
Man kann den Muttertag mit Fug und Recht als einen der verlogensten und bigottesten (inoffiziellen) Feiertage in Deutschland bezeichnen. Klar, Mütter freuen sich, wenn ihnen einfach mal gedankt wird, für ihre meist aufopfernde Arbeit innerhalb der Familie. Wird ja weder vergütet, noch von der Gesellschaft sonderlich anerkannt. Gut, CSU, Teile der CDU und auch Norbert Röttgen sind da anders, die Herdprämie soll den Daheimgebliebenen eine kleine Alltagsversüßung zukommen lassen. Das gab’s schon mal, damals hieß das „Frauengold“ und war wohl das frauenverachtendste pharmazeutische Erzeugnis der Nachkriegszeit. Frauengold war ein rezeptfreies Gesöff, das mit einem Alkoholgehalt von 16,5 Prozent dazu diente, ob ihrer tristen Lebenssituation depressiv gewordenen (Haus-)frauen ein wenig Wonne zukommen zu lassen, sie ruhig zu halten. „Stimmungshebend“ sollte es sein, krebserregend ist es geworden.
Am Erfolg scheitern
Diese Zeiten sind seit 1981 glücklicherweise vorbei. Nun bleibt, zur symbolischen Zementierung des Status Quo, nur noch der „Muttertag“. Wer hat’s erfunden? Als erstes die US-amerikanische Frauenbewegung. 1865 wollte Ann Maria Reevers Jarvis, die eine völlig andere Intention hatte, als das, was daraus wurde, durch die Schaffung des speziellen Tages eine „Mütterbewegung“ gründen. Dort sollten





