Gauck: Not my President

Joachim Gauck Foto: J. Patrick Fischer Lizenz: CC 3.0 via Wikipedia

Klar, es ist Gauck geworden. Nach einem Schlecht- und einem Flachredner bekommen wir nun einen hoch begabten und zugleich gnadenlosen Vielredner zum Präsidenten. Andauernd oszillierend zwischen bildungsversierter Altersweisheit und oberlehrerhafter Geschwätzigkeit. Das kann noch heiter werden. Aber er lässt einen wenigstens, und das hoffentlich bald, den Mann vergessen, der den Begriff des Ehrensoldes endgültig ad absurdum geführt hat. (Wofür man wiederum Wulff in gewisser Weise auch dankbar sein muss.)

Nein Leute, mein Präsident muss keineswegs meiner politischen Meinung  sein, geschweige denn  meinen kulturellen und sozialen Wertekanon vertreten. Er muss mir, mit einem Wort, nicht in mein Weltbild passen. Aber er  sollte doch in der Lage sein, auch das meinige zu akzeptieren. Er sollte mir die gleiche Toleranz erweisen wie ich ihm gegenüber.

 Joachim Gauck, wird das aber nicht können. Nicht aus Dummheit oder Unwillen sondern aus Prinzip. Er ist nämlich Pastor der evangelischen Kirche. Dazu einer, der sich für eben diese in extremer  und durchaus achtenswerter Art  politisch engagiert hat, d.h. ihr in besonderer Weise auch persönlich verbunden ist.

Dieses Engagement, das sich gegen eine Diktatur wandte, verdient  meine Hochachtung. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Kirche, in deren Rahmen das geschah, ein Wesen in den Mittelpunkt stellt, an das ich, und mit mir gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung, keine Veranlassung sehen, zu glauben: an einen allmächtigen und ewigen Gott.

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Datteln: Schlapper Protest gegen Kraftwerksneubau

Müder Protest gegen Kraftwerk Datteln. Foto: Robin Patzwaldt

400 Menschen protestierten am Samstag in Datteln gegen das Eon-Kraftwerk. Machtvoller Protest sieht anders aus.

Ob das Eon-Kraftwerk in Datteln, in dass das Unternehmen bereist über eine Milliarde Euro investiert hat, jemals Strom produzieren wird, ist immer noch offen. Am Ende, das ist allen Beteiligten klar, werden die Gerichte darüber entscheiden. Auch für den Fall dass die Landesregierung dem Zielabweichungsverfahrens des Regionalverbandes Ruhr zustimmen wird, der eine planungsrechtliche Genehmigung zum Ziel hat, hat den BUND mit Klage gedroht.

Was aber spätestens seit dem vergangenem Freitag klar ist: Die meisten Menschen in Datteln und Waltrop scheinen im Gegensatz zu den Grünen und dem BUND nicht das Gefühl zu haben, das dieses Kraftwerk ein Problem ist. Anders lässt es sich nicht erklären dass nur 400 Demonstranten am Wochenende gegen das Kraftwerk protestiert haben. In beiden Städten leben immerhin mehr als 60.000 Menschen. Die Aufregung ist also virtuell. Die Aktion „Heimleuchten“, so leid mir das persönlich für unseren Gastautoren Robin Patzwaldt tut, der ein engagierter Kraftwerksgegner ist, war eine Blamage für die Kraftwerksgegner.

Ich halte den schlappen Protest allerdings für ein gutes Zeichen: Im Ruhrgebiet scheinen industrielle Großprojekte noch immer akzeptiert zu sein. Den Menschen ist klar, dass Strom nicht aus der Steckdose kommt, sondern produziert werden muss. Auch in Kohlekraftwerken. Und auch in der Nähe zum eigenen Wohnort.  Für das Ruhrgebiet  als Investitionsstandort ist das eine gute Nachricht.

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Pro NRW: Landesparteitag in Gelsenkirchen Horst

Pro Köln Vorstand Markus Beisicht

Morgen soll nach Angaben von NRW rechtsaußen die extrem rechte Partei Pro NRW ab 19.30 Uhr im Schloss Horst in Gelsenkirchen einen Landesparteitag veranstalten. Gewählt werden soll die Landesliste, was egal ist, weil am 13. Mai eher ein Komet die Erde verwüstet als das Pro NRW in den Landtag kommt. Das wird die Mitglieder der Kleinstpartei allerdings nicht davon abhalten, die Backen ganz doll aufzublasen und sich wichtig zu machen.

Im Wahlkampf will sich die Partei offenbar nicht mit Inhalten beschäftigen. Parteichef Beisicht:  „Im Schlafwagen mit ein paar Hinterzimmerveranstaltungen und ein paar Plakaten werden wir sicher nichts reißen können. Wir brauchen daher einen provokanten und öffentlichkeitswirksamen Wahlkampf.“

Das klingt so, als ob noch nicht einmal Geld für Plakate da ist.

Der Ruhrpilot

NRW: Streit über schwarz-grüne Option…FAZ

NRW II: Warum Norbert Röttgen (CDU) befürchtet, sein Ministerium in Berlin aufzugeben…Pottblog

NRW III: Röttgen wechselt angeblich nicht in die Landespolitik…Welt

NRW IV: War die Landtags-Neuwahl in NRW gar nicht nötig?…Der Westen

NRW V: Deserteur als Hoffnungsträger…Post von Horn

NRW VI: Die drei Säulen des Rechtsextremismus in NRW…Der Westen

Ruhrgebiet: Die alten neuen Schwierigkeiten im Revier…FAZ

Bochum: Exorzismus im Vollrausch…Der Westen

Dortmund: „Der Meister und Margarita“…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Keine Eintagsfliege…Der Westen

Essen: Vorwürfe gegen Polizei-Hundertschaft nach RWE-Spiel…Der Westen

Umland: Piraten im Hochsauerlandkreis wählen Direktkandidaten…Zoom

Umland II: Bald Nachtflugverbot in Köln?…RP Online

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Lou Reed war nicht beim Steiger-Award

Lou Reed hätte gestern in Bochum einen Steiger-Award in der Kategorie „Musik“ entgegen nehmen sollen. Lou Reed beim Steiger-Award?  Nicht wenige schauderte es schon bei dem Gedanken dass der Mitgründer von Velvet Underground bei solch einer Spacken-Show auflaufen würde. Und nun die gute Nachricht: Er war nicht da. Max Schautzer, der Moderator des Abends verkündete gleich zu Anfang das Lou Reed  nicht kommen würde und ein Attest geschickt hätte: Er  sei krank und dürfe nicht fliegen. Gut gemacht. Erleichterung. Lou Reed beim Steiger-Award? Unvorstellbar. Und zum Glück kam es ja auch nicht zur Katastrophe.