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Brandt Brauer Frick: Eine Affäre zwischen Techno und klassischer Musik

Brandt Brauer Frick Foto: Max Parovska


Brandt Brauer Frick treten am Freitag in der Bochumer Christuskirche auf.

Klassische Musik, dachte man immer, sei zugeknöpft. Alle Knöpfe perlmuttbelegt, das Leben durchlitten. Techno, dachte man weiter, sei schweißtreibend, die Körper entblößt, das Leben ein Rausch. Dann kamen BBF  –  Daniel Brandt,  Jan Brauer, Paul Frick. Seitdem gibt es eine Affäre zwischen Techno und klassischer Musik. Gibt es die Idee, dass sich Techno klassisch erzeugen lässt mit wirklichen Instrumenten. Und dahinter die Idee, „dass Menschen Musik spielen können wie Maschinen, dabei aber die Seele von Instrumenten in sich tragen, die über Jahrhunderte entwickelt wurden“.

Sagt Paul Frick. Die Ahnen dieser Idee: Steve Reich und Philip Glass, die beiden Großmeister der Minimal Art. Bereits mit ihrem ersten Album, 2010 erschienen, haben sie ihre Idee durch die Welt getragen, hatten Live-Auftritte auf den großen internationalen Festivals einerseits und in großen Häusern der Klassik andererseits.

Jetzt, 10 Jahre nach ihrer Gründung, kehren sie an ihren Anfang zurück, zur Trio-Formation. Das neue Album „ECHO“ spiegelt ihre musikalische Entwicklung wider: „Natürlich haben wir Knowhow gewonnen“, sagt Jan Brandt, „als wir anfingen, hatten wir nur ein Mikro und ein kaputtes Klavier.“

Und wieder schaffen sie es, zwei scheinbar ungleiche Welten zu verbinden: Auch „ECHO“ ist für den Club gemacht, ist zugänglich, cool, ein „heiterer Minimalismus“, wie sie sagen. In gleichem Maße aber ist „ECHO“ für eine konzentrierte Audience gemacht, diese Musik verlangt ein konzertantes Setting, weil der Minimalismus auf einer Rhythmik baut, die heiter zu hören ist, aber hoch kompliziert und phänomenal durchdacht.

Für das Team, das die Reihe urban urtyp programmiert  –  die Indie-Reihe an der Ruhr hat sich im selben Jahr gegründet wie BBF  –  stand das Trio seit Beginn an auf dem Zettel. Da gehen nun also Wünsche in Erfüllung  –  nicht zuletzt für Daniel Brandl: Der Bochumer Cellist, der fast den gleichen Namen trägt wie Daniel Brandt von BBF, wird das Konzert am Freitag eröffnen.

Christuskirche Bochum
Freitag 15. November | 20 Uhr | Einlass 19 Uhr
VVK 20 € inkl.
AK 25 €

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