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Ey, Hoaxmaster – was is´n Podcast?

Einer der wichtigsten deutschen Podcaster: Alexander 'Hoaxmaster' Waschkau
Einer der wichtigsten deutschen Podcaster: Alexander ‚Hoaxmaster‘ Waschkau (Quelle: privat)

Im Rahmen unserer Serie „Podcasts ausm Pott“ wollen wir heute einmal erklären, was so´n Podcast überhaupt ist. Und da wir schreibfaul sind, haben wir einen der erfolgreichsten deutschen Podcaster im Wissenschaftsbereich angesprochen – und siehe da: er kann nicht nur sprechen, sondern auch schreiben.

Alexander ‚Hoaxmaster‘ Waschkau macht seit Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau Alexa ‚Hoaxmistress‘ Waschkau den Hoaxilla-Podcast. Was das ist und wieso und so, erklärt er jetzt mal schön selbst! Es spricht von hier an – der Horstmaster Hoaxmaster!

 

Podcasting

„Und? Was machst Du so sonst so?“ Die  klassische Partyfrage. Wenn ich dann  antworte: „Ich produziere seit über vier Jahren mit meiner Ehefrau einen Podcast“, ernte ich meist einen leeren Blick und die Gegenfrage: „Was ist denn ein Podcast?“

Was ist ein Podcast?

Wikipedia hat da eine schicke Definition:

„Podcasting bezeichnet das Anbieten abonnierbarer Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich zusammen aus der englischen Rundfunkbezeichnung Broadcasting und der Bezeichnung für bestimmte tragbare MP3-Spieler, iPod, mit deren Erfolg Podcasts direkt verbunden sind und die heute stellvertretend für jegliche tragbare MP3-Spieler stehen. Ein einzelner Podcast besteht aus einer Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen News Feed (meistens RSS) automatisch bezogen werden können. […]“

Das versteht aber leider kein Mensch! Also ich zumindest nicht.

Deswegen, und weil es irgendwie seltsam ist auf einer Party auf einen Wiki-Artikel zu verweisen, habe ich mir über die Jahre einen anderen Weg gesucht, mein Hobby zu erklären. Ich sage: „Naja, ein Podcast ist so etwas wie eine regelmäßig erscheinende Radiosendung, die man über das Internet anhören kann. Und so eine Sendung produziere ich.“

In den allermeisten Fällen flammt dann so etwas wie Verstehen in den Augen meines Gegenübers auf, gefolgt von der Frage: „Und wann und auf welchem Sender kann man Deine Sendung hören?“Die einfachste Antwort wäre: „Immer und überall!“
Denn genau das ist der Charme von Podcasts. Aber das Gegenüber auf der Party wäre mit dieser Antwort sicher unzufrieden.

Deswegen nehmen wir uns doch die Zeit, um einmal ausführlich zu erklären, wie das Medium Podcast funktioniert. Betrachten wir beide Seiten des Mediums: Den Produzenten (Sender) und den Zuhörer (Abonnenten).

Der Podcastproduzent

Ich bin als Produzent meines Podcast im Wesentlichen mein eigener Sender. Ich erarbeite das Sendungskonzept, nehme die Folge auf, bin selber Sprecher und schneide die Folge.
Anschließend wird die Folge im Internet auf einem Server gespeichert und kann nun theoretisch von jedem heruntergeladen werden.

Allerdings weiß niemand, dass eine neue Folge erschienen ist. Ergo lädt sie auch niemand herunter. Um dieses Problem zu lösen, haben findige Programmierer den sog. „Feed“ ins Leben gerufen.
Frei übersetzt bedeutet das engl. Wort „Feed“ in etwa „Zuführer“. Dieser Begriff beschreibt die Aufgabe des Feed schon sehr gut . Der Feed enthält eine Liste mit allen bereits erschienen Episoden der Sendung und versendet zusätzlich jedesmal eine Meldung an alle Zuhörer (Abonnenten), wenn eine neue Episode erscheint.
Technisch gesehen, ist der Feed dabei nicht viel mehr als eine standardisierte Textdatei, die alle Informationen zur Sendung in einem einheitlichen Format beinhaltet.

Das ist für mich als Produzenten praktisch, weil alle meine Hörer automatisch über die Publikation einer neuen Episode informiert werden, ohne dass ich Mehrarbeit habe.

Damit meine Sendung im Internet ein eigenes „Zuhause“ hat, pflege ich dann noch die neue Folge in die Homepage zur Sendung ein. Aber grundsätzlich würde der Feed alleine genügen, um einen funktionierenden Podcast ins Leben zu rufen.

Damit ist meine Arbeit als Produzent eigentlich beendet.

Der Podcasthörer (Abonnent)

Der Hörer  sollte nun im Idealfall den Feed eines Podcasts auslesen können. Was im ersten Moment kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach: In der Sprache der Podcastszene wird ein Feed nämlich abonniert.

Wer jetzt beim Wort Abonnement an Geld denkt, wird positiv überrascht sein: Die allermeisten Podcasting-Angebote sind kostenfrei.

Doch wo findet man denn nun diese Podcastfeeds?

Eines der größten Portale für Podcasts ist die Software iTunes von Apple. iTunes beinhaltet eine Bibliothek von mehreren tausend Podcast, die nach Themengebieten sortiert sind.
Meinen eigenen Podcast HOAXILLA findet man z.B. in der Kategorie „Wissenschaft und Medizin“.

So sieht das dann bei iTunes aus. (Quelle: Screenshot Alexander Waschkau)
So sieht das dann bei iTunes aus. (Quelle: Screenshot Alexander Waschkau)

 

Der Hörer klickt einfach auf „Abonnieren“ und schon wird er zukünftig in iTunes regelmäßig darüber informiert, wenn es eine neue Folge HOAXILLA gibt.
Bei der großen Anzahl von Podcasts kann man sich somit über iTunes ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen.

Übrigens: Nicht nur Privatproduktionen sind in iTunes zu finden. Fast alle Radiostationen publizieren ihre Magazine im Rahmen einer Zweitverwertung nach der Ausstrahlung im Radio als Podcast. Somit eignet sich das Medium auch, um evtl. verpasste Radiosendungen nachzuhören.

Doch bisher sind die Podcastepisoden nur auf dem heimischen PC zu finden. Hatte ich  nicht gesagt, man könne Podcasts überall hören? Ja, hatte ich. Und das geht auch tatsächlich.

Wer im Besitz eines Smartphones ist, kann sich eine sog. „Podcatcher“-App (frei übersetzt: Podcastfänger-App)  installieren. Hier gibt es je nach Smartphonetyp und Betriebssystem eine ganze Reihe von Apps, die das einfache Abonnieren von Podcast direkt im Handy erlauben. Und schon kann man per Kopfhörer überall einem Podcast lauschen.

Ich selber nutze häufig meine Zeit in Bus und Bahn, um Podcasts zu hören. Praktisch an Podcatcher-Apps: Sie merken sich immer die Position, an der man die Wiedergabe gestoppt hat. Somit kann ich bei der nächsten U-Bahn Fahrt wieder nahtlos in die Folge einsteigen.

Und warum das Ganze?

Wenn mir mein Gegenüber tatsächlich bis hierhin zugehört hat (und Du, lieber Leser es bis hierhin geschafft hast), kommen die nächsten Fragen fast unweigerlich: „Und kann man damit Geld verdienen? Oder warum machst Du das?“

Diese Frage zu beantworten, ist nicht ganz einfach. Als ich begonnen hatte zu podcasten, habe ich zunächst einmal regelmäßig Geld investiert. In neue Technik, in einen Server und und und. So wie man es wohl bei jedem Hobby tut. Mir ging es damals darum, meine Message, nämlich, dass die wissenschaftliche-kritische Weltsicht die Bessere ist, zu verbreiten.

Heute, nach über vier Jahren und mehr als 160 Episoden meines Podcasts haben sich die Dinge etwas geändert. Meine Frau und ich haben inzwischen Bücher veröffentlicht, arbeiten derzeit an drei weiteren Büchern und werden ab August alle 14 Tage bei einem Internet-Fernsehkanal ein Magazin präsentieren. Das führt natürlich inzwischen zu Einnahmen. Und da sich meine Frau inzwischen als Journalistin und Autorin selbstständig gemacht hat, ist das auch gut so.

Aber der finanzielle Aspekt wird immer nur ein Teil der Faszination sein, die das Medium Podcast für mich als Macher ausmacht.

Ich habe in den vergangenen vier Jahren unbeschreiblich viele interessante Menschen durch das Podcasting kennengelernt. Sei es durch Interviews für unsere Sendung oder sei es durch andere Aktivitäten. Das möchte ich nicht mehr missen. Mich hat das Podcasting reicher gemacht und damit meine ich vor allem die Persönliche Ebene.

Und wenn ihr nun Interesse bekommen habt, dann hört doch mal rein. Abonniert ein paar Podcasts. Oder nehmt ein Mikro in die Hand und werdet doch einfach selber zum Sender.

Für mich war das eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

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Orry
Orry
9 Jahre zuvor

Der Titel des Artikels ist falsch übertragen. Der Satz „Hallo Hoaxmaster, was ist denn ein Podcast?“ in Schlunzsprache übersetzt lautet korrekt: „Ey, Hoaxmaster – was is’n ’n Podcast?“ („’n“ als Übersetzung von „ein“ als persönliches Fürwort im zweiten Präskriptiv bei Sonnenuntergang), gern auch „is’n’n“ oder „is’nn“ geschrieben.

Ey, mein‘ ja nur…

pehaus
pehaus
9 Jahre zuvor

Ich bin zu einem Fan geworden. Die Wikigeeks haben euch ständig empfohlen.
Und ich finde den Schritt zum Bezahlfernsehn richtig.

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[…] Neues aus der Ruhrpott-Podcast-Welt. Denn heute ist Sonntag. Seit letzter Woche wissen wir endlich was ein Podcast ist – gute Grundlage – dank dem Hoaxmaster. […]

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[…] Trendsetter: zunächst starteten wir unsere Serie “Podcasts ausm Pott”, liessen dann Alexander ‘Hoaxmaster’ Waschkau erklären was überhaupt ein Podcast ist – und befragten zuletzt Podcast-Stammvater ‘Holgi’ zur Zukunft von […]

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[…] der auch Ruhrbarone-Autor und Jurist Julius Hagen zu Wort gekommen ist. Mitfilmemacher Alexa & Alexander Waschkau werden in Hamburg natürlich mit zugegen sein, um den Premiereabend in den […]

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