
Wenn ich mir die Reaktionen in meinem Freundeskreis auf die Ankündigung von Angela Merkel, zum vierten Mal als Bundeskanzlerin anzutreten, anschaue, stelle ich mit etwas Verwunderung fest, dass die konservativeren meiner Freunde entsetzt , die eher linken und liberalen froh darüber sind. Sicher, Merkel hat in ihrer Kanzlerschaft viele Fehler gemacht, der größte war die Energiewende. Von der Reformerin, als die sie auf dem Leipziger Parteitag 2003 auftrat, ist leider nicht viel übrig geblieben, ihre wirtschaftspolitische Bilanz ist eher mau. Alles klar, können wir später drüber reden, irgendwann wird auch ihre Zeit im Amt zu Ende sein. Aber im Moment, wo in den USA ein Rechtspopulist Präsident geworden ist, gleiches in Österreich und Frankreich droht, die Europäische Union auseinander fliegen könnte, die Zukunft der NATO offen und das Projekt des Westens in seiner schlimmsten Krise seit dem zweiten Weltkrieg ist, werde ich keine Erbsen zählen, auch wenn diese die Größe von Melonen haben, sondern nur hoffen, das Angela Merkel im kommenden Jahr wieder gewählt wird, dieses Land weiter führt und eine gute Rolle auf dem internationalen Parkett spielt. Sagen wir es einfach mit Adenauer: Keine Experimente.


