Demo gegen Verbot des Antifa Camps in Dortmund

Polizei auf Dortmunder Friedensplatz
In Dortmund bereitet sich die Polizei auf die Demonstration gegen das Verbot des Antifacamps vor. Wir berichten in einem Ticker

10.07 Uhr: Seit ca. einer Stunde befindet sich auf dem Friedensplatz eine Hundertschaft der Polizei auf dem Friendensplatz. Standen sie dort zuerst nur allein mit einigen vielen Medienvertretern, trafen bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch schon ca. 100 Demonstranten dort ein. Man beobachtet sich gegenseitig und irgendwo umkurvt einsam ein NPD-Fahrzeug aus Berlin den Wallring…

10.14 Uhr: Die Polizei teilt gerade mit, daß sie die Versammlung, auch ohne förmliche Anmeldung, als Versammlung anerkennen werde…

10.30 Uhr: Ordentlich geht’s natürlich auch. Nun ist die Versammlung auch ordentlich von der grünen Ratsfrau Ulrike Märkel als Demonstration angemeldet worden. Offiziell dauern soll die Veranstaltung bis gegen 18.00 Uhr.

10.39 Uhr: Symbolisch haben die Demonstranten auf dem Friedensplatz gerade zwei Zelte aufgebaut. Vorher hatten sie anscheinend einen Termin mit Ulrich Sierau, sie forderten ihn zum einen auf mit ihnen herunter auf den Platz zu kommen, zum anderen teilten sie ihm mit, sie würden den Platz nicht ohne die Zusage verlassen wollen, das Camp entweder auf dem Tremonia- oder einem Alternativplatz durchführen zu können.

Symbolisches Zelt auf dem Friedensplatz
10.52 Uhr: Mittlerweile sollen es ca. 150 Demonstranten sein, die sich auf dem Friedensplatz eingefunden haben. In lockeren Gruppen steht man um die Säule herum. Der in der Zwischenzeit eingetroffene Lautsprecherwagen spielt Musik und alles in allem erscheint die Lage O-Ton… „Tja… is entspannt hier!“

10.57 Uhr: Auf dem Platz versammeln sich nun die losen Gruppen, um gemeinsam ein improvisiertes Plenum abzuhalten.

11.02 Uhr: Wir korrigieren uns. Noch hatte man doch wohl noch keinen direkten Termin mit Bürgermeister Sierau. Dieser soll in diesem Augenblick seine Bürgersprechstunde abhalten. Gerade wählen die Demonstranten eine Delegation für ein direktes Gespräch aus.

11.07 Uhr: Die Delegation ist gewählt und macht sich nun langsam auf den Weg.

11.20 Uhr: Obwohl auf dem Friedensplatz alles ruhig ist, sammeln sich weitere Polizeifahrzeuge und Einsatzkräfte vor der Berswordt-Halle. Es scheint so zu sein, daß die Polizei von dort aus versucht, mit ihren Fahrzeugen das Rathaus abzuriegeln.

Riegel aus Polizeiwagen vor dem Dortmunder Rathaus

11.30 Uhr: Oder alles doch nur Geländespiele der Polizei? Polizeiwagen ziehen auf und fahren wieder weg und werden ersetzt durch eine Kette von Polizisten und Mitarbeitern des Dortmunder Ordnungsdienstes…

11.56 Uhr: Neben den Veranstaltern selbst, kritisieren nun auch die Dortmunder Piraten das Verbot des Camps, wie sie gerade über eine Pressemitteilung haben verlauten lassen…

Dortmunder Piraten kritisieren Antifa-Camp-Verbot
Die Piratenpartei Dortmund kritisiert die Entscheidung der Stadt Dortmund, das Antifa-Camp nicht zuzulassen, scharf. Weder erscheinen den Dortmunder Piraten die Umstände nachvollziehbar, noch halten sie das Verbot für gerechtfertigt.
„Unter dem Vorwand einer möglichen Anreise gewaltbereiter Extremisten könnte man besser die Nazi-Demo verbieten“, sagt Christian Gebel, Kreisvorsitzender der Dortmunder Piraten. „Dass diese Entscheidung aber erst möglich wurde, nachdem dem Antifa-Camp zuerst den Charakter einer politischen Versammlung aberkannt worden ist, lässt hinter dem gesamten Vorgehen einen Plan vermuten.“
„Man erlaubt den Rechten ein Konzert in Lütgendortmund, verbietet aber den Gegnern ein Camp im Tremoniapark. Weshalb misstraut die Stadt den Organisatoren?“, fragt Hanns-Jörg Rohwedder, Dortmunder Landtagsabgeordneter der Piratenpartei. „Während landesweit Razzien den Rechtsextremisten zeigen, dass man sie nicht länger duldet, wahrt man in Dortmund lieber einen trügerischen Frieden.“

12.00 Uhr: Pünktlich zur Mittagszeit sind Ausserirdische auf dem Friedensplatz gelandet. Verkleidete Aktivisten gehen umher und sprechen Passanten an, um auf die Demonstration und ihre Ziele aufmerksam zu machen.

12.04 Uhr: Während die Delegation noch hingehalten wird, durfte vor wenigen Minuten ein Team den Fernsehsenders SAT1 das Rathaus betreten, um von dort zu berichten. Aus dem Rathaus war zu hören, daß ein Gespräch mit den Demonstranten frühestens nach 12.00 Uhr würde stattfinden können, da sich der Bürgermeister gerade in einem wichtigen Gespräch mit Vertretern des Cityrings befinden würde… Auf dem Friedensplatz werden zur Zeit Solidaritätsadressen verlesen…

12.13 Uhr: Ob auch Polizeipräsident Norbert Wesseler ein Gespräch mit Bürgermeister Sierau hatte können wir nicht mit Sicherheit sagen, jedenfalls hat er gerade, anscheinend gemeinsam mit einem der Pressesprecher, das Rathaus verlassen.

12.19 Uhr: Am äußersten Rande der Demonstration sollen sich auch Kleinstgrüppchen von Faschisten bewegt haben, die jedoch jetzt wieder verzogen haben sollen…

Leela auf dem Friedensplatz

12.38 Uhr: Obwohl noch völlig offen ist, ob es zu einem Gespräch mit OB Sierau kommen wird, setzten sich die Delegierten noch einmal zusammen, um über ihre gemeinsame Vorgehensweise zu diskutieren. Sollte es zu einem Gespräch kommen, wird es über den Twitteraccount @open-spotter zu einer direkten Berichterstattung aus dem Büro kommen.

12.41 Uhr: Gerade wird vom Friedensplatz gemeldet, daß sich das Polizeiaufgebot dort deutlich verringert hat.

12.44 Uhr: Während sich weiterhin kaum etwas bewegt, rufen die Organisatoren des Antifacamps zur Solidarität auf und bitten um Vorschläge für einen Ausweichplatz, hier die Pressemitteilung:

Antifacamp ruft zu Platz – Contest auf

Die Organisatoren des bundesweiten Antifacamps in Dortmund rufen dazu
auf, alternative Platzvorschläge einzubringen. „Ob Bauer, Pfarrer,
Jugendzentrum – Wer uns einen Platz anbieten möchte, der möge auf dem
Friedensplatz vorbei kommen und mit uns ins Gespräch treten. Der
schönste Platz gewinnt.“ so Tobias Schmidt, Pressesprecher des
Antifacamps „Wir sind dort den ganzen Tag erreichbar.“
Die Organisatoren bieten OB Ulrich Sierau weiterhin
Verhandlungsgespräche an und betonten, dass alle geplanten
Veranstaltungen stattfinden werden.

12.53 Uhr: Von der Polizei wurde gerade mitgeteilt, daß eine für den Nachmittag am Tremonia Park angemeldete Nazi Demo weiterhin angemeldet und nicht zurückgezogen worden ist.

12.58 Uhr: Langsam scheint sich etwas zu bewegen, die Delegation bereitet sich darauf vor, gleich mit dem Oberbürgermeister zu sprechen. Gleichzeitig teilten sie mit, daß sie gegen 17.00 ein Hauptplenum abzuhalten. Weiterhin geplant ist ab 18.00 Uhr eine Demonstration, die sich vom Friedensplatz zum Tremoniapark. Damit wollen die Demonstranten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, zum einen auf ihre Forderungen aufmerksam machen, daß Antifacamp durchführen zu können, zum anderen aber auch gleichzeitig gegen die in etwa zeitgleich dort stattfindende Nazi-Demo protestieren.

13.03 Uhr: Breakin news… Der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Ulrich Sierau, hat ein Gespräch mit den Demonstranten kategorisch abgelehnt, er sehe keinen Gesprächsbedarf… ach ja, und einen vollen Terminkalender hätte er auch…

13.16 Uhr: Unsere Leute vor Ort beobachten ein ständiges kommen und gehen von Demonstranten und beschreiben die Stimmung als „nett hier“.

14.42 Uhr: So kann es gehen… Kaum ist man als Anmelder einer Demo Mitglied einer verbotenen Vereinigung, schon wird sie einem verboten… wie auch immer, die Polizei teilte gerade mit, daß die von den Nazis für 19.00 Uhr angemeldete Demo am Tremoniapark verboten worden ist, aus den oben genannten Gründen…

15.57 Uhr: Bis gerade war es ruhig, nun tönt die Gegenseite. Vor dem Dortmunder Hauptbahnhof, auf den Katharinentreppen, hält gerade die NPD, von ihrem Wahlkampfbus herab, eine Kundgebung ab. Zur Zeit steht wohl Udo Pastörs auf der Bühne…

16.30 Uhr: Nur noch eine halbe Stunde bis zum geplanten Abschlussplenum der Demonstranten auf dem Friedensplatz. Immer wieder kleinere Redebeträge. Einige davon kolportieren das neueste aus der Gerüchteküche. So soll z.B. die Polizei in Gesprächen mit den Anwohnern des Tremonia Parks angedeutet haben, daß die Teilnehmer des Antifacamps, die „Linken“, Menschen seien die, Zitat, „kleine Kinder schlagen“ würden…

16.46 Uhr: Auf und um die Katharinentreppe treiben sich bei ihrer Veranstaltung handgestoppte 10 Nazis rum, auch Holger Apfel hat dort geredet. Die Polizei hinderte eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten daran, gegen diese Veranstaltung zu protestieren. Die Polizei hätte sie erst dann durchlassen wollen, wenn sie ihre Personalien aufgenommen hätten, woraufhin die Gegendemonstranten wieder gegangen sind. Alle Leute von uns vor Ort berichten weiterhin, daß die Stimmung allgemein friedlich ist.

17:46 Uhr: Immer noch warten die Organisatoren des Antifacamps und die grüne Ratsfrau Ulrike Märkel darauf, daß die von ihnen angemeldete Demonstration zum Tremonia Park, mit dortiger Zwischenkundgebung und Ende am Hauptbahnhof, von der Polizei genehmigt wird. Märkel geht jedoch davon aus, daß aufgrund des „friedlichen Verlaufs über den ganzen Tag und der guten Kooperation mit der Polizei“ die Demonstration genehmigt werden wird. Losgehen soll es in einer Viertelstunde, um 18.00 Uhr.

17.56 Uhr: Immer noch wird darüber verhandelt, ob der Demonstrationszug so wie geplant durchgeführt werden kann. Wenn alles so läuft wie vorgesehen, dann werden die Organisatoren nach Beendigung der Veranstaltung gemeinzam in das AZ Mühlheim fahren und dort darüber diskutieren, wie es mit dem Antifacamp weitergehen soll.

17.59 Uhr: Unterdessen wird berichtet, wie sich Anwohner des geplanten Camps mit den Organisatoren solidarisch gezeigt haben, einige sollen sogar ihre Gärten zur Verfügung gestellt haben. Gleichzeitig sei von den Anwohnern betont worden, sie hätten der Polizei nicht geglaubt, die Teilnehmer des Antifacamps würden Kinder auf dem Schulweg schlagen.

18.03 Uhr: Seit dem Verbot der Nazi Demo, die jetzt im Tremonia Park hätte beginnen sollen, gab es immer wieder leise Gerüchte, die Nazis hätten auf dem Klageweg versucht, die Demo doch noch erlaubt zu bekommen. Von der Polizei ist jedoch zu hören, daß dort nichts bekannt ist von irgendwelchen Urteilen, egal welcher Instanz, die das Verbot aufheben würden. Von daher bleibt die Demonstration dort weiterhin verboten.

18.27 Uhr: Es geht los. In diesen Minuten setzt sich der Demonstrationszug der Camp Macher in Bewegung…

18.38 Uhr: Ganz so kooperativ wie gedacht scheint die Polizei nun doch nicht zu sein. Ziel darf nun nicht mehr der Tremonia Park sein. Stattdessen soll man auf einer verschlungenen Route, anscheinend auch über den Wall, durch die Dortmunder Innenstadt laufen…

18.49 Uhr: Nun also die Bestätigung der Polizei der neuen Route: Olpe-Wall-Kuckelke-Kampstr.-Katharinenstr. Und in diesem Augenblick geht es nun auch wirklich los.

18.52 Uhr: Gleichzeitig mit Bekanntgabe der Route teilte die Polizei auch mit, warum es keine Zwischenkundgebung am Tremonia Park geben durfte. Sicherheitsbedenken. Zusätzlich entschuldigt man sich bei der Bevölkerung dafür, daß es aufgrund des Demonstrationszuges zu kurzen Verkehrsstörungen kommen könnte…

18.57 Uhr: Mit „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten“ geht der Demonstrationszug nun über den Ostwall. Klassisch. Neu ist „Wir wollen zelten gehen!“

19.05 Uhr: „Wir werden uns die Räume für das Antifacamp erkämpfen!“ So ein O-Ton aus dem Kreis der Organisatoren des Antifacamps.

19.07 Uhr: „Wir sind hier aus purer Feindschaft, gegen Eure Volksgemeinschaft“

Demonstrationszug der Antifacamp Macher

19.11 Uhr: Um mal eine Zahl zu nennen, wir schätzen, daß es ca. 200 Demonstranten sind, die gerade über die Kuckelke laufen und „Alerta, alerta… Antifascista“ rufen. Den Jahrestag des Rostocker Progroms aufgreifend fragen die Demonstranten: „Wo, wo, wo wart Ihr in Rostock?“

19.20 Uhr: Der Demonstrationszug befindet sich nun auf der Kampstraße…

19.22 Uhr: Auf der Katharinentreppe ist eine Polizeikette aufgezogen worden. Offiziell ist die Demonstration hier und jetzt nun beendet.

19.24 Uhr: Eine Rednerin aus dem Kreise der Organisatoren des Antifacamps hat angekündigt, daß es „von nun an, bis zum 1. September, jeden Tag“ Aktionen des Antifacamps in Dortmund geben werde.

19.49 Uhr: Nach ziemlich genau 10h beenden wir an dieser Stelle die Berichterstattung. Alle Veranstaltungen haben sich aufgelöst, die Organisatoren des Antifacamps werden nun noch im Aktionszentrum darüber beraten und diskutieren, wie es weitergehen soll.

Aftermath: Um 20.09 Uhr doch noch ein kleiner Nachtrag. Auch die Polizei erklärt in einer Pressemitteilung nun, daß die Veranstaltung an der Katharinentreppe friedlich beendet worden ist. Ungewöhnliches Detail: Wir haben die Teilnehmerzahl zu konservativ eingeschätzt und sprachen von ca. 200 Teilnehmern des Demonstrationszuges. Die Polizei hingegen gibt die Zahl der Demonstrationsteilnehmer mit ca. 300 Menschen an.

[Bilderrätsel44]

Nun ist die Woche schon wieder vorbei und ich hole das letzte Rätsel noch mal hoch…

 

 

Ob die richtige Antwort schon dabei war, verrate ich noch nicht :O)

NHL: Droht erneut ein ‚Streik‘ in der National Hockey League?

Eishockeyfreunde treibt derzeit weltweit eine Frage um: Wird die, eigentlich am 12. Oktober beginnende, neue NHL-Saison erneut ‚streikbedingt‘ nur verkürzt stattfinden, oder fällt sie sogar ganz aus? Von unserem Gastautor Robin Patzwaldt.

Ein Streik im Profisport? Klingt vielleicht zunächst merkwürdig, aber so ungewöhnlich wie es vielen Laien womöglich zunächst erscheinen mag ist das Ganze leider gar nicht. In der Geschichte der National Hockey League (NHL) kam das zuletzt leider sogar schon häufiger mal vor.

Hintergrund der Geschichte ist der Rahmentarifvertrag (CBA) zwischen Ligaleitung und der Spielergewerkschaft NHLPA.

Dieser muss alle paar Jahre neu ausgehandelt werden, ganz ähnlich dem auch bei uns üblichen Gerangel um Tarifverträge in der ‚normalen‘ Arbeitswelt.

Das CBA (Collective Bargaining Agreement) regelt inzwischen viele Details rund um die NHL. Angefangen von der Entlohnung, der Aufteilung der Gewinne unter den Teams, oder auch die Abstellung von Spielern

Continue Reading

Jäger hat geliefert

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

Im Dezember vergangenen Jahres verkündete  NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) die  Verschärfung des Kampfes gegen Rechts. Spätestens seit gestern in klar: Jäger hat geliefert.

Nationaler Widerstand Dortmund, Kameradschaft Aachener Land und die Kameradschaft Hamm – der spektakuläre gestrige Schlag gegen die Nazi-Szene in NRW steht mittlerweile in einer langen Liste von Aktivitäten gegenRechtsradikalen in NRW. Innenminister Ralf Jäger hat sich im Dezember vergangenen Jahres den Kampf gegen die Neonazis auf die Fahnen geschrieben und dass er es damit ernst gemeint hat spüren Rechtsradikale in ganz Nordrhein-Westfalen nicht erst seit gestern: Der Druck auf Pro NRW, das Verbot der Kölner Kameradschaft Walter Spangenberg, das Aufstocken der Polizeieinheiten für den Kampf gegen die Rechten – das alles zeigt langsam aber sicher Wirkung. Die Szene ist unter Druck. Einem Druck den Einzelne wie der  prominente Neo-Nazi Axel Reitz nicht gewachsen sind. Reitz und etliche seiner Kameraden arbeiten mittlerweile mit der Polizei zusammen und auch so mancher Mitläufer wird sich

Continue Reading
Werbung
Werbung


Update: Protest gegen Antifacamp-Verbot

Die Stadt Dortmund hat das für heute geplante Antifa-Camp heute verboten. Die Initiatoren denken allerdings nicht ans aufgeben und rufen auf ihrer Site zu Protesten am heutigen Freitag um 10.00 Uhr auf dem Friedensplatz vor dem Dortmunder Rathaus auf:

Mit vereinten Kräften können wir einen Platz für unser Camp durchsetzen und damit ein außerordentlich wichtiges politisches Zeichen setzen. Egal was passiert, für Verpflegung und sichere Schlafplätze ist gesorgt. Es besteht die Möglichkeit Gepäck vor Ort unterzubringen.Wir werden an unseren Veranstaltungen festhalten. Kommt alle nach Dortmund und vergesst eure Zelte nicht!

Update:

Auch Tobias Schmidt, der Pressesprecher des Antifacamps, hat sich zu dem Verbot geäussert:

„Ob willentlich oder nicht, die Stadt entspricht mit ihrer heutigen Erklärung zum Camp den Forderungen der Neonazis, das Antifacamp nicht stattfinden zu lassen.
Was hilft ein Verbot rechter Organisationen, wenn nicht über die Wurzeln von rechter Gewalt, nämlich rassistische und nationalistische Einstellungen in der Gesellschaft, geredet werden kann, wenn Versammlungen, die mehr wollen als eine Bekämpfung der Symptome, verhindert werden?“

Mal schauen, ob es nicht doch noch zu einem Camp kommt…

Der Ruhrpilot

Essen: AStA will die skandalträchtige Geschichte des KKC an der Uni Duisburg-Essen aufarbeiten…Der Westen

iPhone 5: „Premieren-Ticket“ der Deutschen Telekom – Kaum da, schon weg!…Pottblog 

Debatte: Geschlechterquotenwahlrecht und Piraten…Ergo Sumus

NRW: „Düsseldorfer Zelle” gehört zur Salafisten-Szene…Welt

NRW II: Sparkassenverbände gegen Fusion…RP Online

NRW III: Land fördert acht Soziokulturelle Zentren…RP Online

Bochum: Apfel und 18 weitere Nazis…Bo Alternativ 

Bochum II: Mehr als 200 Demonstranten gegen die NPD-Demo in Bochum…Pottblog

Bochum III: Fünf Fotografie-Studenten starten Kunstprojekt im Westend…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Fluxus-Kunst im Dortmunder “U”…Revierpassagen

Dortmund II: Die neun wichtigsten Fragen zu Wiederholungswahl…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Land fördert Projekt Alte Feuerwache mit 120.000 Euro…Der Westen

Duisburg II: Staatsschutz ermittelt nach Hitlergruß aus dem Fan-Block des MSV Duisburg…Der Westen

Essen: Start in ein neues Bildungs-Land…Der Westen

Update: Dortmund: Stadt verbietet Antifacamp – Camp-Macher: „politische Bankrotterklärung“

Sicherheitsbedenken und die Angst vor den Nazis sind die Grüne, warum die Stadt Dortmund soeben bekannt gab, das ab Morgen geplante Antifacamp überraschend nicht zu genehmigen. 

Rund um den Tremoniapark, in dem ab Morgen das Antifacamp stattfinden sollte, werden bereits Zäune aufgebaut. Die Stadt Dortmund hat heute in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass sie das Camp nicht zulassen wird. Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt hätten gravierende Sicherheitsbedenken angemeldet:

Dortmund OB Ullrich Sierau: „Die Berichte aller drei Behörden lassen mir im Interesse des städtischen Friedens keine andere Wahl. das Camp wird nicht genehmigt.“

Nach der Erklärung der Stadt hätte die Polizei die Anreise von 300 „gewaltbereiten Autonomen“ prophezeit. Zudem hätten die Nazis für Morgen eine Demo gegen das Camp angekündigt.

Auch bezweifele die Stadt das die Veranstalter die Strom-, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und die Auflagen zur Lärmimmission umsetzen können.

Die Absage der Stadt kam überraschend. Seit vergangener Woche wurden Gespräche geführt die von Seiten der Camp-Initiatoren als offen und konstruktiv eingeschätzt wurden. Auch ein gestern kurzfristig angesetztes Gespräch mit der Stadt war gut verlaufen.

Update:

Die Initiatoren des Camps haben mittlerweile mit einer eigenen Erklärung auf das Verbot reagiert:

 Die Entscheidung von Oberbürgermeister Sierau ist eine politische Bankrotterklärung“, so Tobias Schmidt, Pressesprecher des Antifacamps. „Besonders die Tatsache, dass eine von Neonazis angemeldete Demonstration gegen

Continue Reading
Werbung
Werbung


Update: Dortmund: Nach Razzien prüft die Polizei das Verbot der Nazi-Demo am 1. September


Nazis mögen Uniformen, stehen gerne früh auf  und bevorzugen eine zackige Ansprache. Ein paar hundert von ihnen kamen heute Morgen in NRW auf ihre Kosten, als die Polizei zahlreiche Wohnungen durchsuchte. Auf einer Pressekonferenz berichtet die Polizei von der Aktion und ihren Funden.

Update: Dortmunds Polizeipräsident Norbert Wesseler war sichtlich erleichtert: Obwohl hunderte von Polzeibeamten und städtische Mitarbeiter, sie waren als Durchsuchungszeugen dabei,  an den heutigen Durchsuchungen beteiligt waren, wurden die Nazis heute überrascht: Alle hatten dicht gehalten, die Nazis ahnten nichts von dem Zugriff: Bedankt bei der Polizei und der Stadt – städtische Mitarbeiter waren als unabhängige Zeugen dabei.

Um vier Uhr startete die Aktion – die Verbotsverfügungen wurden zugestellt. Wesseler: „Wir wussten bei vier Mitgliedern der Kameraschaft Hamm und des Nationalen Widerstandes wo sie waren und haben ihnen die Verbotsverfügungen zugestellt.   Wir liessen sie in den Haftanstalten in denen sie einsitzen kurz nach fünf Uhr wecken.“ Einer der Frühaufsteher war der bekannte Nazi-Verbrecher Sven Kahlin.

Einsatzleiter Ulrich Kuhn präsentierte einen Teil der Funde: Drei scharfe Schusswaffen, eine Hitlerbüste, Hakenkreuzfahnen, Sturmhauben und in einem Nebenau der Rheinischen Straße 1000 NPD Plakate, 69 Handys, 52 PC und ein VW Bus.  Beschlagnahmt wurden auch  Material und Vermögen des Resistore Versandes. Vorbei ist es auch mit den Nazizentren in Hamm und Dortmund: Mieter der Räume ist jetzt das Land NRW – die Nazis sind draussen.  Auch für die Nazi-Demo wird es eng: Wesseler: „Wir prüfen ein Verbot. Die Funde des heutigen Tages  fliessen in die Beurteilung ein.“

Update Ende

900  Polizeibeamte untersuchten heute Morgen die Räume von Nazis in 120 Gebäuden in NRW. Der Schwerpunkt der Aktion richtete sich gegen die Naziszene in Dortmund und Hamm: 600 Beamte führten in Dortmund, Bochum, Lünen, Essen, Unna, Schwerte, Herdecke, Gelsenkirchen, Hamm, Münster und Bielefeld Razzien in 93 Gebäuden durch. Hintergrund der Aktion war das um sechs Uhr von Innenminister Ralf Jäger verhängte Verbot der Kameradschaften „Aachener Land“ und „Hamm“ sowie den „Nationalen Widerstand Dortmund“. Bei den Razzien wurden Telefone, Propagandamaterial und Computer beschlagnahmt.

Ob die Aktion auch Auswirkungen auf die für den 1. September geplante Nazidemo in Dortmund haben wird, wird zur zeit geprüft. Dortmunds Polizeipräsident Norbert Wesseler hatte mehrfach angeküdnigt, die Demo zu verbieten, wenn er einen  gerichtsfesten Anlass findet – dass der Anmelder der Demo Dennis G. als Anführer des „Nationalen Widerstands Dortmund“ gilt, könnte  so ein Grund sein.

Die Nazis wurden  von der Aktion kalt erwischt. Ihr Ticker auf Twitter stellte vor einer halben Stunde die Berichterstattung ein und kommunizieren nun über ihre Kumpanen in Leipzig. Aber schon in den Stunden zuvor kam nicht mehr als die Meldung der Durchsuchungen.

 

 

„Konsequente Kulturverhinderung“ – Keine Dortmunder Theaternacht 2012

Die Theaternacht ist gecancelt. Es sollte die elfte und letzte werden, bevor sie 2013 mit der Museumsnacht zur Kulturnacht verschmölze. Ein geplanter „würdiger Abschied“, der nun nicht statt findet. Ihr Initiator und langjähriger Veranstalter Horst Hanke-Lindemann, auch Leiter des freien Theaters Fletch Bizzel, von Geierabend und RuhrHOCHdeutsch, gibt Dortmunds Stadtdirektor Jörg Stüdemann die Schuld. Was ist dran an den Vorwürfen? Von unserer Gastautorin  Isabelle Reiff. 

Im Leben geht es zu wie im allerschönsten Theaterstück, erst recht in der Politik: Ein Missverständnis jagt das nächste. Jede noch so deutliche Information wird per stiller Post geradezu in ihr Gegenteil verkehrt. Nur lachen am Ende die wenigsten. Und applaudieren tut auch keiner.

Alles begann mit einer Pressekonferenz im August. Jörg Stüdemann war gerade in Urlaub gefahren, Dortmunds Rat immer noch aufgelöst. Der Sommer 2012 hatte bisher nichts von dem gehalten, was versprochen und erhofft. An seinem Stammsitz Fletch Bizzel sprach dessen Leiter Horst Hanke-Lindemann einleitende Worte. Sie begannen damit, dass Dortmund als „siebtgrößte Stadt der Republik mit seiner

Continue Reading