Der Bundestagswahlkampf steht schon bald vor der Tür. Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ wird darin wohl keine nennenswerte Rolle spielen. Und den Verantwortlichen, sowohl bei SPD als auch bei den Bündnisgrünen im Lande, scheint das so auch ganz recht zu sein.
In den letzten Wochen wurden zudem alle Weichen von den handelnden Personen so gestellt, dass die Anhängerschaft des jeweiligen NRW-Koalitionspartners mit den jüngsten Entwicklungen zu diesem Thema auch scheinbar keinen wirklichen Grund zur Unzufriedenheit haben kann. Bei näherer Betrachtung schwelt der Konflikt, der eigentlich die Kraft zum Koalitionsbruch in Düsseldorf und beim RVR hätte, aber unverändert weiter. Er wird aktuell wohl nur mehr oder weniger elegant aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit gezogen.
Manchmal ärgern mich nicht nur Phrasendrescher, sondern ich zürne auch der Sprachspreu, die sie ausscheiden. Deshalb würde ich heute nur zu gern einmal dem Wort „bildungsfern“ ordentlich die Silben polieren, diesem aufgeblasenen Adjektiv, das es zu Unrecht längst in den Duden geschafft hat. Kein Wunder: Adjektiv, das kann man aus dem Lateinischen auch mit „das Drangeworfene“ übersetzen und so ein promiskes Adjektiv schmeißt sich wirklich an jeden ran. Die, die es mit ihm öffentlich treiben, können dieses Strichwort für den traurigen Abstieg des gezielt verdooften Menschen in die vollkommene Dummheit sogar noch steigern: bildungsferner, am bildungsfernsten.
Ein Wort, das erst im Duden steht, gewinnt sogleich Realität.
Politiker, die sich gern volksnah, ja am volxnächsten geben, sprechen heute also nicht mehr gern über „Bildungsbenachteiligung“ und deren Ursachen, sondern lieber über „Bildungsferne“ – das hört sich doch gleich ganz weit weg und ganz anders an.
Unsittliches Benehmen wird in Baden Württemberg nicht geschätzt. Grüne Politiker wie Boris Palmer oder Ministerpräsident Winfried Kretschmer möchten gerne den Alkohol aus der Öffentlichkeit verbannen. Klar, der Teufel hat den Schnaps gemacht – und soll man dem ein ganzes Bundesland überlassen?
Neue Wege geht auch die das Heidehof-Gymnasium in Stuttgart – natürlich eine evangelische Schule. Nach einem Bericht des SWR wurde dort nun der unsittlichen Kleidung der Kampf angesagt:
Bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten zeigen vor allem junge Mädchen gerne viel nackte Haut, auch in der Schule. Damit soll am Evangelischen Heidehof-Gymnasium in Stuttgart jetzt Schluss sein. Das Lehrerkollegium hat beschlossen, Hotpants und tiefen Ausschnitten den Kampf anzusagen. Wer zu knapp bekleidet in der Schule erscheint, wird ermahnt. Bringt das nichts, müssen die Betroffenen schwarze T-Shirts überziehen – in Größe XXL.
Das große T-Shirt für Mädchen ist natürlich sexistisch. Warum müssen nicht auch knapp bekleidete Jungs ihre Blöße bedecken? Und überhaupt- T-Shirt… Warum nicht gleich eine Burka? In grün würde sie sogar das Lebensgefühl vieler Baden-Württemberger modisch abbilden.
Die Veranstalter des „Linken Liedersommers“ auf Burg Waldeck haben sich von der Paranoia-Popband Die Bandbreite distanziert. Diese hatte angekündigt, auf dem Fest einen Auftritt absolvieren zu wollen. Davon, hieß es bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) auf Anfrage der Ruhrbarone, wisse man nichts. Nun hat die Band Post bekommen.
Wahrscheinlich wird es bald wieder ein Jammer-Video von Bandbreiten-Sänger Wojna geben, wie jedes Mal, wenn Veranstalter der Verschwörungsband kein Forum bieten wollen. Lapidar hatte die Duisburger Band angekündigt, dass „beim linken Liedersommer auf Burg Waldeck (…) auch in diesem Jahr die Bandbreite wieder zu hören sein“ werde. Ein „kleiner aber feiner Auftritt“ solle es werden, „eingebettet in die musikalischen Beiträge zahlreicher linker Liedermacher, die vor und nach uns auf der Bühne sein werden.“
Damit erweckt die Band den Anschein, als gebuchter Showact im rheinland-pfälzischen Hunsrück fest im Musik-Programm eingeplant zu sein. In der Vergangenheit war dies bereits der Fall, 2010 wurden die Duisburger vom „Freidenkerverband“ eingeladen. Im diesjährigen Programm hingegen taucht die Band nicht auf.
„Indiskutabel“ sei die Bandbreite, heißt es aus Kreisen der RLS Rheinland Pfalz
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