreibe ich auch keine Argumente gegen Ihre Meinung!

Viel Glück

Andrea

Arnold Voß
Arnold Voß
12 Jahre zuvor

@ Andrea „v“

Die meisten und zugleich überzeugendsten Argumente für die Energiewende kommen hier immer dann zusammen, wenn Stefan sich in gewohnt provozierender Manier gegen sie ausspricht. Besser kann man nach meiner Ansicht für die Energiewende nicht werben. 😉

Andrea "V"
Andrea "V"
12 Jahre zuvor

lach @Arnold Voss,
der Tiefschuss war gut! 🙂

ulli
ulli
12 Jahre zuvor

die Energiewende heißt Dezentralisierung, von wenigen großen Erzeugern zu immer mehr kleinen Erzeugern. An Speichern wird weltweit gearbeitet. Es klingt geradezu so als ob Herr Laurin lieber ins Mittelalter zurück möchte. Bringt ihm also Pferd und Kutsche.

Kleinmann
Kleinmann
12 Jahre zuvor

Schon bedenkenswert … da sammelt der Autor die Argumente der Energiewende-Verlierer auf und kaut sie noch einmal durch. Warum wird dies nicht durch Gegenargumente und entgegenstehende Fakten getrübt? Liegt es vielleicht daran, dass der freie Journalist gemeinsam mit den Granden des Ruhrgebiets publiziert (https://www.ruhrbarone.de/ruhrgebiet-spannende-provinz/)? Vielleicht gab es für die Beiträge ein paar Kohlepfennige …?

Andrew Murphy
12 Jahre zuvor

Stefan,
Oh Gott, das Rudern wird anstrengend werden. 🙂
Die Energiewende nicht funktionieren? Ein Brüller, sie ist schon da, wird aber von einigen verschlafen bzw. sie müssen ihr Geschäftsmodell anpassen oder werden untergehen, so einfach ist das. Verschone uns doch mit dieser Ruhrgebietsromantik, das liest sich wie Berichte über Dinosauriern. „Grossmann: auch ich habe ein recht zu leben, schnief,“ da kommen einem ja die Tränen. Da Du keine Argumente hast bzw. antwortest, hier meine Email an Dich:
Wenn man so etwas raushaut, dann muss es stimmen, besonders wenn man gedenkt gegen seine Leserschaft zu schreiben. Deine „Gegenargumente“ sind inhaltslos, und dein Erneuerbare-Energien-Basching ist ungefähr so originell wie aktuell Griechen-Basching – origineller wäre Kreta an die Türken zu verkaufen, dann sind die Griechen wieder flüssig 🙂

Es ist doch die Aufgabe eines Journalisten kritische Themen fundiert anzugehen und durch Statistiken und Recherche kombinierend wird einen Artikel dann außergewöhnlich. Es gibt aber keinen Grund mehr ein Blog zu lesen, der nicht eins-und-eins zusammenrechnen kann.
– RWI, bitte schau Dir doch einfach einmal unabhängige Bewertungen an, bspw. Lobbycontroll
– Jeder 10. Arbeitsplatz in Deutschland hängt von der Autoindustrie ab, diese unkritisch übernommene Aussage habe ich schon von so vielen Wirtschaftsverbänden gehört (Einzelhandel, Rüstungsindustrie, Autoindustrie, Energie Branche, Chemische Industrie und auch der Staat), ein Wunder das noch jemand in Deutschland was anderes macht. Kleine Rechnung: Es wurden in Jahre 2010 5,9m Autos in Deutschland hergestellt, es gibt 41,6m Erwerbstätige (2011) in Deutschland, d.h. pro Auto sind 14 Personen ein Jahr lang damit beschäftigt, dieses zum Laufen zu bekommen. Stefan, das ist doch absurd, gehe nicht jedem Interessenvertreter auf dem Leim…
– Amprion hmmm, wem gehörten die Assets vorher? Dessen Brot ich ess..
– Kernenergie, 10000 Jahre Endlagern, muss man mehr schreiben? Okay: gegenwärtig bestehen 465 AKW weltweit, die verbrauchen 70.000 Uran pro Jahr, die bekannten Vorräte sind 2,1Mio. Tonnen, macht maximale Laufzeit von 30 Jahren. Bei einem global genutzen Anteil von 5% an der hergestellten Energie! Will die Kernenergie auch nur den gleichen Energieanteil stellen wie die EE, so muss sie um um das 4fache wachsen, folglich verkürzt sich die Rohstoffmenge um das vierfache. Die Kernenergie funktioniert nicht!
– Kohle, Braun- und Steinkohle: Der Kollege hat ja die gigantischen Kosten dafür einam aufgeführt, wieviel es kostet damit das Ruhgebiet nicht absauft. Gerne können wir aber auch hier die Kosten hochrechnen, Stein- & Braunkohle funktionieren nur duch Externalisierung der Kosten und Privatisierung der Gewinne.

Erneuerbare Energien geben die Möglichkeit, Bürgern, Verbrauchern und im besonderen den Komunen in diesem Lande wieder das Heft des Handels zu übernehmen. Dezentral und Vor-Ort. Dezentral und demokratisch ist konträr zu Zentral, Korrupt und Monopolistisch. Das ist eine Graswurzelbewegung, die nicht funktioniert WEIL jemand die Energiewende beschlossen hat, nein, keiner Produziert mehr Energie in Deutschland als die Erneuerbaren und zwar TROTZ der Blockkadehaltung von BDI, den vier Schwestern und Dir 🙂

Stand up for your right!

Kleinmann
Kleinmann
12 Jahre zuvor

@stefan #24: Dieses ehrenamtliche Engagement lobe ich mir. Sie scheinen wirklich komplett unabhängig zu sein …

Aber hoffentlich verkaufen Sie wenigstens Ihre knallhart geführten, kritischen Interviews (https://www.cicero.de/kapital/energiewende-solarenergie-sollte-nicht-weiter-ausgebaut-werden/49696)?

Visionär
Visionär
12 Jahre zuvor

Stefan Laurin: Habe heute gelesen, Finnland hat etliche Pumpspeicherkraftwerke und möchte ein Stromkabel durch die Ostsee legen um überschüssige Energie aus Deutschland zwischenzuspeichern.

Selbst global ist die Energiewende nicht mehr aufzuhalten. Alle machen mit.

Schließt die Bergwerke und gebt die Kohlesubventionen den Arbeitern in die Hand , die wissen besser damit ihre Zukunft zu gestalten.

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