‚Datteln 4‘: Auch das „Durchwinken“ einer Zielabweichung gehört zum politischen Einmischen!



Beim juristisch gestoppten Kraftwerksneubau ‚Datteln 4‘ läuft aktuell alles auf ein sogenanntes ‚Zielabweichungsverfahren‘ hinaus. Durch dieses könnte es, wenn es politisch gewollt ist, doch noch zu einer nachträglichen Legalisierung des umstrittenen Kohlemeilers im Kreis Recklinghausen kommen.

Und während die beteiligten Politiker offenkundig jedwede öffentliche Diskussion möglichst klein halten wollen, aus dem Kreise der Politik aktuell kaum noch kritische Stimmen zum Kraftwerk verbreitet werden, auch nicht von den Landesgrünen, welche sich ursprünglich, als sie selber noch in der Opposition waren, sehr kritisch mit dem Projekt auseinandergesetzt hatten (siehe Video), versuchen immer wieder auch einzelne Bürger ihren Unmut über die sich abzeichnende Entwicklung auszudrücken. So auch aktuell nun wieder einmal.

Ein Dattelner Bürger, der seinen Namen in der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang lieber nicht genannt sehen möchte, hat sich nun mit einer kritischen Stellungnahme direkt an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt, um sie mit seinen Argumenten zu konfrontieren. Auch den Ruhrbaronen wurde eine Kopie des Schreibens überlassen, welche ich hier gerne heute öffentlich zur Diskussion stellen möchte.

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Fußball: Das Fan-Projekt Dortmund und das Schalker Fanprojekt mahnen zur Besinnung

Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc

Nachdem tagelang nur Vereinsfunktionäre und Spieler ihre Stellungnahmen zu den Derbykrawallen vom Wochenende veröffentlichten, haben nun offenbar auch führende Fanvertreter aus Gelsenkirchen und Dortmund ihre Stimmen wiedergefunden.

Nachdem bereits am heutigen Nachmittag die BVB-Fan- und Förderabteilung ihr Statement zu den Vorgängen publizierte, ziehen nun am Abend auch die Fanprojekte beider Vereine nach. Ähnlich wie bereits die Fan- und Förderabteilung des BVB bleibt die gemeinsame Stellungnahme auch hier in den Formulierungen recht ‚moderat‘. In der Hoffnung, dass sich vielleicht der ein- oder andere Chaot des letzten Wochenendes davon doch irgendwie ein Stück weit beeindrucken lässt, möchte ich auch diese Stellungnahme hier an dieser Stelle einmal so weiterreichen, wenn mir auch der rechte Glaube daran fehlt.

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Derbykrawalle: Die BVB Fan- und Förderabteilung wendet sich an die Fans

Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB
Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB

Es hat  ein paar Tage gedauert, doch am heutigen Mittwoch wendet sich nun auch die BVB-Fan- und Förderabteilung mit einer offiziellen Stellungnahme zu den jüngsten Vorfällen vor dem Derby an die Anhängerschaft der Schwarzgelben.

Angesichts der relativ vagen Ausführungen bleibt es aus meiner Sicht jedoch unklar, warum eine solche Stellungnahme nicht schon wesentlich eher, sondern erst am vierten Tag nach den Vorfällen, herausgegeben wurde. Denn das am Samstag in Gelsenkirchen ‚Grenzen überschritten‘ wurden, das sollte eigentlich ohnehin Konsensmeinung sein.

Viel mehr sagt die Stellungnahme im Kern leider auch nicht aus. Auch zu möglichen Konsequenzen für die Randalierer wird seitens der Fanabteilung leider nichts Konkretes formuliert.

So bleibt festzustellen, dass dies offenbar lediglich eine Stellungnahme auf Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners ist.

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Neue-Serie: Von der (Sehn-)Sucht nach Verboten: Halloween, Duftkerzen und Alkohol…


Politik hatte schon immer den Drang, ihre Macht auf  Kosten der individuellen Selbstbestimmung auszudehnen – neuerdings immer häufiger, um den Bürger angeblich vor sich selbst zu schützen. Dabei müssen die einschränkenden Regeln der Bevölkerung oft gar nicht eigens aufoktroyiert werden, vielmehr sehnen sich viele Menschen geradewegs danach, dass der Staat ihr Leben bestimmt und einschränkt. Von unserem Gastautor Nansy.

Ein bunter Strauß an Sicherheits- und Gesundheitsvorkehrungen begleitet unser privates und öffentliches Leben:  Kamera-Überwachung, Alkohol-Ausgabeverbote ab gewissen Uhrzeiten und an gewissen Orten,  Ess- und Trinkverbote in Bussen und Straßenbahnen, Rauchverbote, Heizpilzverbote, Bettelverbote, der Versuch die Helmpflicht für Radfahrer einzuführen. Die Liste der Vorschriften und Verbotsideen  im Namen der Sicherheit und Gesundheit wird täglich länger.

Mit jeder zu argumentierenden, möglicherweise vernünftigen Einzelmaßnahme, die scheinbar nicht das Geringste mit anderen Einzelmaßnahmen zu tun hat, vervollständigt sich ein Puzzle. Worauf es hinausläuft, will trotz deutlicher Konturen kaum jemand erkennen: der unmündige, seiner Grundrechte entledigte und vor sich selbst  geschützte Bürger.

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Kampf gegen Homophobie – Der FC St. Pauli geht voran!



Fast hätte man es angesichts der Negativberichterstattung über Fußballfans ja schon vergessen: In letzter Zeit konnte man, glücklicher Weise, ja auch schon häufiger kleinere Aktionen gegen Homophobie und für mehr Toleranz in den Stadien der Republik beobachten.

Der Hamburger Zweitligist FC St. Pauli hat am vergangenen Wochenende jedoch ganz eindeutig neue Maßstäbe in diese Richtung gesetzt und sich unzweifelhaft an die Spitze dieser Bewegung unter den Fans hierzulande gesetzt! Dafür gebührt ihm und zahlreichen seiner Fans Respekt und große Anerkennung.

Nun gibt es auch beeindruckendes, schönes Videomaterial davon im Netz zu bestaunen. Dieses bildet zudem einen schönen, positiven Kontrastpunkt zu der leidigen Pyro-Debatte die wir hier im Ruhrgebiet zuletzt geführt haben.

Daher möchte ich Euch dieses Positivbeispiel hier an dieser Stelle auch nicht vorenthalten.

Es gibt sie also doch noch, die toleranten, friedlichen, aber trotzdem begeisterten Fans im Lande!

Tolle Aktion! Danke! 🙂

Duisburg: Neumühl wehrt sich gegen Rechtspopulisten

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In den letzten Wochen ist der Duisburg-Hamborner Stadtteil Neumühl in negative Schlagzeilen geraten, weil ein paar Neumühler Anwohner eine Veranstaltung  der rechtspopulistischen Pro NRW beigewohnt, und zum Teil sogar deren menschenverachtenden Parolen Beifall gezollt haben. Von unserem Gastautor Helmut Junge.

Das ist ein neues Element in Westdeutschland und kam selbst für Kenner der Neumühler Szene unerwartet, wenn auch nicht völlig überraschend, weil es im Vorfeld zu dieser Pro NRW- Veranstaltung schon öffentliche Auseinandersetzungen darüber gab, ob das Gebäude des unbenutzten Barbarakrankenhauses für die Aufnahme von Flüchtlingen in Frage käme oder nicht.

Es gab darüber etliche Berichte in den Medien und Neumühl wurde in einem Atemzug mit Rheinhausen genannt, einem Duisburger Stadtteil mit einer komplett anderen politischen Entwicklung. Es läßt sich nicht klein reden oder beschönigen, dass die negativen Diskussionen und natürlich erst Recht die nachgebrüllten Parolen von Pro NRW eine häßliche Facette aufdeckt, die in Neumühl bisher nicht öffentlich zu sehen war. Nun sollte dem Beobachter aber auch klar sein, dass ein paar Schreihälse, die gezielt eine Versammlung besuchen, nicht repräsentativ für einen Stadtteil mit 17000 Einwohnern sind.

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Nach dem Derby-Krawall: Wie will man diesen Leuten denn beikommen?

Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB
Fußball im Stadion kann so schön sein. Foto: BVB

Auch drei Tage nach dem Revierderby spricht Fußballdeutschland noch immer über die Krawalle, die das Fußballfest des Ruhrgebietes am Wochenende in ein negatives Licht getaucht haben. Ärger mit Pyrotechnik gab es dabei aber längst nicht nur in Gelsenkirchen. Auch z.B. in Dresden und in Bochum zündelten überdrehte Gästefans.

Man sieht daran, es handelt sich keineswegs um ein Problem der Dortmunder Borussia, sondern es wird rasch deutlich, dass es eigentlich Anhänger (fast) aller Vereine zu betreffen scheint. Wobei das Augenmerk der Medien naturgemäß auf der von der Öffentlichkeit meistbeachteten Begegnung des Wochenendes lag und liegt. Und das war eben das Derby.

Nun scheinbar neu aufflammende Diskussionen über strengere Eingangskontrollen, härtere Strafen gegen ermittelte Täter usw. kursieren aktuell quer durch Medien und Internetforen.

Meiner Meinung nach wird das aber Alles nichts bringen, solange das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird, die wirkliche Ursache bekämpft wird.

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Sexworker-Deutschland: „Appell für Prostitution“

Foto: Barbara Underberg
Foto: Barbara Underberg

Mit einem „Appell für Prostitution“  hat der Prostituierten-Verband Sexworker-Deutschland auf die Aktion der EMMA-Chefin Alice Schwarzer reagiert, in der das Verbot der Prostitution gefordert wird.

In dem Appell, dem im Gegensatz zu dem von Alice Schwarzer die prominenten Erstunterzeichner fehlen, fordert der Verband Sexworker-Deutschland:

„Prostitution ist keine Sklaverei. Prostitution ist eine berufliche Tätigkeit, bei der sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt angeboten werden.“

Im Appell-Text wird bestritten, das ein Verbot  der Prostitution den  Menschenhandel zurückgehen lassen würde:

Entgegen vieler Behauptungen ist das Prostitutionsgesetz nicht für den Menschenhandel in Deutschland verantwortlich. Wie aus dem Lagebericht

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