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Adas Raum


Ada Lovelace in watercolour generated by Midjourney AI Bild: Midjourney AI, prompted by Netha Hussain  Lizenz: Gemeinfrei


Sharon Dodua Otoo verwebt in ihrem Roman „Adas Raum“ die Lebensgeschichten von vier Frauen, die alle den Namen Ada tragen und in verschiedenen Jahrhunderten und auf verschiedenen Kontinenten leben. Die große Erzählung ist nun erstmalig auf der Bühne zu sehen: „Adas Raum“ feiert in der Regie von Miriam Ibrahim am Samstag, 27. April, Uraufführung am Schauspiel Dortmund.

Sie gibt den jahrhundertealten Erinnerungen über die Auseinandersetzung mit den Körpern auf der Bühne eine Form, die zugänglich und verständlich ist und uns so berühren kann.  Ada durchlebt das Elend, aber auch das Glück, Frau zu sein. Als junge Ghanaerin in Totope, Westafrika, trauert sie 1459 um ihr verstorbenes Baby und erlebt die Ankunft der Portugiesen an der Goldküste. In der nächsten Umdrehung verkörpert sie die Mathematikerin Ada Lovelace, die als die erste Programmiererin der Geschichte gilt. Lovelace arbeitete an den ersten Rechenmaschinen, die Algorithmen selbstständig ausführen sollten, und schrieb den ersten Algorithmus nieder. Im Jahr 1945 ist Ada eine Zwangsprostituierte im Bordell des KZ Buchenwald/Mittelbau-Dora. In dieser Zeitschleife schrumpft Adas Raum auf die Größe des Bordellzimmers zusammen. Das Zimmer bezeugt die Schrecken, die Ada erlebt, aber auch die Schwesterlichkeit, die sie dort erfährt. Nachdem schon die Ada des 15. Jahrhunderts von ihren Unterdrückern ermordet wurde, stirbt ihre Namensvetterin in Mittelbau-Dora bei dem Versuch zu fliehen. Ein Armband aus Goldperlen begleitet all diese Frauen durch die Geschichte. Allen vier Adas begegnet dieser Schmuck, zuletzt taucht er in einem Ausstellungskatalog afrikanischer Kunst der Gegenwart auf und ruft damit aktuelle Debatten über Restitution hervor. In der uns zeitlich am nächsten gelegenen Ada in Berlin 2019  löst es eine Flut an Erinnerungen und Träumen an ihre Vorfahrinnen aus und spinnt so langsam die Fäden der Jahrhunderte zusammen. Nicole Marianna Wytyczak hat das Bühnenbild entworfen, Gianna-Sophia Weise die Kostüme. Für das Videodesign ist Amon Ritz verantwortlich, für das Sound-Design tracy september. Jasco Viefhues ist Dramaturg der Produktion. Auf der Bühne stehen Akasha Daley, Linda Elsner, Viet Anh Alexander Tran, Nika Mišković, Beatrice Masala und Lucia Peraza Rios. Die Uraufführung am 27. April findet um 19.30 Uhr statt. Es gibt noch Restkarten für 12,- bis 33,- Euro im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter www.theaterdo.de und 0231/50-27222. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es eine Premierenfeier mit Razzmatazz im Institut des Schauspiel Dortmund. Die nächsten Vorstellungen finden am 5. Mai (18 Uhr), und am 25. Mai (19.30 Uhr) statt.

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