BKA-Pilotprojekt: Gelsenkirchen testet Frühwarnsystem für Sicherheit und Ordnung

Trinkhalle in Schalke-Nord


Ein Pilotprojekt des BKA soll in Gelsenkirchen als Frühwarnsystem bei Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit dienen. Doch die Probleme in der Stadt werden nicht erst in einer riesigen Excel-Tabelle sichtbar.Gelsenkirchen ist so etwas wie die Stadt der Zukunft. Viele Probleme, die in dieser Region massiv vorhanden sind, deuten sich auch in anderen Stadtgesellschaften an und werden dort zunehmen. Menschen, die ihre Energierechnung nicht zahlen können, sinkende Einkommen, Kinderarmut, Armutszuwanderung, Lehrermangel, Schrottimmobilien und eine dysfunktionale Verwaltung. Und Gelsenkirchen ist eine Stadt, die viel Erfahrung mit Zuwanderung hat. Begonnen hat das mit der Migration in Arbeit aus Polen im 19. Jahrhundert und aus der Türkei in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts.

In den vergangenen Jahren kamen viele Menschen aus Osteuropa in die 260.000-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet. Aktuell haben rund 60.000 Menschen in der Stadt keinen deutschen Pass.Aktuell häufen sich in diesem Zusammenhang gesellschaftliche Probleme und die scheinen von der lokalen Politik kaum noch lösbar. Das soll jetzt mit Unterstützung durch das BKA anders werden. „ELSA‘, ein bundesweites Pilotprojekt des

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Die Schließung der KAUE ist erst mal vom Tisch

So sollte es nach Corona in der der KAUE weitergehen – Foto von Emschertainment
So sollte es nach Corona in der der KAUE weitergehen – Foto von Emschertainment

Oberbürgermeisterin Karin Welge hat die Kündigung des Mietvertrages der KAUE nach öffentlichem Druck wieder zurückgenommen. Etwas nebulös heißt es in einer offiziellen Stellungnahme: „Es geht uns dabei nicht um die Rücknahme einer Kündigung, sondern um die Möglichkeit, mit einem neuen Vertrag die Rahmenbedingungen für eine ausgewogene Kulturszene neu zu gestalten“. Was wie der Beginn des kulturellen Sparkurses begann, wird jetzt zu einem kommunalen Possenspiel. Ein kurzer Text über Sparkommissare, Soziokultur, Stadtumbau und die Frage, wer die Politik in der Stadt bestimmt.

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302 Der TrinkhallenTalk

Die Talkrunde aus der Trinkhalle am Flöz. Es geht um autofreie Innenstädte, lokale Politik mit der GroKo und das Desaster um Schalke 04. Dazu Musik, Kabarett, kühle Getränke und intelligente Gedanken. Unsere Gäste sind Bernd Matzkowski, Kornelia Toporzysek, HG Butzko und Noah Reis Ramma. Der Gastgeber ist wie immer Tom Gawlig.

Der ehemalige Lokalpolitiker Bernd Matzkowski hat einen Antrag an die Stadt gestellt, die Innenstadt für den privaten Autoverkehr zu sperren. Zur politischen Situation mit der großen Koalition und der neuen Oberbürgermeisterin Karin Welge hat er eine eindeutige Meinung. Schalke ist mittlerweile ständig in den Medien und die Nachrichten sind schlechte Nachrichten. Das gilt für alle Bereiche. Egal ob es um den Sport, die Finanzen oder das Personal geht. Die Schulden sind hoch und der Gang in die zweite Liga kaum noch zu verhindern. Es stehen also in diesem Jahr wichtige Ereignisse an und es wird im Sommer eine JHV auf Schalke geben. Wir haben mit Kornelia Toporzysek über die blau-weiße Zukunft gesprochen. Die Richterin ist nach dem Rassismus-Skandal um den Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies aus dem Schalker Ehrenrat zurückgetreten. Sie war schon mal in der Trinkhalle zu Gast und hat geschildert, wie das „System Tönnies“ funktionierte. Der Kabarettist HG Butzko wäre gerne in der Trinkhalle aufgetreten, aber das geht aktuell nicht. Er hat uns einen kleinen Videoclip geschickt und er erklärt in sechs Minuten was alles falsch läuft auf Schalke.

302 Der TrinkhallenTalk wird fortgesetzt und soll regelmäßig stattfinden. Dabei wird es nicht nur um Fußball gehen, sondern es werden Themen aus Politik, Kultur und Sport beachtet, die für die Region und das Ruhrgebiet interessant sind.

Das Aus für den Livestream aus dem Gelsenkirchener Rathaus

Mal wieder einen Schritt zurück in die Vergangenheit Foto: Stadt Gelsenkirchen

Die Abstimmung sollte nur eine Formsache sein und „Rats-TV“ in diesem Jahr starten. Es kam ganz anders. Mit 26 zu 22 Stimmen haben sich die Stadtverordneten in geheimer Abstimmung der Zukunft verweigert. Das war nur möglich mit Stimmen aus der großen Koalition von SPD und CDU. Seit sechs Jahren ist die Übertragung der Sitzungen ein Thema in Gelsenkirchen. In anderen Städten gehört dieses demokratische Format schon lange zum Alltag.

Die Verweigerer, Bedenkenträger und Skeptiker haben es mal wieder geschafft einen Schritt in die richtige Richtung zu verhindern. Öffentliche Kontrolle der Politik und vor allem der Politiker durch die Stadtgesellschaft findet nicht statt. Dabei war man nicht mal so mutig, diese ablehnende Haltung mit dem eigenen Namen deutlich zu machen. Beantragt wurde die namenlose Abstimmung durch den CDU-Fraktionsvorsitzende Sascha Kurth. Wer sich Transparenz und demokratischer Mitbestimmung verweigert, muss dazu stehen und das mit seinem Namen öffentlich rechtfertigen.

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Das Problem mit der Wirtschaftsförderung in Gelsenkirchen oder schlecht kopiert ist einfacher, als gut gemacht

Anfang Februar postet die Wirtschaftsförderung einen Beitrag auf facebook mit der Überschrift „Silicon Valley in Gelsenkirchen“. In einer Porträtreihe unter dem Titel „Menschen.Machen.Ückendorf“ werden Kreative und Start-ups vorgestellt.Das erste Unternehmen ist das Software-Unternehmen XingSys. Hier wird eine Technologie entwickelt, die schon in diesem Jahr die Authentifizierung von Behördengängen über das Smartphone möglich macht – ohne Passwörter und zusätzliche Hardware. Gleichzeitig werden in dem facebook-Beitrag die ehemaligen Räume des Start-ups über der Trinkhalle an der Bochumer Straße 139 angeboten: Die „Räumlichkeiten eignen sich ideal für ein Agentur- oder Medienbüro – oder für das nächste erfolgreiche IT-Startup“, heißt in der Veröffentlichung der Wirtschaftsförderung. Es geht also voran in Gelsenkirchen und das gilt für die Bochumer Straße, die Verwaltung und die kreative Szene – oder? Leider trübt meine persönliche Vorgeschichte mit der Wirtschaftsförderung das Bild. Hier wird von der Verwaltung für eigene Zwecke etwas kopiert, was Kreative im Stadtteil und Gelsenkirchen entwickelt haben.

Anfang November habe ich mit einem Partner aus der Medienbranche einen Termin im Wissenschaftspark mit der Wirtschaftsförderung vereinbart. Wir haben dort das Medienprojekt Emscherbote vorgestellt und nach Unterstützung bei der Entwicklung neuer Medienformate gefragt. Ein weiterer Punkt war die Vermittlung von Studio- und Büroräumen in Ückendorf. Bei dem Gespräch haben wir vorgeschlagen, für die Wirtschaftsförderung einen Podcast zu

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Wir sind Polizei oder doch Antifa?

Die Veröffentlichung der Bilder von Opfern rassistischer Anschläge durch Nazis erfolgt in der Regel durch Aktivisten der Antifa. In Gelsenkirchen ist das anders. Auf dem Posting der Namen der Todesopfer von Hanau ist in der Bildmitte ein Porträt von Britta Zur platziert. Die Polizeipräsidentin von Gelsenkirchen ist seit 2019 im Amt und bekannt für ihre professionelle Kommunikation. In der öffentlichen Darstellung passiert nichts aus Zufall.

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Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Ein kurzer Text über die Not der SPD, Schmutzkampagnen und die AfD

In den letzten Wochen wurden in Gelsenkirchen die Ausschüsse im Stadtrat gebildet, die Vorsitzenden gewählt und die Aufsichtsräte der kommunalen Unternehmen besetzt. Viele Parteien aus dem demokratischen Spektrum haben dabei versucht, die AfD aus den zu vergebenen Ämtern herauszuhalten. Eine Strategie, bei der die Sozialdemokraten in Gelsenkirchen nicht mitspielen wollen. Ende Januar kam der Integrationsrat zusammen und der Vorsitz wurde neu gewählt. Das Gremium ist die politische Interessenvertretung aller Migrantinnen und Migranten in der Stadt. Würde es nach dem Willen der Wähler gehen, dann müsste die WIN den Vorsitz übernehmen. Die Abkürzung WIN steht für „Wähler Initiative NRW“ und die Partei wird von vielen Zuwanderern und Migranten gewählt. Die Partei hat die meisten der direkt gewählten Mandate bekommen und ist die stärkste Fraktion.

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Gelsenkirchener Verhältnisse

Gelsenkirchen liegt endlich mal vorne – Screenshot WAZ

Die Stadtgesellschaft interessiert sich nicht mehr für Politik und die SPD feiert sich.

Wer sich am Abend des Wahlabends in Rathaus in Gelsenkirchen verirrte, konnte meinen, dass die SPD einen grandiosen Wahlsieg errungen hat. Auf der Bühne stand der Bundestagsabgeordnete Markus Töns neben der OB-Kandidatin Karin Welge und feierte den Wahlerfolg. Der spärlich besuchte Saal reagierte mit stehenden Ovationen und Welge-Rufen.

Das erinnert an Pippi Langstrumpf und „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Was war passiert? Die Genossen haben eine krachende Wahlniederlage erlitten. Die SPD hat 15,1 Prozent ihrer Wähler verloren. Hinter dieser Zahl verbergen sich 14395 Menschen, die der SPD nicht mehr ihre Stimme gegeben haben. Rechnet man die Zahl der sozialdemokratischen Wähler auf die Zahl der Wahlberechtigten hoch, dann bleiben nur niederschmetternde 14 Prozent der Bürger übrig, die hier ihr Kreuz gemacht haben.

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In eigener Sache: Gelsenkirchener OB-Kandidat hat ein zweifelhaftes Verhältnis zur Wahrheit

Malte Stuckmann, der OB-Kandidat der CDU in Gelsenkirchen hat in der WAZ auf eine Nachfrage der Lokalredaktion Gelsenkirchen geantwortet. Anlass des WAZ-Beitrags war ein Artikel auf diesem Blog über ein Facebook-Posting aus dem Jahr 2014, das sich einseitig gegen die Politik Israels richtete. Es wurde eine Grafik gepostet, die eine beliebte Vorlage bei Unterstützern der

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OB-Kandidat der CDU in Gelsenkirchen postete antiisraelische Propaganda

Im Wahlkampf geht es auch um Neofaschisten, Israel, Erdogan und verunsicherte Genossen. Die CDU tut sich mit dem kommunalen Wahlkampf und ihrem Spitzenkandidaten Malte Stuckmann in Gelsenkirchen schwer. Das hat kaum etwas mit Inhalten zu tun, denn Debatten finden nicht statt und inzwischen haben alle Parteien das Fahrrad als Thema für sich entdeckt.

Es sind vielmehr die Attacken aus dem Hintergrund, die für Diskussionen sorgen. Da wird dem Kandidaten grundlos Spionage bei seiner Konkurrentin von der SPD unterstellt und der Alt-Genosse Joachim Poss wirft ihm politische Nähe zu einer neo-faschistischen Partei aus Italien vor. Das ist weit hergeholt und nicht zu belegen. Es kommt aus einer Sozialdemokratie, die im Wahlkampf sehr verunsichert wirkt.

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