Ein Radschnellweg, 60 -80 km lang, im Schnitt gut 5m breit, schön fahrradfreundlich asphaltiert, so gut wie kreuzungsfrei einmal längs durchs Ruhrgebiet, von Ost nach West, zwischen Hamm und Duisburg? Über diesen Plan unseres Regionalverbandes kann man als Alltagsradler doch nur begeistert sein, oder? Warum ich es nicht bin? Ich werde es euch erklären:
Weil es entlang der geplanten Strecke für die Ruhr-Rad Autobahn größten Teils parallel nicht nur eine Auto-Auto-Bahn gibt, sondern eine der höchst frequentierten ÖPNV-Trassen Deutschlands, in deren Zügen man sein Fahrrad mitnehmen kann bzw. könnte. Diese Mitnahme ist leider kostenpflichtig und die Fahrradabteile reichen gerade in Ruhshour-Zeiten nicht aus. Aber das müsste nicht so sein. Im Gegenteil, es gibt prinzipiell kein schnelleres und zugleich ökologischeres Fahrradtransport- System als die Bahn.
Gegenüber der geplanten Radautobahn hat es aber noch zwei weitere wesentlichen Vorteile: Es ist wetterunabhängig und erreicht direkt die Zentren der anliegenden Städte. D.h. bei fahrradunfreundlichem Wetter verkürzt sie z.B. für den zwischenstädtischen Biker die Zeit in Regen, Kälte und starkem Wind auf das unvermeidliche Minimum. Unsere Hardcore-Allwetter-Radler werden über solche Weicheierei zwar nur milde lächeln, sollten dabei aber bedenken, dass sie weit unter 10 % der Alltagsradler ausmachen.







