In 64 seiner 74 Häusern ist das insolvente Unternehmen Hertie nur noch Mieter – und nun hat der Insolvenzverwalter erstmals drei Kündigungen wegen ausgebliebener Mietzahlungen akzeptiert und klar gemacht, sie auch für alle weiteren Häuser zu akzeptieren. Es handelte sich um die Hertie-Häuser in Wesseling zwischen Köln und Bonn, in München-Giesing und in München-Laim.
Offensichtlich, so ein Experte, will Hertie nicht mehr um alle Standorte kämpfen und ist bereit, die meisten seiner Häuser aufzugeben: "Für mich ist das ein klares Zeichen, dass Hertie kurz vor dem Ende steht."
Im Ruhrgebiet betrifft dies neben vier Hertie-Filialen in Essen Häuser in Datteln, Dinslaken, Dortmund-Appelbeck, Duisburg-Walsum, Gelsenkirchen-Buer, Gladbeck Hattingen, Herne, Kamen, Lünen und Meschede.
Das Unternehmen Atis Real, das mit der Vermarktung der Häuser beauftragt ist, ist auf Nachfrage optimistisch, für die meisten der Gebäude neue Nutzer zu finden. In den allermeisten Fällen müssten die Gebäude jedoch neu aufgeteilt werden, da es nur selten einen Großfilialisten gäbe, der die Häuser komplett nutzen möchte.
Ich kenne zwar nicht die Situation in allen Städten, aber für Gladbeck beispielsweise wäre ein Aus für Hertie fast so etwas wie der Todesstoß für die Innenstadt – dort steht schon das alte P&C Kaufhaus fast komplett leer. Von den Jobs bei Hertie ganz zu schweigen…
Jugend- und Kulturzentren im Ruhrgebiet im Umbruch. Werden nun aus alternativen Initiativen harte Standortfaktoren? Wie finden die Macher einen Weg zwischen Förderungswürdigkeit und modernem Anspruch, wie den zwischen Kommerz und dem einer Anlaufstelle für Subkulturen? Im ersten Teil geht es um das FZW, das 2009 vom Westen der Stadt in die City Dortmunds ziehen wird. Im Gespräch: Rüdiger Jordan.
Das FZW:
Eröffnet 1968 als Jugendfreizeitstätte mit Minigolfanlage, Kegelbahn, Milchbar und Kino. Über Punk und die Folgen bald immer mehr Anlaufstelle für lokale Bands und tourende Bands aus aller Welt, vornehmlich mit Gitarren in der Hand. Zum städtischen Träger und der AWO gesellt sich 1988 der „Verein für unabhängige Kultur“, eine Gruppierung aus vielen Musikern, Sozialarbeitern und –pädagogen, Journalisten, Künstlern, Raumplanern und Architekten. Neben den etablierten Musikreihen (Konzerte, Partys) stehen einige Workshops und außerhalb platzierte Aktionen und Veranstaltungen vom Westendsommer bis zu den Juicy Beats, viele Events, einige eher rein sozial ausgerichtete Projekte. 2008 ist dann – nach einer Phase zwischen Professionalisierung und merklichem Altern der Belegschaft – das letzte volle Jahr in der Nähe des Westbahnhofs, denn es steht für den Sommer des Jahres ein Umzug in das „U“ mitten in der Innenstadt an.
Ruhrbarone?: Was kommt eigentlich an die Stelle des alten FZW?
Rüdiger Jordan:
Das alte FZW wird nach der Schließung abgerissen und weicht einer Wohnbebauung. Für unsere Stammbesucher aus dem Viertel sind wir allerdings mit dem neuen Standort nicht wirklich weit entfernt. Und für alle anderen Dortmunder und Besucher von außerhalb bietet der neue Standort eine Verbesserung, da wir mit der Ritterstr. nur fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt liegen.
?: Was wird die Rolle von Rüdiger Jordan im neuen FZW sein?
Rüdiger Jordan: Ganz steht das noch nicht fest, da viele der Prozesse, z.B. wie wir uns aufstellen noch laufen, aber mein Schwerpunkt liegt in der Fortführung der kleinen Themen, die nicht unwesentlich den guten Ruf des alten FZW prägten. Es geht um Nachwuchsförderung, musikalische Aufbauthemen, Unterstützung der Jugendszenen in ihrer Vielfalt, Vernetzung und das Einbringen der aus unserer Sicht förderungswürdigen Veranstaltungen und Reihen, die Zeichen setzen, das Profil des FZW schärfen und den Wünschen und Bedürfnissen insbesondere unserer jungen Besucherschaft entsprechen.
Das neue FZW wird mit 1300 möglichen Besuchern aufwärts ja wesentlich größer, was aber auch höhere Fixkosten bedeutet, die erst mal generiert werden müssen. Ich selbst bin vom Jugendamt der Stadt Dortmund angestellt. Wir prüfen da gerade mit Vertretern der Stadt und Vertretern der AWO als zeichnender Partner für die Gastronomie, in welcher Gesellschaftsform wir das neue FZW betreiben werden.
?: Man kalkuliert ohne Gastronomie-Einnahmen?
Rüdiger Jordan: Im alten FZW wurden die für die Bezahlung der Fixkosten (Personal, Werbung etc.) verwendet, während der Eintritt an die Künstler ging. Das klappte vor allem zu den goldenen Zeiten in den mittleren bis späten Achtzigern gut, aber dieses Konstrukt wird auch im neuen FZW Bestand haben. Und die Tatsache, dass das FZW als förderungswürdig eingestuft ist, bleibt ein weiterer sehr wichtiger Faktor.
Neben den sichtbaren Bereichen der Bandförderung, jugendrelevanten Veranstaltungsreihen, kommen Kooperationen und Unterstützung von Kulturschaffenden jeglicher Couleur, Betreuung und Förderung von Kompetenzen bei „defizitären“ Jugendlichen in Projekten, Schaffung von Ausbildungsstellen im Bereich der Gastronomie und Veranstaltungstechnik hinzu. Ein weiterer Focus auf der Arbeit des FZW wird es sein, Themen aus dem eigenen Spektrum in die Stadt hinaus zu tragen.
Eine sehr nette Nummer gibt es bei Geoeye. Die Jungs haben die komplette Obama-Party aus einem Satelitten abgeknipst. Sieht beeindruckend aus. Auch wenn mir in den letzten Reihen Lücken auffallen. Wer hat da geschwänzt?
Die Bürger der im November gegründeten Stadt Ruhr wurden um die Jahreswende das erste Mal an die Urnen gerufen: Die Frage über die die mittlerweile 891 Bürger des Reviers zu entscheiden hatten, ging es um den künftigen Namen des Ruhrgebiets. Zwei Vorschläge standen zur Auswahl: Stadt Ruhr oder Ruhrstadt. Das Votum war schließlich eindeutig: Von 353 abgegebenen Stimmen (Wahlbeteiligung immerhin 40 Prozent) entfielen 65 Prozent auf Ruhrstadt und 29 Prozent auf Stadt Ruhr. Die verblieben fünf Prozent der "Bürger" reichten Vorschläge wie Metropole Ruhr oder Glückaufstadt ein, die aber am Gesamtergebnis nichts mehr änderten.
Der Begriff Ruhrstadt hat eine lange Geschichte: Er tauchte seit den 20er Jahren immer wieder auf und ist seitdem ein Symbol für den Einheitswillen der Region. Allerdings auch ein rotes Tuch für alle fast alle Kommunalpolitiker und Verbandsfunktionäre. Zu neuer Popularität kam der Begriff um die Jahrhundertwende als sich sowohl der damalige WAZ-Chefredakteur Uwe Knüpfer als auch die damaligen Oberbürgermeister Burkhard Drescher (Oberhausen) und Oliver Wittke (Gelsenkirchen) für die Vision des Ruhrgebiets als Stadt stark machten. Sogar die SPD im RVR setzte damals auf die Ruhrstadt – wenn auch ohne jeden Inhalt: Sie wollte schlicht das Wort Ruhrstadt vor den Städtenamen der Ortseingangschilder anbringen.
Der KVR, damals noch mit Gerd Willamowski an der Spitze, machte sich ebenfalls für die Ruhrstadt stark – unter anderem brachte der KVR zwei Bücher mit dem Titel heraus und dokumentierte die Diskussion über die Ruhrstadt damals im Internet. Bei der heutigen RVR-Spitze schlicht undenkbar.
Von der miesen Presse nach der Loveparade-Absage sichtlich überrascht traten heute Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz gemeinsam mit Martin Jansen, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz bei der Polizei Bochum und Ordnungsdezernentin Diane Jägers (CDU) die Flucht nach vorn an.
Jansen, Scholz, Jägers. Foto: Ruhrbarone
Auf einer Pressekonferenz legten die drei dar, warum eine Durchführung der Loveparade in Bochum unmöglich war – und warum es nicht an der Stadt alleine lag, dass die prollige Party in diesem Jahr ausfiel: „Wir haben dem Loveparade-Veranstalter Lopavent verschiedene Strecken angeboten, unter anderem die A40, die abgelehnt wurden: Lopavent bestand auf einer Loveparade in der Innenstadt und hatte sich frühzeitig auf das Motto „Zurück zu Urbanität“ festgelegt.“ In der Innenstadt sei eine solche Veranstaltung wie in Dortmunder mit – da wurden wohl aus Versehen die korrekten Zahlen genannt – 800.000 Besuchern nicht möglich. Auch wenn es keine Abschlusskundgebung gegeben hätte, denn für Bochum hatte Lopavent geplant, die Floats zusammen zu schließen und die gesamte Strecke zur Party-End-Zone zu machen.
„Bei mehr als einer halben Million Besuchern kommen wir an einem Tag an unsere Grenzen in der Innenstadt“, sagte Martin Jansen. „Wir können weder die An- und Abreise noch die Versorgung von Verletzten gewährleisten.“ Als dann noch die Bahn erklärte, die geplanten Gleisarbeiten nicht verschieben zu können sei die Sache endgültig gescheitert erklärte Dezernentin Diane Jägers.
Den Vorwurf durch verschleppen der Entscheidung die anderen Städten in der Region die Möglichkeit genommen zu haben, die Loveparade 2009 zu veranstalten, wies Scholz zurück: „Wir haben bis letzten Mittwoch alle Möglichkeiten geprüft und wollten die Loveparade in Bochum durchführen. Aber das können wir nicht verantworten.“ Scholz forderte neue Konzepte von Lopavent für die Städte im Ruhrgebiet: "Wir sind hier keine Provinz, wir sind einfach sehr dicht bebaut. Wir haben nicht so große freie Plätze in den Innenstädten" und verwies auf Essen, wo der Party-Platz 2007 längst eine Baustelle ist.
Barack Obama ist jetzt Präsident. Mit dem Eid auf die Lincoln-Bibel endet sein Wahlkampf. Nun muss er handeln.
Bislang gab er die Projektionsfläche. Die Menschen wollten das. Sie legten Ihre Hoffnungen auf ihn. Und Obama hat sie motiviert.
Ich habe gesehen, wie In Washington Leute an den Straßenrändern den Müll der vergangenen Jahre aufgesammelt haben. Auch Sektflaschen. Sie sagten: Mit Barack kommt eine neue Zeit.
Doch wer ist Obama wirklich. Wer ist dieser Mister X?
Ich bin gespannt.
Ich will es wissen. Mir ist klar, dass nach der Zeit der Freude und der Begeisterung nun die Zeit der Enttäuschung anbricht. Obama wird Menschen verletzten. Jeden Tag mehr. Er wird weder den Weltfrieden bringen, noch den Planten retten.
Ich denke, wir müssen genügsam sein. Hinter dem X wird nur ein normaler Politiker hervortreten, mit seinen normalen Schwächen.
Barack Obama hat damals Nachbarschaften organisiert in Chicago. Er hat den Leuten erklärt, wo die Vorteile liegen, wen sie zusammen die Zukunft aufbauen. Schulen zum Beispiel, Kindergärten oder Parks. Vielleicht will er auch die Welt so ordnen, wie eine Nachbarschaft.
Schließlich sind wir ja so was in der Art auf diesem Planeten. Nur größer und komplizierter.
Vor einiger Zeit hat Neil Young in seinem Studio überlegt, wer Obama ist. Seine Antwort war: "Er ist eine Chance." Mehr nicht. Aber auch das wäre ein Ansatz.
Bin heute beim Surfen über das Internet Live Music Archive gestolpert und dort sind mir Augen und Ohren übergegangen. Denn dort gibt es Bestrebungen, alle Konzerte von "Tape-friendly Musicians" zu archivieren und in diversen Audioformaten dem Internetsurfer als Download oder als Stream zu präsentieren. Zur Erklärung: "Tape-friendly" sind jene Musiker, die das Mitschneiden auf Konzerten erlauben, sodass die Taper Zugang zum Audio-Equipment der Band haben, damit hochwertige Live-Mitschnitte entstehen.
Der Player, den es auf den Seiten des Archivs gibt sieht schöner aus, als diese "Embedded-Version", außerdem gibt es dort eine Tracklist dazu. Das herausragende an der ganzen Nummer ist zudem, dass der geneigte Downloader sich auch noch für ein verlustfreies Kompressionsformat (FLAC) entscheiden darf, was zwar eine größere Datenmenge aber auch einen Qualitätssprung bedeutet, da es mehr hergibt als popeliges MP3. Also kann sich jeder selbst überlegen, welches Fromat er beim downloaden bevorzugt. Hier nun meine momentanen Konzertfavoriten:
Ryan Adams, Spoon, Calexico, Ween, und da man über Musik so schön streiten kann, behaupte ich jetzt mal, dass dieses Konzert von den Pumpkins eher nicht für die Qualität des Live Music Archives spricht. Und wer selber das gesamte Archiv durchwühlen will, weil er meinen Musikgeschmack für beschissen hält, kann das auf dieser Seite tun. Und die Weltmeister des "Bootleggins", Greateful Dead, gibt es dort natürlich auch und zwar hier. Viel Spaß.
Man sieht ja viel Elend auf YouTube, aber als ich dieses Video sah, dachte ich mir nur: Erbärmlich. Wie mies muß man sien um einen armen, alten Mann so vorzuführen. Es trägt übrigens die Überschrift
"Huge-T" verarscht Pfandjäger aufm Kool Savas Konzert *lol*"
Ruhrgebiet für lau ist seit langem eines der beliebtesten Blogs im Revier. Nun haben die Macherinnen eine Printausgabe gestartet.
Auf 24 Seiten stellt das anzeigenfinanzierte Heft über 100 kostenlose Veranstaltungen vor. Der Kalender deckt den Zeitraum von Januar bis März ab. Etliche der dort vorgestellten Veranstaltung sind bislang nicht in der Online-Ausgabe erschienen. Das Heft erscheint in einer Auflage von 5.000 in Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund und wird in erster Linie an den Unis verteilt. Wenn das Projekt gut läuft, sollen bald weitere Verteilstellen auch in anderen Städten dazu kommen. Mehr dazu bei Ruhrgebiet für lau
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