Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Medien I: Der Westen bestätigt Relaunch…Pottblog

Duisburg: Ärger um Muster-Moschee…Der Westen

Ruhr2010 I: Elektrowüste Gelsenkirchen…Gelsenkirchen Blog

Ruhr2010 II: Spuren jüdischen Lebens…Hometown Glory

Karneval: Unna hat ausgebützt…Süddeutsche

Ruhr2010 III: Pleitgen will unbedingt Loveparade…Recklinghäuser Zeitung

Medien II: Nosbusch moderiert Grimme…Recklinghäuser Zeitung

Ruhrgebiet: Sklaven des Koks…Spiegel

NRW: Modellregion für E-Autos…RP Online

Afrika: Schlingensiefs Oper…Tagesspiegel

Google: Geld für Streetview…Frontmotor

NRW II: Bauernzählen 2010…Zoom

Wirtschaft: Die große Griechenland Lüge…Weissgarnix

Ruhr2010 IV: Nicht schön, aber direkt…Welt

Medien III: Neues Gay-Magazin…lesben.org

Muss die Marke Opel sterben?

Keiner hat ihn gefragt, aber in einem von der Pressetelle der Uni Hohenheim herausgegebenen Interview plädiert der Marketing-Professor Markus Voet für ein Ende der Marke Opel. Und seine Argumente klingen noch nicht einmal schlecht.

GM will in Europa von den Staaten Kreditbürgschaften in Höhe von 2,7 Milliarden Euro – 1,5 Milliarden sollen aus Deutschland kommen. Im Gegenzug will GM bei Opel in Europa  8300 Stellen streiche. 3.900 davon in Deutschland, 1799 davon in Bochum. Das klingt nicht gerade nach einem guten Handel, vor allem wenn man sich klar macht, dass Opel und GM keine Opfer der Wirtschaftskrise sind, sondern seit Jahrzehnten von einer Katastrophe  in die nächste stolpern.

Das GM 80 Prozent seiner Modelle in den kommenden Jahren erneuern will und in den Bau von Elektroautos investieren möchte, reicht  Prof. Dr. Markus Voet von der Uni Hohenheim nicht als Zukunftsperspektive. In einer als Interview gestalteten Pressemitteilung der ältesten Hochschule Stuttgarts, die laut Wikipedia sogar über einen eigenen Friedhof verfügt,   fordert Voet die Marke Opel in den kommenden Jahren durch eine neue, moderne Marke zu ersetzen. Der Grund: Opel sei keine starke Marke mehr, das Image in den Möhren, Opel-Käufer müssten sich im Bekanntenkreis rechtfertigen und er kenne niemanden der davon träumt, Opel zu fahren.

Was die Marke betrifft kann ich Voet verstehen – Opel hat alles andere als einen guten Ruf. Aber das Wagnis öffentliches Geld – und sein es in Form von Bürgschaften für ein Pleite-Unternehmen wie GM – zur Verfügung zu stelen, ist mir zu hoch. Neumarkenlaunch hin oder her. Das Problem von Opel ist im Kern: Sie haben keine originellen Autos. Alles was Opel baut bauen anderen – entweder besser oder preiswerte. Wir haben auf dem Weltweiten Automarkt Überkapazitäten. Was bei Opel an Jobs, wahrscheinlich nur für eine kurze Zeit, gerettet wird, wird gleichzeitig in gesunden Unternehmen vernichtet. Und malganz  davon ab: Geld für Arbeitsplatzvernichtung zu fordern ist schon dreist.

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Dortmund: CDU-Fraktionschef Hengstenberg tritt zurück….Der Westen

Der Westen: Die Rückkehr der WAZ…Pottblog

Internet: Bundesregierung will Zensursula-Gesetz – aber es nicht anwenden?…Netzpolitik

NRW: Schwarz-Grüne: Letzte Hoffnung…Wir in NRW

NRW II: van Dinther ändert Homepage…Welt

Ruhr2010: Tadashi Kawamata baut Turm in Recklinghausen…Recklinghäuser Zeitung

Mülheim: Bürger diskutieren Haushalt…Der Westen

Karneval: Gans schöne widerlich…Bo Alternativ

NRW III: Uhlenberg weiß von nichts…taz

VRR: Tickets werden teurer…RP Online

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Dortmund: CDU OB-Kandidat gegen Pöstchenschieberei im Fall Hengstenberg…Der Westen

Dortmund II: Drabig bleibt SPD-Chef…Ruhr Nachrichten

Online: Google Streetcar zurück überwachen…Netzpolitik

NRW: Es ist wieder alles offen…taz

NRW: Auf die Grünen kommt es an…Sprengsatz

Reportage: Wie Elisabeth Wienbeck ihr Herz an Afghanistan verlor…Kontextschmiede

Wirtschaft: IGBCE Chef warnt vor Industrieflucht…Der Westen

Recht: Keine Halterhaftung für Internetzugänge…Law Blog

Ruhr2010: Local Heroes in Neukirchen Vluyn…Der Westen

Ruhr2010 II: Offenes Haus im Lohberg-Quartier…RP Online

Im Westen geht die Sonne unter…


Mastermind Katharina Borchert ist bei Spiegel online, die Flip-Kameras werden beiseite gelegt und RP Online bleibt unerreichbar. Warum ist Der Westen gescheitert?

So ganz habe ich die Häme, mit der das Projekt „Der Westen“ von Anfang an begleitet wurde nie verstanden. Seitdem es den Westen gibt muss ich mich nicht mehr in die verschiedenen Angebote von WAZ, WR oder NRZ einloggen. Ich bekomme schnell einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in den Städten die mich interessieren. Ich fand den Westen nie sonderlich aufregend. Es war das solide Internetangebot einer soliden Regionalzeitung. Man konnte sich den Kauf der WAZ sparen.

Nun wird es offensichtlich heruntergefahren: Der Westen hat keinen eigenen Chef mehr, sondern wird vom WAZ-Chefredakteur Ullrich Reitz geführt. Über die Zukunft der Blogs wird intern wohl diskutiert und die erst vor kurzem an die Redaktionen ausgelieferten hippen Flip-Kameras werden in den Schubladen der Redaktionen liegen bleiben. Aus den Städten wird es künftig nicht, wie geplant, von den Lokalredaktionen produzierte Filme geben.

Was ging schief im Westen?

Redet man mit WAZ-Redakteuren, haben die meisten von ihnen den Westen nie als „ihr“ Projekt gesehen. Der Westen, das war ihnen aus der Zentrale in Essen aufgedrückt worden. Der stehen die meisten traditionell skeptisch gegenüber. An der Basis wissen sie, dass ihre Arbeit und nicht die der Zentralredaktion entscheidend für den Erfolg von WAZ, NRZ, WR und den anderen Zeitungen ist. Die WAZ kauft man wegen dem Lokalteil. Der Mantelteil ist für viele Leser nur das Ding. was da drumherum liegt. Doch die Arbeit der Lokalredakteure wurde ihrer Ansicht nach nie genug geschätzt. „Eigentlich müssten unsere Geschichten auf die Teleseite“ – den Satz habe ich mehr als einmal gehört. Und er stimmt.

Für die Lokalredakteure bedeutete Der Westen mehr Arbeit: Sie mussten Texte in das System stellen, sollten auch noch Filme machen und nach Möglichkeit twittern. Die Betreibergesellschaft des Westens bezahlte nichts für die Texte. Im Gegenteil: Die WAZ-Gruppe investierte in den vergangenen Jahren Millionen in ihr Online-Angebot. Das die Männer und Frauen vor Ort dann auch immer häufiger zu hören bekamen, dass man jetzt ja die WAZ nicht mehr kaufen müsse, weil man ja alles im Internet umsonst und sogar früher lesen könne, hob ihre Begeisterung nicht. Vor allem in einer Zeit, in der die Verluste der WAZ an Auflage und Anzeigenumsätzen zu einem massiven Stellenabbau führten: 300 Redakteure, ein Drittel der ganzen Mannschaft, musste gehen. Lokalredaktionen wurden geschlossen. Und gleichzeitig Der Westen ausgebaut. Wer wissen will wie mies die Stimmung bei WAZens ist, muss nur mal einen Blick in die Kommentare des Blogs Medienmoral NRW werfen. Man wundert sich wie es gelingt, in so einer Atmosphäre noch jeden Tag Zeitungen zu produzieren.

Die Kollegen dort wurden von den Journalisten in den Lokalredaktionen nie für voll genommen. Ich glaube nur der mittlerweile auch gegangene Videopunk Markus Hündgen konnte sich Respekt erarbeiten, weil er viele Geschichten lieferte. Das tat die Zentralredaktion bei der Westen kaum. Die bearbeiten bis heute vor allem Agenturmeldungen und die Texte der Printredaktionen. Hatten sie jemals einen Scoop? Haben sie einmal eine Geschichte gehabt, die dazu führte das die Redakteure in den Offline-Redaktionen sagen konnten: „Cool – und das sind unsere Jungs?“ Ich erinnere mich nicht daran.

Man darf sich nicht wundern, wenn unter diesen Umständen Der Westen bei den eigenen Leuten eine viel geringere Akzeptanz hatte als bei den Lesern – und er an dieser mangelnden Akzeptanz nun runter gefahren wird.

Die WAZ-Gruppe ist mit ihren ambitionierten Plänen gescheitert. Ein Fehler war, dass die Lokalredakteure nicht mitgenommen wurden. Ein anderer, dass Der Westen parallel zu einem massiven Stellenabbau ausgebaut wurde. Auch das Ziel, die Rheinische Post online zu überholen, wurde bei weitem nicht erreicht: mit 6.410.077 zu 9.074.447 Visits ist man weit abgeschlagen. Nun wird der Alltag in Essen einkehren. Mit dem Westen hat man jetzt ein überdimensioniertes Portal, mit dem man eigentlich nicht mehr viel anzufangen weiß. Es wird langsam zurück geschnitten werden.

Was die WAZ hätte tun können? Sich auf dass konzentrieren, was eine Zeitung kann: Geschichten machen und journalistisch arbeiten. Genug gute Leute gibt es in der WAZ, ein paar wurden in den vergangenen Jahren aufs Abstellgleis geschoben. Ihre Namen liest man heute kaum noch. Um diese Leute herum und die große Zentralredaktion herum hätte man eine eigene Internetredaktion aufbauen können, die nicht durch technische Spielereien, sondern durch exklusive Geschichten auf sich aufmerksam gemacht hätte. Online hätte die WAZ so einen Leserkreis weit über ihr klassische Erscheinungsgebiet hinaus erreichen können. Und aus diesem Stellenpool wäre es auch möglich gewesen, eigene lokale Geschichten zu machen – und zwar so, dass es für die Leser auch noch Gründe gegeben hätte, am Morgen die Zeitung zu kaufen.

Das alles ist nicht gemacht worden. Und in Zukunft wird nicht mehr viel passieren. Die WAZ wendet sich vom Internet ab. Sie konzentriert sich darauf, ihre Stellung in der analogen Welt zu halten. Das wird ihr allein aufgrund des demographischen Wandels im Ruhrgebiet nicht gelingen. Sie wird nun an zwei Fronten unter Druck geraten: Im Internet und am Kiosk.

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