Einer meiner ältesten Freunde hat nach Jahrzehnten sein Spex-Abo aus Protest gekündigt. Der Wechsel an der Redaktionsspitze war für ihn ein zu arger Bruch mit der Tradition des Blattes. Für mich ein Grund, mir wieder eine Spex zu holen.
Wenn ein Magazin mit gut 30.000 Auflage seinen Chef wechselt interessiert das in der Regel nur den Freundeskreis und die Eltern des Betroffenen. Heißt das Magazin Spex sorgt das immer noch für bundesweite Schlagzeilen von taz bis Spiegel-Online. Der neue Spex-Chef, Torsten Groß, kam vom Rolling Stone, drohte launig damit, auch mal Bruce Springsteen aufs Cover zu packen, was wirklich erschreckend war, und prompt verlies fast die ganze Redaktion die Spex – und mein alter Freund kündigte sein Abo.
Als Schüler war ich Stammleser. Spex hatte ein Überformat, schrieb damals über die Bands die ich hörte oder nach Ansicht der Spex-Redaktion gefälligst zu hören hatte. Autoren wie Diedrich Diederichsen oder Clara Drechsler verehrte ich, obwohl mir








